Da mir der Baubericht zu Barents Schiff in diesem Forum so viel Spaß bereitet hat - und mein Wissen um diese Schiffe stark erweiterte - möchte ich Euch gerne mit einem weiteren Baubericht aus der Papierwelt behelligen...
Es beginnt wie letztens die Arbeit an Barents Schiff mit einem Beitrag in diesem Forum:
Zur Rekonstruktion einer spanischen Galeone in San Diego erschien vor ca. vier Jahren (2012) ein kostenloser Kartonmodellbaubogen (der Link zum Download ist im obigen Thema zu finden). Den Bogen gibt es in zwei Schwierigkeitsgraden (richtig: in »einfach« und in »schwer«) und ermöglicht es, ein Vollrumpfmodell im Maßstab 1:100 zu bauen. Ich habe mir damals die Bauteile auf meinen Maßstab 1:250 gebracht und möchte nun endlich das Schiff als Vollrumpfmodell bauen.
Es soll allerdings nicht exakt die SAN SALVADOR des Señor Cabrillo werden, sondern irgendeine bewaffnete spanische Galeone die vielleicht in ähnlicher Form die berühmte spanische Armada von 1588 unterstützt hat. Den Baubogen nehme ich als Basis um mein Wunschschiff mit Kanonen, Drehbassen, Enternetz, Wappenschilden und »Kriegsbemalung« schaffen zu können.
Mal schauen wie weit ich komme...
Klabauter
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Diese Bilder aus der Bauanleitung zeigen wie das Modell aussehen kann wenn man sich an die Instruktionen hält
Klabauter
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Dadurch bedingt dass ich die Teile nur in 40%-er Größe verarbeite (Skalierung von 1:100 auf 1:250) kann ich auf Passgenauigkeit usw. nicht bauen. Dafür ist so ein Kartonmodellbogen nicht gemacht. Daher werde ich mich mit Kritiken dieser Art zurückhalten. Was mich interessiert, sind die historisch korrekten Umsetzungen meines kleinen Projektes.
In einschlägigen Kartonmodellbauforen habe ich übrigens noch keinen Baubericht von diesem feinen Schiff entdecken können... Man sollte doch meinen, so ein tolles kostenloses Angebot würde ratzfatz Freunde finden.
Und schon geht´s los: Völlig ungewöhnlich bekommt als ersten Schritt der 10 Zentimeter lange Kiel ein Spantengerippe verpasst Der Kiel hat auf der Unterseite zwei Einschnitte bekommen in die später kleine Sockel eingeklebt werden sollen (auf den Bildern nicht zu sehen). Der kleine Kasten in der Schiffsmitte ist – klar – der Laderaum. Der wird später mit Brettern abgedeckt um einen Standort für ein Beiboot zu sein (das Beiboot fehlt im Baubogen). Achtern ist eine Aussparung für das Hennegatt vorgesehen. Das Spantengerippe ist an den Stellen dunkelgrau bemalt die später durch Öffnungen im Rumpf sichtbar sein werden.
Klabauter
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Auf das Gerippe habe die Decks geklebt. Zum Verbinden benutze ich Holzleim, mit dem Pinsel aufgetragen. Die Spanten reichen nicht immer an die Decks oben heran. Es kann gut möglich sein dass die Abstände der Skalierung geschuldet sind. Es ist für mich aber nicht weiter schlimm da ich mir das schon so hinbiegen werde wie ich es brauche...
Die Lukensülle unter Back und Halbdeck habe ich jetzt schon eingebaut. Laut Bauanleitung sollte das später geschehen, wenn der Rumpf fertig ist. Jetzt kommt man jedoch noch gut an die Stellen unter den Decks heran. Der Baubogen sieht ein Gangspill vor dem Großmast vor. Das kam mir jedoch spanisch vor (Die Redwendung darf hier nicht fehlen ) Ich habe die betreffende Stelle auf Deck mit einem Flicken » Deck« unsichtbar gemacht (siehe dazu die Beiträge im verlinkten Thema unter #1). Das Süll der Ladeluke in der Kuhl ist auch schon etwas verfrüht montiert. Alle Klebekanten, Sülle und Frontschotts sind mit Acrylfarbe angepinselt.
Ansonsten habe ich mich aber bisher an die Anleitung gehalten...
Klabauter
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Nun folgt der erste gravierende Schritt weg von der Bausatzvorlage: Die Schanzkleider der Kuhl bekommen je drei Stückpforten – vorgesehen sind je zwei Pforten – und aussen ein gelb/rotes Zierband. Dieses Band habe ich gitterartig ausgeschnitten, rot angemalt und auf die gelb gemalte Bordwand geklebt (das mittlere Bild zeigt das Arrangement von hinten). Die Überstände oben und unten habe ich nach Trocknung des Leims abgeschnitten. Die restlichen Flächen der Bordwände habe ich lasierend rot gefärbt.
Klabauter
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Beim Anhalten der Bordwände an das Spantgerippe zeigte sich, dass vorne die Back zu weit achtern stand. Die Bordwände passten hier nicht. Ich habe die Back (das Deck und die beiden Schotts) vom Oberdeck gelöst um zuerst die Bordwände anzukleben und dann die Back einzusetzten.
Wer den Baubericht zu Barents Schiff kennt wird vielleicht den runnig Gag mit dem Kronkorken als Größenvergleich vermissen. Hier kommt er:
Klabauter
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Nun wirds richtig ernst: Die Unterbeplankung des Unterwasserschiffs wird angebracht. Das passt bisher ganz wunderbar. Klar, die Buckel und Dellen schleife und spachtel ich noch. Am Ende planke ich das Rümpfchen mit Papierstreifen und lackiere das Ganze.
Drückt mir bitte die Daumen dass alles so hinhaut wie es mir wünsche...
Klabauter
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Das wird ein klassisches Standmodell. Es soll auf zwei goldenen Sockeln auf einem Stück altem Holz stehen.
Der Rumpf ist dicht und fertig zum schleifen und spachteln. Das sieht nun doch schon nach Galeone aus, oder? Die weiße Fläche unter der Kuhl sollte eigentlich ausgeschnitten werden und Wasserabläufe darstellen. Auch hier weiche ich ab und setzte später Speigatten.
Klabauter
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In den letzten Baustunden habe ich das gemacht, was der normale Kartonmodellbauer eigentlich zu vermeiden versucht: spachteln und schleifen... Um das Rümpfchen glatt zu bekommen habe ich es mit eingefärbten Acrylgel gestrichen und geschliffen, mit Papierstreifen beklebt und geschliffen, mit grüner Knetmasse Dellen ausgeglichen und mit Zigarettenpapierstreifen überklebt und geschliffen...
Durchs ständige Anfassen ging das Lukensüll übern Deister... nicht schlimm, es war eh zu hoch...
Klabauter
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Ein Kiel kam unter den Rumpf, Berghölzer, Fenderhölzer, Stückpforten und Ankerklüsen (die letztgenannten Dingen bietet der Baubogen nicht). Mit den Stückpforten und der Bemalung entferne ich mich nun deutlich von der Vorlage. Ich mache es wie damals in Spanien: Ich nehme ein Handelschiff und baue es zum Kriegsschiff um.
Diesen Zustand zeigt der Rumpf vorgestern noch... Zufrieden bin ich allerdings noch nicht, ich gehe nochmals ans Unterwasserschiff 'ran... Oder baue die Galeone als Wasserlinienmodell weiter?
Klabauter
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Nach vielem hin und her mit Farbe, Knete und Papierflicken bin ich nun bei diesem Zustand:
Klabauter
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Das Modell wird später auf kleinen Sockeln auf einem Holzdisplay stehen. Ich denke/hoffe/glaube dass der Rumpf von der Unterseite nicht mehr so richtig zu sehen sein wird...
Ob ich denn bitte einen kleinen Projektordner für mein Modell bekommen darf?