Gusseiserne Geschütze gab es soviel ich weiß, z.T. als Hinterlader, auch schon im 15. Jahrhundert. Das waren aber wohl zunächst relativ kleine Kaliber. Ich meine auch, dass gusseiserne Geschütze bereits eine gewisse Rolle bei der Ausrüstung der englischen Flotte gegen die spanische Armada gespielt haben.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Bis Ende des 16.Jahrhunderts wurden die größeren Geschütze aus Bronze gegossen. Erst Anfang des 17. Jahrhunderts gelang es, einigermaßen sichere Eisenkanonen ohne "honey comb" (Gasblasen) zu fertigen. Zudem waren sie in der Herstellung deutlich günstiger als Bronzerohre. Nachteil war ihre Rostanfälligkeit, ihre Empfindlichkeit bei Wetterwechsel und ihre zerstörerische Kraft bei Rohrkrepierern für die Bedienungsmannschaft. Erst als Capt. Browne 1628 die "fine metal guns" (mit besonderer, mir unbekannter Eisenlegierung) vorstellte, wurden diese Nachteile beherrschbarer. Ab 1677 wurden in der englischen Marine fast alle neue Kanonen aus Eisen gegossen, obwohl alte Bronzegeschütze noch lange in Gebrauch waren. Die ebenfalls von Browne erfundene "Prince Rupert´s Patent Gun" sollte 1673 die bisherigen Eisenkanonen eigentlich ablösen. Durch ein verlängertes Abkühlverfahren nach dem Giessen und ein damals erstmaliges Abdrehen der Aussenhülle waren diese Rohre deutlich leichter, die Legierung weniger spröde und im Gefecht wesentlich hitzebeständiger; darüber hinaus bestand bei Schusshemmung für die Besatzung eine geringere Verletzungsgefahr, da die Rohre beim Defekt nicht "platzten", sondern brachen. Allerdings wurden lediglich 3 Schiffe mit solchen Geschützen ausgerüstet. Ihre allgemeine Einführung erschien der Admiralität zu teuer.
Pust, ... erst mal muss ich den Staub auf diesem Baubericht wegblasen ... Lange Zeit ist hier nichts passiert, aber nun geht es weiter.
Um wieder langsam rein zu kommen, habe ich mich an den Heckspiegel gemacht. Nach dem Heraustrennen der provisorischen Querstreben, erst einmal alles sauber auf Maß geschliffen.
c_IMG_9480.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
c_IMG_9481.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Dann die seitlichen Hölzer ausgesägt und angepasst. Ganz oben kommt ein geschwungenes Querholz drauf. Dieses ist in zwei Richtungen gebogen. Aus diesem Grund habe ich das Teil aus einem dickeren Stück Holz ausgesägt und in Form geschliffen.
c_IMG_9486.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
c_IMG_9507.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
c_IMG_9510.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
c_IMG_9513.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Seitenteile und das Kopfteil ist angebracht
c_IMG_9516.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
c_IMG_9519.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Nun geht es weiter mit dem Heckspiegel. Da ich bezogen auf die Berlin keine genauen Informationen finden konnte, habe ich mich an den Aufbau von ähnlichen Schiffen aus der Zeit gehalten.
Mittig läuft ein starker Balken bis nach außen durch. Dieser wird später noch als Befestigung für den Fahnenmast dienen.
Bild-0260.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bild-0261.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Im oberen Teil wird nochmals ein Brett in mehreren Richtungen gebogenes Brett eingesetzt. Dafür gibt es bestimmt einen Fachbegriff, den kenne ich jedoch nicht. Zwischen diesem "Brett" und dem oberen Abschluss wird später ein Muster aus Verzierungen eingesetzt. Auch dieses "Brett" wurde wieder aus einem größeren Stück Holz ausgesägt um die beiden Rundungen herstellen zu können.
Bild-0262.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bild-0263.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bild-0264.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bild-0265.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bild-0266.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
schön, dass Du gestern mal wieder nach Augsburg gekommen bist und deine "Berlin" dabei hattest! - Sehr beeindruckend! Weiter so!
LG, Herbert
It ain't a hobby, if you gotta hurry! -- Die Wahrheit triumphiert nicht. Ihre Gegner sterben aus. -- If you don't get older and wiser... then you just get older.
"In 20 Jahren wirst Du mehr enttäuscht sein, über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die, die du getan hast. Also löse die Knoten, laufe aus aus dem sicheren Hafen. Erfasse die Passatwinde mit deinen Segeln. Erforsche. Träume." - Mark Twain
Eine Demokratie lebt von der Vielfalt der unterschiedlichen Meinungen. Das setzt aber voraus, dass man die Stärke besitzt, die Meinungen der anderen zu ertragen. - Ein totalitäres Regime ist immer ein Zeichen von Schwäche der Machthaber. - Ich liebe es, in einer Demokratie zu leben!
Als erstes müssen zwei Fenster gebaut werden. Dazu habe ich in der Größe des Fensters ein Holzstück zurechtgeschliffen. Die Rahmen der Fenster wurden anschließend um den Block gebogen und unten dazwischen eine Leiste geleimt.
Danach habe ich den Rahmen in der Mitte einmal durchgesägt. Zwischen die beiden Teile wurde dann eine Folie eingeklebt. Anschließend noch auf der Vorderseite dünne Sprossen aufgeklebt. Und fertig sind die Fenster zum Einbau.
