diese Kante nur mit Spachtelmasse zu gestalten, ist wohl schwierig uind langwierig.
Schau Dir die Bilder von dem Japaner und Deine Bauanleitung ganz am Anfang nochmal an. Sind die Bauspanten auch mit dieser Kante ausgeführt oder beschreiben sie eine konkave Form bis zum Kiel??
Ich würde versuchen die Kante mit Ersatzspanten abzurunden. Die kannst Du für beide Rumpfseiten symetrisch herstellen. Mit Füllstücken (siehe Phantom) aus Holz zwischen diesen Hilfsspanten sparst Du Dir die Spachtelorgie.
In der Bauanleitung kommt beides vor. Laut Spantenrissen konkave Form, beim Rumpfbau eher eine lineare Form beim Auftreffen auf den Kiel. So waren auch die Spanten, die dem Baukasten beilagen,, das erinnere ich. Aber die konkave Form ist sehr viel schöner, super zu sehen bei dem Japaner.
Ich bekomme das mit Spachtelmasse hin. Die lässt sich ja so gut verarbeiten, da macht das nachträgliche Ausbesserung schon Spaß. :D
UPDATE:
Eine Frage anbei: da ich ja noch länger mit dem Rumpf zu tun haben werde (Spachtelmasse trocknet), wollte ich nebenbei mal die Aufbauten an Deck gestalten. Ein paar Sachen waren ja schon damals von uns fertig gemacht worden, aber nicht so sauber. Ich will die Aufbauten neu verkleiden, auch weil ich das neue, dunklere Nussbaumholz verwenden will.
Jetzt hat der Japaner bei seinem Schiff diese Aufbauten vollständig verändert. Mir gefällt die Vorstellung, auch ein Gräting an Deck zu haben. Wo würde ich das am besten platzieren, und was genau ist das ganz Linke auf meinem Deck?
Ich habe mal das Plankenschema grob aufgezeichnet. Am Heck habe ich wegen der Verbreiterung der Fläche jetzt zwei Keilplanken eingeplant. Sollen diese Keilplanken gleich lang sein?
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Was meint ihr zu meiner Frage zu den Deckaufbauten drei Beiträge zuvor?
Hallo Slade Das, was da ganz links auf Deinem Deck zu sehen ist, dürften Pumpen sein. Unter diesen runden Strukturen verbirgt sich eine Art Zahnrad, über welches eine Kette läuft, die in regelmäßigen Abständen mit einer Scheibe ausgestattet ist, die das Rohr, durch das die Kette läuft möglichst dicht abschließt. Das Rohr führt hinunter zum Kielschwein in die sogenannte Bilge (sprich: Bilsch). Da der Kiel des Kutters nach achtern abfällt, stehen die Pumpen auch über der tiefsten Stelle im Schiff, also dort, wo sich eingedrungenes Wasser sammeln würde. Näheres erschließt sich wohl besser durch dieses Bild.
Zu der anderen Frage: Sie sollen nicht, aber sie können gleich lang sein. Wie lang sie tatsächlich sein sollten, kannst Du leicht selbst herausfinden, wenn Du nämlich zusätzlich zu den Plankengängen auch die (Original-) Spanten aufzeichnest. Der Beginn der Plankenkeile sollte nämlich auf einem Spant liegen. Beim Aufzeichnen kannst Du Dich auch an die Baumallen halten. Wenn Du die zuerst aufzeichnest und zwischen zwei Mallen zwei weitere Spanten einzeichnest, dann solltest Du der originalen Spantsetzung schon recht nahe kommen.
Im Moment sieht es so aus, als kämen die beiden eingeschobenen Planken nicht auf dem selben Spant aus. Eine von beiden endet vorher zwischen zwei Spanten. Das würde ich korrigieren. Dazu würde ich die obere Planke so weit kürzen, bis auch sie auf einem Spant endet. Da die obere eingeschobene Planke zu Beginn noch sehr schmal ist, sollte es noch ohne weiteres möglich sein, sie zu kürzen und anstelle dessen die beiden angrenzenden Gänge einen Hauch zu verbreitern, ohne das Gesamtbild zu sehr zu stören. Im übrigen gefällt mir Dein Beplankungsschema sehr sehr gut. Das verleiht dem Rumpf nochmals mehr Eleganz.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Klasse, vielen Dank für die ausführliche Antwort, @Willi
Wenn ich den Rumpf bzw. die Beplankung sauber nach dem Schema hinbekomme, kann ich mir noch überlegen, ob ich ihn überhaupt ab der Wasserlinie weiß lackieren werde. Wäre ja schade um die ganze Arbeit, die damit verdeckt wird. ;)
Zitat von Willi im Beitrag #111 Das, was da ganz links auf Deinem Deck zu sehen ist, dürften Pumpen sein.
