Dann nimmst du für die Spanten nun auch Buchsbaum. Ursprünglich wolltest du ja Birne nehmen. Das ist natürlich schwieriger aber wird sicher ein sehr schöner Rumpf.
Ohne Bandsäge geht das nicht. Es gibt dafür übrig3ns auch schmalere Sägebänder. Damit tut man sich in engen Radien leichter.
Der Steven sieht schon mal sehr gut aus!
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
@Willi Hallo Willi, hab Dich auch vermisst. Und um so schöner, dass Du dich mit einem so interessanten Modellprojekt zurückmeldest. Auch noch ein französisches Schiff, das freut mich obendrein.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Zitat von Willi im Beitrag #10Ganz ähnlich die Frage zu den Schlitzen für die Bugsprietzurring (hier durch die angebohrten Punkte markiert). Auch hier glaube ich, dass die Kanten über die das Reep der Zurringe geführt wird irgendwie abgerundet sein sollten. Aber Glaube ist nicht Wissen.
Hallo Willi,
direkt über den Schlitzen verläuft ein Schegknie, kann es sein dass da so eine Art Polsterung angebracht ist, wie hier:
Hallo Alexander @Alexander Danke für die Antwort. Aus dem Plan habe ich bisher nichts Ähnliches entnehmen können. Aber auch, wenn es dabei bliebe, die Sinnhaftigkeit ist so offensichtlich, dass es nur so, oder so ähnlich gewesen sein kann.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Kiel, Gegenkiel und Achtersteven incl. Totholz wurden hergestellt. Der Gegenkiel ist in diesem Maßstab eine ziemlich filigrane Sache, besonders an den Laschungen.
Um die Sponung herzustellen, wurde deren Form am Vorsteven abgepaust und auf ein Brettchen übertragen. Das Brettchen dient als Anschlag und Führung für den Fräser. Dort, wo trotz allem eine Macke entstand, wurde mit verschiedenen kleinen Feilen (hier noch grob) nachgearbeitet. Vorerst stellt sich die Sponung nur als schmale Rille dar, im Bereich der Schiffsenden wird diese nach dem Setzen der Spanten zu den Tothölzern hin noch geöffnet werden. Maß und Winkel der Öffnung werden dann an dem nächst gelegenen Spant orientiert, bzw. an dem Winkel, in dem die Planken in die Sponung einlaufen (würden).
Nach und nach offenbaren sich einige Ungereimtheiten im Plan. So präsentiert sich der Binnenachtersteven im Bereich der unteren Füllworpen (filling pieces) in einer Stärke, die gegenüber dem Kiel und dem Achtersteven um die doppelte Sponungstiefe reduziert ist. Das ist soweit nachvollziehbar. In seinem oberen Bereich, dort, wo er die Arcassenbalken (transom pieces) trägt, hat er laut Plan aber plötzlich Kielstärke, jedenfalls den Aufnahmeschlitzen der Arcassenbalken nach zu urteilen. Ob ein Übergang vorhanden ist, kann ich aus dem Plan nicht herauslesen. Der Falsche Kiel ist laut Plan an exakt den selben Stellen gestoßen, wie der eigentliche Kiel. Das finde ich erstaunlich und unglaubwürdig, da doch jede sich bietende Gelegenheit im Holzschiffbau genutzt wird, Stöße zu verschießen (die Verbindungsstellen zweier Längsbauteile gegeneinander versetzt anzubringen). Ich bin hier entsprechend von der Planvorgabe abgewichen. Möglich, dass es sich um Planfehler handelt, aber auch, dass ich ihn einfach nicht richtig lesen kann oder etwas übersehen habe.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Der Weg dorthin hat mir allerdings einiges Kopfzerbrechen bereitet. Es haben sich viele Ungereimtheiten aufgetan und inzwischen glaube ich nicht mehr, dass diese auf einem mangelhaftem Verständnis meinerseits beruhen, sondern eher auf einen fehlerhaften Plan zurückzuführen sind.
Oliver (@Oliver1973) hatte bereits vor über 2 Jahren darauf hingewiesen, dass dies so sein könnte und zwar hierund hier. Seine Kritik kann ich nun bestätigen. Wenn gewünscht, kann ich mal ein paar Kritikpunkte anführen (für den Fall, dass noch jemand unter uns die "La Vénus" bauen will, wäre das sicher hilfreich). Erst einmal mache ich aber mit meinem Bau weiter, denn trotz allem habe ich ja doch noch etwas zusammen bekommen.
