so, dann möchte ich mal mein derzeitiges Bauprojekt vorstellen. Ausgesucht habe ich mir das italienische Schulschiff "Amerigo Vespucci", welches 1931 vom Stapel lief und in Livorno beheimatet ist (wenn‘s nicht gerade, wie meistens, auf grosser Fahrt ist). Es ist das Schwesterschiff der „Cristoforo Colombo“, die leider bereits 1972 abgewrackt wurde. Die Schiffe wurden den grossen Kriegsschiffen des 18. Jahrhunderts nachempfunden.
Das Modell entstammt einem Baukasten von Krick (Mantua-Modell) und ist wohl eines der aufwendigsten Modelle in deren Palette (hab da schon manche Stunde dran gesessen, nur um die Teile zu identifizieren und zu sortieren). Habe das Modell bereits 1994 angefangen, aber nach der Kiellegung letztlich erst vor zwei Jahren wieder intensiv weiter bearbeitet. Der Bericht beginnt auch schon mit einem fortgeschrittenen Schiff.
@dafi hat in der Begrüssung das Modell als „Brocken“ bezeichnet - wenn man mal selbst das Vergnügen hatte, dem Original auf See zu begegnen, dann fallen einem noch viel mächtigere Begriffe dazu ein! Es ist wirklich ein „Brocken“, aber trotz seiner nicht unbedingt gefälligen Linienführung unglaublich schnell und lässt einen auf seinem Yoghurtdampfer (Segelyacht) einfach „stehen“, waaahnsinn!! Der Eindruck ist gewaltig und hält mich bis heute gefangen!
Nachdem ich mir die Pläne von der italienischen Marine beschafft hatte, muss ich doch sagen, dass die Baukasten-Pläne sich sehr gut mit den Originalen decken – aber es fehlen durchaus einige Details und manches ist für den Modellbau etwas „robuster“ ausgelegt. Habe dann mit diesen Informationen und vielen Bildern versucht, den Baukasten hinsichtlich Originaltreue zu optimieren. Das Schiff durchlief offensichtlich in den letzten 40 Jahren auch so manche Aus-/Umbauphase, was dem Modellbau nur noch weitere Steine in den Weg legt. Teils bin ich zufrieden, teils nicht so und würde auch heute manches etwas anders (besser??) machen – aber ein solcher Rückbau würde quasi einem Neubau entsprechen.
Noch ein paar Daten: Modellmassstab ist 1:84, Hersteller Mantua, die Länge ü.a. 1,25m und Höhe 0,75m
Vorläufig mal die ersten paar Bilder, weitere werde ich dann von Zeit zu Zeit bringen.
Dann mal viel Spass soweit Joachim
schiffebastler
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Schöne Grüße Joachim
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Bevor es mit dem Baufortschritt weiter geht, erst noch ein paar Detailaufnahmen. Was man leider auf den Bildern schon sieht, ist, dass sich Mahagoni nicht wirklich als Modellbauholz eignet. Das sind zwar schon recht kleine Teile, die da auf den Bildern hochgezoomt sind, aber die Maserung sollte definitiv feiner sein.... Nicht dass ich nicht gewarnt war, aber manche Erfahrung muss man wohl selber machen.
Und Tschüss Joachim
schiffebastler
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Zitat von Smoker im Beitrag #5Wahnsinnige Friemelei - super umgesetzt
Eine Frage: Ist die AV bewaffnet - oder was ist da auf dem Vordeck zu sehen(sieht aus wie Geschütze)???
Gruß vom
Ja, die Amerigo ist bewaffnet. Obwohl sie als Segelschulschiff unterwegs ist und - wie auch unsere Gorch Fock - als friedliche Botschafterin ihrem Land dient, trägt sie eine leichte Bewaffnung. Auf dem Vorschiff befinden sich Geschütze, die auch zur Flugabwehr eingesetzt werden können. Ausserdem ist auf dem ersten Bild unter der Brücke ein Ständer zu sehen der im Ernst- und Übungsfall für den schnellen Zugriff Gewehre und Maschinengewehre enthält. Grüsse Joachim
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Möchten nun mal einen ersten Fortschrittsbericht einstellen. Wie auf dem ersten Bild leicht ersichtlich, ist das Thema "Beiboote" - und davon hat die Amerigo immerhin 11 Stück! Dieses eher einfach erscheinende Thema stellt sich als schwieriger heraus als gedacht. Die Pläne (auch die Originale von der ital. Marine) sind eher etwas 'grob' und zu allem Überfluss stimmen die Bilder der echten Boote in etlichen Teilen nicht damit überein. Trotz einer Vielzahl von Bildern habe ich leider jedoch auch davon nicht immer die richtigen Bildausschnitte.
Bau: Aufgrund eines Fehlschlags vor Jahren mit einer Negativform habe ich hier die vorgeschlagene Variante des Aufbaus über Spanten gewählt mit 0,5mm Leisten. Die relativ wenigen Spanten führen aber zu einer nicht wirklich sauberen Linienführung und es muss aufwendig nachbearbeitet oder sogar Neuerstellt werden. Zwischen den Leisten ergeben sich Lücken, die mit Holzkitt gefüllt werden müssen. Ist in diesem Fall ganz ok, eine glattere Oberfläche zu haben, schliesslich handelt es sich im Original um Stahlschiffe. Bei Holzbooten stelle ich mir aber wirklich die Frage, ob andere Methoden nicht deutlich besser sind, gibt's da Erfahrungen, Vorschläge?
Das eine, aus Holz bestehende Ruderboot, erhält als Modell eine zweite Beplankung. Im Innenbereich werden die Boote auch nochmals mit einer zweiten Beplankung versehen. Muss natürlich alles dann so verschliffen werden, dass die originale Wandstärke wieder in etwa entsteht (soweit sich dies überhaut in etwa feststellen lässt).
Mit dem Holz-Ruderboot habe schon etwas weitergemacht. Im Plan gibts kein Ruderblatt - das Original hat natürlich eins. Musste deshalb gemäss dem vorhandenen Bildmaterial eines anfertigen. Problematisch werden noch die Riehmen, denn davon habe ich kein Bild und keinen Plan....
und nun wünsche ich allen schöne Weihnachten Joachim
schiffebastler
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Zitat von schiffebastler im Beitrag #7 Bei Holzbooten stelle ich mir aber wirklich die Frage, ob andere Methoden nicht deutlich besser sind, gibt's da Erfahrungen, Vorschläge?
Hallo Joachim
Ja die gibt es, hier meiner: Die wenigen Spanten über Kopf und ausgerichtet auf einem Brett installieren und die Zwischenräume z.B. mit Balsaholz ausfüllen. Den so entstandenen Kern zurechtschleifen, bis die Linien stimmen. Ab jetzt gibt es mehrere Möglichkeiten. Du kannst sofort auf den Kern planken, Du kannst zuerst Spanten in den Originalabständen über den Kern biegen und dann beplanken (dann muss beim Aussägen der Spanten für den Kern die Stärke der aufgebrachten Spanten abgezogen werden) oder Du kannst den Kern jetzt in Scheiben schneiden und z.B. jede zweite Scheibe als Schablone für die Spanten aus gutem Holz verwenden.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
ZitatJa, die Amerigo ist bewaffnet. Obwohl sie als Segelschulschiff unterwegs ist und - wie auch unsere Gorch Fock - als friedliche Botschafterin ihrem Land dient, trägt sie eine leichte Bewaffnung. Auf dem Vorschiff befinden sich Geschütze, die auch zur Flugabwehr eingesetzt werden können. Ausserdem ist auf dem ersten Bild unter der Brücke ein Ständer zu sehen der im Ernst- und Übungsfall für den schnellen Zugriff Gewehre und Maschinengewehre enthält. Grüsse Joachim
] Moin Joachim Habe mich heute erst im Forum angemeldet, mit eben denselben Schiff der Amerigo Vespucci. Das was ich davon bisher sehen konnte ist prima und sauber gebaut.Freut mich einen tollen Mitbauer zu haben ich gehe mal davon aus das wir beide etwas davon haben.Wie Du in meiner Anmeldung lesen kannst war ich 6 Monate als Marinesoldat auf der Amerigo stationiert, näheres kannst Du in meiner Anmeldung lesen.Halte es bitte nicht für meckern aber in einem muß ich Dich korrigieren, Die Amerigo war in keiner Weise bewaffnet. Ganz vorne auf der Back standen 2 Salutkanonen dahinter standen zwar zur Flugabwehr 2 Oerlikon, aber da die Amerigo ein Schulschiff ist,dienten diese nur zu Schulungszwecken für künftige AO's. Und dann der Gewhrständer Mitschiffs, da standen die Gewehre der Wachmannschaft dinnen , auf der rechten Seite stand ein Säbel und auf der linken Seite hing eine Trompete, alles zusammen war dafür vorgesehen wenn hoher Besuch an Bord kam, die Italiener können eben auch ganz schön mit dem Säbel rasseln kann ich Dir sagen. Sei mir also nicht böse und faß es nicht als meckern auf, wenn ich Dich diesbezüglich etwas korrigiere. Gruß Werner
bis denne Grüße Werner
es ist mehr ein Leitspruch: Ich habe mich von der Arbeit verabschiedet, nicht vom Leben.
finde ich prima, mal Informationen aus erster Hand zu bekommen. Ich selber hatte die Infos aus einem kurzen Bericht über das Schiff, der angeblich damit bestens vertraut war. Man sollte doch nicht alles im Internet so schnell glauben... Insofern gut, dass jemand dies richtigstellen kann.
Was den Modellbau angeht, finde ich das natürlich höchst interessant, von einem "Eingeweihten" vielleicht Details geklärt zu bekommen. Da mein Modell schon etwas fortgeschritten ist, kann ich sicherlich nichts mehr im grösseren Stil ändern, aber vielleicht könnten die weiteren Arbeiten davon provitieren??? Würde mich freuen.
Viele Grüsse Joachim
Schöne Grüße Joachim
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die Idee mit den Originalspanten und diese dann zwischendrinn aufzufüllen, finde ich sehr interessant, das kannte ich noch nicht. Hatte es mal mit einem reinen Gipskern versucht (stand in irgendeinem Modellbaubuch), hat aber mit der Formgebung nicht gut funktioniert, mal zu viel, mal zu wenig, war schlecht aufzufüllen und dann gabs noch Ungenauigkeiten zwischen den beiden Seiten ... Musste ich abbrechen. Aber zusammen mit den Originalspanten, das hört sich gut an. Wie ist dann das mit dem Balsaholz, ist das für den Zweck ausreichend fest? Zumindest dürfte es leicht zu bearbeiten sein.
Grüsse Joachim
Schöne Grüße Joachim
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Als Füllklotz zwischen den Spanten ist Balsaholz ausreichend fest. Einen Nagel hält es jedoch nicht, muss es ja auch nicht. Es soll ja nur den darüber zu biegenden Planken oder Spanten (je nach dem, welche von meinen Varianten Du auswählst) die Form geben, dafür reicht es alle Male aus. Noch ein Tipp: Bevor Du die Füllklötzchen zwischen die Spanten setzt, die Spanten an ihren Schnitten dunkel einfärben. Wenn Du dann alles in Form schleifst, dann ist die Aufhellung der eingefärbten Spantschnittfläche das Zeichen dafür, dass an dieser Stelle genug geschliffen wurde. Dass die Füllklötze über den Spantumfang ein wenig hinausragen sollten, versteht sich wohl von selbst.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
na, da war ich wohl beim letzten Posting nicht angemeldet...
Da ich nun vorerst mal soweit bin mit der ersten Barkasse, hier ein paar Bilder davon. Musste ein paar Teile selbst anfertigen, da sie nicht in der Bauanleitung vorgesehen waren.
Für die Schrauben habe ich dünnes Blech verwendet, zurechtgeschnitten und in Form gefeilt, sodass ein Drehdurchmesser von 3-4 mm entstanden ist. Die Welle ist 0,5mm Messingblech, mit einem Tropfen Sekundenkleber verbunden. Nach dem Lackieren sieht das dann so aus, als ob auf der Welle von aussen ein Abdeckung ist (Bild B3).
Das Ruder wird oben mit einem kleinen Messingstift und unten mit kleinen Blechen, die Scharniere nachbilden sollen, am Boot befestigt. Nehme für solch kleine Blechstreifen (ist hier 0,5mm breit) die Abdeckung von Schnapsflaschen. Das besteht wohl aus einer leichten Alu/Blei-Legierung und ist mit kleinen Bastelmessern leicht zu schneiden.
Die Poller auf Deck sind mit kleinen, gekürzten Nägeln hergestellt (ist eben alles recht klein). Nach dem Lackieren sehen sie dann ganz original aus.
So, fürs erste wäre es das dann mal. Joachim
schiffebastler
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Schöne Grüße Joachim
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noch ein kleiner Nachtrag zu den Beibooten: Habe soweit mal das Ruderboot fertig gemacht. Was jetzt noch fehlt, ist die Ausstattung mit Leinen etc. und vor allem fehlen noch die Riehmen. Da hab ich bislang aber noch keine richtigen Infos über deren Aussehen und Grösse.
Ein bisschen nervig war die Herstellung der Gabeln für die Aufnahme der Riehmen (zwar im Bauplan nicht vorgesehen, aber muss ja sein) wg. deren kleiner Ausführung. Nachdem ich verschiedene Varianten ausprobiert habe (die alle nicht funktioniert hatten), habe ich nun die Gabeln mit 0,5mm Draht erstellt und darum einen 0,1mm Draht gebogen und diesen verdrillt. Mit ein bisschen Lötzinn gibt das dann ausreichend Stabilität um in die gebohrten Löcher versenkt zu werden (vorher natürlich noch kürzen).
Und Tschüss Joachim
schiffebastler
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