Ich stimme @bela's Interpretation in #225 zu. Das stimmt auch mit der Ausführung beim holländischen Zweidecker (Hohenzollernmodell) als zeitgengössisches Modell (und damit als zuverlässig zu werten) überein. Übrigens: schöne Arbeit bisher.
dann war meine erste Überlegung doch ok, werde es so machen
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
So liebe Leute, die schöne Urlaubszeit und Bastelzeit ist leider vorbei. Künftig wird es wieder deutlich langsamer mit der Berlin weitergehen. Aber jetzt erst mal noch was Übersichtliches, das Ankerspill.
Insgesamt ist solch eine Beting recht einfach zu bauen. Das Ganze besteht im Wesentlichen aus den senkrechten Betingbalken, den langen Stechknie dahinter und dem schweren Kreuzbeting quer vorne. Letztere wird etwas in die Betingbalken eingelassen.
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Zusammengebaut sieht das dann schon ganz gut aus.
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Für die Details habe ich mich an die Beschreibung von Ketting (Prins Willem) gehalten. Aus dem Grunde mussten noch zwei Belegnägel erstellt werden, die dann außen in die Kreuzbeting eingesetzt wurden. Die Belegnägel habe ich aus Buchs geschliffen/gedreht. Sie sind etwa 0,8 mm im Durchmesser (Unterteil).
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Bei der Gelegenheit habe ich mal ausprobiert, wie es ist, auch die restlichen Belegnägel selber zu erstellen. Funktioniert schon, dauert allerdings etwas. Ich denke mal, das wird fast einen Tag benötigen, alle notwendigen Belegnägel herzustellen. Aus Buchs, 8-9 mm lang und 0.7 mm im Durchmesser. Vielleicht mache ich die Nägel auch dünner, mal sehen. Das große Vergleichsteil ist ein käuflicher Belegnagel für diesen Maßstab.
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Zurück zur Beting, nun noch die Bolzen eingesetzt (sind natürlich auf die Position der Decksbalken abgestimmt) und alles farblich eingelassen. Was noch fehlt, sind Ringe (Stechringe) an denen die Ankerkabel mit Zeisingen belegt wurden. Da fehlen mir noch Details dazu. Vielleicht hat ja der ein- oder andere von euch Bilder davon.
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Schöne Grüße Joachim
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Und wieder ein kleines Stückchen weiter. Die restlichen, achterlichen Stückpforten auf dem Kampanjedeck und der Kapitänskajüte wurden ausgemessen und eingebaut. Wie üblich habe ich erst ein Vierkant gebaut und dann die Teile, die in die Bordwand eingelassen werden sollen, abgesägt. Das Ganze verschliffen und gestrichen.
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Schöne Grüße Joachim
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Auf den Bildern ist gar nicht so viel Fortschritt zu erkennen, und doch war dieser Arbeitsschritt recht aufwändig. Es ging darum, die Bordwände für die weiteren Arbeiten vorzubereiten. Dabei musste vor allem innen alles nochmals richtig glatt und jeweils auf die richtige Stärke gebracht werden. Teilweise habe ich Spachtelmasse eingesetzt und viel geschliffen.
Der exakte Verlauf der Oberkanten der Bordwände musste ausgemessen und runtergeschliffen werden. Darauf habe ich dann Leisten zum optischen Abschluss verklebt. Im Innenbereich sind etwas dickere Leisten zu sehen. Dies waren im Original Balken (Balkweger), auf denen Decksbalken zu liegen kamen, so wird es dann auch irgendwann im Modell zu sehen sein.
Der Bugbereich ist innen ebenso vorbereitet, wie das Heck innen.
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Schöne Grüße Joachim
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Hallo Joachim, den Aufwand bei der inneren Schleifarbeit kann ich mir lebhaft vorstellen. Den Bildern nach zu urteilen hat sie sich jedoch gelohnt. Spitzenqualität!
Heute was Kleines, die Eckleiste des Wassergangs wurde eingebaut. Dies ist zwar im Plan nicht klar so zu erkennen, aber in der Literatur (u.a. Mondfeld) findet sich diese Eckleiste für jene Zeit. Erst mal wurde in eine Leiste eine Hohlkehle gefräst. Dann die Leisten vorgebogen, gefärbt und schließlich verklebt.
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Schöne Grüße Joachim
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Im ersten Schritt musste ein weiteres Kantholz oberhalb des letzten Barkholzes angebracht werden. Auf dieses Kantholz wird zu einem späteren Zeitpunkt nochmals eine Zierleiste montiert werden. Heute erst mal der Grundaufbau. Weiß nicht, wie die Leiste korrekt heißt, deshalb bezeichne ich sie mal ganz neutral als Kantholz.
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Anschließend werden im Bugbereich die Abschlussleisten oberhalb angebracht.
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Danach wird der Bereich zwichen dem oberen Barkholz und dem Kantholz mit Leisten aufgefüllt. Wie schon bekannt, mit Dübeln versehen und geschliffen.
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Schöne Grüße Joachim
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Nun stand die Herstellung von Grätings auf dem Plan. Zum einen muss auf dem Hauptdeck eine Lukenabdeckung durch eine Gräting ersetzt werden. Und zum zweiten gibt es auf dem Backdeck eine größere Luke, die mit Grätings ausgefüllt wird.
Der Bau der Grätings erfolgt nach dem im Buch von Frölich beschriebenen Prinzip und ist hier im Forum schon mehrfach dargestellt worden. Trotzdem nochmals für alle, die es interessiert.
Erst einmal hab ich ein Sägeblatt mit der notwendigen Breite besorgt. Dann auf die Kreissäge ein dünnes Sperrholz fixiert. Im Abstand von genau einer Schnittbreite wird auf dieses Sperrholz eine Leiste gklebt, die wiederum die Breite des Sägeschnittes hat. Die Höhe der Leiste entspricht der ersten Schnitttiefe.
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Anschließend die erste Schnitttiefe am Sägeblatt eingestellt. Ein Stück Holz quer zur Faserrichtung wird neben die Leiste gelegt und ein erster Schnitt gemacht. Nun wird das Stück Holz mit dem Schnitt über die Leiste geschoben und so der nächste Schnitt ausgeführt. Dieses Holz wird immer weiter geschoben, bis es voller Schnitte im gleichen Abstand ist.
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Nun wird eine größere Schnitttiefe am Sägeblatt eingestellt und dasselbe Verfahren mit dem Holzstück, dieses Mal, mit der Faserrichtung gemacht. Die Schnitte dürfen nicht ganz durch das Holz gehen.
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Es werden dann Leisten in die flacheren Schnitte eingeklebt. Anschließend der untere Teil des Holzstückes abgeschliffen, der benötigte Ausschnitt abgetrennt und fertig.
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Hallo Joachim Sieht alles toll aus. Und vor allem Deine Baugeschwindigkeit ist beeindruckend. Wie hast Du die Unterseite abgeschliffen ohne gleich die Fingerspitzen zu lädieren Norbert
In der Werft: Bonhomme Richard im Maßstab 1:75 Hanseschiff nach Plänen von Winter Galeere La Capitana die Venetia Venetianisches Kauffahrtschiff Santa Elena Schlachtschiff Bismarck 1:200 Mehrzwecklandungsboot Tümmler Barbe Klasse Typ 520 1:50 während meiner Dienstzeit auf dem Boot
Zitat von Norbert-Werner im Beitrag #236Hallo Joachim Sieht alles toll aus. Und vor allem Deine Baugeschwindigkeit ist beeindruckend. Wie hast Du die Unterseite abgeschliffen ohne gleich die Fingerspitzen zu lädieren Norbert
Vielen Dank Norbert, zum Schleifen habe ich erst einmal den Tellerschleifer verwendet und als es dann dünn wurde für die Feinarbeiten den kleinen Bandschleifer BS/E von Proxxon. Da bekommt man nicht die Finger rein.
Schöne Grüße Joachim
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Bevor es weiter mit der Innen- und Außenbeplankung geht, müssen erst einmal die Fenster der Kapitänskajüte an beiden Seiten des Hecks eingebaut werden.
Zunächst einmal habe ich ein Holzstück auf die Innengröße und Form der Fenster zurechtgesägt und geschliffen.
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Um dieses Holz konnten dann die Fensterrahmen gebogen werden. Da ich bei dem Formholz die Ecken ausgespart habe, konnte ich die Böden der Fensterrahmen gut ankleben, ohne dass sie mit dem Formholz verklebten.
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Nun mussten die Fensterumrandungen für innenund außen aus dünnen Leisten erstellt werden. Zum Biegen habe ich wieder das Formholz verwendet.
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Anschließend wurden die Sprossen eingeklebt.
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Die Sprossen selbt sind schwarz gestrichen (im Bild ist die Farbe noch nass, darum glänzt sie so).
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Nach dem Zurechtschneiden und Einlegen des Fensters (Overhead-Folie), kam im Innenbereich nochmals eine Fensterumrandung - in Gelb - dazu.
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Schlussendlich die Fenster an ihre Position im Heck eingeklebt.
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Schöne Grüße Joachim
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Hi Joachim Das sieht fantastisch aus. Und danke für die detailierte Gräting Herstellung. Die stehen ja demnächst bei mir für das Galion auch noch an und ich hätte das hier erst lange suchen müssen. Du bist der Beste. Wo bekommst du eigentlich passende Sägeblätter? Bei meinem Maßstab bräuchte ich 1,2mm. Kann mir kaum vorstellen, die irgendwo zu finden.
Mein Sägeblatt habe ich von Karnasch (karnasch.tools). Die haben vielerlei Varianten, sind allerdings nicht ganz billig.
Schöne Grüße Joachim
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