Matthias, ich verdünne der Weissleim immer mit Wasser, bis er richtig flüssig wird. Der Trick ist, glaube ich, dass der Leim schneller in Holz eindringt und weniger austritt. Die überstehenden Reste entferne ich, auch wie Johann, mit dem Messer. Und zwar erst dann, wenn der Kleber halbtrocken ist. Nabe noch nie nass abgewischt...
vorab vielen Dank für Eure netten Beiträge. Und hier geht es mit einem kleinen Update im Baubericht weiter:
Fortsetzung: Bau der Schaluppe – Ausbau Bei diesen Schaluppen erhielten zwei Duchten Verbindungsstücke aus Holz (genaue Bezeichnung ist mir nicht bekannt). Diese waren offensichtlich in Verbindung mit der Herausnehmbarkeit der Duchten für die Erhöhung der Festigkeit des Bootes notwendig, so meine Mutmaßung. Leider konnte ich hierzu nichts Erklärendes finden. Besonderes Augenmerk legte ich bei der Anfertigung dieser Teile auf die Profilierung der Ränder, da diese kleinen Details sehr wichtig sind und die Authentizität eines Modells unterstreichen. Zugegebenermaßen ist das eine nervenaufreibende Prozedur, die sich jedoch im Ergebnis lohnt. IMG_8252.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
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Demnächst geht es hier weiter …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Hallo Matthias, ja, dafür liegt der Grund einfach in der Tatsache, dass die Spantenfolge beim Modell nicht unbedingt mit den Aussparungen der Duchtenweger korrespondiert. Ist aber im Plan von J. Boudriot genauso dargestellt. Wahrscheinlich ist das aber nicht ganz korrekt! Sollte ich wohl in Zukunft entsprechend berücksichtigen.
Hier geht es mit der unendlichen Geschichte weiter ....
Fortsetzung: Bau der Schaluppe – Ausbau Das Ruderblatt für die Schaluppe der La Créole wurde wie das Original aus zwei Teilen angefertigt. Da die planerischen Angaben von J. Boudriot für die Schaluppe speziell zur Ausführung der Metallbeschläge des Ruders eher nur schemenhafter Art sind, holte ich aus dem Atlas du Genie Maritime ergänzende Informationen. Das Ruder war so konstruiert, dass man es jederzeit aus- und einhängen konnte. Um dies zu erleichtern fanden spitz zu laufende Dorne an den Ruderscharnieren Verwendung. Die Anfertigung der Scharniere erfolgte aus Messingblech 0,2 mm dick und 0,9 mm breit. IMG_8256.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
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Was ich noch zu klären habe, ist der obere Einhängepunkt für das Ruder. Dieser wird nicht mal aus den Zeichnungen des Atlas du Genie Maritime ersichtlich. Selbstverständlich werden dann die Messingteile noch brüniert und mit Minimessingbolzen befestigt. Die Bohrungen dazu haben einen Durchmesser von 0,3 mm. IMG_8262.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
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Fortsetzung folgt
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Hallo Johann, Ich bin einfach nur platt wenn ich Deine Details bewundern darf. Beeindruckend ist mit welcher Selbstverständlichkeit Du die Details und Tricks vorstellst. Alleine Das Ziehwerkzeug um die Radien herzustellen, wäre ein Beitrag für sich wert. Bitte mach weiter so.
Gruss Kay
Gruß Kay
Wir sollten wieder lernen, aus der Freizeit Muße zu machen. (Otto Flake, Schriftsteller)
Hallo Alexander, Thomas und Kay, freue mich sehr über Eure lieben Kommentare und danke Euch ganz herzlich dafür.
Fortsetzung: Bau der Schaluppe – Ausbau Mittlerweile wurden alle Beschlagteile für das Ruder der Schaluppe aus Messing brüniert, damit sie ein eisenähnliches Aussehen erhalten. Die Befestigung der Scharniere erfolgte mittels Minibolzen Ø 0,3/ L=2 mm, was immer wieder eine diffizile Angelegenheit bedeutet. Aber die Wirkung kommt im Ergebnis der Realität schon sehr nahe. IMG_8271.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Hier ist das fertiggestellte Ruder der Schaluppe zu sehen. IMG_8281.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Und hier ein Bild vom Ruder am Heck der Schaluppe, aber vorerst nur provisorisch befestigt, denn wie zu sehen ist, fehlt noch die Ausbildung des oberen Heckabschlusses mit Seilrolle. IMG_8280.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Demnächst geht es hier weiter …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Da ich 'auf mehreren Hochzeiten tanze' und naturgemäß wenig Zeit für den Modellbau habe und noch weniger, um das Forum abzugrasen -aber bei deinen Arbeiten gucke ich immer 'mal rein. Ja, es ist einfach Spitze. Nicht nur, dass du mit dem Holz meisterlich umgehst, bestaune ich vor allem die metallischen Kleinteile, die makellos ge- und verarbeitet sind und einen wunderbaren Kontrast auf den jeweiligen Holzflächen bilden. Ästhetik pur !
Hallo Frank, Hallo Peter, Danke für eure positiven Beiträge.
Und hier geht es im Baubericht weiter: Fortsetzung: Bau der Schaluppe – Heck Zur Ausbildung der Ankerdavit-Lagerung im Heckbereich der Schaluppe lässt sich die Zeichnung von J. Boudriot nicht eindeutig interpretieren. Die Bootsdraufsicht im Heckbereich korrespondiert hier nicht eindeutig mit dem Schnitt durch den Heckspiegel. Insofern sah ich mich veranlasst, mich hierzu an den Zeichnungen aus dem Atlas du Génie Maritime zu orientieren (Tafeln 115 und 117). Darüber hinaus musste ich festzustellen, dass die in der Monographie von J. Boudriot abgebildete Schaluppe (1829) vom Modell aus dem Pariser Museum weder der Planzeichnung von J. Boudriot noch der Zeichnung aus dem Atlas du Génie Maritime (1834) für eine 8,5 m – Schaluppe in allen Details entspricht. Im Rahmen dieser Recherchen ist mit u. a. aufgefallen, dass die Schaluppe der Le Rivoli (1810) auf dem zeitgenössischen Modell dem der Schaluppe der La Créole aus dem Pariser Museum in der Detailausbildung zumindest sehr ähnlich ist. Da liegt zumindest die Vermutung nahe, dass J. Boudriot bei seinen Zeichnungen für die Schaluppe der La Créole möglicherweise eine modernere, bereits weiterentwickelte Bauform, was die Detailausstattung betraf, zu Grunde gelegt hat. Letztlich handelt es sich hier nur um Mutmaßungen meinerseits, um diese Diskrepanzen und Irritationen zwischen den verschiedenen Detail-Quellen erklären zu können; bewiesen ist damit noch nichts!
Nun nach der historischen Recherche zurück zum Modellbau: Die massive Holzaussteifung, welche auf einem Querbalken des Bootverbandes sitzt, verleiht der Ankerdavit-Lagerung im Heckbereich der Schaluppe die erforderliche Festigkeit. Über den Heckbereich wurden schwere Lasten gezogen, wie z. B. beim Ankerauslegen. Insofern war eine Verzapfung der beiden Holzbögen in den Heckspiegel notwendig. Backbord- und steuerbordseitig der Einzapfungen wurde jeweils ein aufgesetztes, massives Brett, welche das Hirnholz der Aussteifungsbögen abdecken, als oberer Abschluss des Heckspiegels angebracht. Analog waren dort massive Holzleisten aufgesetzt, die sozusagen das Achslager der Heckrolle abdeckten. IMG_8289_wett.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
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Momentan habe ich die ganzen Teile nur provisorisch zusammengesetzt, um zu sehen, ob dies ein stimmiges Bild im Sinne der Vorlagen ergibt. Später wird das Ganze noch ordentlich angepasst und fest verleimt. IMG_8290_wett.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Wie von Peter Rückert empfohlen (im Boudriot-Plan nicht dargestellt) werde ich die zum Bootsverband notwendigen Holzknie, analog der Tafel 115 aus dem Atlas du Génie Maritime, wie bereits mit Kartonschablone dargestellt, noch einbauen und anschließend die Heckpflicht mit Sitzbänken fertigstellen. IMG_8300_wett.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Davon beim nächsten Mal mehr …
Viele Grüße Johann
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