Was mir jetzt noch auffällt: Ich sehe jeweils zwei Manteltakel, ist das so vorgegeben? Soweit mir bekannt ist waren das jeweils ein Manteltakel und ein einfaches Takel.
Hallo @bernd Die Takel waren bewusst so gewählt. Es sind bei Anderson beide Takelversionen vorgestellt, ohne darauf einzugehen, welche wann oder wo vorhanden waren.
Aber so ganz richtig waren die Takel doch nicht gemacht. Ich hatte nur einfache Blöcke verwendet und richtig sind Doppelblöcke. Am Hanger wahlweise auch ein Violinblock.
Als ich dann den Payne-Stich zu Rate zog, hab ich mich doch entschlosen, die Hanger samt Takel neu zu machen. Payne entsprechend. Mir scheint zwar, daß der Verlauf des Läufers dort nicht ganz richtig dargestellt wird.(Rote Punkte) Ich hab jetzt oben einen Violinblock und unten einen Doppelblock. Das Ende des Läufers ist am Rüstbrett zur Ablage eingehakt. So wird es auch bei Anderson beschrieben. Wenn`s auch ein hin und her war, bin ich froh über Deine Infos. Ist es doch ein Wunschtraum von mir, die Takelage mit teilweise geborgenen Segeln ansatzweise so hinzukriegen wie Du bei Deiner Pandora. Für mich DAS Vorbild schlechthin.
Gruß Hubert
AVBiker
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Am Bugspriet-Mastkorb wurden die Jungfern eingebunden. Die Taue sind dabei durch Löcher in den Korbringen geführt und durch leichte Einkerbungen am Bugspriet gegen verrutschen gesichert. Schaut einfach aus, war aber eine ziehmliche Fummelei, um alles straff gespannt zu bekommen.
Beim setzen der Wanten ist es mir ein großes Anliegen, daß die Taljereeps möglichst gleichmässig lang sind und parallel zum Rüstbrett verlaufen. Um das zu gewährleisten werden die Masten zuerst mit provisorischen Stag`s gegen das zurückziehen beim Wanten setzen, gesichert. Dann wird bei noch überlangen Doppelwanten das Auge um den Mast gebunden. Hierzu dient meine Lehre, die dem Masttop entspricht. Mit dünnem Faden so fest wie möglich doppelt verknotet, noch 3-4mal umschlungen und nochmal doppelt verknotet. Mit einer Pinzette wird der Knoten dann nach vorne geschoben, wo er dann straff sitzt und mit Sekundenkleber gesichert wird. Das einbinden der Jungfern, die zuerst mittel`s zweier Drahtschablonen angesteckt werden, geschieht auf die selbe Weise. Verknoten, umwickeln, verknoten aber nicht mit Kleber sichern. Drahtschablone heraus und Jungfern mit Talje einbinden. Stimmt der Abstand nicht korrekt, kann noch korrigiert werden. Die Enden der Taljeschnüre sind an der Reeling provisorisch befestigt. Die Wanten sind dabei jetzt nur leicht auf Zug gespannt, natürlich alle etwa gleich. Wenn dann alle Wanten einer Etage fertig sind, werde ich dann wiederum zuerst die orginalen Stage anbringen, die Länge der Wanten mit Kleber fixieren, die Taljen nachspannen und auch die Stage auf Fertigzug bringen.
Auch die Takel werden dann auf Zug gebracht und fixiert.
Gruß Hubert
AVBiker
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Das stehende Gut und hier besonders die Wanten mit allem was dazu gehört, zählt nicht so unbedingt zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Heute hab ich mal wieder ein paar Stunden weitergemacht und am Fock und Hauptmast sind die Wanten fertig, aber noch immer nicht endgültig fixiert. Wichtig war vor dem abschließenden fertigspannen, das setzen der Stage, da durch die Schlinge, die am Masttop über die Wanten gelegt wird, die Spannung der Wanten stark verändert wird. Das gleiche gilt natürlich wenn der entsprechende Stag auf Zug gebracht wird. Der jeweilige Stagkragen wurde nach der Zeichnung im Mondfeld hergestellt und mit 5 löcherigen Jungfern gespannt. Der vorderste Want am Fock und Hauptmast, ist nach der Methode von Zimmermann "gekleidet". Ebenso die Stage samt Kragen. Nach der V.d.Velde Zeichnung hab ich den Stagkragen vorne, über der Treppe gekreuzt. Das Vorbild nach Payne mach so keinen Sinn. Jetzt lass ich das Ganze mal ein paar Tage "setzen", evtl. muß dann noch etwas nachgespannt werden.
