Hi! Natürlich möcht ich auch dein Meisterstück irgenwann in live sehen. Der gehört zwar nicht in "meiner"Zeit und unsere Stile unterscheiden sich gewaltig, aber deine Arbeitsweise und Akribie finde ich super!
Hallo Kollegen, vielen Dank für die netten Kommentare. Ich denke, dass es mit einem Treffen irgendwann schon mal klappen wird.
Heute habe ich mich mit folgendem Thema beschäftigt: Herstellung der Rohrlager für die Carronaden Wie sicherlich im Baubericht an anderer Stelle bereits erwähnt, bestand die Hauptbewaffnung der La Créole aus 20 Carronaden zu je 30 Pfund. Die Herstellung der Rohrlager für die Modellcarronaden ist nicht ganz einfach. Insofern befasse ich mich damit schon seit längerem. Da ich mittlerweile über eine Microfräse verfüge, habe ich nun dazu den ersten „Prototypen“ für eine Hälfte eines Rohrlagers angefertigt. Dazu sägte ich aus einer 3 mm starken Messingplatte die insgesamt 7 mm lange Modellrohrlagerhälfte aus. Die weitere Bearbeitung erfolgte anschließend mit Fräse und Feile. Für den Haltebolzen bohrte ich ein Loch mit Ø 1,2 mm.
Der Prototyp sieht schon ganz passabel aus, zumindest weiß ich nun wie es geht. Klar, das Ganze wird dann noch präziser gefeilt und verschliffen.
Für alle Carronaden sind also 40 Rohrlagerhälften zu fertigen, eine Menge Arbeit. Um diese Arbeit ein wenig zu erleichtern, versuche ich entsprechende Messingprofile zu bekommen, d. h. Rechteckprofil 3/5 mm. Davon könnte ich dann immer 7 mm lange Stücke abschneiden und diese dann entsprechend bearbeiten. IMG_4392.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Fortsetzung folgt ...
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
das ist nur ein Prototyp, um zu sehen wie die Rohrlager werden sollen. Ja, den Plan habe ich selbst gezeichnet. Eines meiner leichtesten Übungen, sozusagen berufsbedingte Veranlagung ...
Aber ich befasse mich gerade mit dem Gedanken, dass ich diese Teile als Gussteile fertigen lasse.
Ich bin der Meinung, dass es ganz legitim ist, wenn ich die Urmodelle der Rohrlagerpaare aus Messing selbst herstelle und diese dann von einer geeigneten Gießerei sozusagen vervielfältigen lasse. Insofern werde ich mit einer Schmuckgießerei in Kontakt treten und mir hierzu ein Kostenangebot machen lassen. Den Kontakt von dieser Gießerei habe ich von einem Modellbauerkollegen erhalten.
Für die Spindel habe ich mir auch schon was überlegt. Die kann ich ganz gut selbst machen, wenn sich das umsetzen lässt, was ich im Kopf habe. Ansonsten wäre auch hier ein kleines Gußteil denkbar. Aber erst mal sehen, was der ganze Spass kosten wird. Vielleicht muss ich dann doch, die nächsten 8 -12 Monate die Feile schwingen ...
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Gewindespindeln zur Höhenverstellung für die Carronaden
Für die Herstellung der Spindel habe ich schon seit längerem eine Gewindestange M 1,6 besorgt. Mit einem Gewindeschneider wurde ein Gewinde in die Bohrung am Pomelion der Carronade geschnitten. Die Gewindestange habe ich am Kleinbohrschleifer in der bewährten Art und Weise an einem Ende kegelförmig abgedreht. Den Drehkranz für die Spindel stellte ich aus einem Messingrohr mit Ø 2 mm her. Die beiden Drehstifte bestehen aus Messingdraht Ø 0,8 mm, die natürlich in eine handliche Form, ähnlich Belegnägel, mit einer Feile „abgedreht“ und verlötet wurden. Zu diesem Vorgang werde ich bei Gelegenheit noch ein paar erklärende Bilder knipsen und einstellen. Vorab wollte ich nur zeigen, dass die Gewindespindel so funktionieren könnte. Der Aufwand hält sich auch in Grenzen und ist somit durchaus machbar. Hier mein erster Versuch für die Gewindespindel. IMG_4404.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Fortsetzung folgt …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Ähmmm, ich hoffe mal, dass der Cent da nur reinmontiert ist und das Ganze zehnfach grösser ist ... ansonsten ist es fast unglaublich sowas in der Miniaturausgabe zu machen, Wow!
Viele Grüsse, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Hallo Kollegen, vielen Dank für die netten Kommentare.
