Eine Frage hätte ich mal. Wenn die Kanonen, wie bei mir im Gefecht dargestellt sind, bezieht sich das doch nicht auf die Situation kurz vor dem Schuss. Denn dann machen doch die vorgespannten Kanonentakel keinen Sinn. Die würden doch beim Rücklauf der Kanone beschädigt, bzw. könnte der Schuss in der Richtung verzogen werden. Genauso ist es mit dem Rücklauftakel. Dieses würde doch beim Rückstoß, von der Lafette überrollt werden. Wurden diese Takel kurz vor dem Schuss abgenommen oder zumindest die Kanonentakel mit genug Spiel locker gelassen.
Vorstellen kann ich mir das so nicht, Jarno. Der Ladevorgang vom Rohr auswischen bzw. auskratzen, Setzen des Geschosses mit Verdämmung und Zündfederpose einführen, Ausrennen der Kanone -bis zum Schuss ist schon eine kleine Ewigkeit. Wenn jetzt noch Taljen aus- und für das nächste 'Ausrennen' wieder eingehängt werden müssten, würde das noch einmal eine Verzögerung bringen. Da kämen selbst die 'schnellen Briten' nicht auf ihre Zeiten.
Die Taljen waren durchaus in ihren Blöcken leichtgängig und beim Rücklauf der Kanone peitschte nur das Taljenende, wenn sich selbige auseinanderzog. Da gab es kein Rucken und die Kanone bei ihrem Eigengewicht war dadurch sicher nicht aus der Bahn zu bringen. Das konnte man auch in gut gemachten einschlägigen und relativ glaubhaften Filmen bei solchen Szenen sehen.
Das Brooktau war so bemessen, dass die Kanone abgefangen wurde, bevor sie den an Deck eingebolzten Block der Rückholtalje hätte überrollen können.
Hallo Jarno, Das Thema gab es bei meiner RW auch. Daniel @dafi hat es im WMF sehr schön erklärt ,ist sehenswert. Beitrag 153 https://www.wettringer-modellbauforum.de...=66062&pageNo=8 Deine Herstellung der Lafetten ist gut, weckte Erinnerrungen an die Zeit als ich damit beschäftigt war. Lieben Gruß Frank
Zitat von jarno.knaus im Beitrag #58Ein Glasradierer, wie auf den folgenden Bildern zu sehen, ist im Prinzip ein Stift. Vorne an der Spitze, besteht er aus vielen kleinen Glasfasersträngen, die zu einem Bündel zusammengefasst sind. Mit diesen Fasern kann man durch streichen über ein Werkstück (ähnlich wie eine Radierbewegung), kleinste Materialmengen abtragen. Wie zb. leichtes entgraten, glätten oder entfernen von abstehenden Spänen. Aber etwas Vorsicht ist geboten. Denn die Fasern unterliegen einem starken Verschleiß, in Form von winzigsten Glassplittern. Die können schon etwas piksen auf der Haut und sollten möglichst nicht ins Auge gelangen.
Vielen Dank euch für die Antworten und Darstellungen auf meine Frage. Mir ist das nur in den Sinn gekommen, wenn ich mich daran erinnere, wie es manchmal ist wenn sich ein Seil, oder auch ein Verlängerungskabel beim zurückziehen zum aufrollen irgendwo verhettert. Da treten manchmal Spannungen auf, die mit Muskelkraft nicht mehr zu lösen sind. Dachte auch, es könnte ja durchaus vorgekommen sein, das die Lafette nach dem abfeuern mit einem Rad auf einem Seil zum stehen kam. Was ist mit der Trägheit der Masse, wenn zum Beispiel die Taue nass waren. Ich weis jetzt zwar nicht, wie weit so eine Kanone zurückgelaufen ist. Aber das Seil an den Kanonentakeln musste da schon um eine ganz schöne länge über die Rollen auseinandergezogen werden. Na ja, sind doch noch so einige Bedenken in meinem Kopf. Aber ich werde, wie Peter (@Windgesicht) geschrieben hat, mir mal ein Video zu diesem Szenarium anschauen. wenn ich eins finde. Gruß
Guten Tag zusammen. Bau der 6 Carronaden (genannt nach den englischen Carron-Eisenwerken) auf dem Poopdeck Angefangen habe ich wieder mit dem Bau einer Mustercarronade, wie bei den Lafetten auch, um die richtigen Masse und Proportionen zu finden. Während derer Fertigung habe ich mir gleichzeitig kleine Skizzen gezeichnet und bemaßt. Orientiert habe ich mich an Hand eines Bildes aus dem Buch "The Ship of the Line" Der Bau der fünf noch zu fertigen Carronaden, läuft im Prinzip ähnlich ab, wie der einer Lafette. Desshalb werde ich nicht viel schreiben zum Ablauf der einzelnen Arbeitsschritte. Die Kanonenrohre sind aus dem Bausatz. Wollte mir zu erst selbst welche bauen. Bin aber nicht im besitz einer kleinen Drehmaschine. Und nur dafür eine anschaffen, ist mir dann doch etwas zu kostspielig. Das hebe ich mir für später auf. Folgend lasse ich einfach mal die Bilder sprechen. IMG_6496.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6498.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6499.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6500.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6501.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6502.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6503.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6504.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6505.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6506.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6491.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6492.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6493.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6509.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6511.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6512.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Grüße Jarno
Ich kenne mich mit Carronaden nicht gut aus, diese sehen aber um einiges anders aus, als ich sie in Erinnerung habe. Die Ringe um Bodenstück und Mündung sind sehr dick, der Mündungsrand dagegen sehr dünn. Vor allem Letzteres stört mich schon ein bisschen, ich lasse mich aber sehr gerne belehren, dass die Quellen diese Form belegen.
Entschuldige, ich meckere schon wieder rum, aber ich kann nunmal nicht jemanden im Glauben lassen, alles ist tutti, wenn ich selbst glaube, es könnte was nicht ganz richtig sein. Da stecke ich dann auch gerne mal ein paar spitze Kommentare für ein, ich habe ja schließlich auch die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Bau der drei Hecklaternen. Herstellen wollte ich die Laternen wieder in Eigenfertigung. Mittlerweile habe ich mir auch eine kleine Drechselmaschine zugelegt, da diese später beim Bau der Masten ja auch noch zum Einsatz kommen sollte. Das Dach und den Grundsockel habe ich aus Buchsbaum auf dieser gedreht. Auf vielen Bildern von Schiffen aus dieser Zeit, haben die Laternen meistens eine sechseckige Form. Ob das einen Grund hat, warum sie bei der Vanguard (zumindest auf meinem Plan rund sind) weis ich nicht. Wie auch immer, die Fensterrahmen wollte ich zuerst aus Holzleisten fertigen. Das war mir dann aber doch etwas zu filigran und ich habe die Metallrahmen aus dem Bausatz benutzt. Die sechs Fenster waren an einem Stück und sollten laut Bauanleitung in die passende Form gebogen werden. Ich habe sie aber vereinzelt, an den Seiten etwas schräg geschliffen und Brüniert. Danach wurden an der Rückseite kleine Fensterscheiben aus Kunststoff aufgeklebt. Für den Zusammenbau hatte ich in der Mitte, mit kleinen Bohrungen, einen Zahnstocher befestigt, um eine gerade Ausrichtung zu bekommen. Die Halter aus Messing, waren wieder vorgefertigte Teile, die lediglich noch Brüniert werden mussten. 20200731_113159.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6439.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6441.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)20191218_184754.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6442.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6443.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6444.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6445.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)20191215_194307.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)20191231_223807.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6548.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Als nächstes habe ich noch die Sorgleinen am Ruder angebracht. Diese waren im Bausatz nicht vorgesehen. Daher habe ich mich wieder an diversen Bildern aus Büchern orientiert. IMG_6449.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6450.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6448.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Grüße in die Runde
Sehr schön ! Denkst Du daran, dass das 'Hennegatt' ( da wo das Ruder einläuft ) mit "geteertem" Gewebe abgedichtet werden sollte. Gegen die Gillung wird es mit Hufeisen- förmigem und genageltem Material ( Blech o.ä. ) befestigt.
