Das Ende der Rumpfbemalung ist absehbar ; habe mich zwischenzeitlich einmal dem Ruder gewidmet . Habe zum ersten Mal ( bzw. ich bin noch dabei ) Fingerlinge / Ruderscheren selbst hergestellt und dazu Messingblech 0,3mm und Messingrohr 1,3 X 0,9 mm bestellt . Abschnitte vom Messingrohr habe ich auf vorher zugeschnittene Streifen ( ca. 2,5 mm breit ) vom Messingblech gelötet . Anschließend versäubert und Röhrchen auf Streifenbreite gekürzt ( Ich benutze sehr viel und oft den DREMEL - was für ein wunderbares Werkzeug ) . In eine Schere kommt dann ein Stift und in das Pendant natürlich keiner . Das weitere Prozedere ist bekannt : Anpassen , Löcher für die Nagelung anzeichnen , bohren....
Gruß Thomas
emily.ndh
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Das Ruder ist soweit fertig . Noch ein paar Feinarbeiten , noch einige ausbessernde Pinselstriche . Habe mal mit der Unterwasserbemalung experimentiert . Zuerst Grau . Dann in die noch feuchte Farbe etwas Gelb verbracht . Anschließend Weiß unregelmäßig und trockengemalt . Ergibt eine schöne schmuzigweiße Bodensalbe . Ein Nagelungsschema habe ich mir auch erarbeitet . Die GH war ein großes Schiff . Ich habe einfache Spanten angenommen und eine enge Nagelung . Das farbliche Erscheinungsbild der Nagelung gefällt mir nicht so recht . Es ist schwer , im einschlägigen Modellfachhandel vernünftige und vor allen Dingen gleichmäßige Nägel(chen) zu bekommen . Das kleinste , was ich kriegen konnte , waren Kupfernägel . Ich habe sie brüniert ( geschwärzt ) . Von der Kopfgröße her sind sie total unterschiedlich - hundsmiserabel . Ich bräuchte eine Kopfgröße von 0,8 bis 1mm . Die schwarzen Dinger tragen am Modell viel zu sehr auf . Vielleicht hat jemand einen Rat , woher ich in Zukunft vernünftige Nägelchen her bekomme . Die Nagelung habe ich wieder mit dem entsprechenden Farbton übermalt . Und siehe da - so sieht es viel besser aus . Entweder lasse ich es so oder ich nehme mir einen wasserfesten Fineliner( 0,8 oder 1,0 ) und tupfe Farbe ( schwarz oder rostfarben ) gleichmäßig auf . Eine Arbeit für Sträflinge .
Gruß Thomas
emily.ndh
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recht herzlichen Dank für diesen Link . Was man dort bekommt , ist ja der Hammer . Hoffentlich habe ich jetzt nicht mit den miserablen Kupfernägeln mein Modell versaut . Muß mich wohl erstmal mit besserem Material eindecken und die Nagelorgie sollte pausieren . Es gibt noch andere Baustellen auf dem Schiff . Eine große Herausforderung wird die Anfertigung der Jungfern sein . Ich orientiere mich an der MARY ROSE . Dort waren sie birnenförmig und hatten 5 bis 7 Löcher .
Eine große Herausforderung wird die Anfertigung der Jungfern sein . Ich orientiere mich an der MARY ROSE . Dort waren sie birnenförmig und hatten 5 bis 7 Löcher .
Hallo Thomas Die birnenförmigen Jungfern mit 5 Löchern hab ich mit einem Durchmesser von 6mm sehr einfach selber von "Hand" hergestellt.
IMG_0955a.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Ging einfacher und schneller als ich mir das vorgestellt habe. Wenn Du Interesse an meiner Vorgehensweise hast, werde ich Dir eine Bilderserie anfertigen.
da haben auf jeden Fall auch noch Andere Interesse daran
Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Hallo Hubert , das wäre sehr toll und würde das Interesse der Allgemeinheit mit Sicherheit beglücken . Gerade durch die gegenseitigen Tipps der Mitglieder lebt dieses Forum .
Das angefangene Nagelschema habe ich wieder verworfen . Das Jetzige gefällt mir viel besser . Es trägt nicht auf und lenkt auch nicht vom Gesamteindruck des Schiffes ab . Den Heckspiegel lasse ich aber so ; der ist ok . Bei der Gelegenheit habe ich gleich eine Möglichkeit gefunden , die Holzdübelung darzustellen . Der Holzpfropfen der Dübelung ist ja in der Draufsicht Hirnholz und somit etwas dunkler . Also einen Zahnstocher zur Hand genommen und etwas dunkler vorsichtig aufgetupft .
Pfingstsonntagsgrüße von Thomas
emily.ndh
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Hallo emily.ndh, richtig klasse was Du da baust.Wenn man die ersten Bilder sieht und dann was Du daraus gemacht hast, beeindruckend. Bin begeistert. Gruß Jürgen
Ich kenne keinen sicheren Weg zum Erfolg, aber einen sicheren zum Misserfolg: Es jedem recht machen zu wollen.
Die Nagelorgie ist beendet und das Äußere des Rumpfes neigt sich der Fertigstellung entgegen . Bis Mitte des 15.Jahrhunderts war es üblich , das Unterwasserschiff ( Bodensalbe usw.) nicht mit der KWL abgrenzend zu gestalten . Vielmehr wurde noch bis Unterkante unterstes Barkholz farblich getrennt . Die Darstellungen auf der Anthony-Roll zeigen das auch . Im Heckbereich ( Achtersteven ) habe ich ein Grummet angebracht zur Sicherung des Ruders . Außerdem die Sorgleinen . Auf der Laufplanke ( drehbar in der Spillachse angeordnet ) steht eine Swivelgun ( siehe P. Marsden ) . Die abstehenden Kanthölzer am Vorsteven unter dem Bugkastell sind die Führungen für die Fockhalsen ( siehe F.Howard ) .
Grüße von Thomas
emily.ndh
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Danke , Johann für den Zuspruch . Das Modell bekommt natürlich die volle Takelung . Dies bedarf natürlich noch einiger Recherche . Gut Ding will Weile haben .
Super! Die Butluvs für die Fockhalsen sind ein interessantes Detail. Die einzige mir bekannte Quelle aus etwa dieser Zeit, die Butluvs zeigt, ist ein Bild von Peter Breughel d.Ä. (Howard, S. 49, Abb 42), es zeigt ein flämisches Schiff. Die Antony-Roll zeigt sie jedenfalls nicht. Hast Du noch andere Quellen, die sie belegen?
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Hallo Willi . Mir ist schon klar , daß mein Rekonstruktionsversuch mit Argusaugen "bewacht" wird . Ich möchte aber auch gern eine gewisse Mutigkeit an den Tag legen . Intensive Recherche betreibe ich schon . Ich mach das sehr gern und es macht Riesenspaß , auch mal etwas Neues oder vielleicht Ungewöhnliches zu entdecken . Man muß auch nicht 'zig Beweise haben , um irgendetwas untermauert zu wissen . Bei den Butluvs war ich sehr mutig . Mit Quellen sah es da nicht so rosig aus . Wie du im Howard schon das Bild gesehen hast , habe ich mich darauf berufen . Der Mondfeld sagt auch ja . ( Man möge ihn nicht immer verteufeln ) . Und beim Laughton ( Old Ship and Figureheads ; s. 241 ) lese ich es auch heraus ( ... timber externally on bow ...) . Es ist eine Möglichkeit - so könnte es gewesen sein . Die Butluvs werden auch noch bruchfest verstagt ( auch zu sehen oder zu interpretieren im Howard )
Ziemlich beeindruckendes Modell, wirkt sehr harmonisch mit der Bemalung
Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
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