Ich arbeite zurzeit an der Ausrüstung für das Deck. In den letzten Tagen habe ich die Grätings, die Nagelbänke für den Fock- und Großmast, sowie die Auflieger für das Beiboot fertiggestellt. Hier auf dem Bild habe ich alles grob an seinen Platz auf dem Deck für eine Stellprobe gestellt. Es ist also noch nichts fest und auch nur grob ausgerichtet:
Dann habe ich noch aus einem kleinem Stück Rundholz, 8 kleinen Leisten in den Maßen 3x2x18mm und etwas Messing ein Spill gebastelt und gebeizt. Also mir gefällt das Teil.
Spill_1024.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Ich denke, ich werde die Messingteile auch noch dunkelbraun einfärben. Es wurde damals ja Holz verwendet.
Hier ein kleiner Zwischenstand. Zurzeit bin ich ja dabei die Ausrüstungsteile für die Decks zu bauen. Nachdem die Grätings, Nagelbänke und der Spill fertig waren, habe ich die Pumpen, die Auf- und Niedergänge und den Ruderstand fertiggestellt. Der Ruderstand:
Hier habe ich wieder einmal eine Stellprobe gemacht, also alles nur lose hingestellt:
Ansicht_800.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Der nächste Punkt ist die Anfertigung der Kanonen. Die Lafetten habe ich schon soweit vorbereitet und meine bessere Hälfte hat diese auch schon mit Farbe versehen.
Lafetten_800.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Da ich bei den Pumpen meine letzten Bohrer verbraucht hatte. Habe ich mir errst einmal neue beschaffen müssen, damit ich die Augbolzen an den Lafetten anbringen kann. Ich habe dieses Mal für die Bohrer etwas tiefer in die Tasche gegriffen und ein paar, wie ich denke, höherwertige Bohrer direkt von Proxxon gekauft. in der Hoffnung, dass diese etwas länger halten.
Bohrer_w.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Jetzt wird es an die interessante Aufgabe der Anfertigung der Kanonen inklusive Kanonentakelung gehen.
Endlich habe ich Mal wieder etwas Zeit gefunden, um mich bei meinem Hobby zu entspannen. Da die Ausrüstung für das Deck ja so ziemlich fertig vorbereitet ist, sind jetzt die Kanonen dran. Da, wie schon am Anfang meines Bauberichts erwähnt, die Art der Darstellung der Kanonen des Herstellers mir so gar nicht gefallen hatte, habe ich mir so einiges ändern wollen. So soll die Kanone dem Hersteller nach aussehen:
Kanone_w.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Beim Aussehen der Kanone habe ich mich von zeitgenössischen Abbildung von Schiffsgeschützen aus meinem Fachbuch über spanische Galeonen inspirieren lassen. Hier die Abbildung:
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Und hier meine Variante für das Modell.
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Weiterhin war vom Hersteller keine Kanonentakelung vorgesehen. Deshalb habe ich mich entschlossen, selber eine Kanonentakelung nach folgendem Vorbild auszuführen:
Das einzige, was mir noch fehlt, ist die Sicherung über die Lagerbolzen der Kanone. Ich habe versucht so etwas selber anzufertigen, leider habe ich noch nicht das richtige Material dazu gefunden. Ich hatte versucht dafür dünne Streifen aus Dosenblech zu nehmen. Dieses Material war aber immer noch zu dick und sah dadurch nicht gut aus, einfach zu klobig. Da werde ich noch weitersuchen.
die Geschuüztakelung, die Du bei Deiner Galeone verwendest, ist englischen Ursprungs und das Bild (ich nehme an, Mondfeld) zeigt eine ca. 200 Jahre jüngere Ausführung. Ich habe keine Ahnung, wie die Geschütze spanischer Schiffe zu dieser Zeit getakelt wurden, würde trotzdem jedoch eher zur kontinentalen Takelung gem. Mondfeld tendieren.
Die Ausbildung des Muzzle bei Deinem Geschützrohr habe ich auch noch auf keiner Abbildung gesehen. Auch scheinen mir die Proportionen zwischen Lafette und Rohr nicht zu passen.
Sorry, dass ich Dir keine konkreten Verbesserungsvorschläge machen kan, aber über spanischen Schiffbau und die Ausrüstung der Schiffe weiß ich leider nicht wirklich etwas. Vielleicht kann ein anderes Mitglied noch etwas konkreteres zum Thema beisteuern.
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali
Du hast vollkommen Recht. Die Takelung, die ich gewählt habe ist bei Mondfeld als englische Geschütztakelung ca. 200 Jahre nach der spanischen Armada beschrieben. Zu der Takelung der Geschütze der spanischen Galeone konnte ich nicht wirklich etwas finden. Da habe ich mir die "künstlerische Freiheit" herausgenommen und diese englische mit Absicht gewählt. Der Hauptgrund dafür war auch das bei der englischen Kanonentakelung nur ein Rücklauftakel verwendet wird und ich bei einigen Kanonen keinen Platz für das zweite Rücklauftakel auf dem Deck finden konnte. Da dort, wo dieses hinmüsste eine Luke oder Gräting ist. Und damit alle Kanonen die gleiche Takelung erhalten, habe ich mich für die englische und nicht für die kontinentale Takelung entschieden. Man möge mir dieses bitte Nachsehen. Das ist eben ein Nachteil, wenn man aus einem Baukasten baut. Da ist man doch manchmal an dessen Einschränkungen gebunden. Und wie gesagt, im Baukasten war garkeine Kanonentakelung vorgesehen, nicht einmal ein Booktau.
Baukästen sind für mich eine wundervolle Grundlage um mich immer mehr an das heranzutasten, was mir gefällt, z.B. handwerklich, historisch und optisch.
Gesten Abend habe ich mich noch ein wenig an den Metallstreifen für die Lagezapfen der Kanone versucht. Hier ist meine aktuelle Lösung aus dem dünnsten Dosenblech, das ich auf die Schnelle finden konnte. (Jetzt muss mein Kater die ganze Dose auffressen, ob er will oder nicht. )
Das sieht doch schon Mal nicht schlecht aus. Ich werde noch einen Versuch mit dem Alu von Teelichtern machen. Komischerweise haben wir im Moment keine Teelichter mehr im Haus.