Guten Tag zusammen. Erst mal Danke für das gefällt mir und die positiven Reaktionen. Zu deiner Anmerkung Jürgen, habe ich mir nochmal Gedanken gemacht und alles nochmals nachgemessen und mit dem Plan abgeglichen. Dieser Zustand der Mastenhöhe hat mich beim Bau derer auch schon beschäftigt. da ich ursprünglich auch das Gefühl hatte, das der Besanmast im Verhältnis zu hoch ist. Aber letztendlich hatte ich die Maße vom Plan abgenommen, in der Annahme, dieser müsste stimmen. Heute habe ich nochmal zwei Bilder zur Gegenüberstellung gemacht und miteinander abgeglichen. Wenn ich mir das anschaue und auch die Maße vergleiche, stimmt das, bis auf kleine Abweichungen überein. Auf dem dritten Bild, ist die Gesamtansicht der Masten zu sehen und da erscheint es mir so, als ob die Proportionen stimmen würden. Warum der Besanmast diese Höhe aufweist kann ich nicht erklären. Vielleicht liegt es daran, das dieser mit einem Gaffelsegel und nicht mit Besanrute gefahren wurde. Danke Jürgen für deine Recherche. Sicherlich ist das Bild, was du als Vergleich genommen hast etwas optisch verzerrt und sieht in Wirklichkeit nicht ganz so extrem aus. Wie auch immer, etwas unsicher bin ich mir jetzt schon. Gruß Jarno IMG_6709.png - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6704.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6713.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
ich habe mir schon gedacht, daß Du die Dimensionen der Masten aus dem Plan abgenommen hast. Es ist nur so, daß in Plänen von Bausätzen manchmal ... eigenartige ... Dinge gezeigt werden, von denen niemand so recht weiß, warum.
In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts erreichte der Top des Besanmastes in etwa die Höhe der Saling des Großmastes. Daß der Besanmast zu Beginn des Jahrhunderts niedriger war, sieht man auch sehr schön an dem Modell der "Royal George" von 1715 in der Sammlung der Universität Hannover.
Die Saling/Marsplattform des Besanmastes ist dort deutlich tiefer positioniert als die Saling des Fockmastes und das Eselshaupt erreicht nicht einmal die Höhe der Marsplattform des Großmastes. Ähnliche Dimensionen der Masten weist auch die "Blandford" von 1720 auf (Anatomy of the Ship - Peter Goodwin: The 20-gun-ship Blandford, Conway Maritime Press Ltd, London 1988).
Bei dem Modell der "HMS Diana", einer Fregatte der Artois-Klasse von 1794 liegen die Marsplattformen von Besan- und Fockmast dann schon auf einer Ebene und das Eselshaupt des Besanmastes ragt knapp über die Marsplattform des Großmastes.
Die Beispiele zeigen also, daß der Besanmast im Laufe des 18. Jahrhunderts immer höher wurde. Dies kann damit zusammenhängen, daß die Fläche des Besans immer größer wurde, vor allem als dessen vorderer Teil irgendwann in den späten 70er-Jahren des Jahrhunderts entfiel und das dadurch entstehende Vorliek direkt am Besanmast angeschlagen wurde. Diese Segelführung zeigt das Gemälde der "Victory" von Monamy Swaine, auf dem auch zu sehen ist, daß der Top des Besanmastes gerade mal so die Höhe der Marsplattform des Großmastes erreicht.
Je nachdem, wie also 1787 die Masten gebaut wurden, könnte der Top des Besanmasts der "Vanguard" noch die Höhe der Marsplattform des Großmastes erreichen (Anmerkung von Bernd), bzw. ein wenig darüber hinausragen oder aber schon so dimensioniert sein, daß seine Marsplattform mit der des Fockmastes in einer Ebene lag. Ich bezweifle aber, daß er so dimensioniert war, wie es der Plan des Bausatzes darstellt, da dies allen hier angeführten Beispielen komplett widerspricht. Wenn man nun die Dimensionen des Besanmastes auf der von Dir eingestellten Abbildung des Plans einzeichnen würde, so müßte die Marsplattform nach "modernerer" Manier wenigstens in Höhe der unteren roten Linie und das Eselshaupt des Mastes auf der Höhe der oberen roten Linie liegen oder aber - etwas "altmodischer" - das Eselshaupt auf der grünen Linie und die Marsplattform entsprechend tiefer.