Gruß Hubert
AVBiker
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Hallo Hubert, es nimmt langsam Gestalt anich meine Deine Takelarbeit. Sieht sehr gut aus. Lieben Gruß Frank PS. Zahnstocher brauche ich keine mehr, trotzdem Danke für dein Angebot
So, nach nochmal leichten Korrekturen an den Wanten und Stagen, bezüglich Spannung, ist alles fix abgebunden und mit Holzleim gesichert. Nach reiflicher Überlegung hat Dafi`s Artikel über "geteerte Webleinen" den Ausschlag zur hellen Ausführung(wie übrigens bei meinen früheren Modellen auch) der Webleinen gegeben. Andere Meinungen sind allerdings auch vorhanden, aber mir gefällt`s in hell auch besser.
Dann hab` ich wieder mal ein Problem und bin mir nicht so ganz im klaren, wie ich die Webleinen am Fock und Hauptmast einknüpfen soll. Übereinstimmend schreibt Anderson und Höckel, daß der erste und der letzte Want, jeweils nicht mit eingeknüpft worden ist!!!! Der Stich von Payne zeigt jedoch eine Knüpfung vom ersten bis zum letzten Want!!!
Wenn ich das Ganze jetzt weiter denke, wurden ja am letzten Want auch Gording`s und Brassen umgeleitet bzw. festgemacht. Da würde eine Verbindung mit den anderen Wanten durch Webleinen eine bessere Kraftverteilung auf mehrere Wanten bringen. Auch Kirsch, "Die Galeonen" 1610 zeigt voll ausgeknüpfte Wanten.
Habe mal probeweise am Hauptmast nach "Vorschrift" geknüpft, aber so ganz glücklich bin ich damit nicht.
Ich knüpfe jetzt zuerst die Steuerbord-Seite der Besanwanten und überleg mir das Ganze nochmal
Gruß Hubert
AVBiker
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Zitat von pollux im Beitrag #802Schaut gut aus Wenn nach dem Payne Stich die Webleinen über alle Wanten geht, dann würde ich mich nicht scheuen das so zu machen.
Sehe ich auch so.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Zitat von AVBiker im Beitrag #801 Übereinstimmend schreibt Anderson und Höckel, daß der erste und der letzte Want, jeweils nicht mit eingeknüpft worden ist!!!!
Ich kenne es so: Nur die unteren und oberen sechs Reihen nicht mit eingeknüpft.
Anderson schreibt explizit über das 17.Jahrhundert. Zu Höckel kann ich nichts sagen. Die Frage ist doch, in wie weit der Payne Stich auch künstlerischen Ambitionen herhalten musste.
@kay Rolf Höckel, Modellbau von Schiffen des 16/17 JHds.
Habe bisher keine Abbildung aus diesem Zeitraum gefunden, wo die Wanten nicht voll ausgewebt wurden. Auch alle Abbildungen der Modelle bei Höckel sind voll ausgewebt!!! Aus den 3 zur Verfügung stehenden Varianten hab ich mich daher für die volle Auswebung entschieden.
Edit: Bei Howard, Segelkriegsschiffe 1400 - 1800 auf Seite 90 ist ein Takelplan der La Couronne 1636 abgebildet wo der erste und letzte Want nicht mit eingebunden ist. Allerdings steht auch dabei, daß die Takelage zweifelhaft ist?????
Aktueller Stand: 674 Knoten, leichte Druckschmerzen im rechten Zeigefinger vom Knotenfestziehen. Ich nähere mich der Halbzeit in der untersten Etage. Bis jetzt keine psychische Probleme
Gruß vom Teppichknüpfer ä` Webleinenknüpfer Hubert
AVBiker
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