Schon lange liegt der Bausatz der Conny bei mir in der Lade, bisher war ein ganz großes Mako des Bausatzes, welches mich nicht beginnen ließ: die Geschütze.
...
Da ich mittlerweile einen 3D-Drucker habe, war klar, dass diese Teile ein gefundenes Fressen für das Maschinchen sind. Resultate sind tatsächlich beeindruckend.
Hier die Rohware
Länge des Rohres 29 mm
Aber Druckteile sind nur so gut, wie sie auch veredelt werden. Deshalb in gewohnter Manier die Farbe, Highlights und Schattenflächen.
Zündschloss und Augbolzen sind von meinen Ätzteilplatinen. Die Positionen der Augbolzen sind an der Lafette bereits markiert. Griff des Richtkeils ist 0,2 mm Kupferdraht.
Ich denke, Klassenziel erreicht :-)
Die dargestelltemn Details sind beachtlich, hier die Scharniere der Flappen, die Splinte vorne sind auch gut geworden, wenn leider auch schlecht auf dem Bild erkenntlich
Als Abschluss hier noch ein kurzer Zusammenschnitt im Vergleich mit der Original-Lafette nach Revell ...
... und hier im Hintergrund als Vergleich die Lafette der Victory aus dem Heller-Baukasten, man sieht, auch eine Modell-Lafette kann Out of Box überzeugen :-)
Und hier zum Schluss noch der Größenvergleich :-)
Ich denke, die Moral an meiner Conny etwas parallel zur Vic zu schrauben ist beachtlich gestiegen :-)
Der 3D-Druck eröffnet in der Tat beachtliche Möglichkeiten. Die Lafetten sehen sehr überzeugend aus. Es lassen sich damit Details 'faken', die sonst recht schwierig darstellbar wären, wie eben die Scharniere.
Beim Geschützrohr könnte/sollte man aber vielleicht noch an eine mechanische Nachbearbeitung denken. Das wurde auch beim Original ja so gemacht. Ich lese gerade ein Buch zur Geschichte der Werkzeugmaschinen und darin werden nicht nur Bohrmaschinen für die Läufe der Kanonen erwähnt, sondern auch (primitive) Verfahren zum äußeren Abdrehen der Rohre. Ich habe den 3D-Druck bisher eigentlich eher als Vorstufe betrachtet, so wie man eben zunächst Gußteile herstellt, die dann anschließend spanabhebend fertigbearbeitet werden.
ich hatte gestern das Privileg von Dafi 34 dieser wunderbarebn Geschütze für meinen USS United States - Umbau zu bekommen. Wenn man die Teile im Original vor sich hat sind sie noch deutlich beeindruckender als es die Bilder hier vermitteln können. Die Details sind präzise und scharf, saubere Kanten runden das Bild ab. Im Vergleich zu den Bausatzteilen sind die Geschütze auf einer Skala von 1 bis 10 eine glatte 12
Zitat von Windgesicht im Beitrag #3....gutes Ergebnis, aber liegt das Rohr nicht etwas zu hoch ?
Maße sind laut Marquardt. Oberkante Schildzapfen auf der Mittellinie des Rohrs, kenne ich so ähnlich auch von anderen Marinen, die Zapfen sitzen nicht wie häufig im Modellbau gesehen auf der Rohrmitte.
Bildschirmfoto 2020-11-04 um 12.55.18.png - Bild entfernt (keine Rechte)
Ich habe aber noch zwei andere Plansätze aus Amerika, ich werde diese sowieso noch abgleichen. Insgesamt sind die Proportionen der Lafette eher französisch, die Führung des Brooktaus mit Cut-Splice englisch und die Ansatzpunkte der Augbolzen scheinbar amerikanisches Eigengewächs ;-)
Aber wie bei jedem guten Modellbau steht am Anfang die Recherche. Inwieweit decken sich Marquardts Zeichnungen mit den anderen? Welche Carronaden wurden wann gefahren? SDie heute zu sehenden sind ja erst 1927 auf das Schiff gekommen, wenn ich es richtig in Erinnerung habe.
