Alles gut dargestellt, Daniel, werde es selbst ähnlich machen, wo sich Lücken bei zu beziehenden Garnen ergeben. Aber ich suchte die 'spinnweb'- artigen Garne zum Kleiden der Taue (Fliegenfischen) nach Holgers Manier und Bezugs- Quelle.
Deine Anmerkung, dass oftmals zu dicke Garne an den betreffenden Orten eingesetzt werden, kann ich nur teilen. Allerdings fielen mir bei -eigentlich verlässlichen- Angaben zu Taustärken, besonders im Hinblick auf mein Modell, Unstimmigkeiten auf. Nun muss ich einräumen, dass diese Angaben für eine Zeit nach dem wirklich aktiven Dienst des Schiffes ausgewiesen wurden, also eine Zeit, in der sich die Ereignisse fast nur noch auf ein Verholen an der Pier oder ein Herumschieben mit 'Harbor- Tuc's' beschränken. Also ähnlich wie die 'VIC'', nur noch auf den verkleideten Stahlrohren der Untermasten im Trockendock ruhend, auch eine sehr 'abgemagerte' Takelage aufweist und wo nur noch Fock- und Großstag zum Teil vermuten lassen, welche Dimensionen das Ganze einmal hatte.
Derzeit bei meiner CONNY im Bereich des Spriets werde ich die Stage etwas stärker auslegen, da Klüver und Außenklüver durch die betreffenden Segel incl. des 'Jägers' doch einem enormen Druck bzw. Zug ausgesetzt sind. Wir werden sehen, wie es sich anlässt. Oft kommen die Erkenntnisse während des Baues.
Die Frage nach den tatsächlich angewandten Taustärken für das STEHENDE,- u. LAUFENDE GUT eines Segelschiffes ist eigentlich kein großes Problem! Für fast jeden Schiffstyp der Neuzeit lässt sich dies durchaus in Büchern der "Seemannschaft" mit Tabellen-Anhang nachlesen!
Bei Deiner "Conny" (M. 1:96) dürfte das aber eigentlich auch schon klar sein, da diese Taustärken für 44 Kan. Fregatten fast 40 Jahre amtlich und als gedruckte Vorschrift der US - Marine verbindlich waren.
Bei Deinem Maßstab kommt es daher wohl hauptsächlich darauf an, dass die Wanten, Stage etc. in richtiger Proportion zu dem Großstag stehen, was optisch an Deinem Modell sicherlich zum tragen kommt!
Man kann dies also den offiziellen amerikanischen Restauratoren schon glauben, was sie auf Plänen des Schiffes die Dir ja auch vorliegen, an Tauwerks-Umfängen darauf vermerkt haben !
Kann ja natürlich sein, dass Du jedoch noch bessere Quellen hast !?
Von einer Anzweifelung bin ich weit entfernt, Peter. Auch sehe ich mich nicht in der Lage, stimmige und aus der Zeit stammende und dankenswerter Weise eingestellten Angaben 'in den Wind zu schlagen'. Vielleicht auf dem linken Fuß (?), ist mir etwas nicht ganz klar: Die Zahlenangaben auf deinem Plan zeigen ein -"-, welches ich als 'inch' verstehe ( 2,54 cm ). Wenn es richtig wäre, hätten wir es mit enormen Durchmessern zu tun. Oder ich interpretiere es falsch. Als 'cm'- Maße könnte ich diese Angaben verstehen.
...schön, wir sind wieder 'mal auf dem 'Markplatz' gelandet -keine PM!
Und- ich habe 'rot' gesehen -äääh- gelesen. Das war mir auch klar. Aber weiter bin ich damit immer noch nicht, oder ich stehe jetzt total auf dem Schlauch, Robert.
Apropos Garn zum Fliegenbinden: ich finde, daß das Garn von Veevus aus Dänemark das beste ist, das ich bisher in der Hand hatte. Bis hinunter zu 16/0 gibt es das in nützlichen Farben: http://veevus.com/6-threads. Ich habe das seinerzeit aus der eBucht gefischt, denke aber man kann es inzwischen auch dort direkt bestellen.
Umrechnungstabelle zur schnellen Übersicht für TAUWERKS - UMFÄNGE von Englisch Zoll auf Metrisches Original-Maß und in Modellmaßstäbe !
Quelle : Peternavalis /Tarjack
mit besten Grüßen Peter - Peternavalis
...auch klar ! Habe ich auch ( Krist, Neue Internationale Einheiten der Technik und Physik ) Da steht soviel drin, reicht für mehrere Leben. Aber danach wäre eine mittlere Brasse nach den bezeichneten Angaben immer noch Unterarm-dick. Ich werde mich einmal in mein stilles Kämmerlein zurückziehen und versuchen, das entsprechend zurechtzubiegen. Ich sehe nämlich jetzt auch, dass bei der maßstäblichen Umrechnung das wirklich halb so wild ist und im Rahmen bleibt. Die bisher verwendeten Taustärken -auch im Sprietbereich- sind also o.k.
Noch mundgerechter und zum einfachen Nachschauen der Durchmesser kann man ohne rechnen zu müssen, dass mit den Tauwerkstärken nicht besser servieren !
Auch mancher Kollege der hier im Forum englisch mit Zoll Angaben baut und originalgetreu takeln will verfügt zudem nicht über Deinen Krist: Neue Internationale........,
Beispiel:
Nach "Brady 1842" erhielt die Großrah-Brasse einer "US. First Class - Frigate": 4 1/2 Zoll Umfang (114,3 mm) und damit im Original-Durchmesser nur 35,40 mm.
im M.1:100 ist dies dann laut Tabelle nur 0,35 mm Durchmesser!
Mundgerecht ( das 'Tablett' hatten wir vergessen ), richtig -und der Nachtisch schmeckt auch. Wenn man morgens ( noch im Halbschlaf ) sich um eine Kommastelle vertut, nicht mehr nachrechnet und dann herummosert. Schon verstanden!
Ich habe jetzt noch einmal nachgeschaut, wo mein Denkfehler liegt. Das ist mir schon ein paar mal passiert. Es war nicht die Kommastelle. Ich war so hirnverbrannt, dass ich den Umfang mit dem Durchmesser verwechselt hatte. Das ist wirklich äußerst lächerlich, an einem im halbwachen Zustand gefassten falschen Gedankengang zu beharren, ohne es zu bemerken, obwohl man eigentlich mit der Nase darauf gestoßen wurde. Da hilft auch kein Umrechnungs- und Maßtabellenbuch für Physik.
Das dünnste Garn, UNI Caenis, bekam ich von dem Deutschen Anbieter damals nicht. Daher der etwas umständliche Weg über die USA. Inzwischen gibt es aber das Caenis Garn auch innerhalb der EU. Neben Uni habe ich auch Sheer und Veevus Garne benutzt. Ich kam mit allen gut klar. Allerdings sollte man nicht größer als 6/0 einkaufen, dickere Fäden sind eher eine platte, lockere Ansammlung von Fasern, das funktioniert im Modellbau dann nicht mehr.
Für deine Auskunft bezüglich der Bezugsquellen danke ich dir vielmals. Diese dünnen Garne eignen sich sicher hervorragend zum Kleiden der Taue -auch in meinem Maßstab.
Derzeit muss ich mich erst einmal von dem Schock meiner Begriffsstutzigkeit erholen. Aber wie heißt es: Hinter dem Horizont geht' weiter !
...nicht ganz. Da gibt es vorher eventuell noch die Kimm, möglicherweise auch noch ein paar Höhenzüge oder Gebirgsrücken, das können auch Horizontlinien sein -ehe dann etwas später diese 'höllische Tiefe' am Rand des 'Erdkreises' ( wie ihn heute noch der Papst benennt ) kommt-.
... ich sage nur: wir leben auf einer Scheibe die von 4 Elefanten getragen wird und die auf sie auf einer riesigen Schildkröte stehen, die durchs All fliegt ...
Und das ist die Wahrheit, die ganze Wahrheit und die richtige Wahrheit!