Wenn die Vorluke richtig plaziert ist, wäre ein mehrfaches umlegen des angesteckten Ankerkabels um diese Luke vorstellbar, bevor es durch die "Schülpluken" des Großlukes nach unten verschwindet !
So, nun ist wieder alles beieinander. Die vereinfachte Fernsteuerung funktioniert im Trockenen schon mal tadellos. Begeistert bin ich doch davon, wie weit die Rah angebrasst werden kann. Ich bin schon sehr auf die ersten Fahrversuche gespannt. Vielleicht habe ich ja jetzt endlich mal ein Modell, dass ich auch ein bisschen knüppeln kann. Aber erstmal gaaaaaaanz langsaaaam anfangen. Angestrebt ist die Minisail-Veranstaltung in Köln am Fühlinger See, am 08./09. Oktober diesen Jahres. Vielleicht klappt es ja auch schon früher, mal seh'n.
Ob die Wiederbelebung auch in optischer Hinsicht gelungen ist...., sicher Geschmacksache, mir gefällt's.
1. Ist der Außenklüver angesteuert oder schwingt er frei? 2. Wie bewirkst Du die Schwenkung der Rahen? Ich kann es auch in der Vergrößerung nicht erkennen.
Schön gefällt mir unten der Schnitt der Gaffelsegel. So soll es sein.
Gruß
Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Hallo Jörg Deine Fragen finde ich doch im gewissen Sinne amüsant, denn bei der Vereinfachung der Segelansteuerung habe ich manches von Dir abgeschaut. Mit anderen Worten, Du fragst nach einem System, für das Du selbst das Vorbild geliefert hast.... Aber vielleicht habe ich ja doch etwas modifiziert, also: Die Schoten des Außenklüvers (bei mir eigentlich nur Klüver, Außenklüver wäre ein drittes Vorsegel vor dem Klüver) wie auch des Focksegels (oder Vorstengestagsegel) werden durch Kunststoffröhrchen in den Rumpf geführt. Dort ist ein starkes Servo (150 N/cm) mit verlängerten Armen installiert. Auf die Enden der Arme sind Ringösen geschraubt. 2016-06-15 21.00.55.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Das Bild zeigt das Servo, auf das die Schoten des Schonersegels und des Großsegels geführt werden, das Servo für die Vorsegel ist hier auf dem Bild noch nicht installiert, ist aber identisch ausgeführt, nur etwas weiter vorne eingebaut.
Die Schoten treten aus den Führungsröhrchen aus, durchlaufen die Ringöse auf dem Servoarm, und werden zurück zu der Austrittstelle aus den Führungsröhrchen geführt, wo sie an einer weiteren Ringöse festgemacht werden. Dadurch entsteht eine Umlenkung, die eine Verdopplung des Stellweges zur Folge hat. Ist das ganze System erst justiert, können die beiden Vorsegel in weniger als 1 Sekunde von einem Bug auf den anderen geholt werden. Angesteuert wird das Servo allerdings über einen Prop-Kanal mit Drehknopf, so dass ich die Stellgeschwindigkeit auch nach unten beeinflussen kann.
