Danke Willi, das klärt schon mal einen Grundirrtum, und so habe ich die Skizze so abgeändert, dass das Breitfock hinter Stagfock und Klüver gezeigt wird (die Proportionen sind hier nicht so wichtig). Deine Erklärung zur Bulin beginnt einzuleuchten, aber hier muss ich es noch etwas reifen lassen bis zum Begreifen. Sherbourne Rigging Plan2.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Deine Zeichnung (Danke für deine Mühe!) unterscheidet sich für mich leicht von dem, was ich nun mit geschärftem Blick in Kutterdarstellungen finde: Sowohl mein Vorbildmodell von 1785 als auch der wesentlich jüngere Kutter "Stag" werden ohne Segel gezeigt (http://modelshipworld.com/index.php?/top...-of-1827/?p=896), und zeigen auch nur zwei Rahen. Eine Zeichnung der Stag mit gesetzten Segeln zeigt drei Rahen: http://modelshipworld.com/index.php?/top...-1827/?p=112117. Auf meiner Lieblingsdarstellung des Kutters Fly von 1779 (http://collections.rmg.co.uk/collections/objects/14813.html) sind die Rahen ganz verstaut.
Damit Frage ich mich, ob ich mein Modell am besten wie die Vorbilder ohne Segel und mit zwei Rahen zeige und mich so an diese anlehnen kann? Segel würde ich ohnehin nur gefiert anbinden.
Zitat von Gregor im Beitrag #31Deine Zeichnung (Danke für deine Mühe!) unterscheidet sich für mich leicht von dem, was ich nun mit geschärftem Blick in Kutterdarstellungen finde: Sowohl mein Vorbildmodell von 1785 als auch der wesentlich jüngere Kutter "Stag" werden ohne Segel gezeigt (http://modelshipworld.com/index.php?/top...-of-1827/?p=896), und zeigen auch nur zwei Rahen. Eine Zeichnung der Stag mit gesetzten Segeln zeigt drei Rahen. Damit Frage ich mich, ob ich mein Modell am besten wie die Vorbilder ohne Segel und mit zwei Rahen zeige und mich so an diese anlehnen kann? Segel würde ich ohnehin nur gefiert anbinden.
Dazu noch ein paar Anmerkungen: Leider kann ich die Bilder, die Du von modelshipworld hierher verlinkt hast nicht sehen, dazu müsste ich mich dort registrieren, in einem englischsprachigen Forum habe ich da allerdings wenig Ambitionen. Auf Deiner Skizze ist jetzt eine dritte Rah eingezeichnet, die offensichtlich dazu dient, die Schothörner auszuspreizen. Das ist im Prinzip so gemacht worden, allerdings nicht auf halber Masthöhe, sondern eher in Höhe des Schandeckels, wie Marquardt zeigt.
Der Schnitt Deiner Breitfock lässt bei mir Zweifel aufkommen. Die im Unterliek eingearbeitete Bucht nach oben ist für ein Marssegel sinnvoll, um das Unterliek von den Stagen freizuhalten, über denen es gesetzt ist. Für die Breitfock entfällt diese Notwendigkeit, das Unterliek wird wahrscheinlich eher gerade, oder wenn, dann nur sehr leicht nach oben ausgebuchtet gewesen sein.
Zitat von Gregor im Beitrag #31Damit Frage ich mich, ob ich mein Modell am besten wie die Vorbilder ohne Segel und mit zwei Rahen zeige und mich so an diese anlehnen kann? Segel würde ich ohnehin nur gefiert anbinden.
Dann ist es wohl nicht notwendig, sich weiter mit dem Aussehen der Breitfock zu beschäftigen. Da sie zu den Zusatzsegeln gehörte, wurde sie nur bei Bedarf gesetzt. Wenn nicht, dann war auch nichts von ihr zu sehen. Eine geborgene Breitfock darzustellen ist paradox. Geborgen war die Breitfock mitsamt ihren Spieren unter Deck gestaut (oder, weil zu lang, mit den Reservespieren zusammen an Deck oder in den Rüsten).
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Nochmals vielen Dank Willi! Nun bin ich schon wieder einen grossen Schritt weiter (hier noch den Link auf die Stag: http://www.bbc.co.uk/arts/yourpaintings/...ff-cowes-104593). Ich glaube, ich werde meinen Ehrgeiz daran setzen, eine saubere Takelage ohne Segel nachzubauen. Es ist schon wundersam, wo all die Reservespieren verstaut wurden! Herzlich Gregor
Zitat von Gregor im Beitrag #33Ich glaube, ich werde meinen Ehrgeiz daran setzen, eine saubere Takelage ohne Segel nachzubauen. Es ist schon wundersam, wo all die Reservespieren verstaut wurden! Herzlich Gregor
Ich mag Kutter, da bleibe ich bei Dir. Ich wünsche Dir gutes Gelingen.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Da Bojen hier gerade heiss diskutiert werden, hier meine bescheidene Version (Farbe kann viel verstecken). IMG_2362.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Aber eigentlich feiere ich gerade die Fertigstellung von Rumpf und Deck, inkl. die Takelung der Kanonen. IMG_2367.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Die ersten Experimente mit Takelagen verlaufen mit gemischten Ergebnissen - am Material kann's aber definitiv nicht liegen, meine Garne stammen von Alexander. Es lässt sich sehr gut verarbeiten ... IMG_2382.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) ... doch Fingerfertigkeit wäre gefragt, und auch Technik. Vorgefertigte Bändsel bewähren sich v.a. bei feinen Garnen, etwa am Bugspriet (0.4mm, Bändel 0.1mm). IMG_2314.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Bei Grösseren Durchmessern sehen sie genau so aus, wie die Technik vermuten lässt: wie Röhren. IMG_2309.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Aber immerhin, bei Anfängern ist die Lernkurve steil, das Anbinden der Blöcke klappt langsam. post-27-0-20900000-1405279059_thumb.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Aber vorerst freu' ich mich am erstmaligen Anblick meines "kompletten" Kutters. IMG_2378.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
... es ist ja immer noch Nullzunull, also noch ein Bild. IMG_2407.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Zitat von Gregor im Beitrag #35Aber eigentlich feiere ich gerade die Fertigstellung von Rumpf und Deck, inkl. die Takelung der Kanonen.
