Zitat von dafi im Beitrag #360Die am schnellsten aussehende Reeperbahn von allen :-)
Tolle Bilder auch vom Schiff.
Gruß, DAniel
Jep, die Geschwindigkeit beträgt ca. 3,5m/10min (das entspricht 0,021km/h).
Danke für den Zuspruch, dafür könnte ich Euch .
Weil sie vielleicht zwischen den Bildern nur allzu leicht überlesen wird, wiederhole ich hier noch mal die Frage, die sich bei mir zu den Wanten ergeben hat:
Zitat von Willi im Beitrag #357Bei Schrage und Marquardt ist zu lesen, dass teilweise das erste und/oder letzte Hoofdtau anfangs nicht mit in die Webleinen eingebunden wurde. Etwas halbherzig habe ich das auch so gemacht, allerdings frage ich mich, ob das auch noch dann gilt, wenn eh nur 4 Hoofdtaue vorhanden waren. Was meint Ihr?
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Zitat von Willi im Beitrag #357Bei Schrage und Marquardt ist zu lesen, dass teilweise das erste und/oder letzte Hoofdtau anfangs nicht mit in die Webleinen eingebunden wurde. Etwas halbherzig habe ich das auch so gemacht, allerdings frage ich mich, ob das auch noch dann gilt, wenn eh nur 4 Hoofdtaue vorhanden waren. Was meint Ihr?
Hallo Karl Heinz, kannst du uns hier vielleicht helfen?
Hallo zusammen Die Bemastung ist fertig, das stehende Gut auch, bis auf die Klüverbaumgeien, für die muss erst mal die Blinderah fertig gebaut und installiert sein. Was die Rahen angeht, so sind sie schon halbwegs vorbereitet, es fehlen aber noch die Stropps und Blöcke. 101_3008.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) 101_3009.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Um das Takeln für Transport und Fahrbetrieb zu erleichtern habe ich die Stage leicht modifiziert. Mit dieser Befestigung bin ich sehr zufrieden. Sie ist leicht lösbar, aber gut belastbar und dabei recht unauffällig, so soll's sein: 101_3010.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) 101_3011.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Ein Gang über den Trödelmarkt führte mich zu einem Stand mit Schleich-Figuren. Die kannte ich bis dahin noch gar nicht, aber sie haben die optimale Größe für meinen Maßstab. Da spielt es für den Moment keine Rolle, dass der Reitlehrer nicht ganz in die Zeit passt. 101_3012.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Ein paar Schwierigkeiten gab es mit der Differenzierung zwischen der englischen und der kontinentalen Takelung. Nur dem Schrage mit seiner englischen Takelung zu folgen ist schon verlockend, weil dann blieben keine Fragen offen und man könnte das Buch einfach nur abarbeiten, aber der Teufel steckt im Detail. Auf dem Kontinent gab es keine Nockpferde, Brassstander und Toppnanten wiesen deutliche Unterschiede auf, Chapman lässt in seiner Takelskizze eine Bugspritvioline vermissen, der Außenklüver ist bei ihm nicht am Stag befestigt, sondern wird fliegend gefahren usw. aber einfach wäre zu einfach.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
schaut gut aus, mit Takelage ist das nun schon ein ziemlich großes Modell. Wie transportierst du das, bzw. an welcher Stelle legst du die Takelage um? Band 3 von Boudriots 74er könnte für die hilfreich sein, das sollte zum Schweden ganz gut passen. Die Messingteile scheinst du alle glänzend zu lassen, aber die beiden Blöcke an der Ruderpinne könntest du noch einfärben, so wie die anderen drum herum auch
Zitat von pollux im Beitrag #364 schaut gut aus, mit Takelage ist das nun schon ein ziemlich großes Modell.
Stimmt, dabei fällt mir auf, dass ich noch nirgendwo die Modellabmessungen genannt habe. Nun denn, hier bitte: Länge ü.a. 132cm inkl. Bugspriet 179cm Höhe (UK Kiel- Flagenknopf Großmast) 149cm Breite (Rumpf) 35cm bei vierkant gebrasster Großrah 65cm
Zitat von pollux im Beitrag #364Wie transportierst du das, bzw. an welcher Stelle legst du die Takelage um?