Hallo Willi, Kettenpumpen auf einem Kutter? Glaube ich eher nicht. Wenn ich mir das Bild in #110 anschau, die Pos.1 (wenn die gemeint ist) ist auch nicht die tiefste Stelle, denke ich.
Hallo zusammen (@bernd) ...und schwupps, war die Sicherheit, mit der ich meinen Post eingestellt habe dahin. Die Zweifel, die Du gesäht hast, habe ich zum Anlass genommen, nochmals ein bisschen zu recherchieren. Inzwischen glaube ich zwar auch nicht mehr, dass es sich um Kettenpumpen handelt, das allerdings eher, weil auf dem Plan unter Pos 6 Pumpen dargestellt sein dürften, nicht aber, weil ich Kettenpumpen für Kutter grundsätzlich ausschließen würde.
Zitat von bernd im Beitrag #113Wenn ich mir das Bild in #110 anschau, die Pos.1 (wenn die gemeint ist) ist auch nicht die tiefste Stelle, denke ich.
Hm, bei dieser Annahme würde ich schon bleiben wollen, allerdings sind in Zusammenhang mit der Aufstellung der Pumpen auch hier Zweifel bei mir aufgekommen und zwar insofern, als dass fraglich ist, ob in diesem Bereich Platz genug ist, ein Rohr bis ganz unten zu führen. Vielleicht habe ich mich ein bisschen zu sehr darauf versteift, den Plan, wie er vorhanden ist zu erklären, also als richtig anzunehmen. Tatsächlich sind hier aber doch Zweifel angebracht. Offenbar haben Modellbauer im Napoleonforum das gleiche Problem (guckst Du hier in #8).
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Der Modellbauer kommt ja genau aus der Situation, aus der ich stamme. Der Rumpf ähnelte meinem ja ungemein. Auch die Dellen am Rumpfheck waren gleich. xD Und ihr dachtet ich sei schnell. Ich sage nur Rumpf fertig in einer Woche... ;D
Was die Deckaufbauten angeht, kann man nur zu dem Schluss kommen, dass der Mamoli-Plan nichts wert ist. Die Diskussion in dem anderen Forum ist sehr hilfreich und zeigt, dass der Japaner Kanji Nakajima es historisch gut nachgebildet hat. Ich werde mich also weitesgehend an sein Deckschema halten.
In dem Forum wird auch auf die Bewaffnung eingegangen und gesagt, die Drehbassen seien fehl am Platz. Ich überlege deshalb, sie wegzulassen.
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UPDATE: Ich übe mich jetzt, mit dem Rest an Nussbaumleisten den ich habe, im Plankenbiegen (wohlgemerkt über die Querachse) und warte bis mein bestelltes Material eintrifft. Ich habe versch. Grätings, Nussbaumleisten und schwarzes Takelgarn geordert. Dem Bausatz lag nur beiges Takelgarn bei.
Hübsch geworden, bei Dir geht aber echt was voran!
Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Ich gestehe, ich wollte schon weiter sein. Aber ungeeignetes Werkzeug und Material haben mich gebremst. ;) Mehr noch die Tatsache, dass ich jetzt die gesamten Deckaufbauten neu mache und alles was vorher fertig war, nicht verwende. Aber der Qualitätsunterschied im Vergleich ist immens. Wir haben uns damals einfach keine Zeit für die Details genommen und eher "den Plan abgearbeitet". Zwischenzeitlich finde ich immer mal wieder ein paar Bauteile und Details im Plan eingezeichnet, die nicht weiter beschrieben sind. Mehr gestalterischer Freiraum. ;P