Trotz des schönen Wetters habe ich ein wenig an der Kanonentakelung weiterarbeiten. Meine Methode zur Herstellung der Takelung ist ein wenig aufwendig, aber wie ich finde ist es den Aufwand Wert. Deshalb will ich hier nun meine Methode vorstellen. Vielleicht hat jemand noch Vorschläge für Verbesserungen, die ich in meinem nächsten Projekt mit einfließen lassen kann. Als Inspiration habe ich mir einige Abbildungen von Modellen und die einschlägige Literatur zu Rate genommen. Leider muss ich sagen, dass ich da bei dem Maßstab meines Schiffs auf einige Probleme gestoßen bin. Häufig fand ich die Blöcke zu gr0ß dargestellt und die Methode der Befestigung der Blöcke am Geschütz und Rumpf aus Garn oder Draht bekam ich bei meinem doch recht feinen Maßstab 1:90 nicht hin. Deshalb hatte ich mir überlegt mit Haken zur Befestigung der Takelung zu arbeiten. Zuerst habe ich mir 2mm Einfachblöcke für die Takelung und 2mm Augbolzen als Haken und Befestigungen besorgt. 3mm Blöcke fand ich zu klobig, deshalb nahm ich die kleinsten Blöcke, die ich bekommen konnte.
Block_w.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Augbolzen zu Befestigung der Kanonentakel hatte ich schon in den vorhergehenden Bauphasen im Rumpf und den Lafetten angebracht.
Deshalb habe ich die restlichen Augbolzen durch Aufbiegen der Ösen in Haken verwandelt. Diese Haken dienen dann zur Befestigung der Kanonentakelung an den Geschützen und Rumpf.
Dann habe ich mit einem 0,5mm Bohrer per Hand Bohrungen in den Blöcke geschaffen, in welche dann die vorbereitete Haken eingesetzt werden. [[File:Halterung für Kanonentakelung_w.jpg|none|auto]] Block bohren_w.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Haken in Block_w.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Am Ende habe ich mein Ziel, einen Block mit Haken geschaffen.
Block fertig_w.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Dann ging es ans Anfertigen der Takelung, wobei mir wieder die Einfädelhilfe eine große Hilfe war.
Als Takelgarn habe ich 0,15 starkes Garn für die Kanonentakelung und 0,25mm starkes Garn für das Brooktau genommen. Dann habe ich die Kanone an ihren Platz mit Sekundenkleber fixiert, das Brooktau angeknotet und die vorbereitete Kanonentakelung an den vorbereiteten Halterungen eingehängt und festgezogen. Das überstehende Takelgarn habe ich zu Taurollen aufgewickelt. Dafür habe ich die bekannte Methode mit Klebeband zum aufwickeln von Taurollen verwendet und zum Schluß das ganze mit Holzleim fixiert.
Ich habe das schlechte Wetter der letzten Tage genutzt, nach längerer Pause weiter an meiner Galeone zu arbeiten. Ich habe die Kanonen mit deren Takelung vervollständigt und die vorbereiteten Aufbauten und Ausrüstungen auf den Decks verteilt. Ich habe mich doch dazu entschlossen, das mitgelieferte Beiboot des Herstellers zu verwenden. Mit etwas Farbe sieht es garnicht Mal so schlecht aus. Dann noch einige Fässer auf dem Deck verteilt und schon fand ich die Ausrüstung richtig gut.
Hallo Heiko, Das gezeigte gefällt mir sehr gut. Es wäre schön wenn Du Deinen Fotos mehr Licht spendieren würdest, dann sieht man mehr Details. Verstecken musst Du sicher nichts.
Gruß Kay
Wir sollten wieder lernen, aus der Freizeit Muße zu machen. (Otto Flake, Schriftsteller)
Vielen Dank für Eure Zusprüche. Diese finde echt motivierend.
Und die brauche ich für die folgenden arbeiten. Es wird jetzt mit den Masten, Bugspriet, Wanten und die Takelage im Allgemeinen losgehen. Das wird meine erste große Takelage und ich habe einen riesen Respekt davor. Bei meinen vorherigen Plastikbausätzen, war die Takelage immer recht einfach gehalten und vieles war schon fertig vorbereitet angefertigt worden, z.B. die Wanten mit den Webleinen, und bei meinem Lotsenkutter war die Takelage ja auch recht übersichtlich. Die Takelage einer Galeone ist da schon ein anderes Kaliber. Ich bin aber Zuversichtlich, dass ich es schaffen werden.
der ausgerüstete Rumpf sieht klasse aus! Zum Takeln wünsche Ich Dir ein ruhiges Hänchen und viel Geduld. Das fertige Modell wird ein Schmuckstück werden. Wirst Du die Galeone mit vollen Segeln zeigen?
vielen Dank für das Lob. Ich habe vor die Galeone mit vollen Segeln zu zeigen. Dazu habe ich angedacht, auf dem Haupt- oder heißt es Großsegel, das gleiche Wappen darzustellen, welches ich auch am Rumpf verwendet habe. Soweit ich weiß, haben die das damals ganz gerne gemacht. Das heißt, ich werde das wappen dort aufbringen, wenn ich eine Idee dazu habe, wie ich dieses am besten anstelle.
Hallo Heiko , ein gutes Kopierstudio beherrscht auch den Textildruck . Dem Kopierstudio mußt du nur eine gute Bilddatei vom entsprechenden Wappen liefern ; auf USB-Stick beispielsweise . Und den Segelstoff natürlich auch . Schau mal in meinen Baubericht der GREAT HARRY - da hatte ich auch rege Unterstützung aus dem Kopierstudio .
Vielen Dank für den Tipp. Da werde ich gleich Mal in unserem örtlichen Copyshop nachfragen, ob die auch Textildruck machen und ob es nicht stört, wenn das Segel schon fertig zugeschnitten und genäht ist. Dann muss ich nur noch eine geeignet Bilddatei vom Wappen suchen.
Sehr saubere Arbeit , toll geworden . Thomas Tip mit dem Kopierstudio ist eine einfach , schnelle Methode mit guten Ergebnissen . Allerdings ist der Farbauftrag immer ein bisschen wie Gummie . Wenn du deinen Segelstoff zB. mit Schwarztee erst etwas alterst und anschliessend mit Textilfarbe bemalst bleibt die Stoffstruktur besser erhalten . Macht aber mehr Arbeit . IMG_4748.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Ja , Heiko , da hat @Seebaer recht . Bei deinem sonst sehr gut gebautem Modell tragen die Grätings sehr auf . Bei der ''Maschenweite'' würde man mit den Beinen durchrutschen . Ist aber nicht deine Schuld ; die Baukastenhersteller haben häufig unbrauchbare Grätings beiliegen . Schau mal hier ; dort bekommst du maßstabsgerechte Grätings :
Laß dich aber von der Maßstabsangabe nicht täuschen - auf die besagte '' Maschenweite '' kommt es an . Die Sache mit den unmaßstäblichen Grätings kannst du sicher beheben , ohne Schaden an deinem schönen Modell . Und du wirst sehen ; es schaut dann viel besser aus .
#227 und 228 Schön gearbeitete Kanonen. Ich finde allerdings die Brooktaue zu lang. Wenn man sich vorstellt, dass die Kanonen in echt auch abgefeuert würden, würde sie der Rückstoß über die ins Deck eingelassenen Halteringe und in die Gräting krachen lassen. Herzlichst Michi
@Seebaer und @emily.ndh - Da habt ihr beide recht. Die Grätings sind etwas zu groß. Da würden sich die Seeleute die Beine brechen. Ich habe hier Mal einen Seemann zum Vergelich dazugestellt. Obwohl der Seemann im Maßstab 1:84 und damit etwas zu groß für die Galeone im Maßstab 1:90 ist, würde selbst diese Seemann sich bei den Grätings die Beine brechen.
Ich werde die Grätings also noch sersetzen. Thomas, vielen Dank für den Link. ich werde es zuerst mit den Grätings im Maßstab 1:100 versuchen. Die sind näher dran an den Maßstab meiner Galeone von 1:90.