Zitat von Windgesicht im Beitrag #4078Sicher ist es richtig, Johann, aber es wundert mich ein bisschen, dass ein Rahsegler fliegende Pardunen hatte.
Man kennt es von mit Lateinersegel ausgestatteten Schebeken z.B.. Dort war es erklärbar. Bei 'längeren Schlägen auf einem Bug' und so zu sagen konstanter Windrichtung schwenkte man die Rahen zur Leeseite am Mast, dazu musste man die Pardunen -zumindest auf der Luvseite- losschlagen, daher der Begriff "fliegende Pardune".
Die Bezeichnung "fliegend" wurde wohl übernommen, da diese Pardunen entsprechend der Belastung der Stengen mittels Taljen auch angeholt werden konnten. Hatte die USS Constitution keine fliegenden Pardunen?
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Zitat von archjofo im Beitrag #4081Hatte die USS Constitution keine fliegenden Pardunen?
Sie hatte keine, Johann. Aber dafür hatte sie bei den Royals Doppelstengen, welche die Belastung milderten. Man kann sie auf den Bildern erkennen.
Gestoßen hatte ich mich an dem Begriff "fliegend", was ein Lösen der Pardune für ein bestimmtes Manöver in Fahrt ( Schebeke ) ermöglicht hatte. Ich hätte sie eher Taljenpardune genannt, aber man kann nicht Begriffe austauschen, nur weil ich einem Missverständnis aufgesessen bin .
Eselhäupter- Lederausfütterung der Stengendurchführungen Angeregt durch einen Modellbauerkollegen versuchte ich vor einiger Zeit die Stengendurchführungen, wie damals bei den Originalen, mit Leder auszufüttern, zumindest am Modell zu imitieren. Den ersten Versuch wagte ich insofern beim Eselhaupt des Großmasttops, was bei dieser Größe ø 7,4 mm schon ganz leidlich gelungen ist. Heute hatte ich die nötige Ruhe um einen Versuch für das Eselhaupt des Kreuzmarstops zu wagen, welches natürlich wesentlich kleiner ausfällt. So besitzt die Bramstengendurchführung nur einen ø 3,4 mm, wodurch sich die Herstellung dieses Details extrem diffiziler gestaltet. Wie bereits geschrieben, verwende ich hier ein dünnes Ziegenleder, welches ich nochmals auf eine Dicke von etwa 0,20 bis 0,25 mm gespaltet habe. Dazu habe ich mir eine einfache Vorrichtung gebastelt, die ich vor einiger Zeit in meinem Bericht bereits beschrieben habe. Mittels Locheisen stanze ich einen entsprechenden Ring aus dem Leder. Mit einem Minischnitzmesser stanze ich dann die gewünschte Form aus. Das funktionierte beim kleinsten Kranz (Innendurchmesser 3,4 mm / Außendurchmesser 5 mm) insgesamt ganz gut. Deshalb will ich auf dieses schöne Detail nicht verzichten, und führe es dann demnächst bei allen Eselhäuptern aus. DSC00039.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Fortsetzung folgt …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Fortsetzung: Fliegende Pardunen / Stenge-Vorderpardunen Die Stenge-Vorderpardunen sind zwischenzeitlich gesetzt. Wie hier auf dem folgenden Bild von den Großmastrüsten, ist die Vorderpardune backbordseitig gleich hinter dem vordersten Want an einem Augbolzen eingehakt. Ganz schön viel los auf dem Rüstbrett ! DSC00027.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Imitationen der Lederausfütterungen sämtlicher Stengedurchführungen bei den Eselshäuptern wurden mittlerweile aus echtem Ziegenleder ausgestanzt und aufgeklebt. DSC00046.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bis demnächst …
Viele Grüße Johann
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Ich gehe davon aus, dass das Tau vor dem Formen des Auges erst komplett bis zum Ende bekleidet ist.
Wenn du das Auge legst und dann bekleidest, sieht man auf dem Bild keinen Absatz vom Ende des Taus, es fließt quasi sauber auf den Gegenpart. Verjüngst du vorher das Tauende in irgendeiner Art und Weise?
Nicht ganz richtig, erst wird ein Teilstück gekleidet, und dann das Auge gebildet, und dann erst der beabsichtigte Bereich gekleidet. Ich habe mir das wie nachfolgend gezeigt, in mein Notizbüchlein skizziert. Anhand der Nummern kann man den Vorgang nachvollziehen. Die Stage der La Creole hatten keine Maus mehr, das nur zur Information. 20210528_145123 (002).jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Viele Grüße Johann
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danke Johann @archjofo, deine Variante hatte ich noch gestern vorm Zubettgehen erst ausbebrütet, die hatte sich so hinter die Stirn gebrannt, dass es mich die ganze Nacht beschäftigt hat, wie es so manchmal ist, heute früh dann aber verworfen als ich deinen Betrag sichtete.
Dieses kleine Notitzbuch könnte nützlicher sein als meine gesamte Literatur von Ancre zusammen. Danke fürs zeigen.
"Tout le monde connaît le nom du Vengeur, combien peu connaissent celui du Redoutable!" -- Auguste Jal, 1867 ----------------------------------------------------------------------------------------------
in work: La Belle POF 1/36 Le Redoutable POF 1/48 ; 74-Gun Temeraire-Class by Jacques-Noël Sané Bucentaure, POF 1/48; 80-Gun Bucentaure/Tonnant-Class by Jacques-Noël Sané (Projektierungsphase)
Bei einem Bändselspleiß wird das gesamte gesamte lose Ende zweimal durch das feste Ende gesteckt, nicht einzelne Kardeele, wie bei einem richtigen Spleiß. Siehe Abb. 13 und 14 in diesem Artikel aus Schiffsmodell 5/1980: https://www.maritima-et-mechanika.org/maritime/tips/FALCK-SM-5-80.pdf