Vor 10 Jahren hatte ich in einer kurzen Phase mit meinem Vater versucht, ein Holzmodellschiff zu bauen. Wir starteten damals blindlings nur mit Hilfe des Bausatzes des Kutters H.M.S. Hunter von Mamoli/Steingräber, ohne Zuhilfenahme weiterer Literatur oder anderen Quellen. Den Rumpf haben wir damals größtenteils fertig gebaut bekommen, haben dann aber das Interesse verloren. Nun will ich, mit fundierter Grundlage, dieses Projekt wieder beleben und das Schiff fertigstellen.
Ich denke, dass dieser Bausatz einen guten und günstigen Einstieg in den Bereich des historischen Schiffsmodellbau gewährt. Der Preis von 130 Euro, die gebaute Größe (Länge: 440 mm, Höhe: 440 mm) und der Maßstab von 1:72 sind passend und mit nur einem Mast sollte die Takelage auch machbar sein. Obwohl das zugrundeliegende Schiff scheinbar fiktiv ist und historisch somit keine Relevanz für dieses Modell gegeben ist, so gefällt es mir rein optisch sehr gut und ich würde mich freuen, es in einem angemessenen Rahmen in meinem Wohnzimmer präsentieren zu dürfen. In erster Linie für mich selbst.
Sollte ich nach dem Bau auf den Geschmack nach mehr gekommen sein, so ist mein eigentliches Traumschiff das ebenfalls von Steingräber angebotene Modell: "HMS Valiant, british brigg 1759" in 1:66. Bin ich motiviert genug, auch dieses Modell zu bauen, so wird die HMS Hunter ein Geschenk für meinen Vater.
Zu Beginn möchte ich euch den Ist-Zustand des Rumpfes zeigen. Ich freue mich auf konstruktive Kritiken, die mich die Substanz besagten Rumpfes einschätzen lassen und mir einen Überblick verschaffen, was geändert werden muss und was bleiben darf.
Hallo Slade, garnicht mal soooo schlecht für ein Erstmodell.
Allerdings würde ich als erstes den Rumpf "entplanken", verspachteln und schleifen bis er dem Plan entspricht. Unter der Zweitbeplankung muß der Rumpf perfekt sein damit er ein schönes harmonisches Aussehen bekommt, das selbe würde ich auch beim Deck machen
Gruß Mike
Alle sagten: "Das geht nicht!" Dann kam einer, der wußte das nicht und hat's gemacht.
ich hab Dir dann mal hier den endgültigen Liegeplatz eingerichtet. Schon mal ein prima Anfang, bin gespannt wie's weiter geht.
Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Also ich habe selbst mal eine Bestandsaufnahme gemacht und ja, da sind schon viele Mängel, die behoben werden wollen. Aber die Materie ist nicht derartig schlecht, dass ich neu beplanke. Ich gehe von grob nach fein vor. Folgenden Ablauf plane ich:
1) Zu allerst wird der untere Rumpf wie vorgeschlagen durch Spachteln und Schleifen in Form gebracht, anschließend beplankt. Der obere, schon beplankte Teil ist eigentlich sehr harmonisch geformt und wird beibehalten.
2) All die kleinen Nähte, Stoßkanten und Unsauberheiten werden überarbeitet/gefüllt und die zu kleinen Schießscharten der Kanonen vergrößert. Den Bug werden ich etwas abtragen und auch beplanken. Ist bisher nur das reine Pappelholz.
3) Schleifen, schleifen, schleifen. Der Rumpf, das Deck, einfach alles muss mal ordentlich abgeschliffen und in Form gebracht werden. Bisher hat das Modell wohl noch kein Schleifpapier gesehen gehabt und ist von uns nur roh zusammengesetzt worden.
4) Ich werde versuchen, die Kalfaterung des Decks herauszuarbeiten, evtl. mit einen Öl-Washing.
Alle übrigen Arbeiten sind neu und können von mir dann gleich sauber ausgeführt werden. Jaha, diesen Anspruch stelle ich im Vorfeld an mich selbst. ;)
Ich weiß bereits, dass ich die dunkle Beplankung noch beizen werde, da sie für meinen Geschmack zu hell ist. Wie ich das Buchsbaumholz allerdings gelblicher bekomme, weiß ich noch nicht. Unterer Rumpf wird wie nach Vorlage weiß lackiert. Ein paar Teile darf ich modellieren bzw. selber schreinern, denn sie fehlten von Anfang an im Bausatz.
