Die Lafetten lassen sich leicht mit einer Kreissäge mit höhenverstellbarem Sägetisch herstellen. Allerdings sind die fürs Wettterdeck der Vasa erforderlichen Lafetten stark unterschiedlich, sodass es doch mehr oder weniger Einzelanfertigung hinaus.
Die Räder sollten einen korrekten Maserungsverlauf haben, daher kam die Fertigung auf der Drehbank nicht in Frage. Aber seht selbst:
Hier kam das @dafi Prinzip der doppelten Rotation zur Anwendung. Funktioniert super! Danke für den Tip, Daniel!
Die hübschen Kanonenrohre hat mir Clayton Johnson dankenswerterweise zur Verfügung gestellt. Die Rohre, die ich schon vor langer Zeit gegossen hatte, waren alle für die Tonne, da Mondfelds Zeichnungen hier komplett falsch waren. Danke für die Hilfe, Clayton!
Nun stellt sich für mich die Frage, ob ich die Lafetten wie es wohl auch im Original war, schwarz bemale oder naturfarben lasse. Da die Lafetten der unteren Decks ebenfalls nicht bemalt sind, tendiere ich dazu, auch für den oberen Kanonen, im Landhausstil zu belassen.
So sähen die Lafette bemalt aus, die Räder würde ich unbemalt lassen.
Bin noch am Überlegen
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Hallo Alexander, Ungewöhnlich finde ich die "Überlänge" einiger Geschütze (Falcons?) Mein Buch -Brian Lavery- sagt auch nichts zur Farbe der Lafetten, erwähnt aber "two ringbolts or eyebolts on each side of the carriage, to hold the breech tackle or the gun tackle. Possibly the breech tackle was passed through the aftermost eye to lead it to the side; on the other hand , it is possible that the eye was used when the gun tackles were hauling the gun in." Susan Constant, 1988, S. 38
Zur Farbe: Unbehandeltes Holz vergraut, so beitze ich oft die Decks meiner Arbeitsschiffe.
Gruß
Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
wie immer phantastische Bilder von einem wunderbaren Modell.
Sind die messingfarbenen Kanonenrohre aus galvanisiertem Resin?
Die Lafetten sind sehr schön geworden. Die Radherstellung ist eine sehr pfiffige Methode. Aber ich würde die Lafette und die Räder farblich gleich behandeln. Mir persönlich gefällt der Kontrast zu den unbehandelten Rädern nicht. Waren die originalen Lafetten auch so dunkel gehalten? Wenn nicht, würde ich einen etwas helleren Braunton vorziehen.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Hallo Alexander Wunderbare Arbeit und ich würde die Lafetten färben und zwar, wie Johann schon anmerkt inkl. der Räder. Sie ungefärbt zu belassen, im Landhausstil, wie Du es nennst, wäre meiner Ansicht nach schon ein Stilbruch, da es Dir ja sehr wichtig war, die Vasa in ihrem originalen Farbkleid darzustellen. Dazu gehören dann meiner Meinung nach auch die Lafetten.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
@Gebbi : Danke für den Hinweis. Die Beschläge sind bei den Lafetten noch nicht dran. Erst wollte ich das Holz bemalen.
@archjofo : Nein, es handelt sich hier um das Original aus Messing. Letztendlich werde ich die Resinabgüsse dann galvanisieren. Das Messingrorhr wandert ins Depot. Mit den Rädern hast Du recht. Ob ich dann die Laufflächen ausspare? Die Farbe ist nicht ganz sicher, da es sich hier nicht um das Ergebnis einer Farbanalyse handelt. In einem Kontenbuch der Brüder Hybertsson war aber der Kauf von Lampenschwarz zum Anstrich der Lafetten vermerkt worden. Hier hatte ich dazu schon mal was geschrieben. Also kommt Braun nicht in Frage. Allerdings wollte ich die Farbe lasierend aufbringen, da man sonst nichts mehr von den - ebenfalls schwarzen - Beschlägen sieht. Etwas heller kann und würde ich es dann eher machen als so pechschwarz, wie im Muster. Das 1:10 Modell in Stockholm hat die Lafetten übrigens (noch) nicht gestrichen.
@Willi : ja, aus der Nummer komme ich dann wohl nicht mehr raus.
Grüße, Alexander
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Hallo Alexander, wie soll es anders sein, wieder wundervolle Bilder und hervorragende Arbeit. Ich persönlich würde die Lafetten anmalen. Aber das ist eine Frage des Geschmacks, da Du aber alles nach Vorbild machst, sollte es vielleicht doch sein.Mach sie wie im Original.
Gruß Jürgen
Ich kenne keinen sicheren Weg zum Erfolg, aber einen sicheren zum Misserfolg: Es jedem recht machen zu wollen.
Zitat von Foxtrott im Beitrag #513 Jörg, wenn ich die Masten aufstelle wirst Du nicht eher ruhen, bis ich auch noch den Rumpf abdichte, ein Schwert drunterhänge und eine Fernsteuerung einbaue.
Was ist mit der Flasche drumrum ?
Aber jetzt mal im Ernst.
Die Kanonenrohre sind echt mal bannig lang. Und ich meine nicht nur die Falconetten, sondern auch die auf den Geschützdecks. Waren die zu der der Zeit länger, als z.B. bei Nelson? Selbst die langen 12-Pfünder der Vic scheinen Untermaß zu haben, gemessen an den Teilen. Diese Frage habe ich mir übrigens auch schon gestellt als ich Altmeister Mondfelds schnelle Galeone im IMM mal wieder bewundert habe. Die hat auch so lange Rohre. Und wenn ich mir die Morganzeichnung der SotS anschaue sind die Dinger auch einen gefühlten Kilometer lang.
Mr. Pett
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JD801177.JPG
JD801177.JPG
Grüßle vom schönen Bodensee
Matthias
Der Schlüssel zum Glück ====> EINFACH MAL ZUFRIEDEN SEIN
Hallo Matthias: Wenn Du es genu wissen willst: Im Logbuch 4/15 erscheint ein Artikel zu den Kanonen der Vasa. Eventuell wird sogar eine kleine Serie draus, wenn wir auch noch einen Artikel zum Kanonen-Projekt bekommen. Zwölf der 24-Pfünder der Vasa konnten ja noch samt Lafetten geborgen werden. Neun davon stammen von der Kronan, mit der sie ein zweites Mal gesunken sind. Also da ist alles genauestens erforscht und mit dem Kanonenprojekt gibt es ja auch sogar einen Nachbau mit dem in echt geschossen wurde. Bei den Kanonen auf den Wetterdecks ist man auf Mutmaßungen angewiesen. Da sind Clayton und in der Folge auch ich den Vermutungen des Vasa-Museums gefolgt. Kannst Du aber dann im Logbuch alles nachlesen.
Hallo Volker: Zum Rückstoß kann ich nicht so viel sagen. Die altertümlichen, langen Stücke dort waren 3-Pfünder. Ich kann mir das nur so vorstellen, dass die so festgezurrt waren, dass sie einfach nicht so weit zurücklaufen konnten.
Grüße, Alexander
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nachdem ich bislang nur stummer Bewunderer Deiner großartigen Wasa geblieben bin, möchte ich Dir jetzt einerseits meine Bewunderung für die gelungene Arbeit aussprechen und Dir andererseits - natürlich ist das subjektiv - als meinen Beitrag zu den bereits geäußerten Empfehlungen zur Farbgestaltung der Lafetten ebenfalls zuraten, sie komplett einzufärben (wenn es denn erwiesen ist, dass sie so auch ausgesehen haben). Denn es ist doch Dein deutlich erkennbares Ziel, ein originalgetreues Modell - insbesondere bei der Farbigkeit - zu schaffen, und dazu gehört die interessante Farbgebung der Lafetten genauso wie die detailliert wiedergegebenen Farbnuancen der Skulpturen. Hinzu kommt, dass trotzdem noch genügend "Landhausstil" an anderen Stellen auf dem Modell zu sehen ist. Ob Lasur oder deckend, wirst Du sicher in geeigneter Weise entscheiden.
Grüße Robert
Verzweifle nicht, wenn du kein Profi bist. Ein Amateur hat die Arche gebaut, Profis die Titanic...
Das ist natürlich richtig, dass die Decks recht wenig Farbe aufweisen im Gegensatz zur äußeren Erscheinung.
Vermutlich waren ja bei der Vasa sogar die Untermasten bemalt. So hat man kurz bevor der Fockmast geborgen wurde noch eine Königsfigur auf dem Mast erkennen können. Als der Mast aber an die Oberfläche kam, war das verschwunden. Da die oberen Decks maximal der Erosion ausgesetzt waren, lassen sich hier allerdings keine Farben mehr nachweisen. Und das brauchen die Archäologen um die Erscheinung rekonstruieren zu können. Man vermutete, dass der Mast auch von einem älteren Schiff stammen könnte, sodaß die Bemalung nicht der Vasa zuzuordnen wäre. Ob diese Theorie auch noch haltbar ist, nachdem man weiß dass die Vasa reich bemalt war?
Ob die Türen, die Niedergänge, das Innere der Schanzkleider bemalt waren, kann man nicht mehr nachprüfen. Die Türen habe ich bemalt, den Rest nicht. Ist einfach eine große Unsicherheit obwohl man ja gerade bei diesem Schiff sehr viel weiß.
Grüße, Alexander
Die Abbildungen stammen aus Anders Franzen: The Warship Vasa, einer recht frühen Publikation von 1960. Clayton hat ihn an seinem Modell angemalt. Ich ärgere mich ein bißchen, dass ich das nicht auch gemacht habe.
Foxtrott
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König-Fockmast.jpg
König-Fockmast.jpg
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ein wirklich fantastisches Modell, Toll !! Die Idee mit den Lafettenräder ist klasse, muss ich mir merken.
Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de