Zitat von achilles im Beitrag #331Willi, ein Prachtstück! Und die Belegnägel! Ich zerfließe!
Na, na, Volker, ich freue mich ja, wenn es Dir gefällt , Du machst mich aber auch ein bisschen verlegen, wenn man nämlich bedenkt, dass ich im Maßstab 1:20 baue wird klar, dass die Belegnägel 25mm lang sind. Eingedenk dieser Größe würde ich sagen, geht deren Qualität gerade noch mal so durch. Die sind aus Schaschlikstäbchen gedrechselt und waren erstmal als Übungsobjekte gedacht. Ob ich die irgendwann nochmal durch welche aus edlerem Holz oder gar Messing ersetze, steht noch nicht fest. Das hängt davon ab, ob sie den Belastungen im Fahrbetrieb gewachsen sind und wie sie aussehen, wenn erst ein Taubündel dafür sorgt, dass ihnen nicht kalt wird.
Richtig tolle Belegnägel stellt z.B. der schöne Robert aus Augsburg hier vor.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Die Untermasten- es wäre mir natürlich lieber gewesen, wenn ich sie aus Holz hätte fertigen können, aber dieser Wunsch fiel der Segelbarkeit zum Opfer, für die es gilt, soviel Gewicht oberhalb der Wasserlinie einzusparen, wie nur irgendwie möglich. Und so sind nur die Toppen und die Marsen aus Holz (leichtes Nadelholz)... 101_2917.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) 101_2918.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
für den Mast selbst sind es Teile von Angelruten, deren Optik natürlich gar nicht geht. Mit etwas Farbe habe ich versucht, es vergessen zu machen, dass sie eben nicht aus Holz sind, so ganz gelungen ist es nicht. Der Masttopp und der Mast selbst sind geteilt. Der Mastfuß besteht aus einer Gewindestange, die Mastfischung aus einem Klötzchen auf dem Kielschwein, der eine dazu passende Gewindebuchse enthällt. Der Mast kann so in die Buchse eingeschraubt und seine Wanten durch Drehen des Mastes gespannt oder gelockert werden. 101_2914.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Zusammen- und im Modell eingesetzt sieht das dann so aus: 101_2915.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Endlich...das Takeln hat begonnen, natürlich mit den Mast- oder Seitentakeln. Dafür wurden zunächst einmal Blöcke, Stroppen und Spanns hergestellt und gekleedet.
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Gekleedet wurde nur mit der Hand, indem ich mit der rechten Hand zwischen Daumen und Zeigefinger das zu kleedende Tau mit der Schlagrichtung gedreht habe, mit der linken Hand habe ich den Faden geführt, mit dem gekleedet wurde. Das geht so prima und schnell, dass ich mich noch nicht durchringen konnte, ein Maschinchen dafür zu bauen. Ein bisschen Geduld ist gefragt, wenn die Grumetstropps geschlossen und das letzte Stück gekleedet werden soll. Dabei würde mir die Maschine aber auch nicht weiter helfen, da kann man nur einen Turn nach dem anderen durch den Ring und um das Tau herum legen. Im Lehnstuhl im Garten in der Sonne gerät das aber zu einer sehr angenehmen Entspannungsübung, wer braucht da noch autogenes Training? So sieht das dann am Schiff- hier am Großmast- aus.
Ob das vordere Takel so als Talje bestehen bleibt, weiß ich noch nicht genau. Evtl. ersetze ich es noch durch ein Manteltakel, mal seh'n, was meint Ihr?
Jetzt dauert es nicht mehr so lange und ich kann mit den Wanten anfangen...Da freu’ ich mich 'drauf, bin schon ganz aufgeregt
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Zitat von Willi im Beitrag #335Evtl. ersetze ich es noch durch ein Manteltakel, mal seh'n, was meint Ihr?
Nach Schrage ein Manteltakel beim Großmast am hinteren Hanger, beim Fockmast am vorderen. Allerdings erst bei Schiffen ab 36 Kanonen, bei kleineren Schiffen nur ein Manteltakel. Diese Einschränkung sieht man recht selten, wenn überhaupt.
Zitat von Mr. Pett im Beitrag #336... sind das fliegende Pardunen?
Die gibt es extra, gehören aber zur Takelage der Marsstengen. Die Seitentakel können aber bei entsprechender Wetterlage zur Unterstützung der Unterwanten eingesetzt werden.
Erstmal dankeschön, ich freu mich, wenn's Euch gefällt. @Mr. Pett ich will versuchen, das Niveau zu halten (soweit es denn die Fernsteuerbarkeit erlaubt).
Zitat von Mr. Pett im Beitrag #336Ich muss jetzt mal blöd fragen. Diese Mast- und Seitentakel ... sind das fliegende Pardunen? Ich dachte immer das wären Ladetakel.
