Ich nehme mal an, dass Du Nussbaumholz biegen willst. Lass es ruhig 8-10 min im Warmen wasser liegen. Wenn Du die Möglichkeit hast es noch mehr zuerwärmen dann nicht mehr als 60 Grad, die reichen. Dann langen eins zwei min.
Und bitte nicht kochen das zerstört das Holz
Eine flache Leiste kannst Du über die kurze Kante auf einem Brett formen. So wie der nette Herr im Video - nur halt mit dem Bügeleisen, das hat mehr Fläche zum plan halten der Leiste.
Hallo Slade, solltest du eine Heisluftpistole dein Eigen nennen, damit habe ich die Planken gebogen.
Ich hatte es erst mit dem Lötkolben versucht, war aber zu dusselig dafür. Das Ergebnis waren schöne Brandspuren. Wahrscheilnich zuviel Watt und/oder ungeduld.
Hier meine Methode: Ich habe auf einem Brett die benötigte Biegeradius vorgezeichnet, Nägel neben der Linie zur Formgebung im Innenradius eingeschlagen. dann das Biegeholz mit warmen Wasser etwas eingeweicht, gewartet, vorsichtig gebogen, fixiert (ein Nagel reicht) und dann mit der Heißluftpistole getrocknet. Abkühlen lassen, fertig.
Mit der Methode habe ich auch Biegebuchenleisten Quer gebogen.
Gutes Gellingen Der Jan
Uwe vom Dunkelwald (lat.: Miriquidi)
Mitglied des Phantomprojektes Recherche: Fleute Zeehaen Kiellegung: Golden Hinde Fertiggestellt: Die Kolumbusflotte
Hey, vielen Dank für die ganzen Tipps! Insbesondere die Methode von @victory78 versuche ich jetzt.
Ich habe es mit dem Werkzeug das ich da habe versucht: Bügeleisen. Die Planken auf Maß geschnitten, konturiert, einweichen lassen und dann mit dem Bügeleisen über die Querachse gebogen. Die Leisten fasern sehr leicht aus, 100%ig bin ich nicht zufrieden. Hier der Stand der Dinge:
Ich gebe euch ja Recht! Ich bin zu ungeduldig und es Bedarf eindeutig Übung. Ich habe jetzt eine weitere Planke hergestellt, 10 min. an ihr herumgebogen (immer wieder befeuchtet) und diese Planke passte dann aber auch wie die Faust aufs Auge. Einzig wirklich großes Problem das ich noch habe: Um die verleimte Planke zu fixieren, muss ich die Pins in den Rumpf drücken. Da ich aber so viel Holzspachtel darunter habe, ist dies kaum oder nur schwer machbar. Viel zu viel Kraft nötig...
@Slade Was mir gerade auffällt: Der noch zu beplankende Teil des Rumpfes ist noch blitzeblank. Du solltest die Plankengänge aufzeichnen, sonst stößt Du mit einer der nächsten Planken mittschiffs bereits an den Kiel, im Bereich der Steven aber nicht. Die dann folgende Flickschusterei sieht nicht gut aus.
Bisher liegst Du mit der Formgebung der Planke insofern richtig, als dass sie im Moment zu den Enden hin schmaler werden müssen, um der Rumpfkontur richtig zu folgen. Das bleibt aber nicht so. Wenn Du mit der Beplankung am Heck in den Bereich kommst, der nach innen gewölbt ist (konkav), dann sollten die Planken hier breiter werden, evtl. müssen hier sogar sogenannte verlorene Gänge eingeschoben werden. Ganz genau lässt sich das aber nicht so einfach vorhersagen, deshalb nochmal mein Rat: Zeichne den gewünschten Plankenverlauf auf den noch unfertigen Rumpfteil auf. Das kostet weniger Zeit, als die ganze Beplankung wieder runter zu reißen und neu zu machen und dauert auch nicht so lange, wie man sich ärgert, wenn's schief gegangen ist.
