Hallo Hubert Ich kann es Dir nach empfinden. Bei meiner Wappen waren es zwar nicht ganz so viele Knoten ich war aber trotzdem froh als ich sie fertig hatte. Lieben Gruß in die Berge , Frank
Toll gemacht! Und ich hoffe, daß die psychischen Probleme weiter auf sich warten lassen Aber sag auch mal, wie hast Du denn am Anfang und Ende jeweils die Webleinen festgemacht? Meistens ist bei den Knoten immer so ein hässliches, überstehendes Stück der abgeschnittenen Leinen zu sehen, aber nicht bei Dir. Wie bekommst Du das so sauber hin, gibt's da nen Trick? Würde mich doch sehr interessieren, denn in Kürze geht das bei mir los ...
viele Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Zitat von schiffebastler im Beitrag #812Toll gemacht! Und ich hoffe, daß die psychischen Probleme weiter auf sich warten lassen Aber sag auch mal, wie hast Du denn am Anfang und Ende jeweils die Webleinen festgemacht? Meistens ist bei den Knoten immer so ein hässliches, überstehendes Stück der abgeschnittenen Leinen zu sehen, aber nicht bei Dir. Wie bekommst Du das so sauber hin, gibt's da nen Trick? Würde mich doch sehr interessieren, denn in Kürze geht das bei mir los ...
viele Grüße, Joachim
DITO Außerdem wäre interessant, du petzt deinen Trick wie die Webleinen alle so schön gleichmäßig gespannt sind. Du zuppelst doch wohl nicht an "jedem" Knoten solange herum bis die Webleine endlich perfekt gespannt ist? Da hast du doch sicherlich einen Trick
Mir ists nie gelungen, alle Leinen gleichmäßig zu spannen.
wenn du die Enden der Webleinen nicht mit einer Zurring belegen willst (was ja bei unseren Maßstäben auch eine Quälerei wäre), kannst du den Knoten mit Weißleim sichern und das abstehende Tau nach dem Austrocknen mit einem Nagelknipser direkt am Knoten kappen. So steht nix mehr (ausser du willst es ).
Ich versuchs mal detailiert zu beschreiben: Nähfaden 0.15 stark, nicht fusselnd; Schere, 2 spitze Pinzetten, Klarlack, spitzer kleiner Pinsel, Knüpfrichtung von links nach rechts. Geknüpft wird mit Pinzette in der Linken und mit Pinzette in der Rechten.
Der abgelängte Faden wird am linken Want mit einem doppelten Knopf so angebunden, daß das lange Ende in Knüpfrichtung zeigt und sehr fest, (von Hand, nicht mit der Pinzette) angezogen. Der erste Knopf muß am Want fest und satt anliegen, dann trägt auch der 2te Knopf nicht auf. Dann folgen die Webleinenstecks bis zum bitteren Ende, also auch mit dem letzten Want. Die Stecks ziehe ich langsam mit der linken Hand ohne Pinzette vorsichtig zusammen und führe mit der Pinzette in der Rechten den Want auf Abstand und gleichzeitig wird auch der Faden in Position gehalten bis er LEICHT angezogen ist. Da der Faden mit der Linken gehalten wird, zeigt das lange Ende jetzt leicht nach links. Jetzt kommt das wichtigste.
Ich beurteile den Verlauf des neu eingebundenen Want und auch die Länge des Webleinenabstandes. Dabei sollte der horizontale Verlauf der Leine in etwa passen. Idealerweise für mich ist der Wantabstand jetzt minimal zu klein. Dann fasse ich mit der Linken mit dem Zeigefinger den Knopf von hinten(um den Wantspann herum) und mit dem Daumen von vorn, halte dabei gegen den Zug der rechten Hand die Position, die den losen Faden jetzt kräftig nach RECHTS zieht.
Habe ich beim lockeren einbinden schon den genauen Wantabstand bei nicht durchhängender Webleine, fasse ich den Knopf genauso an wie vorher, halte jedoch beim festziehen den Knopf mit dem Fingernagel des linken Daumen`s zurück. Alles Andere wie vorher.
Wichtig ist immer wenn der Knopf fest ist, MUSS der Faden, ohne Beule nach vorne, möglichst schön nach rechts zeigen. Ist auch der Want ganz rechts eingeknüpft, schneide ich bis ca. 1cm Überstand den Faden ab. Es folgt die möglichst genaue waagrechte Ausrichtung der Webleine, was beim ersten und letzten Knoten durch den Rest-Überstand vielleicht nicht ganz 100%ig abschätzbar sein kann. Macht noch nicht viel aus.
Das ganze Procedere wiederhole ich ca. 5 mal und habe damit 5 neue Webleinen eingebunden. Der Abstand zwischen den Webleinen muß jetzt gut passen. Jetzt kommt der Klarlack mit dem feinen Pinsel in`s Spiel. Mit feinen Tröpfchen werden zuerst die Endknoten betupft. Dann streiche ich mit etwas gesättigterem Pinsel über die ganze Webleine und fixiere somit alle Knoten. Die Webleine quillt dabei leicht auf(Baumwolle), der Knoten, da fest, nicht. Am Schluss zur Draufgabe noch mal ein wenig auf die Enden.
Nach ca. 2-3 Minuten ist der Lack griffest und alles eingesogen. Mit der Pinzette werden die überstehenden Enden aufgenommen und mit der Schere randlos abgeschnitten.
Immer noch nicht fertig. Es folgt die Feinausrichtung. Trotz angetrocknetem Lack können jetzt noch leichte Korrekturen gemacht werden.
Warum knüpfe ich nich mehr auf einmal, werden sich manche fragen: Ich glaube die Geduld zum genauen ausrichten ist auch erschöpflich und wenn ich nur wenig zum momentanen korrigieren habe, bin ich viel genauer.
Und das soll`s ja auch sein. In einem meiner Bücher steht folgendes:
Mit schön gleichmässigen Webleinen kann man keine Fehler vertuschen, aber davon ablenken.
Hallo Hubert , Schön erklärt . Eine Frage : Warum legst Du dir nicht eine Schablone , zum ausrichten der waagerechten , hinter die Wanten? Das könnte Dir doch beim Ausrichten Helfen,. oder? So habe ich es bei meiner "WvH" gemacht:Wappen von Hamburg I 093.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Gruß Frank
Danke Dir Hubert für die Beschreibung! Ähnlich zu Dir hab ich es bei den oberen Wanten auch angebunden, aber an den Enden bleibt immer so ein dicker Knoten und ein ganz kleiner Restzipfel, aber doch immer etwas, das so eigentlich nicht gehört.... muss mal noch weiter mit den Ausrichtungen der 'Restzipfel' und Knoten experimentieren.... Das Einbinden hab ich versucht, ist aber bei dem Maßstab ne mittlere Katastrophe (zumindest für mich) und so muss ich eben diese Knoten noch etwas 'organischer' hinbekommen. Werde mal detailliert Deine Bewegungsabläufe nachvollziehen, es wird wohl im Detail liegen, das gut hinzubekommen. Na denn, in ein paar Wochen werden wir sehen...
viele Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
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Das ist ein guter Tipp, Gregor, das dort gezeigte erste (korrekte) Verfahren will bei mir mit den sehr dünnen Leinen nicht so ganz klappen, aber das zweite Verfahren sieht gut aus. Hab jetzt auf jeden Fall von Euch ein paar gute Anregungen, um es auch für mich ein klein wenig besser machen zu können.
Grüße Joachim
Schöne Grüße Joachim
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kannst du den Knoten mit Weißleim sichern und das abstehende Tau nach dem Austrocknen mit einem Nagelknipser direkt am Knoten kappen.
Ergänzend zu meinem vorigem Post ist zu sagen, daß ich die Webleinen komplett (also auch am jeweils ersten und letzten Want) mit Webleinensteks geknüpft habe. Dadurch ist immer gewährleistet, daß das zu kappende Tauende nach aussen steht und gut mit dem Nagelknipser abzutrennen ist.
@Frank, die Sache mit der hintergelegten Schablone hab ich mir schon überlegt, aber dann als unnötig empfunden. Meine Augen sind aus früheren Berufsjahren geschult um auf Augenmass zu arbeiten. Ich denke es schaut so ganz gut gelungen aus.
@Gregor, @ Joachim; Die erste Variante mit der Nadel ergibt sicher einen sehr kleinen Knoten der nicht aufträgt. Allerdings bei 0.15 Fadendurchmesser wäre das ein eher schwieriges Unterfangen.
@ Matthias, beim Anfangsknoten einen Webleinensteck zu binden war mir zu aufwändig. Hab`s am Anfang versucht und mich dann für meine, die schnellere Methode entschieden. Zumal mein Doppelknoten ja auch nicht aufträgt.
So, nachdem die erste Etage mit insgesamt 1494 Knoten, bzw. Webleinenstecks fertiggestellt ist, reicht`s mir für eine Weile mit knüpfen. Als nächstes werde ich die Schwichtungen zwischen den Würsten herstellen und einbinden. Hier richte ich mich wieder nach Anderson, wenn`s auch ein bisschen aufwändig aussieht. Auch Doris zeigt diese Variante A. Das Bild stammt aus ihrem BB.
SoS-Catharpins.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Zwischendurch möcht ich wiedereinmal ein aktuelles Gesamtbild der Sovereign einstellen.
Gruß Hubert
AVBiker
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Da mußt du aber nochmal ran - alles runter und neu. In der fünften Webleine von unten am Hauptmast hast du zwischen zwei Wanten einen Bogen eingeknüpft. Das geht so nicht.
wunderschönes Gesamtbild dieses Prachtschiffes! Und richtig, für das Anbringen der Webleinen brauchtest Du wirklich keine Schablone. Gleichmäßiger geht's mir der auch nicht. Dass Du fürs Erste ´mal vom Knüpfen genug hast, kann ich verstehen. Apropo Schwichtung: Hatten englische Schiffe vor 1730 nicht 2 Schwichtungen, eine untere und eine obere?