Fortsetzung: Bau der Schaluppe – Dollenpflöcke Die Annahme, dass die herausnehmbaren Dollenpflöcke im Original aus Schmiedeeisen hergestellt waren, wird durch die Tatsache untermauert, dass Anfang des 19. Jahrhunderts beim Schiffbau und deren Ausrüstung vermehrt Eisen zum Einsatz kam und für diesen Zweck sicherlich dem Holz gegenüber Vorteile hatte. Die Herstellung der Dollenpflöcke für das Modell der Schaluppe erfolgte aus einem Messingrundstab Ø 1,3 mm. Das erste Bild zeigt die einzelnen Fertigungsschritte und das Ergebnis. IMG_8377.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Auf dem nächsten Bild ist sozusagen eine Premiere abgelichtet. Zum ersten Mal habe ich das Modell der Schaluppe provisorisch auf ihren künftigen Platz auf dem Modell der französischen Korvette gesetzt. Damit wollte ich nur einen ersten Eindruck bekommen, wie sich die Schaluppe ins Modell einfügt. An der Schaluppe sind auch die bereits eingesetzten Dollenpflöcke zu sehen. IMG_8386.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die auf den Grätings aufgesetzten Bootsklampen stammen noch von der alten Schaluppe, die ja bekanntlich nun von dem neuen Modell ersetzt wird. Insofern passen diese Klampen nicht mehr und müssen neu gemacht werden.
Zum Abschluss noch ein Bild von dem Fräser von Matthias (Riesling), den ich heute mit der Post erhalten habe, und es mir nicht nehmen lassen wollte, ihn gleich mal zu testen. Hier auf dem letzten Bild ist das erste Versuchsergebnis zu sehen. Mit diesem Fräser kann ich jetzt dank des kugelgelagerten Anlaufringes saubere Randprofile für z. B. die Bootsduchten fräsen. Wirklich ein gelungenes Tool. Sollte man vielleicht patentieren lassen! Matthias, dafür herzlichen Dank! IMG_8384.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Demnächst geht es hier weiter …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Fortsetzung: Erneuerung der Grätings Die Schaluppe ist soweit bis auf ein paar Details fertig gestellt. Bevor es mit dem Grand Canot weitergeht, möchte ich nun das Thema Geflügelställe wieder aufgreifen. Wie ich vor einigen Monaten bereits geschrieben habe (siehe LINK), gibt es den nachstehend abgebildeten Konflikt im Plan. Daher beabsichtigte ich dies erst nach dem Bau der Schaluppe zu klären. LaCreole_Querschnitt_poulailler_1.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Dazu muss ich jedoch erst die Bootsklampen auf den Grätings neu herstellen, um dann für die Anordnung der Geflügelställe Klarheit zu schaffen. In diesem Zusammenhang stellte ich bei Überprüfung der Planzeichnung fest, dass die bereits gefertigten Grätings nicht genau den Planvorgaben sowie dem Pariser Originalmodell entsprachen. Bei meinen bisherigen Grätings sind die Öffnungen mit 1,6 mm zu groß ausgefallen. Die Planzeichnung dagegen zeigt Öffnungen mit 1,2 mm, dies entspricht proportional auch den Grätings des Pariser Originalmodells. Nach langem Hin- und Herüberlegen, entschloss ich mich daher die Grätings nochmals anzufertigen. Dazu bediente ich mich der Methode von Bernard Frölich, welche er in seinem wunderbaren Buch - Die Kunst des Modellbaus – beschrieben hat. Insofern gehe ich hierzu nicht näher darauf ein und lasse einfach die Bilder sprechen. IMG_8397_wett.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
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IMG_8403_wett.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Auf den folgenden Bildern sind sowohl die neuen als auch die alten Grätings zu sehen. Auf den ersten Blick scheint der Unterschied nur marginal zu sein. Jedoch ist bei genauer Betrachtung zu erkennen, dass nun bei den neuen Grätings auch die Anzahl der Öffnungen dem Original entspricht. IMG_8411_wett.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Natürlich muss ich auch noch die Süllrahmen entsprechend erneuen. IMG_8413_wett.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Davon demnächst mehr …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Da ich wieder einmal nur eine kurzzeitige Stippvisite mache ( mehr ist z.Z. nicht möglich ), finde ich die Herstellungsweise deiner Grätings frappierend. Bei einem 1:10- Decksausschnitt, den ich 'mal in Holz ( kaum zu glauben ) fertigte, habe ich mich mühsam der 'Sägezahn'-Kamm- Methode bedient, wie sie allenthalben für Großmodelle vorgeschlagen wurde. Es waren mehrere Anläufe nötig, bis es etwas wurde.
