Die Form der Galions von Schiffen dieser Zeit gefällt mir persönlich gar nicht (die geschwungene Form, wie sie bis kurz nach der Jahrhundertwende war, finde ich wesentlich eleganter), die Ausführung deiner Arbeit aber ist großartig, mein Kompliment!
Sehr schönes Bild von der Galion hier! ... und wieder mal frag ich mich, wie Du diese Metallarbeiten so sauber und perfekt hinbekommst ... ... natürlich waren Deine Beispiele Ansporn für mich, meine Umsetzungen auch zu versuchen - und wieder bin ich bspw. mit meinem letzten Geländer an der Amerigo daran kläglich gescheitert und musste das dann in deutlich weniger perfekter Art und Weise realisieren ... aber, ich werd's beim nächsten Mal wieder versuchen
Liebe Grüsse, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Ausstattung des Vorschiffes abgeschlossen Mittlerweile habe ich die Ausstattung des Vorschiffes mit Galion der La Créole abgeschlossen. So wurden u. a. die beiden Halsbäume, eine Reling, die Latrinensitze mit den kurzen Abflussrohren, die beiden langen Abflussrohre der Buglatrinen, ein Bügel für den Wasserstag zur Befestigung am Scheg, die Ankerscheuer und eine kleine Seewasserpumpe mit Ansaugleitung eingebaut.
Hier noch ein paar Bilder die einen Eindruck zum fertigen Galion der französischen Korvette vermitteln sollen. Diese Ausführung ist sicherlich eher geprägt von funktionalen Vorgaben und besitzt nicht die Eleganz der barocken Segelschiffe des 18. Jahrhunderts. Die einzige Zierde stellt eine klassizistische Frauenbüste einer Kreolin dar, welche diesem Schiff auch seinen Namen gab. Dennoch erzeugt diese Art der Gestaltung der Galions der Segelkriegsschiffe Anfang des 19. Jahrhunderts eine faszinierende Ästhetik, die den Umbruch in ein neues Zeitalter erahnen lässt. DSC01292.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) DSC01299.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) DSC01335.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Diese "faszinierende Ästhetik" steckt nicht nur in der Konstruktion des Originals, sondern gleichermaßen auch in der Qualität der Ausführung sowie in der hervorragenden Präsentation Deines Modells.
Was Du hier zeigst, ist Modellbau von einem anderen Stern.
Respekt und Hochachtung!
Viele Grüße Ernst
Im Bau: Holländische Ketsch "Dolfijn" 1750, 1:50 (Corel)
Auch ich kann Ernst nur zustimmen: Eine ausserirdische Modellbauqualität, hervorragend gezeigt! Beeindruckend finde ich darüber hinaus die Wirkung des Holzes ohne Bemalung. Sieht einfach "edel" aus und ich werde bei einem nächsten Modell deshalb Deine Art der Darstellung sicher übernehmen. Noch eine Frage: Hatte der obere Teil des Stevenholz (direkt unter der immer wieder faszinierenden Galionsfigur) keine Bleiverkleidung?
"Ich gibs so gut / als ichs errang / Drumb ist mir vor keim Momo bang. Wer bessers waist / und kans erweisen / Der gebs herfür: Ich will ihn preisen." (Joseph Furttenbach 1591-1667)
Hallo Kollegen, guten Abend, vielen Dank für eure positiven Kommentare. Das freut mich sehr und motiviert zudem enorm!
@Achilles Hallo Volker, zu Deiner Frage ist festzustellen, dass die Bleiverkleidung des Steven, dort, wie ich es an meinem Modell dargestellt habe, endet. So habe ich es den mir zur Verfügung stehenden Unterlagen entnommen. Aber vielleicht kannst Du mir erklären, warum dazu Blei und nicht Kupfer verwendet worden ist?
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Hallo Johann, wie üblich habe ich für diese Erklärung nur Vermutungen. Es gibt jedoch Hinweise, dass Beschädigungen der Kupferverkleidung im prekären Bugbereich tiefgreifende Folgen haben konnten. Nach einer Kollision der HMS Alfred mit der HMS Nymphe führte dies bei der Alfred innerhalb eines Jahres zu einer schiffswurmbedingten, völligen Zerstörung des Stevenholzes mit dementsprechenden hohem Reparaturaufwand in der Folge. Der Schutz des Unterwasserrumpfes war daher nur gegeben, wenn die Kupferhülle völlig intakt, nicht beschädigt und gut verarbeitet war. Wenn die Engländer nicht den riesigen Vorteil von eigenen Kupferminen und damit die Unabhängigkeit vom Import dieses sehr teuren Metalls gehabt hätten, wäre man wahrscheinlich bei der Bleihülle geblieben. Dass Kupfer deutlich weniger resistent gegen äußere Noxen war, wusste man schon damals. Blei erwies sich darin als deutlich robuster und die Probleme der Eisenbolzenelektrolyse waren bei beiden Metallen gleich schwerwiegend. Evtl. hat man in Frankreich aus diesen Problemen gelernt und stattete deshalb die Schiffe mit dem stabilen, bleiernen Rammschutz aus, was sicherlich manch aufwändige Wiederinstandsetzung ersparte.
also bei meiner La Creole hab ich´s nur aufgedoppelt .... Aber wie es im Original war, kann ich Dir nicht sagen. Ich vermute, dass es beim Original schon alleine aus Kostengründen nicht aufgedoppelt war.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Johann, kann man das Modell bei einem treffen auch mal live sehen. Die Dteails sind einfach fantastisch und eine große Motivation
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali
wollte auch mal sagen, dass ich es toll finde - abgesehen von dem genialen Werdegang hier natürlich - dass Du immer mal wieder den aktuellen Stand in Form von Bildern in die Galerie stellst. So kann man schön zusammenhängend, die wunderbaren Arbeiten bewundern. Und natürlich schliesse ich mich Christian an, das Schiff auf einem Treffen auch mal live sehen zu können, wäre schon klasse.
Grüsse, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de