Langsam geht es wieder voran. Nach der eigenmächtigen Verbesserung mit den Hängematten, habe ich mich bei den folgenden Bauschritten 25 und 26 wieder an die Bauanleitung von Revell gehalten. Zuerst habe ich benötigten Teile in den Spritzlingen schon verputzt, also von Fischhäuten und Auswurmarken befreit und mit der notwendigen Farbe versehen, dann ausgeschnitten und die Schnittstellen geschliffen. Als nächste erfolgte der Zusammenbau. Zuerst die Rüstbretter mit den Eisen:
Das Oberteil mit den Jungfern besteht bei diesem Bausatz aus je 2 Teile, einem Vorderteil und einer Rückseite, welche vor den Aufkleben auf das Rüstbrett erst zusammengesetzt werden muss. Dann wurde alles befestigt:
Ich muss gestehen, die Lösung von Revell ist eigentlich nicht schlecht, es bringt die notwendige Dreidimensionalität, nur wenn man vorher das gleiche mit Holz und Garn gemacht ist es etwas eigenartig. Ich habe es ja so gewollt, ich wollte ja diesen Abschnitt wieder OOB bauen, in Gedenken an meine erste USS. Constitution. Un dmir gefällts sogar.
In den letzten 2 Tagen habe ich den Bugspriet fertigestellt und angebracht. Ist nicht viel, ich weiß, aber wieder ein Schritt in Richtung Fertigstellung.
Nachdem ich jetzt die Anker zusammengesetzt, mit Farbeversehen und zusammen mit einigen anderen Komponenten am Bug angebracht habe, ist der Bugbereich meiner USS Constitution soweit fertig.
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Der nächste Arbeitsschritt wird jetzt der Zusammenbau und Aufbau des Fockmastes sein.
Jetzt brauche ich Mal einen Ratschlag von Euch. Es wäre schön, wenn mir da jemand helfen könnte. Da es ja jetzt so langsam an die Fertigstellung der Masten geht, muss ich mir auch so langsam Gedanken um die Segel machen. Da ich die mitgelieferten Segel aus Plastik ja nicht verwenden will, werde ich diese selber aus Stoff anfertigen. Ich habe damit schon etwas Erfahrung bei meiner Hanse Kogge sammeln können. Die Maße für die Segel wollte ich eigentlich von den Plastiksegeln abnehmen. Leider sind die Plastiksegel durch das Alter inzwischen so spröde geworden, dass diese alleine durch das Anfassen Risse und Löcher bekommen.
Ich glaube deshalb, dass die Segel sich beim Abnehmen der Maße vollständig aufgelöst haben, bevor ich alle notwendigen Maße zusammen habe. Meine Frage an euch ist jetzt, hat jemand eine Idee, wo ich ein entsprechendes Schnittmuster herbekomme oder wie ich die Maße doch noch abnehmen kann?
Vielleicht kann man die Tiefziehteile mit Gips ausgießen und so stabilisieren ?
Stoff ist in diesem Maßstab eine weniger gute Lösung. Kein Stoff ist fein genug. Ich würde Seidenpapier nehmen. Wenn die Segel gesetzt gezeigt werden sollen, ginge eventuell auch Bespannseide, die man mit Acrylfarbe tränkt. Dafi hat irgendwo auch über die Verwendung eines feinen Gewebes aus der Buchrestaurierung in seinem VICTORY-Faden geschrieben.
Einen Negativabguß aus Gips zu erzeugen ist schon eine gute Idee.
Vielleicht ginge auch eine Fotokopie der Plastiksegel? Bei manchen Kopierern / Scannern lassen sich die Scharniere des Deckels aushebeln um Verzerrungen z. B. bei Kopien aus dicken Büchern zu vermeiden.