Mit dem Abschluss der Sorgleine, war für mich der Bau des Rumpfes nach nun ca.2 Jahren und 7 Monaten, vorerst einmal beendet. Natürlich gibt es noch einige Kleinigkeiten zu erledigen, wie zB. die Kanonenkugeln in den Haltern, die von Peter erwähnte Abdeckung des Hennegatt, den Schriftzug über der Gillung und die Aufzugleinen für die Pfortendeckel. Natürlich muss auch noch der Bau von den Beibooten bewältigt werden. Aber das sind alles Dinge, die ich noch zu einem späteren Zeitpunkt erledigen möchte. Abschließend zu diesem Bauabschnitt möchte ich noch sagen, das mir dieser sehr viel Spaß gemacht hat. Ich konnte während dieser Zeit sehr viel über den Bau von Historischen Segelschiffmodellen lernen. Vor allem hier in diesem Forum, habe ich so viele Eindrücke, Anregungen und Lehrreiches gefunden. Danke hierfür, das mir diese Möglichkeit zur Verfügung stand. Nun saß ich da in meinem "kontemplativen" Betrachten des Geleisteten. Dieses Adjektiv, tauchte hier mal in einem Baubericht auf. (Ich weis aber nicht mehr wo) Und beschreibt diese Stimmung sehr treffend und ich empfand eine große Zufriedenheit. Natürlich gibt es an der ein oder anderen Stelle, Dinge die man hätte besser machen können. Aber ich denke, so ein Modell ist auch immer ein Abbild seines Können und Wissen zur Zeit der Entstehung. Bevor es dann demnächst mit dem Bau der Masten und seiner zugehörigen Takelage weiter geht, noch ein paar Bilder zum Abschluss dieses mit sehr vielen schönen Stunden verbrachten Bau des Rumpfes. Es Grüßt euch Jarno IMG_6523.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6524.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6525.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6530.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6534.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6539.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6540.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6545.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6551.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6555.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6558.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6560.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6568.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6571.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6572.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6576.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Nun ging es weiter mit dem Bau von Bugspriet und den Masten. Den Bau der Einzelteile hatte ich im Eifer des Gefechts nicht sonderlich gut in Bildern dokumentiert. Benutzt hatte ich die Rundstäbe aus dem Bausatz. Diese wurden auf der Drechselmaschine in ihre Form gebracht. Dafür musste ich mir allerdings eine Maschinenbett-Verlängerung zulegen, da die einzelnen Bauteile, zum Teil eine beachtliche Länge haben. Die Mars und Bramsalinge habe ich selbst hergestellt und damit eine bessere Genauigkeit erreicht, als mit den Bausatzteilen. Die Eisenbänder sind mit schwarzem Karton dargestellt. Die Mastschalungen habe ich an ihrer Außenseite leicht rund geschliffen. Alle Eselshäupter sind noch mit Eisenbändern, die ebenfalls aus Karton bestehen komplettiert worden. Der Stengenfuß und Stengentop, wie auch das Untermasttop, wurden auf der Fräsmaschine hergestellt. Nach dem beizen mit Nussbaum-Dunkel, wurde alles mit Ballenmatierung behandelt. An der Mars des Besanmastes, hatte ich noch das Heckwärts gerichtete Geländer und die Jungfern mit ihren Eisen für die Stengewanten angebracht. Zum Schluss wurde alles einmal trocken zusammen gesteckt und ich bekam zum ersten mal einen Eindruck von der Gesamtgröße des Modells. Freundliche Grüße IMG_6592.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6603.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6605.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6606.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6608.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6595.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6610.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6604.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6602.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6614.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6617.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6599.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6600.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)20200121_085259.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)20200213_103516.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)20200313_171102.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)20200807_173246.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Hallo Jarno, ich verfolge Deinen Baubericht schon seit einer Weile als stiller Mitleser und finde es toll, was Du bis jetzt aus dem Bausatz herausgeholt hast. Bei der Betrachtung der vorletzten Abbildung des Modells mit den gesetzten Masten bin ich etwas überrascht von den Proportionen, welche die Masten untereinander aufweisen. Mir kommt es so vor, als ob der Fockmast um einiges zu kurz geraten sei.
Bei allen Modellen und auch auf Plänen die ich so kenne, ist die Saling des Fockmastes immer etwas tiefer positioniert als die Saling des Großmastes und die Saling des Besanmastes in gleicher Höhe, meistens aber etwas unter der Saling des Vormastes. Es könnte eine optische Täuschung sein, aber auf dem Bild sieht es so aus, als wäre die Saling des Fockmastes um ein ganz erhebliches Stück tiefer als die Saling des Besanmastes positioniert.
Ich habe im AotS-Band über die "Bellona" nachgesehen und im Internet eine Abbildung der "Victory" gefunden, auf der zu sehen ist, daß die Saling des Besanmastes nur ein ganz klein wenig höher positioniert ist, als die Saling des Fockmastes, und daß dessen Top etwa bis zur Hälfte des Großmast-Tops reicht. Der Top des Besanmastes erreicht ungefähr ein Fünftel der Höhe des Tops des Großmastes. Ich habe die unterschiedlichen Höhen der Masten und Salings mal mit roten Linien auf dem Seitenriß der Victory dargestellt.
Wenn ich die Proportionen der Masten der "Bellona" und der "Victory" vergleiche, entsprechen sich diese. Zu den genauen Maßen der Masten kann vielleicht Daniel (dafi) etwas sagen, der sich ja schon sehr lange und intensiv mit der "Victory" beschäftigt. Mir ist bewußt, daß Du mit dem Bau wahrscheinlich schon weiter fortgeschritten bist, als es der Baubericht zeigt, aber vielleicht kannst Du die Längen der einzelnen Masten ja nochmal überprüfen.
Ich wünsche Dir weiterhin viel Freude beim Bau der "Vanguard" und bin schon gespannt, was Du uns noch alles zeigen wirst.