Alle Masten und der Bugspriet sind vollständig abnehmbar und was übrig bleibt, passt prima in mein Auto. Für die abgenommen Masten gilt es noch ein Transportbehältnis zu konstruieren.
Zitat von pollux im Beitrag #364Band 3 von Boudriots 74er könnte für die hilfreich sein, das sollte zum Schweden ganz gut passen.
Jein, die Franzosen hatten auch so ihre Eigenheiten, genau wie die Holländer. Jeder kochte hier sein eigenes Süppchen. Grob hilft ja die Takelskizze von Chapman weiter, aber die scheint nicht ganz fehlerfrei zu sein. So z.B. sieht sein Klüversegel äußerst merkwürdig und wenig glaubhaft aus. Klüversegel.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Hinzu kommt, dass diese Fregatte so klein ist, dass die Takelung von einem 74er nicht ohne weiteres übernommen werden kann. Vom Grundsatz her verfahre ich nach dem Motto "Der Meister zeigt uns den Weg" (ich glaube, der Spruch kam von Ulrich (Revier)), für die Details bleiben Marquardt und, wenn Übereinstimmung vermutet wird Schrage. Und dann habe ich ja noch die Pläne von Boudriot für "Le Cerf".
Zitat von pollux im Beitrag #364Die Messingteile scheinst du alle glänzend zu lassen, aber die beiden Blöcke an der Ruderpinne könntest du noch einfärben, so wie die anderen drum herum auch
Ja, wird auch noch gemacht.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Es ist ein bisschen weiter gegangen. Lange habe ich mir den Kopf zerbrochen, wie an meiner Fregatte binnenbords der Bereich ausgesehen haben könnte, in dem sich normalerweise die Back befindet. Indizien für ein Backdeck habe ich weder in Chapmans Zeichnung gefunden, noch scheint es von der zur Verfügung stehenden Schanzkleidhöhe möglich gewesen zu sein. Dann aber fand ich Bilder dieser Yacht:
large4.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) (Quelle: Sammlung der Königlichen Museen Greenwich) Erscheinungsbild, Größe und (wichtig!) die Position des vorderen Mastes stimmen weitgehend mit dem Konzept von Chapman's Zeichnung überein und so wurde diese Yacht eine Art Leitfaden für die Ausrüstung der Back, aber auch des übrigen Decks.
101_3020.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Bei genauerer Betrachtung des ersten Bildes entdeckte ich dann ein Detail, das ich fast vergessen hätte, nun aber unbedingt darstellen wollte: das Pissdale. Recherchen dazu führten zu dieser Abbildung: Link
Und so sieht das Ding am Modell aus. Es hat eine, für ein Schiffchen wie dieses, seeeeehr komfortable Größe und im Gegensatz zu dem Original eine recht scharfe Kante. Bei Seegang ist also Vorsicht geboten, die möglichen Verletzungen sind von der Art, wie sie Männer wohl am meisten fürchten... Na ja, Löten gehört eben nicht unbedingt zu meinen Stärken und das Ding so hinzubekommen, wie hier zu sehen, war fummelig genug.
101_3017.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Ebenfalls von dem Modell in Greenwich übernommen wurden die Grätings hinter dem Backfrontschott und die Betinge vor dem Fockmast und um den Großmast herum. Interessant sind die beiden Betingspfosten vor dem Großmast. Sie scheinen bei kleineren Schiffen sehr beliebt gewesen zu sein, ich habe sie auf mehreren Yachtmodellen aus Greenwich gesehen. Die langen Querbalken sind abnehmbar, so dass später beim Abtakeln das hierauf belegte Gut sehr einfach mit dem Balken vom Schiff getrennt werden kann, während des Betriebs die Leinen aber sicher und fest belegt sind.
Wunderbare Details, fantastisch ausgeführt !! Und dass es so ein Pissdale gab, hatte ich noch nie gehört, sehr schön, wieder was ganz Neues gelernt!
Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Zitat von pollux im Beitrag #369Wunderschöne Details. Auf dem englischen Vorbild ist über der großen Luke noch ein Bügel, übernimmst du den auch noch?