An hand euren Anregungen, habe ich mir jetzt folgendes ausgedacht: Ich werde zuerst versuchen die aktuellen Plastiksegel zu stabilisieren. Wenigistens soweit, dass Sie das "Maßnehmen" aushalten. Mit Gips ist eine gute Idee, vielleicht ginge es auch mit Papiertaschentücher und Leim, das würde dann so eine Art Pappmaché ergeben. Ich denke, dass wäre etwas schonender, da das Gips doch etwas mehr Gewicht hat und vielleicht die Segel zerdrücken könnten. Wenn die Segel damit soweit stabilisiert sind, kann ich ja dann das Maßnehmen über einen Kopierer oder direkt am Segel, beschrieben vornehmen.
@wefalck - Ich wollte für die Segel dünnen Baumwollbatist nehmen oder ist dieser Stoff doch noch zu dick? Oder kannst Du mir bitte eine Quelle für den Erwerb von Bespannseide geben? Meine üblichen Quellen haben diesen Stoff leider nicht.
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Eine aktuelle Quelle habe ich nicht, ich habe so um 1978 herum meinen Lebensvorrat erworben. Das war die leichteste Qualität 'Japan-Bespannseide' von Graupner. Keine Ahnung, ob es die noch gibt.
Alternativ ginge vielleicht auch die dichteste Qualität von Siebdruck-Seide (serigraphy screen). So etwas findet man bei ebay.
Ansosnten würde ich mal dafi's Faden zur VICTORY durchschauen. Er noch andere Materialien mit Erfolg ausprobiert.
Es gibt zur Zeit nur ein kleines Update. Ich bin aber wieder einen Schritt weiter. Ich habe jetzt mit dem Fockmast angefangen und habe diesen bis zur Marsplattform fertiggestellt. Das ganze musste ich 2x machen, da ich es doch geschafft habe, beim ersten Versuch die Marsjungfern verkehrt herum anzubringen. Ich schieb es einfach auf die Wärme.
Hallo, Nach längerer Zeit melde ich mich auch mal wieder aus meiner Werft. Langsam geht es aber voran. Der Fockmast hat inzwischen auch seine endgültige Größe erreicht.
Beim Bau musste ich immer wieder feststellen, dass meine Anforderungen in den letzten Jahren stark gestiegen sind. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich bei meiner ersten USS Constitution auch solch einen Aufwand mit dem beseitigen der Materialfehler, z.B. entfernen der Auswurfmarken, begradigen usw. getrieben habe. Solche Sachen sind mir früher einfach nicht aufgefallen. Leider sind aber immer noch ein paar Rahen etwas krumm, ich bekomme die einfach nicht richtig gerade und zu sehr will die auch nicht erwärmen, sonst schmilzt mir da noch was weg. Hat da vielleicht noch jemand eine Idee? Irgendwie stört mich jetzt, dass die noch etwas krumm sind.
Und da ich gerade beim Fragen bin. Als ich früher meine Plastikschiffe gebaut habe, war es keine Frage. Ich habe die Rahen einfach an den Mast geklebt. und fertig. Nachdem ich ja die letzten Schiffe aus Holz gebaut habe, stelle ich mir jetzt die Frage, ob das so richtig war? Denn dort habe ich die Rahen immer korrekt beweglich in der Takelage aufgehangen. Theoretisch, wenn die Blöcke Rollen besäßen, könnte man die halbwegs richtig bedienen. Deshalb meine Frage, macht man das beim Plastikmodellbau auch so oder war meine alte Variante hier die vom Hersteller angedachte richtige?
Zu den krummen Rahen: wäre es für Dich gänzlich undenkbar, die Masten und Rahen aus Holz oder (Messing-)Draht herzustellen? Ich glaube, dass das beim Auftakeln sehr nützlich sein könnte, weil dann auch ein bisschen Zug auf die Taue gebracht werden kann, ohne dass sich alles verzieht.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Bevor ich anfange die Rahen vielleicht doch neu aus Holz zu bauen, habe ich erst Mal versucht, die vorhandenen zu retten. Ich habe es mit dem heißem Wasserbad versucht und bin eigentlich mit dem Ergebnis ganz zufrieden. ich habe die Rahen, nachdem sie im heißem Wasserbad gut "durchgewärmt" sind mit Pins auf einer Holzplatte in die richtige Form gezwungen und die Nacht über abkühlen lassen. hier mal ein Bild vom ersten Test: