Mein erstes Segelschiff: der englische Kutter Sherbourne als Bausatz von Caldercraft in 1:64. Begonnen habe ich mit den Bau im Sommer 2012. Bis jetzt bin ich sehr zufrieden mit dem Bausatz - er bietet einem Neuling eine einfache Startmöglichkeit und jede Menge Gelegenheiten, zu lernen und Dinge auszuprobieren. Bald werde ich den Rumpf und das Deck fertiggestellt haben, es fehlen noch die Kanonen. Dann geht's an die Takelage...
Natürlich habe ich vieles bei fortgeschrittenen Modellbauern abgeguckt (Dirks Sherbourne ist hier auch im Forum vertreten). An meiner Sherbourne habe ich ein paar Sachen ergänzt, die historische Puristen erschrecken mögen. Einiges stammt aus dem Originalplan (von dem ich annehme, das er nach dem Bau des Kutters entstanden ist). Anderes ist zumindest nicht ganz anachronistisch, hat aber Freude gemacht.
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Die Stückpfortendeckel sind wohl optisch die auffälligste Ergänzung (eine andere Version ist auf dem Originalplan festgehalten). Sherbourne wurde 1784 ausser Dienst gestellt, aus der Zeit gibt es mehrere Darstellungen von Kuttern mit Stückpfortendeckeln. (1783) (1783) (1785) (1788) (1794) (1794) (1795) (1796) (1818) (1821) (1826) (1830) Zugegeben, alle sind eine Generation jünger! Meine Sherbourne soll aber einmal so aussehen wie der (ebenfalls etwas jüngere) Kutter Fly.
Anstelle der Metallbuchstaben im Bausatz habe ich Rubbelbuchstaben von Letraset (Times New Roman, 5 mm) verwendet: IMG_1634.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Zur Befestigung der Stückpfortendeckel haben mir Daniels Kleinstteile auf Äzplatine Nr. 7 gute Dienste geleistet. IMG_1600.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Ein zweites Detail habe ich dem Originalplan entnommen: Viele 1763 gebaute Kutter besassen sehr einfach gehaltene Bratspills, die an den Bordwänden verankert wurden. NMM windlass.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Bei mir sieht das dann so aus: DSCN7593.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) IMG_1465.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Inspiriert vom Kutter Alert gab's eine Winde (ein schöneres Exemplar ist in Dirks Baubericht zu bewundern): IMG_1522.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) IMG_1693.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Auf beiden Seiten habe ich an der Reeling die Belegnägel verdoppelt - bei Dirk abgeguckt, wie auch am Heck: IMG_1664.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Puristen müssen jetzt wegschauen. Der Bausatz sieht 8 Vierpfünder als Hauptbewaffnung vor. Akkurater wären wohl 6 Dreipüfnder. Ich wollte aber unbedingt auch Karronaden bauen. Zeitlich liegt das gerade noch so drin, auch wenn die historische Sherbourne garantiert nie Karronaden trug. IMG_1881.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) IMG_1896.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) IMG_1915.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
hab Dir den Baubericht hier aufgemacht. Ein tolles Modell hast Du hier in Arbeit, echt super ! Freue mich sehr auf mehr!
Viele Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Danke, werte Kollegen! Hier eine kleine Ergänzung nach einem regnerischen Wochenende: ein kleiner 14-Fuss-Kutter (als Bausatz von Caldercraft). Für Spanten und dickere Leisten wie die Berghölzer haben sich Selbstklebe-Etiketten bewährt (vier Lagen entsprachen 0.5 mm). Solche Streifen lassen sich viel besser verarbeiten als die mitgelieferten Splitterstreifen aus Walnuss.
Der Bau gat Spass gemacht - so richtig überzeugend ist das Schiffchen allerdings nicht, es wirkt wie Spielzeug. Irgendwann Werder ich wohl eines selber bauen...
Zitat von Gregor im Beitrag Grüsse aus dem SüdenEndlich habe ich hier meinen Baubericht zur meinem ersten Segelschiff (HMC Sherbourne von Caldercraft) begonnen...... Herzlich grüsst Gregor
Hallo Gregor, fällt fast schwer zu glauben, bei der Qualität die Du hier zeigst.
Danke, Hubert - ich habe früher gefühlt den halben Airfix-Katalog gebaut (die grossen Segler aus dem Heller-Katalog lagen nicht drin). Und dann RC-Segler... Das ist einige Zeit her, aber etwas Fingergedächtnis ist noch da. In meinem Baubericht auf MSW habe ich alle Irrungen und Wirrungen schön dokumentiert, die ich hoffentlich nicht wiederholen werde (die Decksnägel sind schon hübsch, aber komplett am falschen Ort). Einiges wurde mehrfach gebaut, so habe ich den ersten Heckspiegel komplett wieder entfernt. Und manchmal sieht's so aus: post-27-0-22174000-1394190486_thumb.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Die Bausatz-Kanonen habe ich jüngst wieder auseinandergenommen... Grüsse, Gregor
Ein kleiner Nachtrag zu Ostern: Neue Kanonen wollte ich eigentlich selber machen, doch von Hand ging das schlecht, und vom Superding hatte ich noch nichts gewusst. Doch habe ich via Internet herausgefunden, dass unsere technische Hochschule ihre Geräte dem Publikum zur Verfügung stellt. Vorbereiten konnte ich mich zu Hause: die Anleitung herunterladen und in Adobe Illustrator eine Vorlage zeichnen, einen Termin ausmachen, kurzes Abfragen durch einen Assistenten, und dann hatte ich eine Stunde Zeit, mit dem Laser meine Teile auszuschneiden. IMG_1967.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Grundsätzlich ist das nicht kompliziert und gleicht dem Ausdruck einer Grafik im Drucker. Ein Anfänger tüftelt aber etwas an den Einstellungen zur Geschwindigkeit, Frequenz und Energiestärke herum, bis ein brauchbares Ergebnis entsteht. Bei mir gabs auch Flammen und Rauch... Natürlich sollte auch die Zeichnung nicht nur hübsch sein, sondern auch den Ausschneideprozess mit berücksichtigen: Da ich keine Stege eingeplant hatte, landeten einige der herausfallenden Kleinstteile in der Lüftung des Geräts. Dennoch blieben viele, viele Teile übrig, und ich musste ja nur sechs Lafetten herstellen. IMG_1975.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Im Vergleich zur Kanone des Bausatzes (gebaut im Sommer 2012) ein echter Fortschritt. Schlussendlich habe ich bei den Achsen auf die Bausatzteile zurückgegriffen, was den Zusammenbau wesentlich erleichtert hat. IMG_1981.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Die Rohre stamen von RB Model in Polen und entsprechen einem Vierpfünder, also einem etwas zu schweren Kaliber für die Sherbourne. Dennoch machen Sie sich auf dem Deck nicht schlecht. IMG_1987.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) IMG_1989.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Getakelt wird nun mit Doppel- und Einfachblöcken von 2mm. Es grüsst Gregor
die neuen 12-Pfünder sehen wesentlich besser aus, als die aus dem Bausatz. Gute Entscheidung, diese nochmals neu zu machen. Die Methode mit dem Laser ... die hat was!
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner