Bevor ich mich an das Wappen mache, habe ich erst einmal die Heckfenster Umrandungen geschnitzt. Selbst in Buchsbaum recht filigran und vorsichtig zu handhaben. Wird dann auch noch vergoldet, bevor es irgendwann endgültig befestigt wird.
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Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
So, nun habe ich die letztlich erstellten Ornamente und Figuren vergoldet und angebracht. Auf den Bildern überstrahlt der Glanz etwas, sodass kaum noch Details zu erkennen sind. Aber, zudem ist ja auch das Problem, dass beim Vergolden sehr kleine Details etwas untergehen.
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Vorab, das mit dem Wappen habe ich mir nochmals durch den Kopf gehen lassen. Recht gesichert scheint das Wappen der Brandenburgisch-Afrikanischen Companie. Das bekannte Bild von Verschuier zeigt sie recht deutlich auf jedem Schiff. Sie beinhalten alle Insignien, allerdings mit gekreuztem Schwert und Zepter. Deshalb würde ich schon mal am ehesten davon ausgehen, dass diese Element auch auf den Flaggen zu der Zeit wirklich drauf waren. Da somit die Insignien zu der Zeit auf dem Wappen schon mal vorhanden waren, andererseits etwas später anzusetzende Funde das allseits bekannte Wappen mit Schwert und Zepter in den Fängen zeigen, gehe ich davon aus, dass dieses auch zur Zeit der Berlin so ausgesehen hat. Also bleibt es dabei, so wie ich es geplant hatte.
Nun zur ersten Balstelaufgabe. Ursprünglich wollte ich das Wappen gleichzeitig mit dem Schild in einem Rutsch schnitzen. Also, alles aus einem Stück Holz. Das Ergebnis hat mir jedoch nicht so besonders gefallen. Auch wird das Bemalen schwierig. Also alles auf Anfang. Nun trenne ich beides, schnitze also zuerst das Wappen, dann das Schild, bemale beides und klebe das Wappen auf das Schild.
Lange Vorrede, nun als erstes heute, das Wappen. Als Vorlage habe ich einen Fund eines Wappens aus dem 18. Jhd. genommen, ist nicht ganz so klinisch rein, wie die gemalten Wappen. Dieses Wappen lebt mehr und das hat mir besser gefallen. Aus unerfindlichen Gründen habe ich den ganzen Rohling leider nicht fotografiert. Hier also, kurz nach dem Beginn. Da das Brustschild am weitesten nach oben steht, habe ich dieses als erstes herausgearbeitet.
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Da ich so im 'Tunnel' war, hab ich leider auch vergessen, Bilder dazwischen zu machen. Hier das Endergebnis, noch festgeklebt auf der Unterlage und von der Unterlage befreit. Und natürlich ein Größenvergleich. Jetzt noch ein klein wenig Feinbearbeiten und das Wappen kann bemalt werden.
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Schöne Grüße Joachim
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Deine Arbeit gefällt mir. Das wird wohl die ersten Berlinerin ohne Bär sein. ;-)
Zitat von schiffebastler im Beitrag #333Das bekannte Bild von Verschuier zeigt sie recht deutlich auf jedem Schiff. Sie beinhalten alle Insignien, allerdings mit gekreuztem Schwert und Zepter.
Kleiner Einspruch, auf dem Gemälde tragen nur die Flaggen aller Schiffe das Wappen der BAC.
Zitat von Franz im Beitrag #334 Kleiner Einspruch, auf dem Gemälde tragen nur die Flaggen aller Schiffe das Wappen der BAC.
Hi Franz, habe ich das nicht so geschrieben? Zumindest war es so gemeint. Oder meintest du noch was anderes?
Schöne Grüße Joachim
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Zitat von Willi im Beitrag #335Etwas out of topic: Das Gemälde ist auch in anderer Hinsicht interessant. Alle Schiffe, die eine Lateinrute fahren, führen diese auf der Luvseite.
Stimmt, ist mir noch gar nicht so bewusst geworden. Gerade bei dem Schiff ganz rechts kann man gut den Abdruck des Mastes im Segel sehen. Aber, mal abgesehen davon, mir sind immer nur Bilder im Kopf von Schiffen, bei denen die Rute auf der Backbordseite angebracht ist. Ist das Zufall oder gab es da eine Regel?
Schöne Grüße Joachim
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Zitat von Willi im Beitrag #335Alle Schiffe, die eine Lateinrute fahren, führen diese auf der Luvseite.
....wie soll das denn verstanden werden ? @Willi . Kommt der Wind aus entgegengesetzter Richtung, fährt er wieder nach Hause, weil sich die Rute auf der Leeseite befindet ?
Es ist ja nicht so wie bei den Schebeken, wo die 'fliegenden Pardunen' losgeworfen werden können, um die Rute auf die andere Mastseite zu schwenken.
Zitat von Willi im Beitrag #335Alle Schiffe, die eine Lateinrute fahren, führen diese auf der Luvseite.
....wie soll das denn verstanden werden ? @Willi . Kommt der Wind aus entgegengesetzter Richtung, fährt er wieder nach Hause, weil sich die Rute auf der Leeseite befindet ?
Es ist ja nicht so wie bei den Schebeken, wo die 'fliegenden Pardunen' losgeworfen werden können, um die Rute auf die andere Mastseite zu schwenken.
Gruß, Peter
Damit meine ich, dass den Flaggen nach zu urteilen alle Ruten auf der dem Wind zugewandten Seite des Besanmasts gesetzt sind, also nicht nach Lee umgeschiftet wurden, wie das verschiedentlich vermutet wurde.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Und nun kommt das Schild auf dem dann das Wappen befestigt wird.
Der Rohling
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Fertiges Schild
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Blick von oben
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So wird dann das Wappen nach der Bemalung eingelegt
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Schöne Grüße Joachim
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Sieht sehr gut aus , Joachim . Wie ist deine Schnitztechnik ? Richtiges Schnitzen oder mit dem Dremel ? Welche Werkzeuge benutzt du , bzw. wenn du dremelst - welche Einsätze ?
Es wurde nun schon mehrfach die Frage gestellt (erst vorhin @emily.ndh ), mit welchen Werkzeugen ich schnitze. Nun, ich wusste im Vorfeld nicht, was mir liegt und ob ich überhaupt in der Lage bin, irgendwas zu Schnitzen. Vor einiger Zeit wäre ich schon froh gewesen, wenn nur einfachste Reliefs funktioniert hätten. Nachdem ich mich da aber ein klein wenig eingefunden habe, denke ich, dass schon einiges mehr geht.
Ich werde jetzt mal die verschiedenen Werkzeuge, zumindest die für mich Wichtigsten, darstellen und meine Meinung dazu sagen. Ich habe gewisse Erfahrungen damit gemacht und meine persönlichen Neigungen. Manches funktioniert bei mir, manch anderes nicht. Das ist aber, wie gesagt, nur meine Meinung und nur für mich gültig. Ich habe schon so tolle Schnitzergebnisse von anderen gesehen, die genau mit den Werkzeugen hergestellt sind, mit denen ich gar nichts zustande bekomme. Da muss jeder seinen eigenen Weg gehen.
Zuerst hatte ich diese Klingen besorgt. Auch noch einige Klingenvarianten mehr, als auf dem Bild zu sehen. Für mich funktioniert das überhaupt nicht. Vor allem sind mir die Klingen viel zu flexibel, da komme ich nicht mit klar. Dennoch gibt es immer mal wieder etwas, für das ich sie gut einsetzen kann.
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Dann habe ich mir vor Jahren schon ein Set mit absolut hochwertigen Schnitzwerkzeugen besorgt. Wer sich noch dran erinnert, die gab es vor Jahren von einem russischen Kollegen hier im Forum zu kaufen. Auf den Bildern, die Messer, die ich für den Moment gerade benutze und der Rest im Kasten. Auf dieses Set hatte ich vor allem gebaut als Grundlage zum Schnitzen. Die Messer sind auch absolute Spitzenklasse, allerdings habe ich auch damit meine Probleme.
Für weicheres Holz geht das schon, dann kann man (ich) damit auch einigermaßen fein schnitzen, aber hier habe ich es im Wesentlichen mit Buchsbaum zu tun. Der Buchs ist einheimisch oder kommt aus den Pyrenäen, noch deutlich härter, als der fernöstliche Castello Buchsbaum. Aber, es lassen sich die feinsten Teile herstellen.
Es funktioniert bei mir einfach nicht richtig, habe deshalb aufgegeben die Messer im großen Stil zu verwenden. Sie sind dennoch gut und wichtig für manche Dinge. Aber, nicht mal 5% macht der Anteil der Verwendung bei mir derzeit aus.
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Das wichtigste Werkzeug zum Schnitzen und auch das Einzige, was bei mir wirklich gut funktioniert, sind die Fräser. Aber, es muss die richtige Maschine sein und es müssen die richtigen Fräser sein.
Auf jeden Fall rate ich dringend von Dremel oder Proxxon Maschinen ab. Die sind für ihren Zweck gut, aber definitiv nicht zum Schnitzen. Die Maschinen sind viel zu unruhig in der Hand, sie haben viel zu geringe Umdrehungen, ein Fräserwechsel ist viel zu aufwändig und sie sind viel zu laut.
Ich benutze eine Maschine aus dem Dental Labor. Das Gerät ist sehr leise, das Handstück liegt absolut sicher und praktisch vibrationsfrei in der Hand. Die Umdrehung ist stufenlos von 0-35.000rpm einstellbar. Der Fräserwechsel geht total schnell und einfach, was sehr wichtig ist.
Es werden dann natürich auch Fräser aus dem Dental-Bereich benötigt. An einige der etwas größeren Fräser bin ich schon vor längerer Zeit durch Kollegen gekommen. Für ein paar sehr wichtige, feine Fräser bin ich @Tarjack sehr dankbar. Auf dem Foto sind die meisten Varianten zu sehen, die, die ich gerade im Einsatz habe. Ein paar weitere Fräser habe ich auch noch. Der kleinste Rundkopffräser hat gerade mal 0,5 mm Durchmesser.
Von etlichen habe ich nur jeweils 1 oder 2 Stück, aber die halten auch sehr lange. Inzwischen habe ich mit meiner eigenen Firma Zugang zu Dental-Zulieferern und habe kürzlich meine erste Testbestellung mit 0,3 mm Rundkopf-Fräser gemacht. Ist allerdings alles sehr teuer.
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Hier ein Link zu einem baugleichen Dentalgerät, wie ich es habe. Die Kosten sind wirklich human, nicht mal 100 Euro.
Sodele, ich hoffe, dem ein oder anderen helfen meine Ausführungen etwas.
Schöne Grüße Joachim
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