Weiter geht es im Baubericht wie folgt:
Urmodelle für Rohrlager der Carronaden
Mittlerweile stellte ich für die Carronaden der La Créole 10 von 20 Gewindespindeln zur Höhenverstellung her. Zwischendurch wurden die Urmodelle für das Rohrlagerpaar der Carronaden aus einem Messingflachprofil 3/5mm mittels Feilen und Fräsen angefertigt.
Derzeit stehe ich im Kontakt mit einer Schmuckgießerei, die sich aber auch für Modellbaufeingussteile spezialisiert hat.
Er liegt mir bereits ein Angebot für 20 Rohrlagerpaare vor. Der Preis ist vertretbar und angemessen. Es wurde mir empfohlen diese Teile als Messingfeinguss herstellen zu lassen. Gearbeitet wird mit dem Wachsausschmelzverfahren. Von meinen Musterteilen wird zunächst eine Silikonform angefertigt. Diese wird mit einem speziellen Wachs ausgegossen - es entsteht also ein Wachsabguss der Vorlage.
Diese Rohrlager alle selbst herzustellen, bedeutet einen immensen Aufwand. Ich bin ja offensichtlich dafür bekannt, dass ich gerne feile, aber in diesem Fall bediene ich mich lieber einer anderen Technik. So nun noch einige Bilder von den Spindeln und den Rohrlagern. Im Hintergrund von den beiden Urmodellen für den Feinguss habe ich ein Rohrlager bereits mit den Schraubbolzen versehen, so wie es dann später auf der pivotierten Gleitlafette montiert wird. IMG_4415.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
IMG_4427.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
IMG_4446.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Fortsetzung folgt ...
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Das erinnert mich so langsam an Kollegen von früher aus dem Fraunhofer-Institut, die Nano-Motoren und jede Menge bewegliche Nano-Mechanik gebaut haben... da wäre ich dann nur noch gespannt darauf, wie Du dann die Fotos solcher Nano-Teile hinbekommst
Aber, bin wirklich gespannt darauf, was Deine Schmuckgiesserei daraus macht.
Viele Grüsse, Joachim
Schöne Grüße Joachim
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Heute fertigte ich die rechte Rohrlagerhälfte nochmals an, da diese nicht absolut gleich mit der linken Rohrlagerhälfte war. Wenn man die Bilder in meinem letzten Beitrag sehr genau betrachtet, fällt der Unterschied auf.
Hier nun ein Bild von den fertigen Urmodellen der Rohrlager, die ich morgen an die Gießerei versende. IMG_4458.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Ich hoffe, dass die Gussteile so werden, dass sie meinen Vorstellungen entsprechen.
Abschließend noch ein Bild von der Fertigung der Rohrlager, mit Ausschuss. IMG_4456.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Fertigstellung der Gewindespindeln für die Carronaden
Viel habe ich diese Woche nicht geschafft. Zumindest wurden die 20 Gewindespindeln für die Carronaden der La Créole noch fertig.
Als nächste Bauteile der Carronaden stelle ich die oberen Teile der pivotierten Gleitlafetten aus Birnenholz her. IMG_4408.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
IMG_4472.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Fortsetzung folgt ...
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Gleitlafetten der Carronaden Entsprechend der Ankündigung stelle ich die Gleitlafetten für die Carronaden der La Créole aus Birnenbaumholz her. Diese Lafetten bestehen aus dem oberen Gleitschlitten und dem unteren Teil, der mittels Zapfen – dem Pivot – gelagert, über eine Eisenstange an der Bordwand befestigt war. Als erstes fertigte ich somit die oberen Gleitschlitten, die wiederum aus zwei Teilen bestehen. Somit wurden Birnbaumholzbrettchen mit 3,2 mm Dicke in Leisten zu 5,5 mm Breite geschnitten und dann miteinander verleimt. Das Grundmaß für den oberen Gleitschlitten beträgt so 25 mm/11 mm. Der obere Gleitschlitten der französischen Korvette wurde im Original von vorn nach hinten dünner. Insofern hat der Schlitten im Modellmaßstab 1:48 vorn eine Dicke von 3,2 mm und hinten nur 2,7 mm. Dieses unwesentliche Detail sieht man nur in wenigen Fällen an den Modellen von Carronaden nachgebildet. Aber ich wollte diese Kleinigkeit nicht unberücksichtigt lassen. Daher stellte ich eine kleine Hilfsvorrichtung her, die es mir ermöglicht, den Gleitschlitten die notwendige Form mit einem kleinen Hobel zu geben. IMG_4476.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
IMG_4485.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
IMG_4478.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
IMG_4481.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Fortsetzung folgt …
Viele Grüße Johann
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