Ich habe mir mal erlaubt, anhand Deines Fotos zu skizzieren, was ich meine. Zur Anschauung habe ich dabei auch mal einen verlorenen Gang gezeichnet. Wichtig(!): Es wäre tatsächlich purer Zufall, wenn bei Deinem Rumpf der verlorene Gang ganau so aussähe. Eventuell brauchst Du gar keinen einzufügen, das zeigt sich alleine durch das Aufzeichnen der Plankengänge auf dem Rumpf.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Zitat von Willi im Beitrag #98@Slade Was mir gerade auffällt: Der noch zu beplankende Teil des Rumpfes ist noch blitzeblank............ deshalb nochmal mein Rat: Zeichne den gewünschten Plankenverlauf auf den noch unfertigen Rumpfteil auf. Das kostet weniger Zeit, als die ganze Beplankung wieder runter zu reißen und neu zu machen und dauert auch nicht so lange, wie man sich ärgert, wenn's schief gegangen ist.
Dem kann ich nur zustimmen, ich habe es auch 3-4 mal wieder zurückgebaut, Nimm Dir etwas mehr Zeit es hetzt Dich keiner . Gruß Frank
@Die Modellwerkstatt Ja, die Planken gehen wie das Barkholz in einem Stück von Kiel bis Plattgatt. Das ist historisch sicherlich nicht korrekt, da keine so langen Bäume vorhanden waren. Aber hier wollte ich es wegen der Optik so haben.
@Willi Ich wollte mich jetzt eigentlich an den Bauplan halten. Der sieht folgendes Plankenschema vor:
Image00001.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Der Übergang vom gerundenten Körper zum Achtersteven ist sehr hart, ein scharfer Winkel. Den mit Planken in einem Stück zu überdecken ist glaube ich nicht möglich. Zumindest habe ich die Rumpfform nicht dafür vorbereitet. :/
Einziger Wehrmutstropfen: Alles ab der Wasserlinie wird Weiß lackiert und somit "verschleiert", zumindest das Plankenschema. ;)
Möglicherweise lese ich auch den Plan falsch, wie mir gerade auffällt... mein Italienisch ist nicht so gut und die mäßige Bebilderung hat ebenfalls ihren Anteil. Oh, verflucht... wenn die Planken über das Achtersteven hinaus durchgängig sein sollten, na dann Prost Mahlzeit. Dann sind alle meine Berechnungen zu den Planken auch falsch, da sie auf dem oberen Konzept für die Beplankung beruhen.
Der Übergang vom gerundenten Körper zum Achtersteven ist sehr hart, ein scharfer Winkel. Den mit Planken in einem Stück zu überdecken ist glaube ich nicht möglich. Zumindest habe ich die Rumpfform nicht dafür vorbereitet.
Einen solch scharfen Winkel zwischen der Beplankung des Rumpfes und des Achterstevens (eigentlich ist es das achtere Totholz, das den Achtersteven mit dem Kiel verbindet) hat es meines Wissens nach nicht gegeben. Ein solcher Winkel wäre auch immer ein Bruch in der Beplankung und nur schwer dicht zu bekommen. Darüber hinaus würde es einem so beplankten Rumpf an Längsfestigkeit fehlen, er würde auseinander brechen.
Die Beplankung, die Mittschiffs den "Bauch des Schiffes" bildete setzte sich in einer eleganten konkaven Kurve nach achtern fort und endete erst in der Sponung am Achtersteven (Sponung ist so eine Art Rille, die in die Steven und den Kiel eingearbeitet ist, in die die Planke eingebettet wird, ähnlich aufzufassen, wie ein Nut-und-Feder-System).
Dann muss wohl noch mal Spachteln. Denn bei mir ist der Übergang zum achteren Totholz eindeutig zu scharf, einer Kante gleich. Kann man auf Seite 3 bei den Bildern vom geschliffenen Rumpf ganz gut erkennen. Am Bug ist alles ok.
Noch geht das. Wenn alles nochmal verspachtelt ist, hast Du eine schöne Oberfläche, auf der Du dann die Plankengänge aufmalen kannst. Auch unter hydrodynamischen Gesichtspunkten ergeben sich so Vorteile. Bereits im 16. Jahrhundert hatten die Menschen die Idee, dass durch Gottes unendlichen Ratschluss Fische so geformt sind, wie sie es sind, weil sie sich dann im Wasser optimal fortbewegen können und somit konnte es kein Fehler sein, den Unterwasserrumpf eines Schiffes, dem eines Fisches nachzuempfinden.
Bakerfish.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.