...and finished ! -Komplettierung der Backbord- Rüsten-
Die Rumpfbilder -ohne es über Gebühr zu strapazieren- haben nun mit der Vervollständigung der Rüsten ihren Abschluss gefunden.
Die metallisch blanken Stellen an den Rüsteisen ( werden noch übermalt ) zeugen von der zunehmenden minderen Qualität der Farben. Die Festkörpergehalte wurden verrringert und billigere Lösemittel werden verwendet und das bei natürlich steigenden Preisen. Einzig und allein der klare Mattlack, bei dem aufgrund seines Talkum- Anteiles nicht 'geschummelt' werden kann, reißt z.T. beim Überstreichen Teile des minderwertigen Lackes -trotz 24-stündiger Aushärtung- wieder mit weg, gleich ob auf Kunststoff oder Metall.
Was für einen Typ und Fabrikat von Lack verwendest Du ? Acrylfarben mit Wasser als Lösungsmittel bilden eine Haut, die u.U. auf Metall ohne Grundierung schlecht haftet. Besonders polierter Stahl, Kupfer und Messing sind problematisch, da ihre Oberfläche leicht hydrophob ist.
Es ist, wie ich schon sagte, Wefalk. Es handelt sich allerdings um Polyurethan- Farben, nur mittlerweile von nachlassender Qualität, auch hinsichtlich der verwendeten Lösemittel. Ohne die geht es bei diesem Lacktyp nicht. Bevor ich lackiere, wird gesäubert und entfettet, da unter anderem die Drähte produktionsbedingt leicht hydrophob sind und obwohl die verwendeten Lacke lipophyl sind, mögen sie keines von beiden auf den zu beschichtenden Flächen.
Ich werde mich jedenfalls nach anderen Produkten umsehen und gegebenenfalls die Vorgehensweise ändern. Wir haben da noch Einiges in petto.
Bau des kompletten Sprietmastes ( Klüver, Außenklüver <Jibboom, Flyingjibboom> )
-mit der Sprietrah ( Sprityard ), welche nur noch zum Spreizen der Sprietstage und seitlichen Stabilisieren der Sprietstengen diente. Das ursprüngliche dort befindliche 'Blinde'- Segel ( Spritsail ) wurde nach einer Überholung des Schiffes im Jahre 1803 nicht mehr gefahren.
Auf diesem Bild ist als Beispiel beim Bugspriets die Hervorhebung der 'Eisenbänder' durch den unterschiedlichen Ganzgrad zu erkennen.
Außerdem wurde noch die Gangway zum Bugspriet ( für diesen Zeitraum entsprechend ) gefertigt, da dieser aus seinem Lager im Batteriedeck kommend, noch nicht überbaut war.
Der Stampfstock ( Martingale, Dolphinstriker -letzterer sollte aus Gründen des Tierschutzes nicht mehr als Begriff verwendet werden )hatte in der betreffenden Zeit noch diese einfache Form. Der gegabelte Stampfstock wurde erst nach 1809 installiert.
Bei der Herstellung der nicht zu kräftig ausfallenden Taue für die Wasserstage zeigte sich schon das Problem, ebenso bei den -obwohl etwas größeren- Leitblöcken ( natürlich mit 'Auge' ) der Stampfstockstage.
Zur Durchmesserbestimmung von 'Tauen' wickle ich das Material zehnmal um Rundmaterial und messe dann die Breite der Wicklung vorsichtig mit einem Meßschieber (ein solches 'Zehntelmaß' aus Messing hängt auch in meiner Werkstatt, aber eigentlich nur als Dekoration, um ihr eine historische Anmutung).
Die Rundhölzer sind die aus Holz ? Jedenfalls wohl nicht die originalen Plastik-Teile ?
Ja, das Zehntelmaß....! Bin eben erz- konservativ, wie mit vielen Dingen. Absolut verlässlich, keine electronische Spielerei ohne jegliche Redundanz.
Die Rundhölzer sind 'im Kern' die aus dem schnöden Bausatz. Natürlich haben auch diese eine Sonderbehandlung erfahren mit einem speziellen Oberflächen- Finishing: Der Bugspriet z.B. wurde sandfarben grundiert, so dann dem Faserverlauf entsprechend gleichmäßig dünn mit wasserverdünnbarer Holzschutzlasur übermalt ( wasserverdünnbar, um einen Angriff auf die Grundierung auszuschließen ), zum Abschluss wurde matter Klarlack darüber gestrichen, die schwarzen 'Eisenringe' wurden hierbei ausgespart um sie mit diesem Glanzgrad hervorzuheben und dem Original nahe zu kommen.
das macht sich doch schon gut. Wie nennt sich den die Apparatur zum Bestimmen des Durchmessers, schaut edel aus. Das Kleiden der Taue stellte sich für mich als überraschend einfach zu bewerkstelligen heraus. Vorausgesetzt man sieht das Kleiden am Modell einfach als Umwickeln eines Fadens mit einem anderen an. Der Wickelfaden muß einfach im Verhältnis dünn genug sein, das ist schon das ganze Geheimnis. Ich hatte sehr gute Erfahrungen mit Bindefäden aus dem Fliegenfischen-Zubehör gemacht. Schau mal hier ab #41 Bau eines Wasserlinienmodells 1/160 (3)
das macht sich doch schon gut. Wie nennt sich den die Apparatur zum Bestimmen des Durchmessers, schaut edel aus. Das Kleiden der Taue stellte sich für mich als überraschend einfach zu bewerkstelligen heraus. Vorausgesetzt man sieht das Kleiden am Modell einfach als Umwickeln eines Fadens mit einem anderen an. Der Wickelfaden muß einfach im Verhältnis dünn genug sein, das ist schon das ganze Geheimnis. Ich hatte sehr gute Erfahrungen mit Bindefäden aus dem Fliegenfischen-Zubehör gemacht. Schau mal hier ab #41 Bau eines Wasserlinienmodells 1/160 (3)
Hallo, Holger.
In Beitrag 561/ 562 hast du es wahrscheinlich überlesen. Es ist ein Zehntelmaß, weil man auf 1/10 Millimeter genau die Dicke bestimmen kann.
Ja, und Taukleiden sollte wirklich kein Problem sein, habe da eine bewährte Methode, mit welcher das sehr gleichmäßig von statten geht. Das Kleidegarn sollte mindestens ein Fünftel der Stärke des zu kleidenden Taues haben. Beim Grostag ist es sogar ein Zwanzigstel.
Genau die Technik, Grundieren mit sandfarbenem Acryllack und dann Acryl-Holzlasur darüber habe ich auch schon angewendet - welche Lasur in welchem Ton hast Du verwendet ?
Zitat von wefalck im Beitrag #565Genau die Technik, Grundieren mit sandfarbenem Acryllack und dann Acryl-Holzlasur darüber habe ich auch schon angewendet - welche Lasur in welchem Ton hast Du verwendet ?
In #562 hatte ich es schon 'mal angeschnitten: Grundiert mit PU- Mattlack ( sandfarben ), Aushärten 8 h, danach hauchdünn überstrichen mit wasser verdünnbarer -um Anlösung zu vermeiden- Acryl- Dickschicht- Holzschutzlasur ( für Fenster und Türen), Farbton 'Mahagoni', hätte auch 'Nussbaum' sein können ( Trockenzeit 12 h, sicherheitshalber. Danach eben mit farlosem PU- Mattlack überstrichen.
Das hatte ich bereits bei der SOLEIL ROYAL bei den Bordwänden so appliziert und sieht täuschend echt aus.
das macht sich doch schon gut. Wie nennt sich den die Apparatur zum Bestimmen des Durchmessers, schaut edel aus. Das Kleiden der Taue stellte sich für mich als überraschend einfach zu bewerkstelligen heraus. Vorausgesetzt man sieht das Kleiden am Modell einfach als Umwickeln eines Fadens mit einem anderen an. Der Wickelfaden muß einfach im Verhältnis dünn genug sein, das ist schon das ganze Geheimnis. Ich hatte sehr gute Erfahrungen mit Bindefäden aus dem Fliegenfischen-Zubehör gemacht. Schau mal hier ab #41 Bau eines Wasserlinienmodells 1/160 (3)
Das wäre die richtige Methode des Taukleidens, Holger. Beim Modellbau wäre das unsinnig. Da bleibe ich lieber bei meiner altbewährten Methode. Verwendet wir das dünnste erhältliche Garn, das bei diesem Maßstab gerade noch tolerierbar ist. Allerdings ist dein Querverweis, den ich mir eben erst anschauen konnte ( 18°° Uhr ) , unschlagbar was die Feinheit des Garnes angeht.
Holger's Beitrag # 563 ( Garne zum Fliegenfischen ) war ein guter Tipp. Dagegen sind normale dünne Nähgarne dicke Tampen. Es ist durchaus erstrebenswert, sich solche Garne auch für ein 1:100- Modell zu beschaffen, da bei aller Feingliedrigkeit kein Grobzeug dazwischen geraten sollte.
Wäre ich ben allem Anderen auch noch Angler, hätte ich evetuell den 'Draht' hierzu schon gehabt -ist eben Kismet ! Aber vielleicht verät Holger mir die Adresse.