Nun ist es schon so weit. Gestern erfolgte die Kiellegung meines neuen Projekts, der Hansekogge von Dusek Ship Kits, welches hier in Deutschland über die Firma Krick vertrieben wird. Hier mal ein Bild vom Karton und einen Eindruck vom Inhalt:
Schön finde ich am Bausatz, die vielen Details, welche nicht durch vorgefertigte Gussteile schon beiliegen, sondern erst lebst aus "Kleinteile" selber gebaut werden müssen, z.B. die Ladung (Fässer) und das Beiboot, welches wieder ein kompletter eigener Bausatz ist:
Die Kogge will ich oob bauen. Ganz einfach aus dem Grund, weil das Modell mit den Details mir so, wie es ist gefällt und ich befürchte dieses sonst nur "verschlimmbessere". Nachdem ich also meine Werft wieder etwas in Ordnung gebracht hatte, wollte ich gestern anfangen. Leider gab es schon bei der Kiellegung ein kleines Problem. Das Kielbrett für die Spanten war total verzogen. Und da ich keine Bananen-Kogge haben wollte habe ich das Kielbrett erst einmal ordentlich gewässert und dann zwischen Bretter mit Zwingen gepresst. Das blieb dann bis zu Abend, nachder Arbeit liegen. Abends war das Brett dann gerade. Ich folgte der wirklich gut geschriebenen und bebilderten Anleitung, brachte den Kiel,sowie den Vorder- und Achtersteven an. Dann folgten die Spanten und das Deck, es passte einfach alles super zusammen.
Trotz meines obigen Lobes bezüglich der Anleitung, blieb der zwiespältige Eindruck dieser. Einfach aus dem Grund, dass die Bezifferung der Teile häufig nicht mit denen der Stückliste und Lageplan der gelaserten Platten übereinstimmt, z.B. sind die Spanten in der Bauanleitung mit den Teilenummern 5 bis 11nummeriert, im Lageplan für die gelaserten Platten haben diese dagegen die Nummern 1 bis 7. Bei den Spanten ist es ja noch relativ leicht zu korrigieren, ich hoffe aber, dass dieses nicht bei Teilen auftritt, welche nicht so leicht zu identifizieren sind. Was aber extrem positiv an der Anleitung ist, dass die Schritte wirklich leicht verständlich sind und mit vielen Detailzeichnungen versehen sind. Dieses hätte ich mir bei meinen vorherigen Modellen auch gewünscht.
Die nächsten Schritte sind jetzt das Straken und dann geht es auch schon an die Beplankung. Da bin ich schon gespannt, ob die schon vorgeschnittenen Planken wirklich passen und die ganze Sache erleichtern.
Durch die schon vorgeschnittenen Stufen in den Spanten für die Klinkerbeplankung werde ich dieses Mal keine Füllstücke verwenden können, da ich auch in diese dieses Stufen nicht passend reinbekomme.
Ich will dich schon mal vorwarnen . Ich habe zwar diesen Baukasten nicht , jedoch kann man die Bauanleitung im Netz downloaden . Und da offenbaren sich gravierende Fehler . Du solltest zusätzliche Recherche betreiben . Das größte Manko , was diese Bauanleitung zeigt , ist die Decksbeplankung . Diese ist nicht längs , sondern quer zur Mittelschiffslinie ! . Schau dir mal bei ARTITEC deren Kogge an . Diese ist weitaus authentischer . Es ist noch nichts verloren , aber wie gesagt : Recherche ist das A und O .
Dort siehst du genau , was du verändern kannst . Die DUSEK-Kogge ist kein rausgeschmissenes Geld . Das Grundgerüst ist schon ok . Ich bin mir sicher , dass du mit den entsprechenden Veränderungen und Besserungen ein hervorragendes Modell bauen wirst .
Ich hänge mich mal an die gegebenen Hinweise zur Recherche dran und empfehle Dir das auch um die Fehltritte des Baukastens auszugleichen.
Die Quer zum Kiel verlaufende Beplankung ist jetzt nicht unbedingt falsch. Die Koggen waren Frachter und so waren sie auch gebaut. Breit und bauchig, flacher Boden, ideal für den Handel in Küstengewässern. Um die Ladung ungehindert in den Rumpf zu bekommen war das Deck fast ohne Bucht und mit Längsbalken gebaut. Auf diesen Längsbalken lagen Querbohlen - eine Art Dielen - die man herausnehmen konnte (der Artitec BK zeigt das ja auch). Auf der Seite des Deutschen Schiffahrtmuseums gibt es einen virtuellen Rundgang zum Wrack der Bremer Hanse Kogge von 1380 wo dieses Konstrukt auch noch zum Teil zu sehen ist. Im Museum finden aktuell auch sehr interessante Veranstaltugen statt - ideal für die Recherche.
Um in die Zeit der Hanse abzutauchen kann ich Dir auch noch das in diesem Jahr erschiene Heft 82 der GEO EPOCHE - DIE HANSE empfehlen. Ist sehr interessant geschrieben und gibt einen groben Überblick der Thematik.
Der GEO-Epoche-Beitrag zum Koggenbau ... auf den ersten Blick ganz schön. Auf den zweiten Blick kann ich ein mindestens ein Dutzend Fehler nennen. Abgesehen davon dass auf einem Bild der Wind aus zwei Richtungen weht und die fertige Kogge auf einem anderen Bild unvertäut am Ufer liegt, abgesehen dass die Seilführung teilweise unlogisch bzw. sinnlos ist (bei abgelegter Rah und aufgebundenen Segel laufen Schoten und Geitaue den Mast hinauf), abgesehen dass es hier um Menschenarbeit (Schiffbau) geht und keine einzige Person zu sehen ist, hat der Illustrator als Vorlage moderne Koggennachbauten benutzt. So ist auf einem Bild auf dem Deck eine Ladeluke zu sehen die auf den Originalen nicht vorhanden war (wie oben geschrieben konnte man die Decksplanken, vermutlich gebündelt in Dreiergruppen, als Lukendeckel herausnehmen. Das Deck war nicht wasserdicht was man sogar in Kauf nahm um das Schiff durch einlaufendes Wasser bei schwerer See zu stabilisieren). Die gezeigte Luke dient bei modernen Nachbauten – die aus Sicherheitsgründen ein wasserdichtes Deck haben – als Niedergangsluke bzw. als Maschinenluke für den Hilfsmotor. Im Text fehlt u.a. die Angabe zum Werkzeug des Dechsels welches der mittelalterliche Schiffbauer benutzte...
Aber egal: Um einen Eindruck zu bekommen ist das Heft in Ordnung. Als 100%-Vorlage taugen die Abbildungen leider nicht. Eine zweite Geschichte im Heft – die textlich sehr schön ist – behandelt die Bergenfahrt einer Kogge. Die hier gezeigten Schiffe sind reine Phantasie, aber schön anzusschauen.
Wenn Du gut in die Materie einsteigen möchtest empfehle ich Dir das Buch von Uwe Baykowski »Die Kieler Hansekogge«
Dort wird Schritt für Schritt vom Schiffbaumeister Baykowski der Nachbau der Bremer Kogge Anfang der 90er Jahre beschrieben. In dem Buch erfährt man sehr fundiert viel über den mittelalterlichen Schiffbau und die damaligen Arbeitstechniken. Die Besatzung der Kieler Kogge antwortet übrigens auch gerne auf Anfragen. Von dort habe ich schon viel Hilfe bekommen.
Vieln Dank für euer reges Interesse an meienr kleinen Hansekogge. Ich finde toll, das ihr mich jetzt schon auf die Fehler im bausatz aufmerksam macht. Ich habe mir mir Mal den Bausatz der ARTITEC-Kogge an hande eurer Links angesehen und muss sagen, ich wünschte, ich hätte mir diesen, statt den von Dusek geholt. Die Details sind dort wirklich super und es übberzeugt mich auch historisch. Auf den Bildern sieht man auch ganz gut die von euch angesprochenen quer zum Kiel liegenden Decksplanken. In der Zeitschrift GEO-EPOCHE "Die Hanse" ist dieses auch abgebildet, hhier Mal ein entprechnder Bildausschnitt auf dem das auch recht gut zu erkennen ist:
GEO_001_w.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Ich glaube, mich auch zu erinnern, etwas zu diesem Thema auch irgendwo Mal gelesen zu haben. Auf jeden Fall, will ich das Deck der Kogge entsprechend abändern. Ich will 2 lange Funierleisten in Längsrichtung parallel zueinander aufleimen. Diese sollen die Balken darstellen, auf welche dann die Querplanken als Abdeckung für den Schiffsraum aufliegen. Somit wird das Deck in Längsrichtung in 3 Teile aufgeteilt, in welche ich dann quer zum Kiel kurze Funierleisten als "Abdeckung" aufleime. Soweit so gut, nur jetzt habe ich Frage; Was mache ich mit den Luken? Es gibt eine große Ladeluke und eine kleine Luke.
Ja, nur mir gefallen diese Luken, vom rein optischen her, die sind so schön rusikal. Auch wenn diese dann eigentlich sinnlos sind.
Noch ist es ja nicht soweit. Zur Zeit bin ich am Straken des Rumofes und dann kommt die Klinkerbeplankung dran. (Das habe ich bisher auch noch nie gemacht. ) In der Zwischenzeit habe ich also noch etwas Zeit zum Überlegen.
Im Laufe der Woche konnte ich nach Feierabend immer wieder mal ein paar Minuten für die Kogge finden. So habe ich es die Woche über geschafft die Spanten zu straken und die vorgelaserten Klinkerplanken zu beizen.
Gestern Abend konnte ich somit mit dem beplanken anfangen. Wie in der Anleitung beschrieben und was bei einer Klinkerbeplankung logisch ist, fängt die Beplankung am Kiel an. Diese Planke muss besonders sorgfältig eingepasst werden. Immer wieder anlegen, zurechtschleifen, anlegen, bis diese korrekt passt und glatt am Kiel anliegt. Dann habe ich die Planke ein paar Minuten im warmen Wasser gewässert, damit diese schön biegsam wird. Die Planke wird mit Holzleim verklebt und zum Trocknen mit selbstgebauten Klammern fixiert. Dann ganz Ganze nochmal für die andere Seite.
Planke_13_1024.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Das habe ich dann erstmal die Nacht über trocknen lassen. Heute früh kam dann die zweite Plankenreihe auf beiden Seiten dran. Diese habe ich genauso, wie die erste vorbereitet. Das ging aber schon bedeutend schneller, da hier nicht so viele Anpassungen wie bei der ersten Planke notwendig sind. Auch diese wurde wieder mit Klammern zum Trocknen fixiert.
Planke_14_1024.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
und wieder heißt es warten. Das ist das einzige Manko bei dieser Methode. Man muss immer warten, bis alles trocken uns fest ist, bevor man mit der nächsten Reihe weitermachen kann. Mir macht das aber nichts aus. Die Zeit kann ich jan nutzen mir zu überlegen, wie ich das mit den quer zum Kiel verlaufenden Decksplanken hinbekommen kann.
aus welchem Holz sind eigentlich die Planken hergestellt?
Ich weiß nicht wie es der Bausatz vorgibt, aber falls an der Überlappungsstelle ein Spalt entsteht (der Dich eventuell stört), kannst Du die Auflagefläche der zuletzt verbauten Planke etwas anphasen. Das wurde bei Klinkerungen auch real so gemacht.
Das vorgegebene Deck hast Du verklebt nehme ich an. Wenn ja, dann kannst Du die Kontur aus dem Baukastenträger nutzen um ein zweites Deck abzunehmen. Dieses kannst Du aus Karton oder sehr dünnem Fliegersperrholz bauen und dann mit den angedeuteten Längsbalken und quer liegenden Planken aus Furnierstreifen versehen und auf das verbaute Deck aufbringen. Die 1-2 mm dürften durch die hochgezogene Schanz nicht auffallen. Ein Vorteil dabei ist auch, dass Du das ausserhalb der Rumpfes bauen und sehr gut an Demselben anpassen kannst.