Da Du den Mast schon ziemlich vollständig getakelt hast, ist es natürlich eine grundlegende Entscheidung ob Du Dir die Arbeit machen möchtest, den Besan nochmal abzubauen und entsprechend neu zu dimensionieren.
Wie immer aber Du Dich letztendlich entscheiden wirst - Du baust ein ganz tolles Modell, mit dem Du die Meßlatte in Bezug auf die Ausführung und den Grad der Detailierung ziemlich hoch anlegst.
Heute starte ich meinen ersten Livebericht. Wenn auch nicht ganz Freiwillig. Als ich mir heute Früh Jürgen`s (Collingwood) Geschriebenes durchgelesen hatte, habe ich mich entschlossen, die Höhe des Besanmastes zu korrigieren. Als erstes mussten natürlich die Wanten und der Stag an den Jungfern gelöst werden. Die Wanten habe ich nummeriert. Die Püttingswanten habe ich nicht angerührt, in der Hoffnung, das sie beim Zusammenbau wieder in ihre Ursprungsform zurück kommen. IMG_6715.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6716.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6718.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6719.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6720.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Jetzt kam der kniffligste Teil, das Lösen des Besanmastes und den Ausbau. Das hatte mir am meisten Sorgen gemacht, da ich diesen beim Einbau verleimt hatte. Als erstes wurde die Mastabdeckung vorsichtig aufgehebelt (funktionierte, ohne das diese Schaden nahm). Jetzt habe ich den Masten vorsichtig mit einer kleinen Rohrzange in eine Drehung gebracht. Immer sachte hin und her, bis sich der Mast gelöst hatte und ich ihn herausziehen konnte. IMG_6721.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6722.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6723.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Das kürzen war nach dem ermitteln der neuen Länge, ein Kinderspiel. IMG_6724.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Der Einbau ging ganz Fix, etwas Leim auf die ganze Sache, ausrichten und trocknen lassen. IMG_6725.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Jetzt mussten natürlich die Wanten mit ihren Jungfern auf die neu Länge gebracht werden. Zum Glück hatte ich damals die Bändselungen mit verdünntem Holzleim gesichert. Daher ließen die sich problemlos aber mit Vorsicht und einem scharfen Messer lösen. Der Rest der folgt, ist im Prinzip die gleiche Prozedur wie üblich, beim Auftakeln. Etwas Sorgen machten mir immer noch die Püttingswanten, aber als letztendlich alles wieder verspannt war, hatten diese ihre ursprüngliche Passform wieder angenommen. IMG_6726.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6727.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6728.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6729.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6731.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6732.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6733.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6734.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6735.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6736.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Bändselungen habe ich noch nicht vollständig ausgeführt. Auch sind die Tauenden noch nicht gekürzt, da ich erst mal warte, bis sich alles etwas gesetzt hat. Zum Schluss noch ein Bild mit dem korrigierten und jetzt hoffentlich besser passendem Besanmast. So ... Männer von Flake, jetzt setze ich mich auf mein Rennrad und drehe mal eine Runde. Grüße Jarno IMG_6741.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
na, da habe ich ja was angerichtet! Ich freue mich, daß die Umbauaktion so gut funktioniert hat. Meine Hochachtung zu Deinem Entschluß, die Änderung tatsächlich durchzuführen. Der korrigierte Besanmast ist ein absoluter Gewinn für das Modell!
Guten Tag miteinander. Nach der Umbauaktion des Besanmastes, habe ich mich sehr über eure positiven Reaktionen gefreut. Im nachhinein, muss ich sagen, wenn ich mir jetzt so das Modell anschaue, bin ich selbst auch froh, das ich den Mast gekürzt habe. Jetzt sieht doch alles stimmiger aus und deckt sich auch mit anderen Modellen aus dieser Zeit. Dennoch hoffe ich, das diese Rückbau Aktionen bei mir nicht in einer Zwangshandlung endet. Evtl. sollte ich mir die Art meiner Berichterstattung bei zukünftigen Projekten etwas überdenken. Aber Fehler sieht man halt leider erst, wenn sie passiert sind.
So, jetzt wieder zum Baubericht. Auftakeln des Bugspriets. Ich hatte mir schon vor einer Weile neues Takelgarn besorgt, weil mir das Baukastengarn zu künstlich ausgesehen hat und auch keinen schönen Schlag hatte. Selbst herstellen der Taue kommt für mich im Moment noch nicht in Frage. IMG_6620.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6621.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6623.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6624.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Als erstes hatte ich die Tauwulinge angebracht und mit verdünntem Holzleim gesichert. IMG_6626.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6625.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Den Klüverbaum habe ich mit einem Sprietzurring befestigt, in der Hoffnung, das dies richtig war. Denn in der Bauanleitung war das nicht vorgesehen. Danach wurde das ganze Klüvergeschirr vorbereitet und angebracht. Zusätzlich habe ich natürlich auch alles vorbereitet zum Auftakeln des Bugspriets. IMG_6629.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6632.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6634.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6635.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6636.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Jetzt war es auch an die Zeit die Ohrhölzer zu Bauen. Damit habe ich absichtlich gewartet, bis zum Einbau des Bugspriets, um dadurch eine besser Passung zu erzielen. Interessant war dabei auch, das die Ohrhölzer an der Oberseite eine leichte Rautenform haben, da diese ja in Wirklichkeit ein fester Bestandteil des Rumpfes sind. IMG_6637.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Jetzt konnte Bugspriet verbaut werden. Die Ohrhölzer wurden an an ihrem Platz montiert und der Sprietzurring angebracht. Danach ging es an die Wasserstage und die zwei Bugstage. Als alles montiert war hatte ich wieder einen Bauabschnitt beendet. Grüß Jarno IMG_6640.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6641.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6644.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6645.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6647.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6648.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6649.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6651.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Guten Tag zusammen Heute geht es weiter mit dem auftakeln der Masten. Bevor die Masten verbaut wurden, habe ich noch die Mastkragen hergestellt. Diese hatte ich auf der Drechselmaschine gedreht und danach mit Tempopapier umwickelt. Dieses habe ich dann noch mit Nussbaum-Dunkel gebeizt, um die Segeltuchabdeckung zu imitierten. Die Wullinge, diverse Blöcke und die Jungfern für die Stengewanten wurden noch angebracht. Dann konnten die Masten eingebaut werden. In Wirklichkeit, hatte ich ein Untermast nach dem anderen aufgetakelt. Aber die Beschreibung ist im groß und ganzen für alle drei Masten gleich. IMG_6658.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6660.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6677.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6678.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6654.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6655.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6656.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6661.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Jetzt kamen als nächstes die Seitentakelhanger, jeweils Back und Steuerbord zwei an die Reihe. Diese habe ich auf meiner Lego-Kleidemaschine gekleidet. Jetzt ging es an die Wanten. Da wurde immer jeweils der erste Want und der Sitz am Mast gekleidet. Die Jungfern eingebunden und alle Wanten erst mal vorgespannt, um den Tauen ein nachrecken zu ermöglichen. Natürlich mussten auch noch die Stage samt ihren Mäusen hergestellt und eingebunden werden. IMG_6662.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)20200828_111451.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6684.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6679.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6663.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6670.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6674.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6680.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Die Pütingswanten habe ich auch noch angebracht. (das war ein ganz schönes Gefummel) Die Wurst habe ich aus einem Messingdraht, umwickelt mit einem dünnen Faden, hergestellt. Die Schwichtugen anbringen, Haken einbinden, alles verzurren ...fertig. Ob jetzt alles historisch korrekt ist, weis ich nicht, aber sie sind dran. Einmal durchatmen. IMG_6685.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6686.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6687.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6688.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)20200828_105536.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)20200828_105550.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)20200625_183853.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Mit diesem Bericht, endet mein Rückblick auf den Bau der Vanguard. In Zukunft seit ihr dann Live dabei und ich freue mich schon auf den Weiterbau und die Berichterstattung. Freundliche Grüße an alle, die Freude an diesem Baubericht haben.
Sehr schönes Modell, mit sehr harmonischer in sich stimmiger farblicher Gestaltung. Auch die Takelage ist sehr gut ausgeführt. Bin sehr auf die Fortführung der Arbeiten gespannt.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner