Hallo Frank, vielen Dank für Dein Interesse und den netten Kommentar. Bin ja jetzt schon seit ein paar Wochen zu Hause in der sogenannten Freistellungsphase der Altersteilzeit. Musste erst mal alles abarbeiten, was mir mein weiblicher Chef so auf die To-Do-Liste geschrieben hat. Fürs erste bin ich damit soweit durch. Aber wer weis, was da noch so alles kommt ... Aber jetzt hab ich wieder so richtig Lust auf Modellbau.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Zitat von archjofo im Beitrag #4131Webleinen für die Stengewanten
Vor einiger Zeit versuchte ich zu klären, ob mit Taudicken von ø 0,25 mm die erforderlichen Augspleiße (sog. Bändselspleiße) hergestellt werden können. Dazu fertigte ich einen Hohlspieker mit kleinerem Durchmesser ø 0,8 mm, wie auf dem nächsten Bild dargestellt.
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Hallo Johann, ob du deine Holspieker einmal ohne Taue zeigen kannst?....... bin beim Ideenklaun
(Du hast sie bestimmt schon gezeigt, aber ich find nix)
Uwe vom Dunkelwald (lat.: Miriquidi)
Mitglied des Phantomprojektes Recherche: Fleute Zeehaen Kiellegung: Golden Hinde Fertiggestellt: Die Kolumbusflotte
Danke Johann, das werde ich mal aus Messingrohr nachbauen.
Ich dachte immer, meine gebundenen Augen sind ausreichend. Aber bei der Santa werde ich mal versuchen, bei dir das eine oder andere abzukupfern. Das wird allerdings nur ein hinterherzuhecheln um dich am Horizont nicht aus den Augen zu verlieren.
Uwe vom Dunkelwald (lat.: Miriquidi)
Mitglied des Phantomprojektes Recherche: Fleute Zeehaen Kiellegung: Golden Hinde Fertiggestellt: Die Kolumbusflotte
mit Messingröhrchen habe ich es auch versucht. Aber die sind in dieser Stärke einfach zu weich. Ich würde Dir empfehlen, Kanülen in der entsprechende Stärke zu nehmen.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Zur Montage des Kreuzstengeborg- und Großstengeborgstages bin ich noch nicht gekommen. Diese Arbeitsschritte muss ich noch nachholen und werde dazu natürlich noch berichten. Momentan befasse ich mich mit der Detailklärung für folgende Stage: Kreuzbramstenge- und Großbramstengestag - Étai mât de perruche et Étai grand mât de perroquet Das Kreuzbramstenge- bzw. das Großbramstengestag der La Créole hatte einen Durchmesser von 22 mm bzw. 28 mm (neu berechnet nach G. Delacroix-Methode), was im Modellmaßstab einem Tau von ø 0,46 mm bzw. ø 0,58 mm entspricht. etai_perroquet_fleche.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Quelle: Atlas du Génie Maritime, Annexe Pl. 1
Diese Stage besaßen keine offenen Augen wie die Stengestage (Fig. 1). Der Kragen war direkt zum Stag (Fig. 2) gespleißt und entsprechend bekleidet. Aufgrund der Darstellung im Atlas (1860) nehme ich an, dass diese Stage, auch aufgrund ihrer geringen Durchmesser als Trosse rechtsgeschlagen ausgeführt worden sind. Entsprechende Angaben habe ich in der Monographie zur La Créole leider nicht gefunden, auch nicht bezüglich der Weiterführungen und Festsetzungen auf den jeweiligen Marsen. Auch auf dem mir vorliegendem Bildmaterial kann ich diesbezüglich keine Hinweise sehen. Lediglich zum Kreuzbramstengestag habe ich in der Monographie lesen, dass dieses über einen Einfachblock, welcher am Eselshaupt angestrobt war, nach unten zur Mars geführt wird. Über die Befestigung des Stags kann der Beschreibung wiederum nichts Konkretes entnommen werden. Daher werfen sich in diesem Zusammenhang ein paar Fragen auf, die ich versuche einer Klärung zuführen zu können. Dazu erstmal folgende Darstellung zur Übersicht über diese beiden Stage: Monographie_La_Creole_03 - Kopie.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Quelle: Monographie „La Creole“ von J. Boudriot, S. 129
kreuzbramstengestag_lacreole_ziff.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Meine Recherchen ergaben, wie vorstehend von mir zeichnerisch dargestellt, aus meiner Sicht eine denkbare Befestigungsmöglichkeit für diese Stage (Ziffern der Übersicht zugeordnet) auf der jeweiligen Marssaling. Die Weiterleitung für das Großbramstengestag könnte meiner Meinung nach mittels Kragen (Ziffer 3) mit Kausch ausgeführt werden. Inwieweit diese Art der Befestigung und Weiterleitung der Stage für die La Créole historisch korrekt ist, konnte ich leider nicht herausfinden.
Daher wäre ich für Hinweise und eure geschätzte Meinung durchaus dankbar.
Bis demnächst …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
> dass diese Stage, auch aufgrund ihrer geringen Durchmesser als Trosse rechtsgeschlagen ausgeführt worden sind
Das muss so nicht sein. Im englischen wird laut Steel unterschieden zwischen Cable (über 9 inch) und Cablets (unter 9 inch). Ich würde daher bei Stagen wegen der besseren Wetterfestigkeit (und insbesondere bei kriegsschiffen) durchaus auch bei unter 9 inch Cable vermuten.
Zitat von Dubz im Beitrag #4153> dass diese Stage, auch aufgrund ihrer geringen Durchmesser als Trosse rechtsgeschlagen ausgeführt worden sind
Das muss so nicht sein. Im englischen wird laut Steel unterschieden zwischen Cable (über 9 inch) und Cablets (unter 9 inch). Ich würde daher bei Stagen wegen der besseren Wetterfestigkeit (und insbesondere bei kriegsschiffen) durchaus auch bei unter 9 inch Cable vermuten.
möglicherweise hast Du mal wieder recht. Ich habe jedoch nicht behauptet, dass es so sein muss !
Aber ich orientiere mich hierbei an verschiedenen Darstellungen im Atlas und an zeitgenössischen Modellen (u. a. La Flore, L´Alceste etc.) und natürlich am Pariser Modell der La Creole selbst. Auch Schrage differenziert hier bei der Darstellung für das Bramstag (Abb. 252 s. 90). Man könnte dem jedoch wieder entgegensetzen, dass die Modellbauer von damals nicht darauf geachtet haben bzw. die Takelage bei einer späteren Erneuerung fehlerhaft ausgeführt worden ist, oder die Bilder spiegelverkehrt abgebildet worden sind.
Dann wäre immer noch die Darstellung im Atlas du Génie Maritime, Annexe Pl. 1 zu beachten. Theoretisch könnte sich der Zeichner auch vertan haben ... ? Diese Indizien sprechen insofern für mich durchaus dafür, dass es bei geringen Taudurchmessern zumindest bei dem Franzosen im relevanten Zeitraum so gewesen sein könnte.
Daher habe ich mich für diese Variante entschieden.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Als Totschlagargument könnte man auch anführen, daß im 'Betrieb' auf einem Schiff möglicherweise auch das verwendet wurde, was eben gerade zur Hand war und noch eine ausreichende Sicherheitsreserve (basierend auf Erfahrung) hatte. Es dürfte in allen Fällen schwierig sein, ein bestimmtes Schiff in allen Details so darzustellen wie es laut Vorschriften hätte sein sollen - eben weil offenbar nicht alle Vorschriften überliefert sind.
Wenn die CREOLE dann mal fertig ist, werden sowieso alle mit offenem Mund davorstehen und es sich nur ganz wenige finden, die substantiell etwas kritisieren könnten ...