Danke für die lieben Worte, und ja, Holger, das sollte wohl noch drin sitzen, nicht wahr? Überhaupt ist das Deck noch lange nicht komplett. Es fehlen noch Klampen, Kreuzhölzer, Speigatten und der Rauchabzug der Kombüse. Über die Unterbringung eines Beibootes habe ich auch noch nicht richtig nachgedacht. Wie sah das denn überhaupt mit Reservespieren aus? Bei einem Kriegsschiff keine Frage, aber bei so einer Yacht? Also, es gibt noch viel zu tun...
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Auch wenn es wohl zu spät ist zu deiner Frage wegen den Hoofdtauen.
Ich glaube in den Begleitmagazinen der DeAgo-Victory gelesen zu haben, das dies nur bei den grossen Pötten ab 3. Rang aufwärts so gehandhabt wurde. Ich kann den Beitrag nur auf die Schnelle nicht finden.
Grüßle vom schönen Bodensee
Matthias
Der Schlüssel zum Glück ====> EINFACH MAL ZUFRIEDEN SEIN
Zitat von Mr. Pett im Beitrag #372Super ... Schiff mit Pissrinne .. das hat was
Auch wenn es wohl zu spät ist zu deiner Frage wegen den Hoofdtauen.
Ich glaube in den Begleitmagazinen der DeAgo-Victory gelesen zu haben, das dies nur bei den grossen Pötten ab 3. Rang aufwärts so gehandhabt wurde. Ich kann den Beitrag nur auf die Schnelle nicht finden.
Danke Matthias Besser spät, als nie. Ich werde jetzt wohl nichts mehr ändern. Die Lücke in den vorderen Wanten ist ja vielleicht auch recht hilfreich, wenn man in die Wanten steigen will. Vor kurzem gab es hier im Forum mal ein paar Beiträge, da ging es um den erleichterten Einstieg per Fallreep. Vielleicht hatten diese Lücken ähnliche Zwecke.
Zu der Pissrinne, die hatte mit Sicherheit jedes Schiff, war aber bei den mittleren oder größeren nicht zu sehen. Ich vermute, dass sie der Einfachheit halber auf der gleichen Ebene angebracht wurden, wie die Abflüsse der Bilgenpumpen. Edit: Hierzu habe ich bei Goodwin folgendes gefunden: They were fitted to the inboard side of the bulwarks that surrounded the upper deck, either a little forward or aft of the waist (...) These fittings appear to have fallen into disuse after 1760 though it could be that they were omitted from models Sie wurden auf der Innenseite der Schanzkleider die das Oberdeck umgaben montiert, etwas vor oder hinter der Taille (...) Nach 1760 scheinen sie in Vergessenheit geraten zu sein, es könnte aber auch sein, dass sie auf den Modellen einfach nur weggelassen worden sind Quelle: "Sailing Man of War 1650-1850"- Peter Goodwin
Bei dem Thema kam mir der Gedanke, dass man bei eingeschränkten Sichtverhältnissen gut beraten war, einmal die Nase in den Wind zu halten. Ich schätze die Chancen, ein anderes Schiff zu riechen bevor man es sah, waren gar nicht so schlecht. Bei Sklavenschiffen und Walfangschiffen weiß man aus Berichten, dass es tatsächlich so war. Aber auch die "normalen" Schiffe dürften, abgesehen von einigen Ausnahmen, nicht unbedingt der geeignetste Ort für empfindliche Nasen gewesen sein. Nicht nur die, nach heutigen Maßstäben bedenklichen sanitären Zustände trugen dazu bei; faules Holz, gammeliges Bilgenwasser, verwesende Raten, schimmlige Vorräte, Klamotten, Segel und Taue und schlussendlich eine Mannschaft von mehreren hundert, seit Monaten ungewaschener Männer wären heute wohl u.a. ein Fall für die Genfer Konvention (wonach chemische Waffen geächtet sind). Da wundert es nicht, dass die alten Fahrenleute im Vergleich dazu von Wohlgeruch sprechen, wenn vom Stockholmer Teer die Rede ist.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Der Durchmesser des neuen Pissdales ist jetzt 15mm, das entspricht maßstäblich 30 cm und kommt damit näher an das Original und auch an heute übliche Größen heran. Mit der durch den ersten Versuch erlangten Übung ist mir die neue Version etwas besser gelungen. Das liegt vielleicht auch daran, dass ich zur besseren Formbarkeit des Messingblechs dieses zunächst ausgeglüht habe.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.