Einen guten Tag an alle Forumsteilnehmer Heute möchte ich einen Versuch starten, hier meinen Baubericht der HMS Vanguard zu beginnen. Mein Name ist Jarno.IMG_6523.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Dies soll vorab, erst mal ein Test sein, ob ich meinen neuen Computer im Griff habe und hier mein Geschriebenes, bzw. Bilder auch richtig erscheinen. Ich werde dann so nach und nach erzählen, wie bei mir alles angefangen hat, wie ich zum Modellbau gekommen bin und ihn lieben gelernt habe. Angefangen habe ich mit der Vanguard vor ca. 3 Jahren und ich werde versuchen den Bau einigermaßen zu rekonstruieren und in Bildern darzustellen. Ich freue mich darauf, nach langer inaktiver Zeit als stiller Leser nun auch etwas hier beizutragen. Freundliche Grüße
Hallo zusammen Das erste mal in Kontakt gekommen, mit Schiffmodellbau, bin ich sicherlich schon in meiner Kindheit. Aber das erste Holzschiffmodell, habe ich mir als Bausatz in den 90er Jahren gekauft. damals entschied ich mich für die "La Gloire" . Da habe ich schon viel Zeit und Freude in den Bau investiert, natürlich noch ohne Internet und die damit verbundenen Vorteile zB. in Form einer so tollen Blattform, wie dieser hier, mit all ihrer unerschöpflichen informations Möglichkeit. Der Rumpf war schon fast fertig, bis dann irgendwann andere Interessen und Strebungen interessant fand. So verstaubte der Rumpf in irgendwelchen Regalen, bis ich ihn vor ca. 4 Jahren wieder Entdeckt und samt Takelage fertiggestellt habe. In dieser Zeit entdeckte ich auch dieses Forum hier und es entstand schnell das Verlangen ein neues Modell, natürlich etwas größer und von der Qualität her anspruchsvoller zu bauen. Nach langem Kataloge wälzen und Internet durchstöbern, entschied ich mich letztendlich für die "HMS Vanguard 1787" von Victory Models im Maßstab 1:72 Wenn ich damals schon geahnt hätte, wo dieses Projekt hinführt, hätte ich mir wahrscheinlich keinen Bausatz mehr gekauft, sondern auf eigene Faust, nur mit einem guten Plan angefangen. Aber die Erfahrungen und das eigene Können, entwickeln sich natürlich erst im laufe der Zeit. Eines vorweg, der Bausatz ist auf jeden fall eine gute Wahl gewesen und bildet eine gute Basis, mit meiner Meinung nach zum größten Teil Qualitativ guten Teilen und guten Plänen. [[File:IMG_5456.JPG|none|auto]] Nelsons Flagschiff am Nil, die HMS Vanguard, war das fünfte Marineschiff, das diesen Namen trug. Sie wurde von Sir Thomas Slade konstruiert und war eines von vierzehn 74 Kanonenschiffen 3. Ranges die die Arrogant-Klasse bildeten. Die Technischen Daten der Arrogant Klasse waren wie folgt: Länge des Geschützdecks 51,21m Länge des Kiels 42,06m größte Breite 14,25m Tiefgang 6,02m Gewicht 1604 t Besatzung 550 Offiziere und Matrosen
Die Vanguard wurde am 9. Dezember 1779 in Auftrag gegeben und die Kiellegung war am 16. Oktober 1782. Während dieser Zeit befand sich Britannien nicht im Krieg, so dass der Bau sehr langsam voranging. Der Stapellauf war am 6. März 1787. Die gesamten Baukosten der Vanguard und ihrer Ausrüstung betrugen über 39000 Pfund. Es wurden über 3000 Fuhren Holz für den Bau benötigt, in der Hauptsache Eichenholz (92%) Dies entspricht ungefähr einer Waldfläche von 75 Morgen (1 Morgen =4047qm)
Ihre Bewaffnung bestand aus 28 kurzen 32- Pfündern auf dem unteren Geschützdeck, 28 langen 18- Pfündern auf dem oberen Geschützdeck und 18 9-Pfündern auf dem Quarterdeck und der Back. Sie konnte damit eine Breitseite von ca. 781 Pfund abfeuern.