...das hier -ist aber mit Vorsicht zu genießen- . Die 32- Pfünder- Carronaden waren schon einmal 1808 an Bord gekommen. So wie es aussieht, ist man mit den 'Stücken' öfter umgezogen. Ich hatte es mir von anderer Stelle vor Jahren schon einmal herausgeschrieben ( als ich noch keinen Drucker hatte ), weil viele relativ wertvolle Quellen -gerade zur CONNY- nur temporär vorhanden waren.
Dank der Tatsache, daß die USA keine kriegsbedingten Archivverluste hatte, ist die Informationslage doch eigentlich recht gut. Ich habe mich weder mit den USA, noch der Periode näher befaßt, meine aber Arbeiten über die Artillerie der Zeit, auch auf der Basis erhaltener Stücke gesehen zu haben. Damit sollte sich die Frage nach dem prinzipiellen Aussehen der Geschütze doch anhand US amerikanischer Quellen klären lassen.
....ist geklärt, wie man sieht . Aber es ist wie so oft, je mehr Infos -umsomehr Widersprüche. Und manche Eigenmächtigkeiten der Kommandanten fanden keine Zugang in's Archiv. Man darf es nur nicht übertreiben, um nicht in einer Erbsenzählerei zu enden.
Zitat von wefalck im Beitrag #9Dank der Tatsache, daß die USA keine kriegsbedingten Archivverluste hatte, ist die Informationslage doch eigentlich recht gut.
Das ist sooo nicht ganz richtig. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Brand_von_Washington Die Archive der Navy sind ja 1814 abgebrannt, so dass alles davor etwas unklar bleibt. Aber auch die lange Geschichte des Schiffes trägt zur Unklarheit bei, denn es war viel Zeit zur Mythenbildung, so dass es heute nicht ganz einfach ist, den jeweiligen Ursprung von "Geschichten" zu identifizieren... Captains Clerk ist eine gute Quelle, denn es gibt wohl niemanden, der die Geschichte das Schiffes besser kennt, als Cmd. T. Martin, der hinter dieser Seite "steckt".
Was für ein Drucker ist es denn? Und in welchem Format sind Deine Daten?? Die Kanonen sehen spitze aus!!
Tyrone Martin beschreibt die ursprünglichen 24 Pfünder als aus einer Produktion von Furnace Hope in Rhode Island kommend. Sie hatten wohl "no sights or sighting notches" und aus unklaren Gründen waren sie etwa einen Fuss kürzer als üblich, was dazu führte, dass sehr viele dieser Kanonen letztlich gar nicht in der US Navy benutzt wurden. Auf der Constiution verursachten sie viel Ärger. Viel Rauch im Kanonendeck, das "heben" des Achterdecks bei der "Greate chase", das dazu führte, das das Feuer eingestellt wurde und was letztlich zu einem neu gestaltetem, steileren Heckspiegel führte.. In T. Martins Monographie ist eine Zeichnung ohne Massstab enthalten, die er aus diesem Werk kopiert hatte: E. R. Lewis & E. Olmstead "The Savannah 24-Pounders: A Puzzle Solved?" Aus Military Collection & Historian (Spring 1989). Sie wird sich wohl in der Länge von der Marquadtschen Kanone unterscheiden, die er wohl auf einer britischen basierend dargestellt hat.
Doppel WOW für diese Teile. Hast du die per CAD selbst gestaltet ,oder gibt es dafür irgendwelche Vorlagen als STL-Datei? Die Böllerchen stehen ja bei der Ambi auch noch an . Leider reichen meine CAD Kenntnisse für akzeptable Ergebnisse noch nicht aus.
Interessierte Grüße und ein gutes neues Jahr wünscht Frank
Also.. ich mach ja nicht gern Werbung für "Konkurrenz" unseres Kollegen Dafi ... aber .. für alle, die sich um die großen amerikanischen Fregatten bemühen: hier eine Quelle für Kanonen und andere Details, die hier jemand (noch nicht geprüft - jedenfalls von mir :-) ) als 3D Drucke anbietet. Er hat offenbar auch die Quellen studiert...
Schaut einfach mal rein. Man kann hier die 1812 (von 1808) oder auch die ursprünglichen "zu kurzen" Geschütze beziehen.. Die Formen sehen ziemlich gut aus - den Zeichnungen gemäß..