Bullaugen für Lüftungspforten Eigentlich wollte ich das Galion vervollständigen. Aber wie es im Leben so oft kommt, kam mir etwas dazwischen.
Vor einiger Zeit versuchte ich die kleinen Bullaugen in den Lüftungspforten für das Unterdeck mit Kristal Klear herzustellen, was nur bedingt funktionierte. Für mich erreichte ich damit kein zufriedenstellendes Ergebnis. So versuchte ich verschiedene andere Möglichkeiten mit mehr oder weniger Erfolg. Jetzt spielte mir der Zufall eine sehr gute Lösung in die Hand. Beim Aufräumen fand ich eine durchsichtige Kunststoffabdeckung, ich tippe auf Acryl. Da dieses Material nicht zu hart und zu spröde ist, kam mir der Gedanke, die Glaskörper für die Bullaugen auszustanzen.
Insofern fertigte ich mir aus einem Messingröhrchen mit Ø 2,3 mm eine Lochstempel mit einem Innendurchmesser von 1,6 mm, wie auf den nachfolgenden Bildern zu sehen ist. Die ersten Versuche mit einem Hammer schlugen fehl, auf Grund der Tatsache, dass man nicht genau genug schlagen kann und sich dadurch der Stempel sehr schnell verformt und unbrauchbar wird. Daher nahm ich eine Lochzange, in die ich den Stempel entsprechend einpasste. Durch den gleichmäßigen Druck konnte ich so die winzigen zylinderförmigen mit einem Ø 1,6 mm Glaskörper für die Bullaugen ausstanzen und dann mit Kristal Klear in die Fassungen einkleben. IMG_4317.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
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Fortsetzung folgt ...
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Hallo Johann Bei jedem Deiner Beiträge denke ich, das ist nicht mehr zu toppen und dann haust Du doch wieder so ein Ding raus. Klasse! Das mit der Lochzange habe ich hier im Forum aber schon mal gelesen. Ich glaube Revier hat sie für die Herstellung von Scheiben für Knechte und Blöcke verwendet. Wie es aussieht, ist dieses Werkzeug noch weitaus vielseitiger, als ich gedacht habe.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Montage der Ansaugleitung für die Seewasserpumpe Nach meinem kleinen Ausflug bezüglich der Bullaugen komme ich wie angekündigt auf die Fertigstellung des Vorschiffes zurück. So habe ich heute die Ansaugleitung mit Sieb für die kleine Seewasserpumpe im Bereich des Vorstevens montiert. Im Zuge dieser Arbeiten befestigte ich noch die Ankerscheuer und den Bügel für den Wasserstag. Ebenso wurde mittlerweile die steuerbordseitige Reling brüniert und fest eingebaut. IMG_4326.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
jetzt endlich verstehe ich wirklich, wie das mit der Seewasserpumpe gemeint war! Und wie auf jedem Deiner Bilder muss ich diese perfekte, saubere und brillante Arbeit bewundern! Wenn ich bei mir solche Nahaufnahmen mache, sieht das anders aus ... aber, man muss ja Ziele haben
Viele Grüsse, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
"Ich gibs so gut / als ichs errang / Drumb ist mir vor keim Momo bang. Wer bessers waist / und kans erweisen / Der gebs herfür: Ich will ihn preisen." (Joseph Furttenbach 1591-1667)
Jui, Johann, die baust sachen, von denen ich gar nicht wußte, dass es sie gab ;-) Genial an was du da alles denkst - und über die handwerklichen Kunstfertigkeiten müssen wir ja schon gar nicht mehr reden!
Eine Überraschung nach der anderen: Das Sieb und die Ansaugleitung hatte ich da vorne nicht erwartet! Dieser Baubericht entwickelt sich zur besten Enzyklopädie des französischen Schiffsbaus, garniert mit edler Handwerkskunst.
Ahoi Kollegen, vorab vielen, vielen Dank für die anregenden und netten Kommentare.
Hier gehts nun weiter im Baubericht. Für den ein oder alten Modellbauhasen sicherlich keine Neuigkeiten. Aber ich gehe davon aus, dass auch noch nicht so versierte Kollegen, hier die ein oder andere Anregung mitnehmen können.
Herstellung von Aug-/Ringbolzen im Maßstab 1:48 An historischen Schiffsmodellen gibt es eine Vielzahl von Aug-/Ringbolzen, so auch am Modell der La Créole. Auch über dieses kleine, unscheinbare Detail sollte man sich Gedanken machen und versuchen, proportional stimmige und exakte Augbolzen anzufertigen. Bei meinen bisherigen Modellen habe ich hier entweder Fertigprodukte verwendet, oder auf Eigenfertigungen zurückgegriffen. Entweder waren die Augbolzen von der Größe her nicht passend oder es waren die Selbstangefertigten zu ungenau gebogen. In jedem Fall beeinträchtigten nicht passende oder ungenau hergestellte Augbolzen den Gesamteindruck des Modells. Da ich es bei meiner La Créole doch noch besser hinbekommen wollte, stand am Anfang die Überlegung mir eine Biegehilfe anzufertigen, leider ohne zufriedenstellenden Erfolg. Bisher stellte ich die Aug-/Ringbolzen immer mit einer gewöhnlichen Rundzange her. Das Problem bei diesen Zangen ist, dass man im Handel keine Zange mit passenden Enden erhält. Diese sind immer zu groß, so dass es unmöglich ist den geforderten Radius für die kleinen maßstäblichen Aug-/Ringbolzen exakt herstellen zu können. Zum anderen müsste ein Zangenende eine rechteckige Ausführung besitzen, um dann den Ring sauber an der erforderlichen Stelle exakt eckig ausbilden zu können, wo dann der Bolzenschaft beginnt, so zumindest meine Überlegung. Im Original hatten diese aus Eisenrundstäben geschmiedeten Aug-/Ringbolzen einen Außendurchmesser von etwa 10 cm. Dies entspricht im Modellmaßstab 1:48 einem Außenmaß von rd. 2,2 mm und einer Drahtstärke von rd. 0,6 mm.
Schlussendlich habe ich eine Rundzange einem Versuch geopfert und sie entsprechend mit einer Feile bearbeitet. Das bedeutet, dass ich ein Zangenende so zu geschliffen habe, damit dieses etwa dem Innendurchmesser des Ringes, also 2,2 mm – 2 x 0,6 mm = rd. 1 mm entspricht. Das andere Zangenende wurde als Vierkant zu gefeilt, damit kann der Übergang zum Schaft scharf umgebogen werden. Mit dieser präparierten Zange gelingt es mir nun, maßstäblich proportionale Augbolzen für die La Créole zu fertigen, in der notwendigen Exaktheit. Teilweise werden auch noch kleinere Augbolzen für die La Créole benötigt. Diese werden dann analog hergestellt. IMG_4342.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
IMG_4344.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Montage der Salzwasserpumpe am Vorschiff Mit der Montage der kleinen Salzwasserpumpe führe ich eine der letzten Arbeiten im Bereich des Galions der La Créole durch. Letztlich sind dann noch die Latrinen zu vervollständigen. Der Einbau der Pumpe erfolgt mit Schellen an die Bugwand mittels Micronieten in Bohrungen mit Ø 0,6 mm. IMG_4354_wett.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Fortsetzung folgt …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner