ZitatWenn man dann noch weiß, wie oft aus unerfindlichen Gründen Veränderungen vorgenommen wurden, die wahrscheinlich nirgendwo richtig dokumentiert wurden, ohne auf die 'Bedürfnisse' wahrheitsliebender (armer) Modellbauer ca. 200 Jahre später Rücksicht zu nehmen, kann ich nur hoffen, dass dies nicht nur eine Spielwiese für Leute ist, die unbedingt ein bisschen 'Recht' haben wollen, ernsthafte Kritiken natürlich ausgeschlossen.
Du schlägst da ganz schön um dich. Jeder sollte soviel Selbstkritik aufbringen um sich an die eigene Nase zu fassen. Und wenn es gute Gründe gibt belegbare Fakten anders zu interpretieren kann man darüber gerne diskutieren, das geht aber mit dir eher nicht. Deine Aussagen sind leider sehr allgemein gehalten und wenn du um Quellen für deine Aussagen gebeten wirst kommt eigentlich nur Luft.
Es ist überhaupt nicht meine Art, um mich zu schlagen, ganz im Gegenteil. Gerne habe ich dein Fiddle head aufgenommen, welches ich in dieser Gestaltung noch nicht kannte und habe das Heck bezüglich der Fenster umgestaltet, wenn auch das Gesamtaussehen einer Fehlinterpretation meinerseits gelitten hatte. Natürlich muss ich einräumen, dass ich teilweise keine klaren Quellenangaben liefern konnte und z. T. aus 'Unterlagen' bezog, die als 'nicht würdig' erachtet werden wie z.B. die berüchtigten Time Life- Bände. Aber es sollten auch nur Anregungen sein, die teilweise doch ein Quäntchen beitragen können. Und wenn ich eine chematische Zeichnung der Pumpenanordnung einstelle, ist das nicht automatisch 'TIME LIFE' ( nach dem Motto: Da kommt ja nichts anderes ). Sie stammte aus einem Delius- Klasing- Band ( ohne Quellenangabe ). Jetzt könnte man als fortgeschrittener Internet- Quellen- Forscher sagen: Natürlich, wer 'Karl-May' gelesen hat, versteht den Wilden Westen uva.. Nebenbei bemerkt, ich habe nur 5 Seiten eines Winnetou- Bandes gelesen und dann nie wieder, soll heißen: der 'Knabe' wusste eigentlich schon früh, was sein kann bzw. konnte und was nicht. Jetzt bitte ich darum, von dieser steifen Denkweise weg zu kommen ich brauchte gar keine Unterlagen, sondern könnte als mit Bauchgefühl managen. Vor 2 oder 3 Jahren, als ich hier einstieg -zumindest mit einem Fuß, las ich vom 'Streit' über den Stevenvorfall von irgendeinem Modell, wobei mir leicht schwindelig wurde und mir wurde klar zu was man sich versteigen kann.
Ich verstehe auch Eure Gedankengänge und kann mich mich sehr wohl da hinein versetzen.
Time Life war/ist natürlich von Grund auf kein "Recherche-Unding". Das habe ich so auch nicht angedeutet denke ich. Nur läßt sich danach eben kein Bauzustand im Detail klären. Und die Zeichnung weist halt wie am Beispiel Pumpen von mir angezweifelt Abweichungen zu verschiedenen Originalplänen des Schiffes auf. Deswegen wäre eben interessant zu wissen welchen (angeblichen) Bauzustand der Plan zeigen soll.
Zitat von Chapman im Beitrag #107Hallo Peter @tourville
Time Life war/ist natürlich von Grund auf kein "Recherche-Unding". Das habe ich so auch nicht angedeutet denke ich. Nur läßt sich danach eben kein Bauzustand im Detail klären. Und die Zeichnung weist halt wie am Beispiel Pumpen von mir angezweifelt Abweichungen zu verschiedenen Originalplänen des Schiffes auf. Deswegen wäre eben interessant zu wissen welchen (angeblichen) Bauzustand der Plan zeigen soll.
Nun lass uns die Friedenspfeife rauchen.
Bin sowieso Pfeifenraucher-das auch noch-. Außerdem bin ich dir nicht gram. Der Längsriss bezüglich der Pumpen war leider innerhalb einer Anhäufung anderer 'Details' ohne näheren Bezug, nur eben diesem Schiff zuzuordnen. Ja, ich muss einräumen, da ist einige Luft dazwischen. Da habe ich mich auf zu viel Vages verlassen, hätte einem so alten Esel nicht passieren dürfen, wo doch alles belegt sein soll. Brauche dringend eine Belegbank. Zwischendurch kam mir die Idee ( wobei ich schmunzeln musste ), einen alten Rheinnachen, in 1 : 10 etwa, zu bauen. Diese waren von ihrer Konstuktion her wesentlich aufwändiger als vergleichsweise die Spreekähne, auch wenn diese größer sind. Von der Sorte liegt noch einer im Heimatstädtchen. Der stammt aus den 1920er-30er Jahren. Da wurde nicht nachgebastelt, den könnte ich bis auf den letzten Zapfen exakt nachbauen.
Er sieht noch scheußlich aus- ich weiß ! Aus verschieden farbigen Kunststoffen zusammengeschneidert, haben beibehaltene Zierleisten gelitten.
Bevor der Grundanstrich aufgetragen wird, ist eine Säuberung und Glättung mit Kunstharzverdünner erforderlich, eventuell die Erneuerung einiger Leisten, danach werden die Verzierungen angebracht und 'Schnörkel' gemalt, wobei sich die Frage erhebt: 'Gold' oder nur goldgelb .
Der neue Heckspiegel in seinen Grundzügen, in Anlehnung nach der ersten der vier vorausgehend gezeigen Zeichnungen, die z. T. auch nach einem Gemälde von Corné nachempfunden sind. Man kann sagen, er ähnelt dem damaligen Original von 1809. Einige Schmuckdetails wurden probehalber schon angebracht und der Schwan -äh- Adler hat einen neuen Kopf bekommen.
Ach, ja. Die Buchstaben des Namenszuges sind nach der Zeichnung wesentlich größer. Um einigermaßen in der Spur zu bleiben, werde ich die vorhandenen wegfeilen müssen und auch hier wieder malen oder besser mit Kunststofffäden 'bauen'.
eine gelungene Umsetzung von einem der Marquardtchen Heckspiegel. Ich hätte da noch einen Vorschlag zur Verbesserung, ich schick Dir eine PN. Mal schaun ob er Dir gefällt.
Wenn du auf Seite 1 dieses Berichtes nachschaust, kannst du nachlesen, dass ich die Stückpforten in der Taffrail des alten Heckspiegels ( unrichtigen ) mit genau der gleichen Begründung weggelassen habe, die du in deiner PN angeführt hattest. Ich habe nun lediglich den Fehler begangen, die Marquardt' sche Zeichnung ( Bild 1 ), die ich in Anlehnung an die Fertigstellung des jetzigen Heckspiegels bei diesem Detail 'für bare Münze' gehalten zu haben, so umzusetzen und dann eben doch zwei Stückpforten einzusetzen. Zu dumm !
Das wird natürlich in eine entsprechend gültige Form gebracht.
Hier nun der Balanceakt ( Anlehnung/ Annäherung ? ) zwischen der Darstellung des Cornè- Gemäldes von Seite 2 und der Marquardt'schen Zeichnung ( der erste der vier gezeigten Heckspiegel. Wirkt die Gemälde- Darstellung noch zu überladen, wahrscheinlich unter dem Eindruck früherer Dekorationen vergleichbarer Schiffe und vor allem zu gedrungen, zeigt die Marquardt'sche Zeichnung etwas Klarheit, wenn auch die Dekoration abweicht. Die von Cornè bereits gezeigten Heckdavits fehlen bei Marquardt. Da selbige zu dieser Zeit bereits keine Ausnahme mehr waren, werde ich sie mit einbeziehen.
Beginn der fertigstellung des Heckspiegels. Es sind noch einige Arbeitsschritte dafür erforderlich. 'Geputzt' wird zuletzt.
Eine Frage hierzu stellt sich noch. Sollte der Name in dieser Größe beibehalten werden oder sollte ich ihn herunterschleifen und dem Marquardt'schen Schriftzug nachempfinden ?
ZitatHier nun der Balanceakt ( Anlehnung/ Annäherung ? ) zwischen der Darstellung des Cornè- Gemäldes von Seite 2 und der Marquardt'schen Zeichnung
Auf Seite 2 hast Du die Tripolis-Bilder - meintest Du die? Da will mir der Schmuck (1804) doch deutlich prächtiger und fülliger erscheinen. Aber das kann täuschen ob der tatsächlichen "Größe" (tatsächlich ist die Constitution auf dem großen Gemälde sehr klein, so dass es möglicherweise schwierig war für Corne, das Gold in entsprechend feinen Linien "wirksam" aufzubringen...). Wobei: schaut man sich das Bild genauer an (es ist im Nachbar-Thread verlinkt - auch als Vergrößerung - Siehe "Gemälde"), erkennt man, dass Corné trotz der Winzigkeit in der Lage war, deutlich feinere Linien (Takelage!) darzustellen. So gesehen, denke ich schon: das Schiff hatte 1804 deutlich mehr Schmuck - und sei er nur aufgemalt - als schon bald später.
Hier das Heck, so wie Du es zeigst, erinnert mich deutlich mehr an die frühen 1812-Gemälde - mit den Bögen über den Gallerien-Rückseiten ..
Es gefällt mir sehr, sehr gut - rein optisch und im Vergleich mit den - aus der Erinnerung im Moment - mir bekannten Gemälden.
Allein: der Adler und der Kranz .. so rein vom optischen Empfinden finde ich den güldenen Kranz als zu mächtig, den Adler als zu schmächtig. Auch und gerade gegeneinander.
Aber der Rest: wirklich schön! Du hast offenbar eine wirklich ruhige Hand .. ist das da Deine tatsächliche Pinselhaltung?
ZitatHier nun der Balanceakt ( Anlehnung/ Annäherung ? ) zwischen der Darstellung des Cornè- Gemäldes von Seite 2 und der Marquardt'schen Zeichnung
Auf Seite 2 hast Du die Tripolis-Bilder - meintest Du die? Da will mir der Schmuck (1804) doch deutlich prächtiger und fülliger erscheinen. Aber das kann täuschen ob der tatsächlichen "Größe" (tatsächlich ist die Constitution auf dem großen Gemälde sehr klein, so dass es möglicherweise schwierig war für Corne, das Gold in entsprechend feinen Linien "wirksam" aufzubringen...). Wobei: schaut man sich das Bild genauer an (es ist im Nachbar-Thread verlinkt - auch als Vergrößerung - Siehe "Gemälde"), erkennt man, dass Corné trotz der Winzigkeit in der Lage war, deutlich feinere Linien (Takelage!) darzustellen. So gesehen, denke ich schon: das Schiff hatte 1804 deutlich mehr Schmuck - und sei er nur aufgemalt - als schon bald später.
Hier das Heck, so wie Du es zeigst, erinnert mich deutlich mehr an die frühen 1812-Gemälde - mit den Bögen über den Gallerien-Rückseiten ..
Es gefällt mir sehr, sehr gut - rein optisch und im Vergleich mit den - aus der Erinnerung im Moment - mir bekannten Gemälden.
Allein: der Adler und der Kranz .. so rein vom optischen Empfinden finde ich den güldenen Kranz als zu mächtig, den Adler als zu schmächtig. Auch und gerade gegeneinander.
Aber der Rest: wirklich schön! Du hast offenbar eine wirklich ruhige Hand .. ist das da Deine tatsächliche Pinselhaltung?
...um gleich hinten anzufangen ! Als Sportschütze braucht man eine ruhige Hand und die Pinselhaltung ist nicht echt, das ergab sich lediglich durch die Betätigung des Auslösers und gleichzeitiger Display- Beobachtung. Was den Adler angeht, stimmt die Proportionierung. Die 'Schwan'- ähnlichen aufgebogenen Schwingen entsprechen nicht US- amerikanischer Heraldik, dadurch wirkt dieser hier etwas schmächtiger. Den Lorbeer-( ? )- Kranz habe wegen des 'goldenen Schnittes' etwas größer gemacht ( wie das bei Maler's so empfunden wird ), da zur Fensterreihe nun doch ein Stück 'freies Feld' ist und er im Zentrum so zusagen von der Fläche ablenkt. Ich möchte da nicht mehr hineinphantasieren, was auch wahrscheinlich trotz der widersprüchlichen Quellen auch nicht möglich ist. Man hätte Back- wie auch Steuerbord noch einen der geliebten Sterne einsetzen können. Aber da hätte ich mich bei all der Annäherung wahrscheinlich wieder ein Stück entfernt.
Die z. T. geschnitzten Ornamente, die etwas erhaben sein sollen, habe ich mit Kasein-Leim aufgefüllt ( Ponal schon wieder ), die nach Beinahe- Aus- härtung mit dem Skalpell geprägt werden.
Zitat von tourville im Beitrag #42Die für diesen Zeitabschnitt ( 1809 ) noch typischen nach aussen gewölbten Vertikal- Regeln in der Gakion mussten, da sie sich im veränderten Scheg stärker bogen, mittels selbstge-bautem Mini- Heißluft- Gebläse ( ich verabscheue selbst produzierte 'heiße Luft') passgenau eingesetzt werden werden.
Die Aussparung am Schegskopf dient der Aufnahme des in Kürze fertiggestellten 'billet head'.
Hallo Peter,
Dein Galion sieht super aus, der Billethead ist toll geworden, aber .... woher kommt denn diese Aussage bezüglich nach außen gewölbter Vertikalregeln?? Hab gerade mal kurz den ollen Mondfeld überflogen, aber da sind die Dinger schon 1690 oder so nach innen gewölbt ... Für die holländisch Bauform zeigt er nach außen gewölbte Galionsspanten, aber für Franzosen und Briten nach innen gewölbte ... Für unsere Consti kann ich gar keinen Hinweis für eine andere Richtung finden? Ist mir da was entgangen?
Zitat von tourville im Beitrag #42Die für diesen Zeitabschnitt ( 1809 ) noch typischen nach aussen gewölbten Vertikal- Regeln in der Gakion mussten, da sie sich im veränderten Scheg stärker bogen, mittels selbstge-bautem Mini- Heißluft- Gebläse ( ich verabscheue selbst produzierte 'heiße Luft') passgenau eingesetzt werden werden.
Die Aussparung am Schegskopf dient der Aufnahme des in Kürze fertiggestellten 'billet head'.
Hallo Peter,
Dein Galion sieht super aus, der Billethead ist toll geworden, aber .... woher kommt denn diese Aussage bezüglich nach außen gewölbter Vertikalregeln?? Hab gerade mal kurz den ollen Mondfeld überflogen, aber da sind die Dinger schon 1690 oder so nach innen gewölbt ... Für die holländisch Bauform zeigt er nach außen gewölbte Galionsspanten, aber für Franzosen und Briten nach innen gewölbte ... Für unsere Consti kann ich gar keinen Hinweis für eine andere Richtung finden? Ist mir da was entgangen?
Hallo, Marcus.
Bei den vertikal konvex gebogenen Streben des Schegs habe ich mich von folgender Abbildung des Bugs von einem Großmodell leiten / verleiten lassen, außer dem war es im ursprünglichen Bausatz so vorgegeben, was natürlich keine unbedingte Garantie sein kann. Diese Aufnahme zeigt das 'Outfit' der heutigen Conny, selbige hat aber nach innen gebogene Galionsregeln. Ein Widerspruch !
Aßerdem kommt es der Fortführung ( von der Statik her gesehen ) von der streng vertikal ausgerichteten 'Apfelsinenscheibe' ( Galionschanzkleide ) zum Scheg sehr entgegen. Dies machte für mich die Charakteristik aus. Bei der heutigen Conny hat man die konkav gebogenen Streben, was irgendwie nicht harmonisch wirkt. Es kann sein, dass dies ein Diskussionspunkt ist und ich den Bug wieder auseinandernehmen muss. Mittlerweile bin ich bei solchen Dingen geübt.