Zitat von emily.ndh im Beitrag #149Hallo Willi . Mir ist schon klar , daß mein Rekonstruktionsversuch mit Argusaugen "bewacht" wird . Ich möchte aber auch gern eine gewisse Mutigkeit an den Tag legen . Intensive Recherche betreibe ich schon . Ich mach das sehr gern und es macht Riesenspaß , auch mal etwas Neues oder vielleicht Ungewöhnliches zu entdecken . Man muß auch nicht 'zig Beweise haben , um irgendetwas untermauert zu wissen . Bei den Butluvs war ich sehr mutig . Mit Quellen sah es da nicht so rosig aus . Wie du im Howard schon das Bild gesehen hast , habe ich mich darauf berufen . Der Mondfeld sagt auch ja . ( Man möge ihn nicht immer verteufeln ) . Und beim Laughton ( Old Ship and Figureheads ; s. 241 ) lese ich es auch heraus ( ... timber externally on bow ...) . Es ist eine Möglichkeit - so könnte es gewesen sein . Die Butluvs werden auch noch bruchfest verstagt ( auch zu sehen oder zu interpretieren im Howard )
Grüße von Thomas
Mut ist sehr ehrenwert. Aber wir haben ja jetzt schon recht gute Recherchemöglichkeiten, sodaß man schon recht weit kommt, wenn man sich weitgehend auf gesicherte (zeitgenössische, archäologisch wissenschaftlich) Erkenntnisse verläßt. Als Modellbauer muss man natürlich für jedes Detail eine Lösung haben - auch wenn es dann auch keine gesicherte Vorlage hat. Aber wir sind da schon nach den Forschungen zur Mary Rose schon viel besser dran als die Modellbauer noch vor ein paar Jahren. Ich bin begeistert, was Du uns hier schon alles an plausiblen Rekonstruktionen gezeigt hast, Thomas. Das wird ein großartiges Modell!
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Gestern hat es hier den ganzen Tag geregnet . Der Garten fand leider keine Beachtung , aber dafür konnte ich mich meinem Modell widmen . Habe angefangen , die Stückpfortendeckel zu fertigen und zu montieren . Bei der MARY ROSE wurden über den Stückpforten keine Löcher/Öffnungen gefunden . Man geht davon aus , daß die Taue durch darüberliegende (Fenster)Öffnungen geschoren und dann binnenbords belegt worden sind . Um die Klappen wieder zu schließen , weiß ich jetzt nicht weiter . Da verläßt mich mal wieder mein mangelndes Fachenglisch . Vielleicht kann jemand helfen . Auf jeden Fall ist bei der MARY ROSE auf der Stückpforteninnenseite mittig ein ovales Gebilde angebracht . Vielleicht ein metallener Griff , um die Klappen händisch zu schließen . Das Schiff hatte sehr viele Öffnungen . Wie ein Sieb . Das hat innen bestimmt gezogen , wie Hechtsuppe . Ich kann mir gut vorstellen , daß nicht alle Öffnungen mit Kanonen , Kanönchen oder Swivelguns bestückt waren . Hier und da waren unbesetzte Öffnungen sicherlich mit einem Deckel verschlossen . Ich werde dies so darstellen .
Grüße von Thomas
emily.ndh
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Einfach Klasse, Thomas. Ich glaube es gibt nicht viele Modelle, welche so gut den Forschungsstand der Mary Rose zeigen wie Deines. Und obendrein siehts noch verdammt gut aus!
Zu den Niederholern der Stückpfortendeckel gibt es offenbar keine Indizien, dass die Mary Rose welche hatte. Die wurden wohl erst später erfunden. (Marsden S. 168f)
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Habe mir jetzt fürs Smartphone einen Übersetzer besorgt . Funktioniert wie ein Scanner , und ich komme damit zu besseren Ergebnissen als ich mit meinem Durchschnittsenglisch . Ansonsten habe ich ja euch . Vor allen Dingen du , Alexander , bist mir immer eine große Hilfe . Ich muß auch vor dir den Hut ziehen . Was du so leistest mit deiner Wasa , die Schnitzereien - einfach traumhaft . Das Lifting der Stückpfortendeckel am Stern birgt ja noch ein größeres Geheimnis . Da ist ja der Möglichkeiten alles drin , meint Marsden . Entweder so , wie wir es kennen ( mit Auf - und Niederholtau und entsprechende Löcher dafür ) , ....open Channel..( also ganz ohne Stückpfortendeckel ) oder nur mit Aufholtau und wie an den Schiffsseiten belegt . Ich weiß noch nicht , wie ich es mache . Letztere Möglichkeit birgt die Gefahr des Schamfilens des Aufholtaues , da es durch das überhängende Heck über scharfe Kanten laufen würde .