Gar nicht blöd die Frage und Du hast auch nicht Unrecht mit den Ladetakeln. Lt. Marquardt wurden sie auch als solche benutzt. Außerdem wurden sie dazu benutzt, die Taljereeps der Wantjuffern durchzuholen und so die Wanten steifzusetzen, oder, wie Bernd es geschildert hat, um die Wanten zu unterstützen und überhaupt, für alles, was dem Kommandanten für sie so einfallen mochte.
Zitat von bernd im Beitrag #337 Nach Schrage ein Manteltakel beim Großmast am hinteren Hanger, beim Fockmast am vorderen. Allerdings erst bei Schiffen ab 36 Kanonen, bei kleineren Schiffen nur ein Manteltakel. Diese Einschränkung sieht man recht selten, wenn überhaupt.
Ah ja, den Schrage kenne ich gar nicht. Hätte ich ihn gekannt, hätte ich ja nur einen Hanger je Mast und Seite aufsetzen müssen, denn dieses Schiff ist ja doch nur ein Fregattchen (23m). Ansonsten wurde das Thema Seitentakel in der mir zur Verfügung stehenden Literatur leider nur recht spärlich behandelt. Man könnte aber meinen, dass der Entwurf meiner Fregatte im Original seinerseits nur ein Modell einer richtigen Fregatte sein sollte, nur eben im Maßstab 1:2 (das Vorbild für dieses Schiffchen wäre dann eine 154' Fregatte gewesen. Eine mit 160' ist bei Chapman mit 38 Geschützen bewaffnet- Pl. XXXIII No.2) Dafür spricht auch, dass für ein Schiff dieser Größe eine Vollschifftakelung insgesamt recht sinnfrei ist. Bleibt man bei dieser These, braucht man auch in den Details nicht weiter nach der Sinnhaftigkeit zu fragen und kann getrost die Takelung einer größeren Fregatte angepasst übernehmen und zwei Seitentakel an Groß- und Fockmast auf jeder Seite setzen.
Jedenfalls bin ich Dir sehr dankbar, Bernd, für diese für mich neuen und wertvollen Informationen. Sie kommen zur rechten Zeit. Noch kann vieles korrigiert werden.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Zitat von Willi im Beitrag #339 Außerdem wurden sie dazu benutzt, die Taljereeps der Wantjuffern durchzuholen und so die Wanten steifzusetzen,
Ich habe mich schon lange gefragt, wie man das bewerkstelligt hat. Mich hat halt irritiert, daß die Takel als Taljen dargestellt waren, aber bei der Mehrfachnutzung macht es ja Sinn, daß die so gefahren wurden.
Grüßle vom schönen Bodensee
Matthias
Der Schlüssel zum Glück ====> EINFACH MAL ZUFRIEDEN SEIN
@bernd Hallo Bernd, Soeben bestellt: Klaus Schrage- Rundhölzer.... Wenn das die Quelle für Deinen Hinweis ist, dann muss ich das haben. Danke nochmals.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Zitat von Willi im Beitrag #341@bernd Hallo Bernd, Soeben bestellt: Klaus Schrage- Rundhölzer.... Wenn das die Quelle für Deinen Hinweis ist, dann muss ich das haben. Danke nochmals.
Der Schrage...was für ein Buch! Aber obwohl ich keine anderen Unterlagen bräuchte, um meine Fregatte danach komplett zu takeln, heißt es aufpassen! Es gibt da doch ein paar Abweichungen zu der Takelskizze von Chapman und wie schrieb es Ulrich so schön:
Zitat von Revier im Beitrag #272Der Meister weist uns den Weg... Möge die Macht mit Dir sein!
. Chapman zeigt beispielsweise nur einen Vormarsstengestag und der ist mit einer Talje aus Dodshoofden am Klüverbaum steifgesetzt und nicht über eine Violine auf der Bugsprietnock am Backfrontschott. Stampfstock und Gösch sind bei Chapman auch nicht vorhanden und noch ein paar andere "Kleinigkeiten" mehr.
Inzwischen ist mein Schiffchen soweit fortgeschritten, wie ich es mir für die Bremerhavener Festwoche zum Ziel gesetzt hatte (da stelle ich mit Gerold Schnebbe ein paar Schiffchen aus, wer weiß, vielleicht sieht man sich da?). Nun ist noch Aufklaren angesagt. Einige Lackstellen sind fehlerhaft, einige Tampen aufgedröselt und alles sieht doch sehr staubig aus. 101_2937.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) 101_2938.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Einige Details mussten etwas modifiziert werden, um das Modell auf- und abtakeln zu können, wie z.B. hier der Kragen für das Fockstag. Anstelle der Rosenlaschung, die hier vorgesehen ist, werden die beiden Augen des Stropps über zwei kleine Nägel gestülpt: 101_2939.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Ganz ähnlich wurde der Wasserstag angesetzt: 101_2933.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Bei anderen Details brauchte ich auf solche Umstände keine Rücksicht zu nehmen: 101_2945.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) 101_2936.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Soviel für heute. Ich bin ganz zufrieden, wenn es auch im Vergleich zu dem, was Victory78 in diesem Maßstab abliefert, noch an Präzision und Sauberkeit mangelt.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.