Tolles Detail! Hatte bislang noch nicht mal von sowas gehört, danke fürs Zeigen.
Grüße Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Zum "Duft". Da gibt es heutzutage Empfindlichkeiten, die selbst in den 50. Jahren des letzten Jahrhunderts noch niemand kannte. Duschen war so eine Sache die was mit dem Besuch im Schwimmbad zu tun hatte ( da gab es aus gutem Grund die Zugangsdusche zum Becken). Unterwäsche wurde meistens nur einmal pro Woche gewechselt. Und Deodorant war etwas für die "Weiße Kragen Träger" und ihre Damen. Daher gab es in dieser Zeit auch richtige Kampanien mit dem Tenor, dass regelmäßiges Duschen hygienisch und wichtig sei. Ich glaube so viel schlimmer wird das im Age of Sail an Bord der Schiffe auch nicht gewesen sein, zumal zumindest die RN regelmäßiges Kleidungswaschen schon lange anordnete.
Und da fällt mir auch noch ein, dass die Seeleute der damaligen Zeit eins besonders störte: wenn man von See kam stanken die Städte nicht nur nach Kloake sonder insbesondere nach Pferdemist, da die Viecher ja überall hinkoteten.
Hartmut
To the optimist the glas is half full. To the pessimist the Glas is half empty. To the ingenieur it is twice. As big as it needs to be.
Auf der Helling „Witsen“, holländisches Pinassschiff,1671. Nach Plänen von Ab Hoving
Jürgen von der Lippe hat mal sinngem. folgendes zum Besten gegeben: "Wenn man ein Kind fragt, 'Hömma, wat hälste eigentlich von einem anständigen Furz?'- dann sagt das Kind, 'Hm, die eigenen sind ok.' "
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Zitat von Willi im Beitrag #378Lieben Dank Euch allen @archjofo Dürfen wir uns auf Deine Version dieses Details freuen?
Hallo Willi,
wie die Franzosen Anfang des 19. Jahrhunderts ihr kleines Geschäft verrichteten ist mir leider nicht bekannt. Vielleicht machten sie es so wie von Matthias beschrieben. Zumindest zum großen Geschäft habe ich die Vorrichtungen schon im Vorschiff an der französischen Korvette eingebaut. Neben vier Sitzen, mit Köttelrutschen und einer Seewasserpupmpe, für den Fall das mal was daneben ging, ist alles vorhanden.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Zitat von archjofo im Beitrag #382Zumindest zum großen Geschäft habe ich die Vorrichtungen schon im Vorschiff an der französischen Korvette eingebaut. Neben vier Sitzen, mit Köttelrutschen und einer Seewasserpupmpe, für den Fall das mal was daneben ging, ist alles vorhanden.
Hallo Johann Ja eben, Deine (funktionsfähige) Seewasserpumpe versetzt mich noch immer in Staunen und sie ist es, die mich für den Fall einiges hätte erwarten lassen. Aber vielleicht war es ja bei den Franzosen, wie heute bei uns auf den Streifenbooten: die machen alle zu Sitzpinklern
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Das Auto und der Garten wollen winterfertig gemacht werden, die Vorbereitungen für eine anstehende Kur laufen und so bleibt wenig Zeit für das Schiffchen und es gibt nur ein paar Kleinigkeiten zu vermelden. Da wären z.B. die Drücker unter dem Kranbalken. Nicht nur, dass es in sich krumm und schief ist, es mussten natürlich alle anliegenden Flächen genau der Rumpfkontur angepasst werden, der Kranbalken sollte satt aufliegen und dann müssen noch möglichst genau passend die Galionsregel hindurch geführt werden. Die Verzierungen herzustellen, war da pure Entspannung.
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Der kontinentalen Takelung geschuldet wurden spezielle Topnantblöcke hergestellt. Lange habe ich überlegt, wie man die Blockstroppen einigermaßen authentisch (d.h. als Grummetstropp und gekleedet) herstellen kann. Das war deswegen etwas komplizierter, als bei den Standardblöcken, weil der Stropp durch ein Loch im Block hindurch geführt wurde. Der Grummet konnte also nicht erst vorbereitet und dann angbebracht werden, was die Herstellung wesentlich vereinfacht hätte, sondern er musste gleich am Block geknüpft werden. Schließlich habe ich diese kleine, einfache Hilfsvorrichtung gebaut, damit klappte das dann ganz gut.
Hallo Willi, Ich bin der alte Lehrer, der die Fahrmodelle in 1 : 35 baut. Habe mit Fleiß und viel Interesse Deine tollen Fertigkeiten im Holzbau studiert, all die 26 Seiten. Leider geht es nicht weiter. Sind es die Rückenprobleme oder hast Du irgendwie die Lust verloren? Das wäre schade, zumal die Pläne von Capman einzigartig sind. Zur Motivation schicke ich Dir 2 Bilder einer sehr frühen "Jugendsünde". Es ist ein Standmodell nach Plan III, Fregatte 1. Rang aus der Ausgabe Delius , Klasing u. Co, 1973. Meine Umrechnungszahl war 2.1. Das Modell hat 4 Umzüge mitgemacht und hat seinen Platz im Treppenhaus. Ja, und ich hatte es oft mit in der Schule, wenn ich den Schülerinnen über die Zeit des Barocks und über die Seefahrt berichtete. Unterricht wird so viel einprägsamer. Ja, es muss mal abgestaubt werden.
@Gebbi Hallo Jörg Vielen Dank für Dein Interesse und: Ja, es geht schon noch weiter. Tatsächlich war zwischendurch auch mal die Lust weg, hauptsächlich kamen aber auch so Dinge wie eine Kur und ein ziemlich verquaster Dienstplan dazwischen. Was die Kur angeht, keine Sorge, das war keine Heilkur, sondern eine Sportkur. Die ist ein Angebot des Dienstherrn für Beamte im Wechseldienst, um deren körperliche Leistungsfähigkeit wieder herzustellen, oder besser zu erhalten. Nach drei Wochen im "Bootcamp" muss ich feststellen, dass mir da ein Schatz mit nach Hause gegeben wurde. Ich fühle mich so fitt, wie lange nicht mehr. Diesen Schatz gilt es jetzt zu erhalten und ich habe begonnen, wieder regelmäßig Sport zu treiben. Das braucht aber natürlich auch seine Zeit und der Tag hat nun mal nur 24 Std. Ein paar winzige Fortschritte gibt es ja auch, die beschränken sich aber auf die weitere Ausstattung der Rahen mit Blöcken und auf die Beschaffung des Segeltuchs. Das erschien mir nun nicht so berichtenswert. Die Segel werden das nächste sein. Ich hoffe, dass ich zwischen den Jahren ein bisschen Zeit finde um dann auch meine Methode des Segelherstellens dokumentieren und vorstellen zu können. Da bin ich noch ein bisschen unentschlossen, was die Darstellung der einzelnen Kleider angeht. Entweder ich schlage das Tuch S-förmig ein und fixiere den Umschlag mit einer doppelten Reihennaht
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oder ich verzichte auf das Umschlagen und beschränke mich auf die Doppelnaht. Bei meinem Kutter in 1:25 habe ich nur die Nähte dargestellt, bei meiner Yacht in 1:15 habe ich mit den Umschlägen gearbeitet. Der jetzige Maßstab 1:20 liegt genau dazwischen und dann wäre die Überlappung der einzelnen Kleider nicht wesentlich breiter als 1 mm. Da bekomme ich keine Doppelnaht mehr drauf. Hier ist also auch noch ein bisschen Kopfarbeit gefragt.
Ein sehr schönes Modell zeigst Du da auf den Bildern. Bei den zu erahnenden Linien gerate ich ins Schwärmen. Es ist auch in mehrfacher Hinsicht für mich interessant. So zeigt es (wenn ich mich nicht verguckt habe) das Fehlen einer Bugsprietvioline und der Leesegelspieren. Die Brassen der Kreuzrah sind an den Nocken angebracht und nicht, wie fast überall zu lesen, zum mittleren Drittel der Rah beigebunden. Das lässt auf eine für mich sehr glaubwürdige Interpretation des Chapman'schen Takelplanes schließen und stimmt in den genannten Punkten genau mit dem überein, was ich mir zu diesem Thema bisher erarbeitet habe. Ich wäre Dir sehr dankbar, wenn Du davon noch weitere Bilder zeigen könntest.
Im übrigen steht auch Deine Hamilton bei mir unter Beobachtung und ich bin sehr angetan, vom bisherigen Ergebnis.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Hallo Willi, heute nur eine kurze Nachricht. Es freut mich, dass es Dir gut geht. Sport und Bewegung sind sicher gute Mittel, um die Mobilität zu erhalten. Ich bin ja ein paar Jährchen älter und es zwickt und zwackt schon gehörig. Man darf sich nicht gehen lassen. Die Fregatte habe ich vor über 33 Jahren gebaut. Damals gab es noch keinen Copyshop. Den Spantenriss habe ich mit einem Raster überzogen , ein größeres Raster erstellt und die Linien dann übertragen. Mein einziges elektrisches Werkzeug war der Lötkolben. Ich werde das Modell entstauben und Dir einige Detailfotos schicken. Meine Frau und ich bekamen heute von den Kindern so ein I pad. Das Gerät soll viel bessere Nahaufnahmen machen, als meine Kamera. Vielleicht fallen mir dann auch noch einige Einzelheiten zum Bau ein. Ich weiß, dass ich damals bei meinen Eltern Holzdecken aus Zedernholz - dunkel, würde heute keiner mehr machen- anbrachte, und aus dem Abfallholz den Rumpf in Schichtbauweise herstellte. Die Segel näht mir immer meine liebe Frau mit der Maschine, nachdem ich sie zugeschnitten, die Ränder gefalzt und gereiht habe. Kleider lasse ich weg, da gibt es nur die Doppelnaht. Ich habe Bedenken, dass bei der geringen Größe meiner Modelle die Segel sonst zu schwer werden könnten. Freue mich immer über Deine Kommentare! Schau mal unter 1789 Friedr. Wilh. 2 te nach. Ich habe da was gepostet. Könnte Dich interessieren! Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Ich hab' dann mal mit den Segeln angefangen. Dazu habe ich 1,5 m² weißen, dünnen, dichtgewebten Baumwollstoff ergattert. Auf dem wurden zunächst mal mit einem Zeichenkohlestift die Doppelnähte angezeichnet. Sie markieren die -am Modell 3 cm breiten- Kleider.
Anschließend wurde auf jede Markierung eine Naht gelegt. Gewählt wurde ein einfacher Reihenstich, Länge 2. Der Faden ist, wie das Tuch, weiß. Ich persönlich mag Segel, deren Nähfaden zu dunkel ist, bzw. zu stark kontrastiert nicht so gerne. Bei einem echten Segel sind die Nähte schon aus geringer Entfernung kaum noch zu sehen, es sei denn im Gegenlicht und so wollte ich es auch hier haben.
Hallo Jörg Auf die Gefahr hin, dass mich spätestens jetzt viele für bekloppt halten, aber das Annähen der Liektaue hat mir tatsächlich immer Freude bereitet. Außer dem Segel braucht man nur Nadel und Faden und das Ganze kann man dann z.B. bei einem Bierchen vor der Glotze, oder egal wann man mal ein paar Minuten Zeit hat immer und überall ohne großen Aufwand machen.
Ok, die Arbeit ist nur mäßig spannend, hat aber therapeutische Wirkung. Im Moment wäre ich froh, wenn ich schon so weit wäre.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.