So, dies mal ein kleiner Abriss meiner Geschichte und der Vanguard. In meinem nächsten Beitrag werde ich beginnen, mit der Einrichtung der Werft und der Kiellegung. Bis dann
Dann will ich mal loslegen. Ich werde hier erst einmal mit einer Zeitreise in die Vergangenheit anfangen. Den Baukasten habe ich mir im Juni 2018 gekauft und auch gleich begonnen. er enthielt grundsätzlich alles an Material und Zeichnungen die zum Bau nötig sind. zB. Linden leisten für die erste Beplankung, Rundstäbe, überwiegend Nussbaum Holz, viele Lasergeschnittene Kleinteile, darunter auch das Spantengerüst. Sämtliches Takelgarn in vielen verschiedenen Stärken, schwarzes und helles. Den kompletten Beschlagsatz, incl. Galionsfigur, Heckverzierungen, Kanonen usw. Vieles macht einen wertigen Eindruck. Vor allem der Zeichnungssatz (20 Bögen) und die Bauanleitung, teilweise gut in gezeichneten Bilder dargestellt und in Deutsch. (eine Englische Version liegt auch bei). [[File:IMG_5456.JPG|none|auto]][[File:IMG_5458.JPG|none|auto]] Jetzt noch etwas Werkzeug zusammen suchen, bzw. besorgen. Vieles war ja noch von meinem letzten Bau da. Sollte sich aber im Laufe der Zeit noch herausstellen, das da noch einiges hinzukommen wird. Grüße
Test Bilder hochladen ...wenn es klappt, gehören diese zum Vorbericht. IMG_5456.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_5458.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Angefangen habe ich mit dem Bau einer Helling. Sie bestand aus einem Schichtholzbrett, mit etwas Übergröße. Wichtig war für mich dabei, das dieses absolut plan war, bzw. keinen Verzug hatte. danach habe ich die Mittellinie angezeichnet und den Spantenverlauf genau rechtwinklig dazu. Zur besseren Seitenführug des Kielstückes habe ich kleine Holzleisten angeklebt. Dadurch war sicher gestellt, das der Kiel gerade verläuft. IMG_5459.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_5461.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Der Kiel bestand aus zwei Teilen, die ich am Stoß auf beiden Seiten mit Holzbrettchen verstärkt habe. IMG_5462.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_5463.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Damit das Ganze rechtwinklig ist, habe ich einige Metallwinkel angebracht. Danach wurden die Spanten und das unterste Deck mit langsam abbindendem Leim verklebt. Bei dieser Arbeit war ich sehr gewissenhaft, habe immer wieder die Winkel und Rechtwinkligkeit überprüft. Dies Arbeit ist sehr wichtig und bildet die Basis für einen sauberen und geraden Rumpf. Die Deckplatte hatte ich mit ein paar Eisenwerkstücken aus meiner Lehrzeit beschwert. Jetzt durfte alles erst einmal einen Tag ruhen, bis der Leim vollständig abgebunden hatte. IMG_5464.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_5465.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_5466.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_5469.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Bis zum Nächsten mal … Grüße
Nachdem dem das ganze Spantengerüst getrocknet war, habe ich die ersten und letzten drei Spanten mit Balsa Holz ausgefüllt. Dieses war ein Schritt, der in der Bauanleitung nicht vorgesehen war. Dadurch war aber ein besserer Verlauf der Beplankung im Bug und Heckbereich gegeben. Jetzt war es besonders wichtig, die Spanten zu straken. Dieses war etwas aufwendig und wurde immer wieder mit ein Leiste kontrolliert, bis Diese überall vollflächig auf den Spanten anlag. Die Spanten waren ja Lasergeschnittene Teile und hatten dadurch eine schwarze (verkohlte) Schnittkante. Dadurch habe ich gut gesehen, dass ich an der Spantenform nicht zu viel wegschleife. IMG_5470.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_5471.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_5473.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_5474.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_5475.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Allen einen schönen Sonntag Grüße Jarno
