das Rohr hat eine Länge von 48 mm was einer Originallänge von 2,40 m entspricht. Das soll ein 82-Pfünder (in Worten: Zweiundachtzig) sein. Die Maße habe ich von Clayton Johnson, der mir freundlicherweise Abgüsse seiner Kanonen sowie einen Plan zur Verfügung gestellt hat. Seine Quellen sind mir nicht bekannt aber ich vermute, dass sie dem aktuellen Stand des Vasa-Museums entsprechen, da er ja auch die Kanonen für die Oberdecks des 1:10 Modells gebaut hat. Eine Anfrage beim Vasa-Museum läuft ja, wie Du weißt für den geplanten Logbuch-Artikel.
Mondfeld hat "seine" 48-Pfünder Stormstycken noch 3,5 m lang gezeichnet und hat sie auch im unteren Kanonendeck aufgestellt. Mondfelds Angaben zur Bestückung der Vasa und über die Aufstellungssituation auf der Vasa sind aber überholt.
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
na das nenn ich mal ne Wumme . 82 Pfund gehacktes Blei aus wievielen dieser Riesendinger pro Seite? Die hätten sicher so manche Schiffsbesatzung auseinander genommen, wenn die Vasa nicht schon im Hafen zu den Fischen gefahren wäre.
Grüßle vom schönen Bodensee
Matthias
Der Schlüssel zum Glück ====> EINFACH MAL ZUFRIEDEN SEIN
wobei 82 Pfund nur das Nenngewicht ist, welches eine hypothetische Kugel für die Bohrung auf die Waage bringen würde. Geladen wurden diese Stücke mit Schrot von insgesamt weniger Gewicht und auch weniger Pulver. Diese Geschütze waren relativ dünnwandig und wären auch nicht stabil genug, eine Vollkugel zu verschießen.
Vasa hatte auf dem Oberdeck 2 82Pfünder, 3 42-pfünder und 1 20-pfünder Stormstycken aufgestellt. Alles waren Beutestücke und ungefähr die gleichen äußeren Abmessungen. Diese Geschütze wurden nach dem Untergang geborgen und sehr wohl noch weiter eingesetzt.
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Was das Geschossgewicht angeht, muss ich da mal was anmerken, denn offensichtlich gab es Unterschiede bei den verschiedenen Nationen. Ich zitiere einmal aus "Das Erbe der Serenissima" von Körner:
"Das ursprüngliche Konzept der 'Fregate Grosse' sah für die untere Batterie 30-Pfünder, für die obere 20-Pfünder, auf der Schanz 12-Pfünder, alle nach venezianischem Maß (...). Das entspricht etwa dem Muster 18-, 12-, 6-Pfünder bei anderen Seenationen."
Ich lese das so, dass das venizianische Pfund etwa nur die Hälfte dessen wog, was das Pfund anderer Nationen ausmachte. War das bei den Schweden evtl. auch so??? Dann nämlich würde sich das Geschossgewicht dieses Monstrums relativieren.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Zitat von Willi im Beitrag #454Was das Geschossgewicht angeht, muss ich da mal was anmerken, denn offensichtlich gab es Unterschiede bei den verschiedenen Nationen. Ich zitiere einmal aus "Das Erbe der Serenissima" von Körner:
"Das ursprüngliche Konzept der 'Fregate Grosse' sah für die untere Batterie 30-Pfünder, für die obere 20-Pfünder, auf der Schanz 12-Pfünder, alle nach venezianischem Maß (...). Das entspricht etwa dem Muster 18-, 12-, 6-Pfünder bei anderen Seenationen."
Ich lese das so, dass das venizianische Pfund etwa nur die Hälfte dessen wog, was das Pfund anderer Nationen ausmachte. War das bei den Schweden evtl. auch so??? Dann nämlich würde sich das Geschossgewicht dieses Monstrums relativieren.
Hallo Willi,
in Wikipedia wird als alte schwedische Maßeinheit das skålpund Pfund = 425,07 g angegeben. Allerdings weiß ich nicht, auf welche Maßeinheit sich die Pfundangaben bei den Geschützen beziehen. Vielleicht hat da jemand von den Kollegen weitere Unterlagen? Hätte da großes Interesse dran. "VASA I" war da nicht ergiebig. Allerdings wurde in diesem Buch eine Umklassifzierung der Geschütze in 1628 erwähnt. Aus 16-Pfündern wurden 20-Pfünder etc. (VASA 1, S. 106)
Noch ein kurzer Zwischenstand zu meinem Bau: Die Figuren der unteren Galerie sind zum Bemalen grundiert. 9 geschnitze Figuren, zwei sind mit Milliput modelliert. Der Rest sind Resinabgüsse.
Die Verzierungen der Gillungsbögen habe ich begonnen zu schnitzen:
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
@ Johann: ich war auch überrascht, dass es noch so viele Figuren sind. Ich dachte ich wäre schon über den Berg. Überschlägig sind es insgesamt 360 Figuren plus etwa 100-150 kleine Säulen.
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Einfach toll, aber wenn ich höre wie viele Figuren Du benötigst, dann wird mir ganz schwindlig. Ich weiß nicht ob ich diese Geduld aufbringen könnte. Mach weiter so. Von Dir kann ich noch viel lernen. LG Norbert
In der Werft: Bonhomme Richard im Maßstab 1:75 Hanseschiff nach Plänen von Winter Galeere La Capitana die Venetia Venetianisches Kauffahrtschiff Santa Elena Schlachtschiff Bismarck 1:200 Mehrzwecklandungsboot Tümmler Barbe Klasse Typ 520 1:50 während meiner Dienstzeit auf dem Boot
Herrliche Bilder eines herrlichen Modells, Alexander! Auch von mir Gratulation zur Fertigstellung dieses sicherlich schwierigen und zeitraubenden Bauabschnitts.