Die Butluvs habe ich verstagt . Damit es etwas abwechslungsreicher wird , habe ich begonnen , hier und da eine Öffnung blindzusetzen . Die entsprechenden Deckel habe ich farblich etwas dunkler gehalten . In Wirklichkeit war das sicher auch so , um den Eindruck zu erwecken , die Öffnung wäre "besetzt" . Die Öffnungen und die Blinddeckel waren sicher gefalzt , sodaß die Deckel von innen leicht in die entsprechenden Öffnungen gesetzt werden konnten . Gegen Herausfallen wurden sie durch ein Querholz gesichert . So eine derartige Konstruktion findet man im Buch über die Kolumbusschiffe in der Reihe Anatomy of the Ship . Auf der Steuerbordseite habe ich die Sorgleinen für das Öffnen der Geschützpfortendeckel fertiggestellt . Zum Schließen der Deckel bin ich der Mutmaßung zur MARY ROSE gefolgt ; habe mittig auf der Innenseite der Deckel einen metallenen ovalen Ring angebracht . So konnten die Pforten händisch unter Nachlassens der Sorgleinen wieder geschlossen werden . Angefangen habe ich auch mit dem Einbringen der schwersten Geschütze auf der Steuerbordseite . Es sind Halbrohre mit angedeuteter Lafette . Die Kanonenrohre sind geschwärzt und patiniert .
Viele Grüße von Thomas
emily.ndh
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Faszinierende Bilder eines außergewöhnlichen Modells
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali
"Ich gibs so gut / als ichs errang / Drumb ist mir vor keim Momo bang. Wer bessers waist / und kans erweisen / Der gebs herfür: Ich will ihn preisen." (Joseph Furttenbach 1591-1667)
Es dauert nicht mehr lange , und ich muß mir Gedanken über die Bemastung machen . Bei meiner letzten Bestellung bei Hobby - Lobby habe ich auch pro Forma einen einigermaßen passenden Bausatz eines Mastkorbes von GK-Modellbau bestellt . Wenn man nicht viel bei GK bestellt , sind deren Versandkosten von 7 € ziemlich happig . Wenn ich was von GK brauche , bestelle ich bei Hobby - Lobby oder Steingräber Schiffsmodellbaushop . Die haben eigentlich alles von GK . Versandkosten dort sind 4,50 € . Nun zum Mastkorbbausatz . Ich bin angenehm überrascht . Als Grundgerüst mit einigen leichten Abänderungen kann ich die Bausätze für die GREAT HARRY verwenden . Leider bietet GK nicht die Größen an , die ich brauche . Habe mich mit Herrn Kammerlander von GK in Verbindung gesetzt und siehe da , es ist möglich , auch andere Durchmesser als angeboten herzustellen . welch positive Nachricht !! Sicher auch für einige von uns aus dem Forum . Sämtliche holzgeläserte Produkte aus dem GK - Programm stellt GK selbst her und man kann sie programmtechnisch abändern . Für die HARRY benötige ich auch Schlieten für ein fünfreihiges und vierreihiges Rack . Das ist sicherlich auch machbar .
Grüße von Thomas
emily.ndh
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Guten Abend , mein letzter Bericht ist schon wieder weit über einen Monat her . Das Schiffebasteln hat aber nicht brach gelegen . Der Rumpfbau neigt sich so langsam dem Ende entgegen . Zur Zeit bin ich mit der Aufmunitionierung des Schiffes beschäftigt . Das dauert seine Zeit . Wenn ich damit fertig bin , geht es ans Setzen der Masten und ich fange mit dem Auftakeln an .
Hier noch ein paar Bilder . Die Gesamtansicht ist etwas unscharf . Sorry , Handybild - aber man kann etwas erkennen .
Gruß Thomas
emily.ndh
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meinst du , ich soll es wagen ? Besagte Farben habe ich auch aus meiner vorhandenen Literatur herausgelesen . Habe mich aber nicht getraut , solch ein buntes Farbenspektrum anzuwenden . Ich habe auch was von Blau gelesen . Aber Blau war doch zu dieser Epoche teuer und schwer herstellbar . Und wenn , dann hat es die salzige Seeluft stark angegriffen , sodaß es schnell unansehnlich wurde und nicht mehr als Blau erkennbar war . Ich schaue mal . Sicher finde ich ein paar stellen , die ich dezent umfärben kann .
wäre super, wenn Du Dich das traust! Das H und das R sowie die Lilien in den Wappen könntest Du z.B. etwas gelber machen. Die Herstellung von Smalte aus zermahlenem Kobaltglas kannten schon die Ägypter. Nähres kann man in Wikipedia lesen. Das entspricht dem heutigen Königsblau. Zu teuer für den Schiffbau war sicher das Ultramarin, da man hier zerstoßenen Lapislazuli verwendet aht. Und das war einfach zu teuer für große Flächen.
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)