Auf Höhe des Unterdecks wurden zur Verstärkung des Rumpfes und zur späteren Befestigung der Kanonenhalbrohre zwei Längsleisten eingeklebt. Diesen Bereich habe ich schwarz gestrichen. Durch diese optische Täuschung, ist es nicht mehr möglich ins innere des Rumpfes zu sehen. Nach einkleben des nächsten Decks kam die erste Deckbeplankung an die Reihe. Die Kalfaterung habe ich dargestellt, in dem ich immer zehn Planken mit Klemmen zusammen gebündelt und die Stoßkanten mit schwarzer Farbe bestrichen habe. Die Planken habe ich in einem 4er Verbund mit unterschiedlichen längen verlegt. Auf die Darstellung der Dübelung habe ich verzichtet, da ich denke, dass diese in dem Maßstab 1.72 nicht mehr sichtbar währe. Nach der Trocknung, habe ich mit einem selbst gebauten Zieheisen und Schleifpapier die Oberfläche geglättet. IMG_5479.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_5480.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_5483.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_5486.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_5488.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_5489.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Weiter ging es dann mit der inneren Bordwand. Diese wurde aus 1,5x6 mm Lindenholzleisten gebaut. (ein sehr angenehmes Holz, das sich leicht biegen und bearbeiten lässt) Nach dem schleifen und grob auf höhe bringen, habe ich die Bordwand mit "Rotem Ocker" von Krick-Modellbau gestrichen. Dies ist ein Farbton, der den Admiralty Modellen nachempfunden ist. Nun kamen die ersten Grätings, samt ihren Ramen an die Reihe. Die Grätings lagen in Zahnleisten dem Baukasten bei und machten einen guten Eindruck. Die Ramen habe ich auf Gehrung gesägt und nach Plan verleimt. Jetzt noch die Grätings in die Ramen geleimt und plan geschliffen. Heute weis ich, dass diese eine leichte Wölbung haben sollten. Bei den noch folgenden habe ich es dann auch so gemacht. Da diese aber später kaum noch sichtbar sein werden, war dies nicht so schlimm. Die Kugelracks und Grätings wurden dann auf Deck verleimt. Die zwei Gangspill bestanden aus vorgefertigten Laserteilen und mussten lediglich zusammengebaut werden. Die Grundplatte des Spill, habe ich so zugeschliffen, dass dieses waagerecht steht. Zwei Treppenabgänge wurden noch gebaut. Die zwei Hauptmastbetinge habe ich sauber rechtwinklig ausgerichtet und verleimt. Die Deckbalken vom Heck bis zum Hauptmast und die Balken an der Back habe ich nach dem verleimen wieder mit Rotem Ocker gestrichen. Danach wurde das ganze Deck und sämtliche Aufbauten geölt. Ich weis heute leider nicht mehr, was es für ein Öl war. Denn später habe ich dann nur noch mit Ballen Mattierung gearbeitet. Das war wieder ein kleiner Ausschnitt vom Bau der Vanguard. Ich hoffe, ihr findet gefallen daran.IMG_5492.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_5493.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_5495.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_5499.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_5490.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_5499.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_5500.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_5501.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
jarno.knaus
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Auch wenn sich Herbert in seiner Wortwahl ("Unsitte") sicherlich etwas unglücklich ausgedrückt hat, muss ich ihm diesmal zustimmen. Abgesehen von seiner richtig dargestellten Methode des Deckstreenailing, wird diese Art der Plankenfixierung im Modellbau häufig "überschätzt". Wie auch Oliver zutreffend anmerkt, ist es in unseren Modellmaßstäben äußerst schwierig, die Treenails glaubhaft darzustellen. Ihr Durchmesser mit 0,6 bzw 0,4 mm (1:48 bzw. 1:72) macht sie beinahe unsichtbar. Selbst Franklin (Navy Board Ship Models, S. 27) bemängelt die "over-sized fastenings" auf zeitgenössischen Modellen und sieht dies weniger als akkuraten Nachbau gegenüber stilistischer Freiheit. Insofern ist die Argumentation von Herbert nachvollziehbar, auch wenn es durchaus Modelle mit glaubhafter Nachbildung des Treenailing gibt, zum Beispiel die Thetis von Rack (Robbi).