Hallo Johann Bei Deine perfekten Messingarbeiten frag ich mich öfter nach Deinem Beruf??? Da steckt ja nicht nur hobbymäßige Arbeit dahinter. Da ist auch Hintergrundwissen vorhanden. Darf ich anfragen, aus rein persönlichem Interesse??
Was soll man da noch sagen, phänomenal! Die Bilder könnten locker als Bilder einer 1:1 Replik durchgehen!
Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Zitat von AVBiker im Beitrag #619Hallo Johann Bei Deine perfekten Messingarbeiten frag ich mich öfter nach Deinem Beruf??? Da steckt ja nicht nur hobbymäßige Arbeit dahinter. Da ist auch Hintergrundwissen vorhanden. Darf ich anfragen, aus rein persönlichem Interesse??
Gruß Hubert
Beruflich bin ich völlig anders unterwegs. Auch Hintergrundwissen ist nicht allzu viel vorhanden. Einfach "Learning by Doing", und weil es mir Spass macht, klappt es offensichtlich immer besser. Hie und da holt man sich im Netz den ein oder anderen Tipp und lernt dazu.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Fertigstellung der Carronadenrohre: Herstellung des Korns Das Anlöten der Zündplatten mit den Brooktauaugen wurde zwischenzeitlich abgeschlossen. Das letzte Teil das an das Carronadenrohr angebracht werden muss, ist das Korn. Die Kimme habe ich bereits mit dem Teil für die Zündplatte und dem Brooktauauge hergestellt. Hergestellt wird das Korn aus einem Messingrundstabstück mit Ø 2mm und etwa 6 mm Länge. An dieses wird ein Stift mit Ø0,8 mm gedreht. Dieser Stift dient der späteren Befestigung des Korns am Rohr. Insofern erhält das Rohr eine entsprechende Bohrung in der dann das Korn eingesteckt und verlötet wird. Da ich mittlerweile stolzer Besitzer einer Emco Unimat SL – Kleindrehbank bin, geht das Abdrehen für den Stift wesentlich schneller und präziser, als wie bisher mit dem Kleinbohrschleifer und einer Nadelfeile. IMG_5744.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Im nächsten Schritt wird dann das winzige Drehteil mit einer Nadelfeile in die entsprechende Form gebracht. Zu guter Letzt erhält das Korn oben einen Einschnitt mit der Juweliersäge, der zum genauen Anvisieren gedient hat. IMG_5747.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Letztlich gilt es dann nur noch die Sicherungsketten für die oberen Gleitschlitten der Carronadenlaffetten herzustellen und die ganzen Messingteile zu brünieren. Fortsetzung folgt …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Fertigstellung der Carronadenrohre: Einlöten des Korns Heute konnte ich noch die Carronadenrohre fertigstellen. IMG_5756.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Das Einlöten des Korns wird mit einer Bohrung Ø 0,8 mm vorbereitet. IMG_5763.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Das Korn mit Lötpaste in die Bohrung einsetzen, ausrichten und mit dem Minigasbrenner erhitzen. IMG_5759.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Nach dem Aushärten des Lötzinns dann noch den Einschnitt in das Korn mit der Juweliersäge sägen. IMG_5761.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Fortsetzung folgt …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Fortsetzung: Beschläge für die Carronadenlafetten – Sicherungsketten Für oberen Gleitschlitten müssen noch die 20 Sicherungsketten für die Richtstangen zur späteren Montage vorbereitet werden. Die Sicherungskette hat am Modell etwa eine Länge von etwa 7 mm. Die Mikrokette besteht aus 13 Gliedern 0,9/1,1 mm mit einer Drahtstärke von 0,2 mm. An den Enden der Kette wird je ein Ringbolzen befestigt. Diese werden aus Messingdraht 0,25 mm mit einem Außendurchmesser von 1 mm für den Ring gebogen. IMG_5770.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Anfertigung dieser Kettchen ist schon eine diffizile Angelegenheit. Aber es ist mittlerweile vollbracht! IMG_5780.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Fortsetzung folgt …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Eine kurze Randbemerkung zu den Steinschlössrn und Perkusionsschlössern.
Die Entwicklung des Steinschlosses entstand aus der Notwendigkeit den komplizierten Schussvorgang der Radschlosswaffen beim Millitär ( das Rad, dass den Funken und somit die Zündung erzeugte, musste mit einem Schlüssel aufgezogen werden) zu verbessern. Ohne Schlüssel war eine Radschlosswaffe funktionsunfähig. Die ersten Steinschlösser entstanden um 1590. Dabei war die Abdeckung der Pulverpfanne und der Schlagstahl auf den der Feuerstein aufschlug noch getrennt. Zum Öffnen und Schließen der Pulverpfanne war ein Schieber innen an der Schlossplatte montiert. Um die Mitte des 17. Jahrhunderts wurde die Batterie erfunden. Bei dieser Konstruktion war nun die Abdeckung der Pulverpfanne und der Schlagstahl zu einem Teil zusammengefügt un d durch das zurückklappen des Schlagstahls wurde auch die Pulverpfanne geöffnet. Die Versager gingen meist auf einen unsachgemäßen Ladevorgang, oder auf ein durch Pulverrückstände verschmutztes Zündloch zurück. Natürlich war ein Steinschloss bei Schlechtwetter (starker Regen) anfällig für Versager. Trotzdem dauerte es über 200 Jahre bis das Perkusionsschloss erfunden wurde. Beim Millitär setzte es sich aber erst um die Mitte des 19. Jahrhundert durch und viele Steinschlosspistolen wurden dann auf Perkusion adaptiert.
Um in kurzen Umrissen die Entwicklung und Veränderungen der Schlösser zu zeigen einige Fotos aus meiner Waffensammlung
Grüsse Willi (schifferlbauer)
schifferlbauer
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Mut ist - wenn man die Angst durch eigene Kraft überwindet.