Na, da hast Du auch allen Grund zu, sehr schön geworden. Also dann:
Zitat von Gregor im Beitrag #35Die ersten Experimente mit Takelagen verlaufen mit gemischten Ergebnissen - am Material kann's aber definitiv nicht liegen, meine Garne stammen von Alexander. Es lässt sich sehr gut verarbeiten doch Fingerfertigkeit wäre gefragt, und auch Technik. Vorgefertigte Bändsel bewähren sich v.a. bei feinen Garnen, etwa am Bugspriet (0.4mm, Bändel 0.1mm). Bei Grösseren Durchmessern sehen sie genau so aus, wie die Technik vermuten lässt: wie Röhren.
Du solltest nicht allzu streng mit Dir in Gericht gehen, was ich da bis jetzt sehen kann, ist doch sehr sauber. Vorausgesetzt, ich habe dich hinsichtlich der "Röhren" richtig verstanden, habe ich vielleicht einen kleinen Tipp. Die kurze Part über der eingebundenen Kausch vor dem Umwickeln etwas ausdünnen. Ich drösele das Tau dazu ein Stückchen auf, und stutze die drei separierten Kardeele in unterschiedlichen Längen zurecht. Wenn dann die Zurring (Zurrung, Takling, Bändsel oder wie man das sonst noch so nennt) aufgesetzt wurde, sieht das so aus, wie ein gekleideter Spleiß. Dann gilt es vielleicht aber noch zu überleigen, ob nicht das Tau, in dem Bereich in dem es den Stropp für die Kausch bildet, komplett gekleidet werden sollte.
Zitat von Gregor im Beitrag #35Aber vorerst freu' ich mich am erstmaligen Anblick meines "kompletten" Kutters.
Das habe ich auch gerade gemacht. Danke für die schönen Bilder.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Danke @Willi (ich habe gerade gemerkt, dass ich ein Bild doppelt bzw. ein falsches eingestellt habe - es lief halt auch gerade Fussball auf dem gleichen Bildschirm). Ich werde deine Methode ausprobieren. Die "Röhren" sind auf einem Bohrer entstanden (gewickelt und mit Sekundenkleber gesichert). Ich denke, das ist eine gute Methode, wenn nur kurze Stücke verwendet werden. Sind sie zu lang (wie in meinem Fall), wirken sie unnatürlich, weil sie sich nicht verjüngen. Zum Üben habe ich ja nach wie vor genügend Gelegenheit, und ums Fussball ist es ja auch wieder ruhiger geworden... LG Gregor
sieht wirklich gut Deine Sherbourne! Das was Willi beschrieben hat, habe ich hier gemacht: 20 Kanonen Fregatte Sphynx, 1:48 (4) Sieht komplizierter aus, als es in der Tat ist. Nach zwei-drei Bändsel hast Du das bestimmt im Griff.
Also Gregor, ich für meinen Teil kann nur sagen, daß mir Dein Kutter richtig gut gefällt, sehr sauber gebaut! Und die paar Kleinigkeiten bekommst Du bestimmt in den Griff, da bin ich zuversichtlich!
Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Ich danke Euch für den Zuspruch - ich gebe zu, das tut schon gut! Den Tipp von @Willi und @Alexander musste ich gleich umsetzen, ein neues Wasserstag ist bereits gemacht. Wie nicht anders zu erwarten, es funktioniert, und mit etwas mehr Geduld wird es dann auch schön. Der Unterschied zur "Röhre" ist bereits jetzt augenfällig. Es sind auch die kleinen Dinge, die ein Forum wie dieses so wunderbar machen - ein herzliches Dankeschön an alle! Gregor IMG_2437.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Ganz ohne Sekundenkleber (um die Kausche) und Weissleim ist es aber doch nicht gegangen: Verdünnter Weissleim war sehr nützlich, um die aufgedröselten Polyesterfäden einigermassen in der richtigen Richtung zu halten. Und für die Bändsel habe ich zum Baumwollfaden gegriffen, er ist saugfähiger. Ich denke, der verdünnte Weissleim trägt weniger auf als Sekundenkleber.
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Danke, Oli. Die Buchsbaum-Blöcke sind von der "Syren Ship Model Company" (http://www.syrenshipmodelcompany.com/box...ging-blocks.php), und wirklich sehr schön gearbeitet: jede mit zwei gebohrten Löchern, auch die ganz kleinen (2mm), die ich bei den Kanonen verwendet habe. LG Gregor
danke für die schnelle Antwort. Ah der Shop vom Chuck, ja den kenne ich natürlich. Wirklich sehr schöne Blöcke. Aber die von den Kanonen kann man leider nicht erkennen weil die Bilder viel zu klein sind. Magst sie nochmal neu und größer einstellen? Wäre toll