Hallo zusammen Fock- und Großsegel sind fertich. Probleme gab es nicht, wenn man davon absieht, dass das Annähen der Liektaue nur wenig spannend ist, ist halt alles eine Frage der Geduld. Ein bisschen unsicher bin ich hinsichtlich der Gestaltung der Schothörner des Untersegels. Die Beschreibungen von Boudriot und Schrage weichen geringfügig voneinander ab. Während bei Boudriot auch im Bereich des eigentlichen Schothorns eine gekleidete Leine an das bereits bekleidete innere Horn gemarlt wird, wird bei Schrage das Schothorn so gekleidet, dass die Kleidung beide Taue umfasst. Ich habe mich für Schrages Version entschieden, da sie meiner Meinung nach eine höhere Standfestigkeit verspricht. Und so sieht das dann aus:
Hallo Willi , Deine Segel sehen großartig aus. An den Seiten wo die Geitaue angeschlagen werden sind die Segel verstärkt, (hoffentlich ist das so richtig ausgedrückt). Ist das immer so ? Gruß Frank
Zitat von Frank im Beitrag #422 An den Seiten wo die Geitaue angeschlagen werden sind die Segel verstärkt, (hoffentlich ist das so richtig ausgedrückt). Ist das immer so ? Gruß Frank
Hallo Frank Erst mal danke schön, freut mich, dass sie Dir gefallen.
Verstärkungen an den Segeln waren zwar gang und gäbe, aber es ist schwierig, da eine allgemeingültige Aussage zu treffen, außer vielleicht, dass überall da, wo irgendwelche Taue am Segel ansetzten, oder das Segel mit anderen Teilen schamfilte, Dopplungen aufgebracht wurden. Wie sie ausgesehen haben, war von der Zeit, dem Schiffstyp, seiner Größe und dem Herkunftsland abhängig. Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich nun für meinen kleinen Schweden in allen Details richtig liege.
Übrigens, die Geitaue setzen nicht am Seitenliek an, sondern laufen von der Rah aus durch einen (spez. Geitau-)Block am Schothorn, dann zurück über einen an der Rah angebrachten Block und von dort zum Deck und zur Belegstelle. Was Du wahrscheinlich meinst, sind die Verstärkungen an den Legeln im Seitenliek, dort setzen die Gordings und die Bulins, sowie die Refftaljen an und ja, irgendwie waren diese Stellen, wie bereits oben erwähnt, immer verstärkt.
Als Unterlagen für die Gestaltung der Segel dienten mir Schrage, Marquardt und Boudriot (Le Salamandre). War nicht ganz einfach, aus all dem die richtige Quintessenz für mein Schiffchen zu finden.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Zitat von Frank im Beitrag #422 An den Seiten wo die Geitaue angeschlagen werden sind die Segel verstärkt, (hoffentlich ist das so richtig ausgedrückt). Ist das immer so ? Gruß Frank
Hallo Frank ...... Was Du wahrscheinlich meinst, sind die Verstärkungen an den Legeln im Seitenliek, dort setzen die Gordings und die Bulins, sowie die Refftaljen an und ja, irgendwie waren diese Stellen, wie bereits oben erwähnt, immer verstärkt.
tolle Segel hast Du da gefertigt, chic, chic, chic, ist ja totales Neuland für mich. Das ist sicher eine Fleißarbeit, so was für lange Winterabende eben.
Ne Frage: spannst Du die Segel bevor Du die Liektaue annähst?
tolle Segel hast Du da gefertigt, chic, chic, chic, ist ja totales Neuland für mich. Das ist sicher eine Fleißarbeit, so was für lange Winterabende eben.
Ne Frage: spannst Du die Segel bevor Du die Liektaue annähst?
Danke sehr. Nein, die Segel werden nicht gespannt. Ich weiß nicht, ob meine Nähtechnik so speziell ist, jedenfalls wird durch sie bei jedem Stich das Liektau in die Länge gestreckt. Wenn Interesse besteht, kann ich versuchen, das zu beschreiben.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Zitat von Gebbi im Beitrag #425 Jedoch, ich sehe keine Reffbänsel nicht. Du willst sie doch nicht unterschlagen?
Danke Jörg. Mit den Reffbändseln bin ich noch nicht ganz sicher. Sie darzustellen, wäre wohl kein Problem, aber an einigen Modellen, deren Authentizität ich sehr hoch ansiedele habe ich gesehen, dass Reffbändsel nicht immer an allen Segeln vorhanden waren.
Vielleicht kann hier im Forum jemand etwas dazu sagen. Waren Reffbändsel immer und an allen Segeln in allen Reffbändern angebracht, oder wurde evtl. z.B. danach differenziert, wie oft das Reff gewöhnlich verwendet wurde?
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Hallo Willi, Die Frage kann ich Dir nicht beantworten, meine Kenntnisse dazu reichen nicht aus. Habe halt die Aufdopplung auf Deinem Focksegel gesehen. Einen Sinn würde es schon machen, die Segelfläche dem Wind anzupassen. Vielleicht kann Dir ein anderer Kollege weiterhelfen.
Gruß
Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Ok Jörg, mal sehen. @victory78 Vorwegschicken muss ich wohl, dass ich Linkshänder bin (umgeschult zwar, das betrifft aber nur das Schreiben und erklärt den Knoten, den ich manchmal im Kopf habe...). Ich nähe also von rechts nach links, die Nadel in der linken Hand. Ausgangssituation ist, dass der Nähfaden auf der mir zugewandten Seite aus dem Saum heraus kommt. Als nächstes wird der Faden durch das Liektau gezogen. Der Stich der Nadel in das Liektau erfolgt etwas nach links versetzt, so dass der Faden in der gleichen Richtung aus dem Saum heraus läuft, wie die Keepe im Liektau (rechts geschlagen). Der Faden wird (nicht zu stramm) durchgeholt und befindet sich mit der Nadel jetzt auf der mir abgewandten Seite des Segels (Rückseite, wenn man so will).
Der nächste Stich geht von der Rückseite aus wieder in den Saum, und das wiederum leicht nach links versetzt. Dieser Versatz bewirkt, wird der Nähfaden wieder durchgeholt, dass das Liektau leicht nach links gezogen und damit gestrafft wird.
Die Beschreibung mag sich jetzt etwas kompliziert lesen, der Bewegungsablauf ist es aber nicht und Übung macht ja bekanntlich den Meister.
Ich hoffe, ich habe mich einigermaßen verständlich ausgedrückt.
Edit: Noch ein kleiner Tipp. Die Abstände der Naht gerät gleichmäßiger, wenn man den Saum des Segels durch die Nähmaschine rattern lässt, ohne dass ein Faden in die Nadel eingezogen wurde. Dadurch werden die Löcher sehr gleichmäßig vorgestanzt. Allerdings habe ich das bei meinen Segeln bisher nicht so gemacht. Das Geratter ist im Moment gar nichts für mein Nervenkostüm....
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Hallo Willi, Linkshänder! Also jetzt wird mir so einiges klar! Die wollen nicht mit der richtigen Hand schreiben. Die waren mir immer schon verdächtig,
Trotzdem einen schönen Gruß
Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Zitat von Gebbi im Beitrag #432Hallo Willi, Linkshänder! Also jetzt wird mir so einiges klar! Die wollen nicht mit der richtigen Hand schreiben. Die waren mir immer schon verdächtig,
Von Wollen kann keine Rede sein. Ich gehöre aber noch zu denen, die in der ersten Klasse mit Griffel auf einer Schiefertafel schreiben gelernt haben. Bei Linkshändern war das nur dummerweise so, dass man da dann gleich wieder auswischte, was man gerade geschrieben hatte. Somit hatte ich schon ein Einsehen, als mein Lehrer dann sagte: "So Willi, Du schreibst jetzt mich Rechts, egal wie das aussieht, nicht schlimm, aber mit Rechts."
Dass wir Linkshändern den Anderen verdächtig sind, war eh klar. Linkshänder lernen als Minorität von klein auf, Andersartigkeit (z.B. Rechtshändigkeit) zu tolerieren, bzw. zu akzeptieren. Rechtshänder nicht.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Hallo Willi, Was ich da in 432 geschrieben habe, war nur als Scherz gemeint. Viele meiner Schülerinnen waren Linkshänder und es wurde nicht mehr versucht sie umzupolen. Aber als ich noch Schüler war, da wurde noch Druck ausgeübt. Jetzt habe ich gelesen, dass man in Finnland das Schreiben ganz abschaffen will. Die Schüler können auch so ein Gerät besprechen. Schöne neue Welt.
Gruß
Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!