Bei den Rahen habe ich eine Segelwinde direkt hinter dem Mast unter Deck eingebaut, so wie es die Fotos zeigen. 2016-06-15 21.01.06.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) 2016-06-15 21.01.27.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Winde bedient eine Endlosschot, deren Umlenkpunkt ein Block unter der Großmaststenge ist (siehe roten Pfeil). IMG_20160803_193148.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Die Leine der Umlaufschot ist feine, aber äußerst reißfeste Angelschnur, der Block ist in Größe und Position darauf ausgelegt, möglichst nicht aufzufallen. Das zumindest funktioniert offensichtlich hervorragend. Die Leine der Umlaufschot tritt von der Spule ausgehend aus einer der beiden orangenen Röhrchen hinter dem Mast aus und durch die andere wieder in den Rumpf ein. An diese Umlaufschot sind nun die Brassen der Unterrah angeknüpft. Die Brassen der oberen Rah laufen nur durch den Block von einer Nock zu anderen, die Rah wird vom Segel mitgenommen. Die Umlaufschot am Mast hochlaufen zu lassen, habe ich mir übrigens von Dir abgeguckt. Für heute ist es spät geworden, ich werde morgen noch ein paar Fotos nachliefern, die vielleicht das verständlich machen, was ich nicht gut genug beschreiben konnte.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Bin doch noch mal in den Keller gegangen und habe ein paar Aufnahmen gemacht, die hoffentlich alle Klarheiten beseitigen...: 1. Stellservo Vorsegel, Luvseite IMG_20160803_230248.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
3. Aus-/Eintrittsröhrchen der Umlaufschot hinter dem Großmast IMG_20160803_230330.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
4. der Umlenkblock für die Umlaufschot en detail (der Doppelblock ist der für die Brassen der Toppsegelrah, gemeint ist der lins darunter im gleichen Auge eingehängte Block) IMG_20160803_230349.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
5. Großmastfuß /das Röhrchen vor dem Großmast führt die Schot des Schonersegels in den Rumpf und auf den Servoarm IMG_20160803_230419_1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
6. @peternavalis : Das von Dir beschriebenene Arangement des Ankerkabels, wie ich es verstanden habe IMG_20160803_230641_1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Zitat von Gebbi im Beitrag #81In Bild #77 Schonerneu sehe ich ein Tau, das von der Unterrah nach vorn führt. Seh ich richtig?
Jein. Vorab noch eine Entschuldigung: Fotographieren zählt nach wie vor nicht zu meinen Stärken und so sind bei einigen Unschärfen manche Tauführungen nicht eindeutig erkennbar. Das Tau, das Du vermutlich meinst, geht nicht von der Rah aus nach vorne, sonder vom Seitenliek des Rahsegels, über zwei Schenkel. Es handelt sich um die Bulins des Rahsegels, die über einen Block in der Bugspietnock geführt werden. Fernsteuertechnisch sind sie ohne Bedeutung und werden, wie die Brassen der Toppsegelrah über den Block lediglich von einer Seite auf die andere geleitet.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Hallo Willi, Lass mich 2 - 3 Dinge sagen. Ich will aber nicht Schulmeistern - liegt mit völlig fern... 1. Ich habe das Gefühl, Du baust und schnitzt lieber. Das Fahrvergnügen ist eher sekundär. 2. Du bist kein Mitglied in einem Verein und hast nicht viele Fahrgelegenheiten. 3. Du hast die Minisailveranstaltung vorgesehen um den Schoner zu testen, .
Nimm Dir Zwirn/Schnur und Schere mit. Dieses Rahtopsegel sieht schön aus, kann aber auch mächtig stören. Bei der Hardlooper Galiot habe ich ja 2 Rahsegel und sie ziehen gut mit, bei der Berbice komme ich oft in Situationen, wo das Rahsegel bremst. Wenn Du da am See bist und es klappt nicht so, kannst Du es bergen (Zwirn) und dann mit den Gaffelsegeln fahren. Ich brauche meist mehrere Ausfahrten, bis es stimmt. Fotografieren ist auch nicht so mein Ding. Jedenfalls wünsch ich Dir "Die Schwalbe fliegt über den Erie See, Gischt schäumt vom Bug wie Flocken von Schnee....."
Gruß
Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Zitat von Gebbi im Beitrag #83 Ich will aber nicht Schulmeistern - liegt mit völlig fern...
Hihihi, der ist gut...
zu 1. richtig zu 2. falsch, ich bin Mitglied im Verein Minisail-e.V., richtig, viele Gelegenheiten habe ich nicht, das liegt aber auch daran, dass ich noch meine Brötchen verdienen muss. zu 3. richtig Das, was Du Zwirn nennst, bringt die normale Ausstattung der Segel schon mit sich, ich nenne das bei einem Rahsegel "Geitaue" und die sind natürlich da, Gordings werden noch nachgerüstet und mit ein paar Handgriffen kann ich das Rahsegel bergen, so wie das wohl auch am Original gemacht worden ist, d.h. Toppsegelrah bis zum Eselshaupt fieren, Schoten loswerfen, Geitaue und Gordings durchholen, restliches Segel mit Bändseln an die Rah holen.
Übrigens finde ich es total nett von Dir, dass Du Dir Sorgen um mein Schiffchen machst. Ich werde gut darauf aufpassen. Ganz ungeübt bin ich aber nicht. Alle meine Modelle haben immer auch irgendwie mindestens ein Rahsegel gehabt. Gerade die machen für mich die Segelei überhaupt erst spannend. Ohne Rahsegel fahren....och nö.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Hallo zusammen Erste Fahrversuche liegen hinter mir, zuerst die gute Nachricht: Modellbauer und Modell sind wohlauf.
Die Wiedergeburt selbst war von einigen Komplikationen begleitet, aber dass Gehversuche so früh nach der Niederkunft mit Schwierigkeiten verbunden sind, versteht sich ja von selbst. Es hat sich außerdem ein kleiner Geburtsfehler gezeigt, der aber durch kleinere Eingriffe behoben werden kann, bzw. (hoffentlich) schon behoben wurde. Hier erst mal ein paar Bilder, kurz vor der Taufe, noch im Kinderwagen:
Die weiteren Bilder sind grottenschlecht, weil versehentlich der Videomodus der Kamera aktiviert war und die Bilder als Standbilder aus dem Video heraus geholt werden mussten- sorry, aber was anderes habe ich zur Zeit nicht.
Zum Geburtsfehler: Das Modell hat natürlich einen Zusatzkiel, der hängt an drei Gewindestangen unter dem Kiel. Außerdem gibt es eine Rudervergrößerung. Diese ist es nun, die den Lateralplan vergrößert, aber nur achtern. Das führt dazu, dass der Lateralschwerpunkt ebenfalls ganz weit achtern liegt. Der Segelschwerpunkt dürfte irgendwo mittschiffs zu finden sein. Das Ergebnis ist eine monströse Leegierigkeit, die sich auch durch Wegnahme des Klüvers nicht beheben ließ und die mein Modell ein ums andere Mal in's Gesträuch befördert hat. Es grenzt an ein Wunder, dass mir trotzdem ein paar richtige Wenden gelungen sind. Für die anderen Wenden hatte ich vorsorglich eine Badehose dabei. Inzwischen habe ich ein kleines Brettchen zwischen zwei Messingröhrchen geklebt, die über zwei der drei Gewindestangen geschoben werden können und so zusätzlichen Lateralplan nach voraus und somit den Lateralschwerpunkt an die richtige Position bringen- so der Plan, ob das geklappt hat, wird sich wohl demnächst erst zeigen. Es wird dann nachberichtet.
bis denne Willi
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Was für ein Unterschied. Du baust ein Standmodell, ziehst die letzten Taue und gut sieht es aus. Ein Fahrmodell aber ist wie ein Wildpferd, man muss es zähmen. Ich habe da Fahrzeuge, da war es auf Anhieb gut. Bei anderen musste ich viel nachbessern. Dieses Problem mit der Leegierigkeit kenne ich. Vermutlich müsste der Zusatzkiel weiter vorn sitzen. Nun kannst Du ja die Gewindehülsen nicht mehr umsetzen. Hast Du die Möglichkeit die Bombe abzunehmen und weiter nach vorne zu setzen? Das hat bei einem Boot von mir geholfen. Eine andere Möglichkeit - ich weiß, Du wirst mich steinigen- wäre die beiden Klüver zu verkleinern. Mir erscheinen sie recht groß. Bleib dran, Willi! Da ist dieser bunte Segler und Dein Topsegelschoner. Er ist einfach stark!!
Gruß
Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Nichtdoch lieber Jörg, alles wird gut. Habe mich wohl mal wieder zu ungenau ausgedrückt. Also, ich versuch's nochmal:
Zitat von Gebbi im Beitrag #86Dieses Problem mit der Leegierigkeit kenne ich. Vermutlich müsste der Zusatzkiel weiter vorn sitzen. Nun kannst Du ja die Gewindehülsen nicht mehr umsetzen. Hast Du die Möglichkeit die Bombe abzunehmen und weiter nach vorne zu setzen?
Die Bombe muss gar nicht weiter nach vorne. Es geht auch mit wesentlich geringerem Aufwand. Dieses Bild kennt Ihr ja schon aus meinem letzten Beitrag. Hier habe ich die genannte drei Gewindestangen mal markiert. Man muss schon genau hingucken.
Ballast.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
So sieht der Ballast mit seinen Gewindestangen aus.
