Ehe ich die Nuss mit dem 'billet head' nach Tourville'scher Plaste- Akrobatik knacke, nun der nach neuester Erkenntnis -und hoffentlich der letzten- der neu und immer noch relativ spartanisch einfache Heckspiegel, wie bei allen Neubauten Ende des 18. Jahrhunderts üblich ( wie beschrieben, entspricht dieser hier dem Aussehen von 1809 ). Das Fensterglas besteht aus wasserfest verleimendem Kaseinleim, der nach Aushärtung glasklar wird, das hat den Vorteil, dass dieses Glas wirklich im Rahmen sitzt, nicht davor und nicht dahinter. Vorsicht ! Ohne Werbung machen zu wollen: Nach meiner Erfahrung klappt das nur mit Ponal, andere gleichartige Leime werden trübe.
Das ist wahrlich das passende Ambiente, in jeder Beziehung
Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Die stilisierten Blüten des Galion- Krull oder 'billet head'. Nicht ganz scharfe Makro- Aufnahme. Cent- Stück brauchen wir nicht, man sieht es anhand der Sperrholzoberfläche. Um den zweigeteilten bzw. gekerbten Blüten diese Form zu geben, zieht man einen Gussast mit einem seitlich überstehenden Teilenummernplättchen über der Kerzenflamme zu einem Faden, der eine Hohlkehle bekommt. Es sind Erfahrungswerte und es muss probiert werden, um die beabsichtigte Form und Größe zu bekommen.
Fäden ziehen -noch einmal lässig- graphisch dargestellt. Allerdings -'das Schwein trügt' bzw. die Zeichnung! Der Gussast wird zuerst über der Kerzenflamme zum schmelzen gebracht, er knickt dabei leicht ab. Er darf nicht entflammen, dann bildet sich eine Rußschicht, die den Faden unsauber werden lässt. Dann beginnt man zu ziehen und je nach Verzögerung erhält man die gewünschte Stärke. So kann man auch Zierleisten herstellen. Einen Wulst z.B. bei Zierblattranken erhält man, wenn man das Teil seitlich an die Flamme heranführt.
Zitat von tourville im Beitrag #31 Das Fensterglas besteht aus wasserfest verleimendem Kaseinleim, der nach Aushärtung glasklar wird, das hat den Vorteil, dass dieses Glas wirklich im Rahmen sitzt, nicht davor und nicht dahinter. Vorsicht ! Ohne Werbung machen zu wollen: Nach meiner Erfahrung klappt das nur mit Ponal, andere gleichartige Leime werden trübe.
Moin! Bei den Kartonmodellbauern gibt es eine Weissleimmischung, die speziell dazu da ist, Fenster zu imitieren. Ich kann mal nachschauen, wie das Zeugs heißt und wo man es bekommt...
Zitat von tourville im Beitrag #31 Das Fensterglas besteht aus wasserfest verleimendem Kaseinleim, der nach Aushärtung glasklar wird, das hat den Vorteil, dass dieses Glas wirklich im Rahmen sitzt, nicht davor und nicht dahinter. Vorsicht ! Ohne Werbung machen zu wollen: Nach meiner Erfahrung klappt das nur mit Ponal, andere gleichartige Leime werden trübe.
Moin! Bei den Kartonmodellbauern gibt es eine Weissleimmischung, die speziell dazu da ist, Fenster zu imitieren. Ich kann mal nachschauen, wie das Zeugs heißt und wo man es bekommt...
Viele Grüße Thomas
Hallo, Thomas.
Das wird etwas ähnliches sein, aber ob es auch wasserfest ist ? Braucht es wahrscheinlich nicht, da Wasser der Feind eines Kartonmodelles ist. In meiner frühen Jugend hatte ich solche Sachen gebaut, damals noch 'Wihelmshavener Modellbaubogen'.
Zitat von tourville im Beitrag #34Die stilisierten Blüten des Galion- Krull oder 'billet head'. Nicht ganz scharfe Makro- Aufnahme. Cent- Stück brauchen wir nicht, man sieht es anhand der Sperrholzoberfläche. Um den zweigeteilten bzw. gekerbten Blüten diese Form zu geben, zieht man einen Gussast mit einem seitlich überstehenden Teilenummernplättchen über der Kerzenflamme zu einem Faden, der eine Hohlkehle bekommt. Es sind Erfahrungswerte und es muss probiert werden, um die beabsichtigte Form und Größe zu bekommen.
Das könnte man auch aus Knochen herstellen.......Arbeitsaufwand in etwa der selbe....Stabilität..unerreicht
Grüße
Robert
Und wenn mich dann die Arbeitswut packt,....setze ich mich ganz still in eine Ecke und warte bis der Anfall vorüber ist.
In der Werft: Knochenmodell "Royal Caroline" 1749 M 1: 50 Spantmodell Engl. 74 Kanonenschiff 1781 M 1: 50 nach M. Stalkartt Projekt Phantom M 1: 50
Zitat von tourville im Beitrag #34Die stilisierten Blüten des Galion- Krull oder 'billet head'. Nicht ganz scharfe Makro- Aufnahme. Cent- Stück brauchen wir nicht, man sieht es anhand der Sperrholzoberfläche. Um den zweigeteilten bzw. gekerbten Blüten diese Form zu geben, zieht man einen Gussast mit einem seitlich überstehenden Teilenummernplättchen über der Kerzenflamme zu einem Faden, der eine Hohlkehle bekommt. Es sind Erfahrungswerte und es muss probiert werden, um die beabsichtigte Form und Größe zu bekommen.
Das könnte man auch aus Knochen herstellen.......Arbeitsaufwand in etwa der selbe....Stabilität..unerreicht
...Ähnliches hatte Joerg bei meiner L'ORIENT ( die z.Z. im Trockendock liegt ) bemerkt, mich aber damit tröstete, dass ich keine Knochen abzunagen brauchte. Übrigens: Bezüglich der Stabilität braucht man sich hierbei keine Sorgen zu machen, das hatte ich in Vorversuchen feststellen können.
Zitat von Thommie im Beitrag #40Weissleim für Bullaugen
Ich hab mal die Flasche herausgesucht:
KARTOFIXX Der Bullaugenkleber
gibt's bei roko-kartonmodellbau.de
...danke dir, hat sich aber eigentlich, wie man sieht erledigt. Ponal mit blauem Rändel -gleich wasserfest- hatte sich hervorragend bewährt und härtet glasklar aus.
Bevor es mit dem 'billet head' weiter geht; Die nachgearbeiteten Ankerklüsen ( Trossen- gerecht ) übrigens nicht parallel nebeneinander, sondern schräg versetzt, fast 45 Grad zur Längsrichtung. Die für diesen Zeitabschnitt ( 1809 ) noch typischen nach aussen gewölbten Vertikal- Regeln in der Gakion mussten, da sie sich im veränderten Scheg stärker bogen, mittels selbstge-bautem Mini- Heißluft- Gebläse ( ich verabscheue selbst produzierte 'heiße Luft') passgenau eingesetzt werden werden.
Die Aussparung am Schegskopf dient der Aufnahme des in Kürze fertiggestellten 'billet head'. ( Erklärung für billet head: Im alten Sprachgebrauch kennen wir das Billet als Begriff z. B. für Fahrschein, drückt aus - eine vorübergehende Fahr- oder Mitfahrerlaubnis. Das ist also der eigentliche Begriff "vorübergehend". Das gilt auch in diesem Falle für die CONNY, nachdem ihre eigentliche Galionsfigur -der Hercules mit gesenkter Keule- 1804 von der PRESIDENT weggefahren wurde, bekam sie den 'vorübergehend (installierten) Kopf'. Man war folglich in der jungen US- amerikanischen Marine nicht abergläubig, wo doch der Verlust der Galionsfigur Unglück über das Schiff brachte. Viel später erst bekam sie den vielseitig gehassten Andrew Jackson als Galionsfigur, die nicht besonders hübsch gewesen sein soll.