Hallo Johann, die Machart der Grätings ist ja genial. Die von Peter eben angeführte Methode kannte ich schon, schreckte aber immer davor. Diese Methode "liest" sich zumindest ein wenig einfacher, wenn man "einfach" überhaupt schreiben darf...
Sag mal: sehe ich das richtig? Hast Du 2 Sägeblätter eingespannt und verwendet, um auf die richtige Schnittbreite von 1,2 mm zu kommen?, wenn ja - wie hast Du es mit der Aufnahme der Sägeblätter gemacht, um beide Blätter zu zentrieren? Das ist doch auch die M.A.T.E. von Alexander, die Du benutzt?
Zitat von archjofo im Beitrag #1609Insofern gehe ich hierzu nicht näher darauf ein und lasse einfach die Bilder sprechen.
Und wie die Bilder sprechen! Toll gemacht!
Zitat von Marcopolo im Beitrag #1611sehe ich das richtig? Hast Du 2 Sägeblätter eingespannt und verwendet, um auf die richtige Schnittbreite von 1,2 mm zu kommen?
Das habe ich überseen... Für Blätter mit 10mm Bohrung sollte es kein Problem sein...
[quote="Marcopolo"|p72733]sehe ich das richtig? Hast Du 2 Sägeblätter eingespannt und verwendet, um auf die richtige Schnittbreite von 1,2 mm zu kommen?
Das habe ich überseen... Für Blätter mit 10mm Bohrung sollte es kein Problem sein...
das Einspannen war kein Problem. Aber um genau auf das Maß zu kommen, dass ich brauchte, fehlten bei zwei Kreissägeblätten mit jeweils 0,5 mm Dicke immer noch 0,02 mm. Genau um dieses Maß ging es nähmlich, um in der Folge der Öffnungen und Stege auch die Anzahl nach Plan und Pariser Originalmodell zu erreichen. Das fand ich erst nach etlichen Versuchen heraus, wie hier zu sehen ist. IMG_8405.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Was liegt bei 0,2 mm näher, als ein entsprechend starkes Papier, welches ich zwischen die beiden Sägeblätter gelegt habe.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Hallo Johann, das mit den Sägeblättern hatte ich auch schon und wenn man die von Proxxon verwendet sind sie nicht 0.5 mm sondern 0.56 mm dick, bin damals beinahe verzweifelt weil ich nicht wußte wo der Fehler lag.
Ansonsten wieder sehr sauber umgesetzt und tolle Bilder!
Gruß Mike
Alle sagten: "Das geht nicht!" Dann kam einer, der wußte das nicht und hat's gemacht.
Hallo Johann, das habe ich auch so gemessen wie du, aber die Schnittbreite war tatsächlich 0,56mm, dachte erst das meine Maschine einen Schlag hätte und lies sie von meinem Bruder in der Firma testen und es war tatsächlich das Blatt, die haben dort mit einem Laser jeden einzelnen Zahn vermessen und alle 3 Blätter waren gleich, so steht es inzwischen auch auf diesen Blättern drauf.
Bei den HSS sind es 0,56mm und bei VHM sind es 0,55mm und sie werden Richtung Loch immer dünner.
Dieses Problem hatte auch Günter Bossong in seinem Buch damals erwähnt als er einen größeren Spannring für diese Blätter fertigen wollte.
Ich schleife diese Sägeblätter ja alle immer wieder nach und so nach dem 3. - 4. Nachschleifen verkleinert sich dann auch die Schnittbreite minimal.
Ich wollte dich aber nicht kritisieren sondern darauf hinweisen das mal zu messen, also den entstandenen Sägespalt.
Gruß Mike
Alle sagten: "Das geht nicht!" Dann kam einer, der wußte das nicht und hat's gemacht.
Und hier geht es ein bisschen weiter mit dem Baubericht:
Fortsetzung: Erneuerung der Grätings Hier sieht man wie ich gerade die Auflage für die Grätings in den Süllrahmen fräse. IMG_8415.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Und hier das soweit fertige Gräting mit Süllrahmen. Jetzt nur noch die Nägel mittels Wachsmethode darstellen und dann geht es ans nächste Gräting zu fertigen. IMG_8422.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Fortsetzung folgt …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Guten Morgen Johann, wieder mal eine handwerkliche Meisterleistung, ehrlich. Hut ab! Darf ich Dich fragen, ob Du Deine Fräse auf CNC umgebaut hast, oder noch wie ich MNC unterwegs bist? (Manually Numerical Control)