So war er auch unter dem Schiff, als die gezeigten Versuche unternommen wurden. Die Mutter an der hintersten Stange zeigt die Höhe an, in der der Kiel des Modells zu liegen kommt. Zwischen diesem und dem Ballast ist außer den Stangen nichts, also auch kein Lateralplan. Der wurde fast ausschließlich von der Rudervergrößerung gebildet und die sitzt nun mal hinten und mir ihr der Schwerpunkt des Lateralplans (=die Gesamtheit der unter Wasser befindlichen Flächen in der Seitenansicht)
Und so sieht der Ballast aus, wenn er das nächste Mal zum Einsatz kommt.
Zwischen den beiden vorderen Gewindestangen ist jetzt eine Fläche. Sie wird den Lateralschwerpunkt nach vorne bringen. Die Folge wird sein, dass Lateralschwerpunkt und Segelschwerpunkt nun viel günstiger zueinander stehen. Im Idealfall ergibt sich eine leichte Luvgierigkeit, die das Schiff bei einer unvertretbar starken, seitlich einfallenden Bö anluven lässt. Das Modell richtet dann den Bug in den Wind, bekommt diesen also von vorne, kann nicht mehr auf die Seite gelegt werden und stoppt außerdem auf. Die Feinjustierung erfolgt dann über das Setzen oder Wegnehmen von Segeln. Hier kommt wieder dem Klüver entscheidende Bedeutung zu. Schön wäre, wenn ich ihn setzen könnte und das Modell trotzdem nicht (oder im vertretbaren Rahmen) leegierig wird.
Im Idealzustand kann ich eine Luv- oder Leegierigkeit selbst erzeugen. Wollte ich nach Lee (=Abfallen), würde ich dann die Schoten des Groß- und des Schonersegels öffnen und die der Vorsegel dichtholen. Wollte ich anluven, wäre es umgekehrt, Vorschoten loswerfen, Groß-und Schonersegelschoten dichtknallen. Wie gesagt, das wäre das Ideal. Da sind wohl noch viele Tests nötig und das Rahsegel ist in den ganzen Überlegungen noch gar nicht drin. Es bleibt spannend
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Ja, Willi, nun mit dem Bild kann ich mir Deinen Zusatzkiel vorstellen. Jetzt macht auch Deine Anbringung der Platte vorn einen Sinn für mich. Da bin ich auch gespannt, wie sich der Schoner nun "benimmt". Du wirst das Schiffchen zum Segeln bringen!! Gruß
Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
hochinteressant diese Maßnahmen, das Schiff richtig auszubalancieren. Du wirst das schon schaffen. Herzlichen Glückwunsch zu diesem prächtigen Schiffchen. Das ist ja schon gewaltig groß!
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Bei mir gibt es auch wieder eine Kleinigkeit zu berichten. Heute war einer dieser faulen Nachmittage und mir schoss ein Gedanke durch den Kopf, den ich dann auch sofort umsetzen musste. Entgegen Peters (@peternavalis ) ausdrücklichen Rat habe ich mal eine Gaffeltoppsegel zusammengefrickelt.
Ich hoffe Peter, dass Du mir diese Abweichung von Chapmans Takelskizze nachsiehst. Dass Chapman dieses Segel nicht zeigt, muss ja nicht bedeuten, dass es zu seiner Zeit ein solches Segel nicht gegeben hat. Weil ich noch fertig vorbereiteten Segelstoff irgendwo herumliegen hatte, dauerte die ganze Aktion etwa 2,5 Stunden. Zugegeben, etwas geschlampt habe ich ja, aber das Segel ist weniger für Ausstellungen, als für das Versuchslabor gedacht. Eigentlich sollte das Mastliek noch mit einer Reihleine an der Stenge angeschlagen werden. Darauf habe ich aber verzichtet, um das Segel falls erforderlich schnell wegnehmen zu können.
Es bringt mehr Segelfläche nach achtern, somit auch den Segelschwerpunkt und vielleicht wird dieses Segel noch zum Zünglein an der Waage, wenn es darum geht, Lateralschwerpunkt und Segelschwerpunkt in eine günstige Position zueinander zu bringen. Gut aussehen tut es außerdem, finde ich.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.