Bild-001.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bild-002.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bild-003.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Im Heckbereich wurden neben dem mittleren Balken noch etwas schwächere Balken rechts und links eingeklebt. Vervollständigt wird das Ganze durch zwei Querbalken (der zweite ist wohl nicht auf den Bildern) zwischen die dann die Fenster befestigt werden.
Bild-004.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bild-005.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bild-006.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bild-007.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Abgeschlossen wird das Ganze durch die Beplankung des oberen Heckspiegels.
Bild-008.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bild-009.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bild-010.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Hallo Joachim. Wie du das so Zeigst sieht alles sooo einfach aus.............
Aber sage mir Grobmotoriker bitte: Im vorletzten Bild sind die Fensteraussparungen der Beplankung noch sehr grob, im letzten sauber verschliffen. Wie hast du die Fensteröffnungen verschliffen, ohne die Fenster mit anzufeilen? das stelle ich mir kompliziert vor.
Uwe vom Dunkelwald (lat.: Miriquidi)
Mitglied des Phantomprojektes Recherche: Fleute Zeehaen Kiellegung: Golden Hinde Fertiggestellt: Die Kolumbusflotte
Zitat von Marten im Beitrag #189 Aber sage mir Grobmotoriker bitte: Im vorletzten Bild sind die Fensteraussparungen der Beplankung noch sehr grob, im letzten sauber verschliffen. Wie hast du die Fensteröffnungen verschliffen, ohne die Fenster mit anzufeilen? das stelle ich mir kompliziert vor.
Danke Dir @Marten ! Tja schleifen, das wäre wirklich nicht einfach geworden, deshalb habe ich die Feinarbeit mit einem sehr scharfen Messer gemacht. Musste dabei nur aufpassen, dass ich nicht zu tief mit der Spitze kam und womöglich die Fenster aufgeschnitten hätte.
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
bevor sich nun das alte Jahr dem Ende neigt, möchte ich ein wenig meinen Baubericht auf den aktuellen Stand bringen. Auch wenn etliche Monate lang nicht viel voran ging, mit der Zeit kommt da wieder Schwung rein.
Zunächst mal was Kleines, die Stückpforten mussten rein.
Nach dem Ausmessen von innen, wurden sie entsprechend ausgeschnitten. Ein Vierkant hat für eine gleichmäßige Öffnung gesorgt.
Bild_0000.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bild_0001.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Tempelrahmen sind aus 4 längeren Leisten zusammengeleimt. Diese dann in entsprechende Stücke gesägt und in die Öffnungen geklebt.
Bild_0002.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bild_0003.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bild_0004.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bild_0005.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bild_0006.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
In dem nächsten Schritt ging es an die ersten Barghölzer. Das hat mich doch einige Nerven gekostet und auch so manche Leiste verbraucht. Der Grund liegt in der tlw. sehr engen Rundung des Rumpfes am Bug - und das in zwei Richtungen.
Schlußendlich war aber das erste Bargholz dran, aus Birne und schwarz gestrichen.
Bild_0011.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bild_0012.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Unterhalb dieses Bargholzes haben zwei Planken ihren Platz gefunden, bevor diese dann nach unten von einem weiteren Bargholz begrenzt werden. Hier im Bild noch die ungestrichene Leiste.
Bild_0013.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bild_0017.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bild_0016.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Währenddessen haben auch die ersten Kielplanken ihren Platz gefunden. Wie in der damaligen Zeit bei den holländischen Schiffen üblich, gingen diese ersten Planken bis ans Ende des Achterstevens.
Bild_0015.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bild_0014.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Übrigens habe ich zu diesem Zeitpunkt den Verlauf der Spanten als Linien außen auf dem Rumpf angezeichnet. Dies benötige ich später um die Imitation der Nagelung korrekt anbringen zu können.
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Nachdem nun die untersten Barghölzer dran waren, stand die Beplankung des Unterwasserschiffes auf dem Plan.
Ich erspare Euch das Drama meiner Erstbeplankung - die reinste Katastrophe, hat mir überhaupt nicht gefallen! Habe es so angebracht, 'wie die Leisten sich legen', keine gute Idee, denn das ergibt - zumindest im Modell - keinen schönen und auch keinen korrekten Plankenverlauf. Nach viel Diskussion und Unterstützung vom Augsburger Stammtisch (@Woodpecker, @Tarjack, @Rack ) war klar, alles musste wieder runter! Die Beplankung hatte ich wirklich gut verklebt, also war das Ganze ein ganz besonderer 'Spaß'!
Nachdem der Rumpf wieder in Ordnung gebracht war, also alles von Vorne. Dieses Mal hatte ich mir zwei exakte Referenzlinien aufgezeichnet, überhaupt den Verlauf der Planken bereits auf dem Rumpf angelegt. Mit diesem klaren Ziel vor Augen ging es dann auch ganz gut.
Bild_0018.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bild_0019.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bild_0020.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Vor allem die Leisten im Bugbereich waren mit erhöhtem Aufwand verbunden. Mittels Klebeband habe ich den jeweiligen Plankenverlauf abgenommen und auf eine breitere Leiste übertragen. Kreppband eignet sich gut, ist halb transparent und doch stabil genug. So ging das dann ganz gut von der Hand.
Bild_0021.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bild_0022.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bild_0023.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Ein paar verlorene Gänge vorne und eingeschobene hinten und am Ende war ich ganz zufrieden mit der Beplankung.
Bild_0024.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bild_0025.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bild_0026.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bild_0027.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bild_0028.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bild_0029.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bild_0030.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bild_0031.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de