Nachdem ich jetzt den Bauplan komplett gelesen und zum ersten Mal wohl auch verstanden habe, wirkt das Ganze auf mich durchaus realisierbar. Ich freue mich auf dieses Projekt und bin für jede Unterstützung hier dankbar!
Laut Anleitung sind die Hölzer, die bei der Verplankung an der Außenbordwand ganz oben sind (wo auch die Schießscharten drin sind), aus Buchsbaum. Nun sind auf der Abbildung des fertigen Schiffes diese wesentlich gelber, was einen schönen Kontrast zu den später restlichen dunkleren Planken ergibt. Ich frage mich, ob es gelbliche Beize gibt oder ob man am Ende evtl. dezent mit gelbem Lack diese Tönung erreichen sollte?
Die Optik der Vorlage aus dem Katalog finde ich schon perfekt und würde gerne dahin kommen. :)
wenn Du es gelblicher haben möchtest, würde ich Dir zu einer schwach gelblichen Lasur raten. Beachte aber, dass Buchs eh schon gelblich ist, wie Mike schon sagt, und mit der Zeit auch noch nachdunkeln kann. Vielleicht reicht auch schon eine Ölung oder einmal Ballenmattierung aus.
Probier das am besten immer erst an Probestücken!!!
Gefällt mir, das mache ich! Auch wenns doof klingt, das unrealistische Design der Werbe-Abbildungen sagt mir wesentlich mehr zu als die natürliche Färbung der Beplankung, wie sie jetzt ist. Tatsächlich finde ich das Schiff derzeit farblich sehr "trist". Aber das kommt alles später. Ich werde mich, sobald ich das Buch von Holz habe, mit der Materie befassen und diese erst mal aufpäppeln.
im Unterwasserbereich würde ich eine Änderung vornehmen. Ich füge mal ein Bild bei damit du siehst was ich meine. Du solltest im Unterwasserbereich einen harmonischen Verlauf erreichen. Die Delle/den Buckel wie im Bild vermerkt solltest du korrigieren. Nachdem du den Unterwasserbreich ohnehin streichen willst sieht man das später kaum noch. Die stärkeren Außenplanken (Barkhölzer) würde ich schwarz beizen, die darüber liegenden Planken kannst du so lassen wie sie sind. Auch am Deck würde ich an deiner Stelle außer schleifen nichts mehr machen.
Viele Grüße Peter
Woodpecker
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In der Werft : Baltimore Clipper Schoner "Berbice" 1:50
"Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren." (Karl Lagerfeld)
Ich habe jetzt bei Arkowood noch fehlende Buchsbaum- und Nussbaum-Holzleisten bestellt. Fehlende Gussteile werde ich einfach selbst modellieren, habe da genug Erfahrung und passendes Material für. Anfang Januar, wenn ich mich eingelesen habe, starte ich. Wobei, den Rumpf werde ich schon vorher spachteln. :)
Ich habe den Rumpf gespachtelt, insbesondere hinten. Leider habe ich auf das falsche Material zurückgegriffen. Nannte sich Molto Holz Reparatur-Spachtel und härter aus wie Stein. Schon bei der sandigen Konsistenz hätten meine Alarmglocken läuten müssen, aber Übermut und keine Alternativen haben mich fortschreiten lassen. Sobald es getrocknet war, war es kaum mehr zu bearbeiten. Schleift sich wie Beton. Zum Glück habe ich keine übermäßig dicke Schicht aufgetragen, sodass noch Raum für besseren Spachtel bleibt und die Form des Rumpfes nicht endgültig versaut ist.
Ich habe auch mal die Kontur des Bauplanes auf das Heck des Schiffsrumpf übertragen. So sieht man gut, das nur die hintere Rundung noch nicht formtreu ist und noch aufgebaut werden muss.
Hallo Slade, schön das du nun erstmal die Rumpfform anpasst. Zu deiner Frage, zum Teil nutze ich Holzspachtel auf Wasserbasis von Clou, Farbe "natur". Oder ich mache ihn mir selbst mit Holzkitlösung, diese Flüssigkeit mischt man mit seinem eigenen Holzmehl und hat somit immer den richtigen Farbton, das habe ich noch aus der Zeit meiner Restaurationen.
Gruß Mike
Alle sagten: "Das geht nicht!" Dann kam einer, der wußte das nicht und hat's gemacht.