Ich habe mir die Zeit genommen und die ganzen Zubehörteile und Pläne des Bausatzes genauer angesehen. Dabei sind mir einige Dinge aufgefallen, die ich persönlich nicht so schön finde und deshalb ändern möchte. Auch um einfach etwas historische Korrektheit hinein zu bekommen.
Das erste was mir auffiel, war das in meinen Augen wirklich hässliche Beiboot aus Gussmetall, welches dem Bausatz beiliegt.
Beiboot_w.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Dieses will ich durch ein selbstgebautes ersetzten. Um dieses zu bewerkstelligen will ich die Bauweise meines Lotsenkutters als Vorlage nehmen. vom Metallbeiboot des Bausatzes will ich einer Form als Malle anfertigen und dann in Spantenbauweise das Beiboot bauen. Dazu habe ich gleich eine Frage hier an die Profis. Beiboote hatten ja zu der Zeit der Galeone, also in der zweiten Hälfte des 16. Jh. Üblicherweise eine Klinkerbeplankung. Hat vielleicht jemand einen Ratschlag, wie ich eine solche bewerkstellige?
Einen weiteren Punkt, den ich ändern möchte, sind die Lafetten der Kanonen. Meinen Recherchen nach, sind die dem Bausatz beigefügten Lafetten recht ungeeignet, was dem historischen Zeitpunkt und Ort betrifft.
Des Weiteren sind keine Kanonentakel im Bausatz vorgesehen. Dieses will ich auch korrigieren. Deshalb will ich die Kanonen wie nach folgendem Bild anfertigen.
Die Kanonenrohre finde ich passend und will diese weiterverwenden. Was mir jetzt etwas Kopfzerbrechen bereitet, ist die Frage wie ich die Räder herstelle. Hat dazu jemand einen Vorschlag? Ich hatte die Idee, dazu entweder ein geeignetes Rundholz in Scheiben zu schneiden, nur wie fertige ich dann die Speichen an? Oder diese aus Funierholz auszuschneiden und mehrere Lagen dieser Ausschnitte zusammenzuleimen. Hat jemand vielleicht noch eine andere Idee?
Zum dritten gefällt mir an dem Bausatz auch nicht, wie in diesem die Fenster und Türen dargestellt werden. Diese finde ich, genau wie das Beiboot, einfach hässlich.
Hat hier jemand vielleicht auch eine Idee, wie ich dieses ändern könnte? Ich habe da zwar schon die eine oder andere Idee, nur weiß ich nicht, ob dieses machbar und vor allem sinnvoll ist.
Und zum letzten ist mir aufgefallen, dass die Galeonen dieser Epoche doch eigentlich mit recht farbenfrohen Mustern versehen waren. Occre hat in dem Bausatz aber so gut wie keine Farbe vorgesehen.
San Martin Occre_w.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Deshalb habe ich mich ein wenig umgesehen und auf Grund von Hinweisen aus den Foren etwas gefunden, welches ich als Grundlage für meine Farbgebung nehmen möchte. So in etwa, wie auf dem Bild, will ich meine Galeone gestalten.
san martin02_w.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Das sind somit alle Änderungen, die ich mir vorgenommen habe und auch umsetzten will.
Und hier auch nochmal Hab dir was geschickt schau mal auf deinem Handy Das Buch "Spanish Galeone" wird dir gute Dienste leisten mit zahlreichen Bildern.
Hallo Heiko zu den Geschützen im Buch "The Armada Campain" ist die SM mit 48 Geschützen aufgelistet! Stimmt das mit dem Bausatz überein? Im Buch Spanish Galleon ist auf Seite 15 ein Geschütze das die Herstellung der Räder deutlich einfacher macht schau mal rein. Ansonsten würde sich doch zu Herstellung der Räder das "Superding" eignen,oder? Zu den Fenstern,hast du mir doch mal einen link gesendet,wo man solche Fenstergitter kaufen kann.Das sah doch sehr gut aus! Gruss Aron
Leider muss ich Euch mitteilen, dass ich für ca. 2 Wochen ins Karankenhaus muss und solange leider nicht an der San Martin weiterarbeiten kann. Deshalb werde ich in dieser Zeit mich nur noch theoretisch mit meinem Projekt beschäftigen können. Ich werde slbstverständlich versuchen diese weiterhin hier mitzuteilen, nur leider wird der Bau eben solange nicht weitergehen. Sobald ich wieder zurück bin, wird es mit dem Bau natürlich weitergehen.
das tut mir ja leid, daß Du ins Krankenhaus musst, hoffe es ist nichts dramatisches. Gerne warten wir natürlich auf Deinen Weiterbau. Ich wünsche Dir alles Gute und schnelle Genesung.
Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Ich danke euch vielmals für die vielen guten Genesungswünsche. Leider habe ich hier eine sehr schlechte Mobilfunkabdeckung, so dass ich nur sporadisch ins Internet kann. Trotzdem werde ich ab und zu mal vorbeischauen.
Nach über 7 Wochen Krankenhausaufenthalt mit anschließender Reha bin ich wieder zuhause und kann auch wieder an meinem Modell einer spanischen Galeone weiterarbeiten. Ich spreche jetzt mit Absicht von einer spanischen Galeone und nicht mehr von der San Martin. Und dieses aus folgender Überlegung heraus. Der Modellbausatz von Occre scheint meiner Recherche nach nicht so ganz historisch korrekt zu sein und da ich, wie ich ja angekündigt habe einiges an dem Modell ändern bzw. erweitern möchte, wird es wohl eine von mir "sehr freie" Interpretation einer spanischen Galeone des 16. Jh. sein.
Es geht also mit meinem Projekt weiter. Nachdem ich mich zuhause etwas akklimatisiert und meine Werkstatt in Ordnung gebracht hatte habe ich begonnen die Füllstücke zwischen den Spanten anzufertigen und einzusetzen. Dabei habe ich schon mal mein erstes Experiment gestartet. Statt die Füllstücke aus Holz anzufertigen habe ich den Versuch gestartet stattdessen Hartschaumplatten aus dem Baumarkt zu verwenden. In einem Forum hatte ich in einen Beitrag von jemandem gelesen, der den Hartschaum als kostengünstige Alternative gegenüber dem teurem Balsaholz verwendet. Nun gut, dachte ich, probiere es halt mal aus.
Meine Gedanken waren, dass die Füllstücke die Planken von innen heraus stützen sollen und als Halt für den Leim dienen sollen, damit keine Dellen oder Beulen entstehen. Die Nägel zum Fixieren der Planken sollen nur an den Spanten eingesetzt werden. Also, zuerst die Füllstücke auf einer Seite ein leimen: Füllstücke leimen_w.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Füllstücke eine Seite_w.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Dann das Ganze auch noch für die andere Seite. Dann erst einmal grob mit einem scharfen Messer vorschneiden Füllstücke grob geschnitten_w.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Und am Ende alles glatt schleifen und straken, sowie die Führungskerbe für die Masterplanke anlegen: Geschliffen_w.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Als Fazit meiner Aktion mit dem Hartschaum gibt es für mich folgendes Ergebnis: Ich werde bei Füllstücken aus Balsa- bzw. Lindenholz bleiben. Ich empfinde den Hartschaum nicht als Alternative. Es ist richtig, der Hartschaum ist preiswerter und lässt sich im Vorfeld auch besser Verarbeiten und schneiden. Doch hat dieser für mich auch einige gravierende Nachteile. Das verleimen ist nicht ganz einfach. Der dünnflüssige Leim, z.B. Sekundenkleber, versickert durch die grobporige Struktur sehr schnell im Material wo er nichts nützt. Damit kann keine Klebeverbindung hergestellt werden. Dickflüssiger Leim, z.B. Ponal oder auch Gelkleber, braucht ewig zum Aushärten, bis der Leim dann hält. Zum Beispiel dauerte Ponal Express bei mir 12 Stunden, bis der Leim richtig gehalten hat. Und dann muss man darauf achten, dass das Lösungsmittel im Leim den Hartschaum nicht "auffrisst". Also immer erst an einem Probestück probieren. Damit der Leim beim beplanken richtig hält, habe ich die Kontaktflächen zu den Planken nachträglich noch mit Klarlack bestrichen. Ein so behandeltes Probestück ließ sich dann ganz normal mit einer Planke verleimen. Der andere Negativpunkt des Hartschaums war, dass dieser sich zwar leichter als Balsaholz mit dem Messer bearbeiten lässt, das Bearbeiten mit Schleifpapier oder einer Feile ist dagegen grausam. Die abgeschliffenen oder abgefeilten Partikel des Schaums laden sich dabei statisch auf. Dadurch wird der ganze Schleifstaub extrem "klebrig" der haftet und hängt sich einfach überall ran, setzt extrem schnell das Schleifpapier und Feilen zu. Und das Saubermachen des Arbeitsbereiches und der Werkzeuge ist dadurch, na sagen wir, extrem grausam.
Mein Fazit ist also, ich bleibe bei meinem Holz.
Ich hatte ja am Anfang meines Bauberichts angekündigt, dass ich die mit dem Bausatz mitgelieferten Fenster und Türen ändern möchte, da ich diese mitgelieferten Metalldinger einfach nicht zum Modellschiff passend finde. Meine erste Idee dazu ist ganz simpel: Farbe. Ich habe also eine Probe gemacht und eine Tür und ein Doppelfenster in einer "natürlicheren" Farbe angemalt. Fenster und Tür_w.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Das Ergebnis finde ich schon mal nicht schlecht, gegenüber was Occre vorgesehen hat. Aber vielleicht fällt mir ja da noch was Besseres ein oder Ihr habt noch die eine oder andere Idee.
das wäre auch mein Vorschlag gewesen, erstmal bei den Teilen zu bleiben und die Naturtreue durch eine Bemalung herzustellen. Da wäre ein Vorstrich aus hellbeiger, matter Acryl- oder Emailfarbe eine Basis. Auf die kannst Du dann mit feinen Übermalen mit brauner (Sepia, Vandyckbraun oder gebranntem Sienna) Ölfarbe noch Tiefe hineinbringen. Schau mal, was Schmidt oder Kyrill aus den Plastikschiffen allein durch Farbauftrag an Qualität rausholen.
Natürlich kannst Du es immer noch versuchen, die Teile besser nachzubauen. Aber das muß man dann auch erstmal besser hinkriegen, ich finde die Teile nämlich schon sehr gelungen.
Viel Erfolg!
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Ich habe mir das Heck noch mal genauer angesehen und bemerkt, dass ich da beim Schleifen wohl nicht sorgfältig genug gearbeitet habe. wegen der konkaven Form komme ich dort mit meinen Feilen und Schleifmittel nur sehr schlecht in die Form. Ich werde die Stelle noch einmal nacharbeiten. Vielleicht sieht es dann besser aus.
Ich werde versuchen deine Ratschläge und die aus den von Dir angegeben Beiträgen zu nutzen um meine "Bemalung" zu verfeinern. Es erscheint mir doch recht vielversprechender, als wenn ich, z.B. das Beiboot komplett neu baue.
Gestern Abend habe ich mir den Heckbereich noch einmal vorgenommen und die Form mit einer Halbrundfeile und Schleifpapier besser herausgearbeitet. Ich finde das sah dann schon besser aus.
Nachdem ich meine ersten "einfachen" Verbessrungsversuche mit den Türen und Fenstern gemacht habe, Versuchte ich ähnliches bei den Geschützen. In der Literatur "Spanisch Galleon 1530 - 1690" von Angus Konstam, fand ich neben der Abbildung der spanischen Galleon "Nuestra Senora de la pura y limpia Concepción" aus dem Jahre 1641 folgende Abbildung eines ihrer Geschütze: Kanone_Bild_w.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Ich dachte mir, mit einigen kleinen Veränderungen an den von Occre mitgelieferten Lafetten könnte ich etwas recht ähnliches erschaffen. Nach ein bisschen feilen und etwas Farbe, hatte ich das folgende Ergebnis: Kanone_w.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Jetzt noch die korrekte Takelung, auch hier sieht Occre eigentlich nur das Brooktau vor, dann kann sich das schon sehen lassen.
da bist Du schon ganz dicht an das Vorbild herangekommen.
Wenn Du das Rohrende noch etwas stutzen könntest (ist etwas tropetenhaft) wärs super. Vielleicht bekommst Du auch noch die kleine Griffe (Delphine ) dran, dann ist`s perfekt.
So wie es ist, kannst Du es aber auch lassen, sieht sehr gut aus.
@victory78 - Wie ich die Griffe (Delphine) mache, habe ich mir auch schon überlegt. Vielleicht aus 2 stück angelöteten, bzw. geklebten, dünnem Draht herstellen. Das dürfte doch gehen, oder?