Anders, als Franco Fissore es in der Begleitbroschüre zur Monographie zeigt (Bild rechts), haben die Spanten der "La Vénus" nach meiner Lesart im Bugbereich einen Schlitz zur Aufnahme des Gegenkiels und des vorderen Totholzes in der Bodenwrange. So kenne ich das von den weit aus meisten Spantmodellen, wie z.B. auch Joachims "Le Fleuron"@Joachim, und auch Olivers "La Belle" @Oliver1973. Für die Spanten im Bereich des achteren Totholzes scheint Fissores Methode allerdings Gang und Gäbe zu sein, hier weisen die Spanten aber dann auch z.T. Zapfen auf, mit denen sie in entsprechende Löcher auf Gegenkiel, bzw. Totholz fixiert werden. Der scharfe Auslauf des Hecks lässt an den achteren Spanten einfach nicht genug Material stehen, dort einen ausreichend festen Schlitz für die Aufnahme des Totholzes einzuarbeiten.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Obacht mit den Bildern in der Mono ! Da sind oftmals viele Fehler drin. Bei meiner La Belle werden zwei unterschiedliche Modelle gezeigt, die in einigen Details beide nicht wirklich korrekt sind. Na, und wer hat da fleissig hinterhergebaut ? Es verwirrt teilweise auch nur, gerade wenn sie sich nicht mit dem Plan decken. Was Du da in einem anderen Thread noch mit Lappen geschreiben hast. Ich weiß nicht genau was du damit gemeint hast, aber die Stoßstellen der Kielteile waren nur mit Teer bestrichen. Da wurde eigentlich nix eingelegt. Ich bin dieser tollen Info auch reingefallen und damit voll eingefahren. Ansonsten ist die Spantenaufnahme auf den Gegenkiel wie du sie beschrieben hast, soweit ich weiß, so State of the Art. Die Zapfen habe ich allerdings nicht dargestellt und werde es bei meinem nächsten Projekten auch nicht tun.
"Tout le monde connaît le nom du Vengeur, combien peu connaissent celui du Redoutable!" -- Auguste Jal, 1867 ----------------------------------------------------------------------------------------------
in work: La Belle POF 1/36 Le Redoutable POF 1/48 ; 74-Gun Temeraire-Class by Jacques-Noël Sané Bucentaure, POF 1/48; 80-Gun Bucentaure/Tonnant-Class by Jacques-Noël Sané (Projektierungsphase)
Hallo Willi , klasse der Vorrat an Buchsbaum , da beneide ich Dich . Da ich auch ein Anhänger von Modellen ohne Farbe bin freut mich Dein Start mit der Lucia sehr . Auch „meine“ Sphynx wird ganz ohne Farben gebaut wobei Du mich mit dem eingefärbten Leim überzeugt hast . Dabei sind aber evtle Fehler deutlicher sichtbar - sehr ambitioniert gerade am Kiel und Steven stelle ich mir das aber sehr gut vor . Mir geht es mit der Sphynx ähnlich wie Dir , weiß nicht ob ich sie je fertig stellen kann , da ich ( und so geht es sicher vielen ) , mit Familie , Haus und Garten ja auch noch andere Verpflichtungen habe . Ich wünsche Dir jedenfalls viel Erfolg beim Bau und werde sicher ab und zu bei Dir vorbei schauen . Gruß Herbert
Du kannst den Wind nicht ändern, aber Du kannst die Segel anders setzen.
Vielen Dank für Dein Interesse und Feedback. Dein Bericht vom Bau der "La Belle" und der von Joachims "Le Fleuron" sind für mich, neben anderen, wichtige Nachschlagewerke geworden.
Das mit dem Lappen habe ich von hier: Marquardt, "Schoner in Nord und Süd", S. 29 "Ehe man die Abschrägungen der Kielstücke miteinander verband, wurde ein geteerten Flanelltuch dazwischen gelegt."
Marquardt spricht hier zwar von englischen Schiffen, da aber letztlich eh nur ein dünner dunkler Strich am Modell sichtbar ist, kann die Frage, ob die Franzosen das auch so machten, unbeantwortet bleiben. Geteert wurde in jedem Fall.
Die Zapfen an den achteren Spanten werde ich wohl darstellen, denn sie bringen ja tatsächlich zusätzliche Festigkeit. Der Einfachheit halber werde ich allerdings wohl solche aus ausreichend dickem/dünnen Messingdraht verwenden.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
ist das im Orginal auch so das der Vordersteven aus so vielen Teilen besteht? Das leuchtet mir nicht so ganz ein,da das m.M nach dann ja ein Schwachpunkt am Schiff wäre?????? Gruss Uwe
Der Vordersteven besteht hier aus zwei Teilen, zusätzlich zum Vorstevenanlauf. Der/das (?) Scheg ist mehrteilig ausgeführt. So breite Holzflächen wird man wohl stückeln müssen.
"Tout le monde connaît le nom du Vengeur, combien peu connaissent celui du Redoutable!" -- Auguste Jal, 1867 ----------------------------------------------------------------------------------------------
in work: La Belle POF 1/36 Le Redoutable POF 1/48 ; 74-Gun Temeraire-Class by Jacques-Noël Sané Bucentaure, POF 1/48; 80-Gun Bucentaure/Tonnant-Class by Jacques-Noël Sané (Projektierungsphase)
Hallo Uwe @Uwe Du hast vollkommen Recht, mit Deiner Vermutung, dass eine solche Stückelung die Struktur des Bauteils schwächt, das war sicher auch den alten Schiffsbauern klar. Deshalb haben sie auch mit großem Aufwand nach Holzstücken gesucht, die, wo immer es ging, Stückelungen vermeiden halfen. Da aber nunmal kaum ein Baum ihnen den Gefallen tat, in exakt der benötigten Form zu wachsen, war Stückelung unumgänglich und wurde mit großem Können zu einer Perfektion gebracht, die erst so große Schiffe ermöglichte. So entwickelt sich eine äußerst stabile Struktur, in der praktisch jedes Bauteil zwei andere hielt, während es selbst wiederum von zwei anderen gehalten wurde. Große Bedeutung kam dabei auch dem Verlauf der Maserung zu, sie musste möglichst genau der geplanten Krümmung des Bauteils folgen. Passende Bäume zu finden, war nicht einfach, Baumfrevel wurde streng bestraft.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.