Zitat von Chapman im Beitrag #17Die Glaubwürdigkeit zeitgenössischer Darstellungen von Schiffen einzuschätzen ist .....schwierig. Insbesondere dann wenn sich der Künstler bei der Darstellung der selben Begebenheit wiederspricht.
Anbei mal ein Beispiel.
Zwei Heckansichten der Constitution von Corné, beide zeigen das Tripolis Gefecht 1804. Auf dem Bild oben sieht man das die Seitentaschen hinten Fenster oder Attrappen haben, das Schiff selbst wirkt fälschlicherweise wegen der gegenüber dem Heckspiegel zu tief angesetzten Batterien wie ein Zweidecker mit einerSpiegelgalerie. So wie man sich vielleicht einen Razeé aus einem Linienschiff vorstellen würde.
Auf dieser Darstellung des selben Künstlers sieht das Schiff vom Rumpf her nach Spardeck-Fregatte aus. Ebenfalls 6 Fenster aber offenbar keine Fenster oder Attrappen auf der Hinterseite der Seitentaschen.
Das Beispiel könnte verwirren und anhand des aufwändig verzierten 'billet head' (-wohl aus Gründen eines würdigen Galionsfigur- Ersatzes-) könnte man auch eine üppigere Verzierung des Hecks vermuten. Dem ist aber nicht so. Vielmehr hatte der Künstler gedankliche -und nicht zuletzt auch bildliche Anleihen- bei den Fregatten der 'Vor- CONSTITUTION- Zeit gemacht, wie folgende nicht ganz deutliche Reproduktion zeigt. Man beachte den dazugehörigen ( noch ) lesbaren Text.
Es gibt einiges an zeitgenössischen Schriftkram über die erste Dekoration der"first six" Fregatten. Demnach waren diese umfangreich mit Dekoration ausgestattet, und nicht nur das, sie wurden allesamt von einem wirklichen Könner seines Fachs entworfen und von ihm oder anderen Carvern gefertigt. Dabei kamen einige der Grundelemente der Heckdekoration auch bei anderen Fregatten vor. So das man annimmt das die Dekoration der ersten sechs Fregatten auf einem Grundthema basierten plus der Namensspezifischen Dekoration. Bildliche Darstellungen unterstützen die überlieferten schriftlichen Informationen.
Zitat von Chapman im Beitrag #47Es gibt einiges an zeitgenössischen Schriftkram über die ersten Dekoration der"first six" Fregatten. Demnach waren diese umfangreich mit Dekoration ausgestattet, und nicht nur das, sie wurden allesamt von einem wirklichen Könner seines Fachs entworfen und von ihm oder anderen Carvern gefertigt. Dabei waren einige der Grundelemente der Heckdekoration gleich. Bildliche Darstellungen unterstützen die überlieferten schriftlichen Informationen.
...jaha -war bekannt, aber soweit wollte ich es nicht beschreiben. Es sollte nur eine Erklärung für die 'prunkvollen' Hecks wie z.B. CONFEDERACY oder HANCOCK deiner eingestellten Repro's sein.
Das 'billet head' ist an seinem Platz. Die Übergänge und einige kleine Korrekturen bei den Ornamenten werden noch vorgenommen, wenn die Fockhalsendavits eingesetzt sind.
Ein in mehrfacher Hinsicht außergewöhnliches und tolles Modell. Man hat die Constitution so in etwa vor Augen, wie sie heute da liegt, und so gibt es bei fast jedem Post von Dir eine neue Überraschung. Da macht es Spaß, dran zu bleiben.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Frage: Waren damals schon die Bretter an den Seiten angebracht oder wäre da noch das Netz gewesen?
Gruß, Daniel
Die Schanzkleide über dem Scheg waren meines Erachtens, wenn ich es auch nicht mit letztendlicher Sicherheit sagen kann, in 'jungen Jahren' beplankt. Erst später zur Hull- Zeit etwa waren doppelt gelegte und geteerte Persenninge genommen worden.
Zitat von Willi im Beitrag #51Ein in mehrfacher Hinsicht außergewöhnliches und tolles Modell. Man hat die Constitution so in etwa vor Augen, wie sie heute da liegt, und so gibt es bei fast jedem Post von Dir eine neue Überraschung. Da macht es Spaß, dran zu bleiben.
Hallo, Willi.
Ja, das hatte mich auch gereizt, das Modell im Aussehen dieses begrenzten Zeitraumes zu bauen. So wie die CONNY heute aussieht, ist es ein 'Wolpertinger'. Sie hat von allem was, aus den verschiedenen Stadien bzw. Bauzuständen ...ist ja auch nur für die Touristen.
Zitat von Chapman im Beitrag #53Öhm, sieht so aus als wenn ich der einzige wäre. Sollte ich darauf hinweisen oder lieber nicht, wo es doch allen gefällt.
Öhm....ja, raus damit. Wenn es allen gefällt ( wer ist alle ? ), heißt das noch lange nicht, dass etwas verbesserungswürdig wäre. Möglicherweise habe ich etwas übersehen oder zumindest nicht beachtet. 'Chirurgische Eingriffe' machen mir Spaß...habe schon Modelle wieder auseinandergenommen, wenn etwas Gravierendes falsch gebaut worden war. Also, nicht hinter'm Berg halten, sondern Tunnel graben Es wäre schade bei all der Mühe, wenn etwas Grundfalsches verschwiegen würde. Das macht das Ganze zunichte.
...und niemand hat gefragt, warum ich die Pinseleienam Scheg erst ausführe, wenn die Fockhalsendavits angebracht sind; damit ich Daumen und Zeigefinger anlegen kann ( Tusch ).
Naja ich möchte natürlich nicht als Spaßverderber dastehen und dich auch nicht "meine" Constitution bauen lassen. Es ist ja Dein Projekt und deine Recherche.
Aber um nur den Billet Head zu nennen. Der ist leider falsch rum angebracht. So, wie jetzt installiert ist es ein Fiddle Head.
Zitat von Chapman im Beitrag #59Hallo Peter @tourville
Naja ich möchte natürlich nicht als Spaßverderber dastehen und dich auch nicht "meine" Constitution bauen lassen. Es ist ja Dein Projekt und deine Recherche.
Aber um nur den Billet Head zu nennen. Der ist leider falsch rum angebracht. So, wie jetzt installiert ist es ein Fiddle Head.
Hallo, Joerg.
Wenn du sagst : '...um nur....zu nennen', heißt das ,, dass noch etwas nicht stimmen könne, was ich mir allerdings nicht vorstellen kann. Ich habe den 'Kopf' genau so gebaut, wie die von dir eingestellte zeitgenössische Schnitzerei, wo ich zu erkennen glaubte, was vorn und hinten. Aber ich schaue noch mal nach, vielleicht 'fällt es mir wie Schuppen von den Augen'. Dem eingelegten Drachen nach müsste -wenn auch nur rein gefühlsmäßig- die Richtung gestimmt haben. Aber man lernt ja nie aus. Ich habe mich fälschlicherweise an dem vermeintlichen Grat des Vorstevens orientiert, der eigentlich garnicht so klar hervortritt.
Upps ! Gerade noch mal nachgeschaut. Das eingerollte obere Teil muss mit seiner Rundung nach vorn schauen und der Drache reißt sein Maul zum Schiff hin auf. Wem hätte das auch sonst auffallen können. Ich ändere das. Aber der empfundenen 'Schönheit' täte das kein Abbruch, nur es stimmt eben nicht und das wollen wir vermeiden.