Natürlich ist der Fuß des Bugspriets rechteckig gehackt und nicht rund. So passt er genau zwischen die Spenen der beiden Knechte in der Back vor dem Fockmast. Die anderen Untermasten haben ja auch rechteckig gehackte Füße - ist doch viel einfacher zu hacken als eine Kreisform. Rund kann der Bugspriet bleiben bis zum Schott, mit dem die beiden Spenen achterlich verbunden sind. Das Schott bekommt dann die entsprechende rechteckige Aussparung.
Vom Prinzip her dem HZM absolut identisch. Der Bugspriet der Vasa liegt auf einem Querholz auf, der des HZM offensichtlich auf dem Deck.
Die Seiten des Bugspriets sind abgeflacht damit sie sauber durch die Knechte gehalten werden, die Oberseite auch noch die durch zusätzliche Bretter gegen wegdrehen gesichert ist.
Nein, das ist die Vasa. Bei den Schiffen dieser Generation braucht es noch ein Querholz unter dem Fuß des Bugspriets, weil dieser noch mit dem langen flach gehenden Galion mitläuft.
Der Bugspriet ist jetzt weitgehend geformt. Den Fuß habe ich quadratisch ausgebildet, damit der einen stabilen Sitz zwischen den Spenen hat, wie es oben @ara beschrieben hat.
Ich musste aber beide Betingknie etwas weiter zur Mittellinie rücken da sonst die Spene zu kräftige ausgebildet worden wären. Ich habe dafür den Betingbalken ändern müssen, aber das war kein Problem. Bin aber auch noch nicht ganz fertig damit.
Das Knie des Sprietmastes wird im Takelplan eher etwas rudimentär dargestellt. Ohnehin ist die Sprietmars im Takelplan zu hoch gezeichnet, man erkennt in Fotos das die Längssalinge der Mars fast die Spitze des Bugspriets berühren. Ich denke ich werde die Wangen am Knie noch etwas ändern, ich werde die Unterkante bis zum Bugspriet durchziehen und auch schräg ausbilden, dass die Kante sauber daran abschließt.
Frage: Du hast den Fuß des Bugspriets, wie wir es von Stengen späterer Zeitalter kennen, so gemacht, dass das Quadrat/Rechteck gleich dem Durchmesser des runden Teils ist. Bei der Vasa habe ich aber das Gefühl, dass an den Masten der Fuß aus dem Rundholz zugespitzt wurde, wodurch sich das quadratische/rechteckige Profil nicht außerhalb des Durchmessers, sondern innerhalb befindet, was matarialökonomischer ist.
Wenn man sich das historische Foto vom Modell in #2357 sich ansieht kann man erkennen, dass die Spenen recht weit auseinander sind. Da muss der Bugspriet schon gut zu Fuß sein um die Fläche auszufüllen! Mir stellt sich aber die Frage: müssen die Seiten des Bugsprietes die Spenen überhaupt berühren? Bei der Vasa tun sie das. Aber im Grunde wären das Deck und die Bretter die oben am Bugsprietfuß die Spenen verbinden völlig ausreichend um ihn gegen Wegdrehen zu sichern. Sollte jedoch der Fuß an allen Seiten gehalten sein so wie in #2360 zu sehen ist, wäre dies die beste Verankerung die der Bugspriet bekommen könnte und da ist es natürlich zwingend erforderlich, dass der Fuß so ausgebildet wird wie ich es am meinem Modell (vorerst) gemacht habe. Aber ich habe schon einen kleinen Mann im Ohr der mir sagt, dass die Seitenteile des Bugsprietfußes nicht die Spenen berührten, sondern dass der Fuß tatsächlich an den Seiten spitz zulief, so wie du es beschrieben hat. Wie gesagt, die Verankerung oben und unten und zudem noch am Fockmast wäre sicherlich völlig ausreichend gewesen.
Nachdem ich mich den ganzen Tag damit beschäftigt habe, bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass es zwingend erforderlich ist, dass die Seiten des Bugsprietfußes durch die Spenen gehalten werden.
Ihr seht oben im Bild wie der Fuß gehalten wird und an der Rumpfspitze der Bugspriet an einer weiteren Stelle. Dies ergibt eine immense Festigkeit und verhindert auch noch ein Wegdrehen des Mastes.
Richtig. Die Astgabel an der Achterkante des Vorstevens ist die sogenannte Twille (Witsen). Die Vasa hat sie ja auch, nur etwas dicker. Beim HZ ist sie gleich dick wie die Bugspanten. Deswegen kann die Innenbeplankung drüber geführt werden und sie ist innen nicht sichtbar.
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Hier ist noch ein Satz aus dem Brandt-Artikel in der "Yacht": "Das Ende des senkrechten Vorstevens trägt die Ohrhölzer zur Lagerung des Bugspriets." Es war ihm damals also noch nicht klar, dass es sich nicht um Ohrhölzer handelt, sondern um diese Twille. Aber er bezeugt damit auf jeden Fall die Präsenz dieser beiden Überstände rechts und links des Bugspriets.
Die Figur ist eine Auftragsarbeit und ist nicht von mir. Grundsätzlich würde ich sagen, dass bei mir die Basis für solche Arbeiten da ist, aber ich will nicht die Bauzeit ins Uferlose ausarten lassen. Ich finde ich sollte besser die Finger davon lassen, vor allem in der Größe, weil ich es nicht gelernt habe. Es gibt hier und da noch Bereiche die weiter ausgearbeitet werden können, so wie die Grundplatte am Rücken der Figur, das ist aber mit dem Bildhauer bereits besprochen worden.
Hallo Peter Ich hasse Putten, aber das darf natürlich keine Rolle spielen, wenn es darum geht, so eine Schnitzerei zu bewerten. Und so ziehe ich trotz meiner Ansicht über diese Figuren als solche meinen Hut vor der Arbeit. Das Babygesicht mit Pausbacken, unpassend üppiger Haarpracht und diese knubbelig dicken, zu kurz geratenen Gliedmaßen...das alles ist klasse getroffen worden. Meine echte Hochachtung dem Künstler.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Ich habe die Rückenplatte an der geschnitzten Figur ergänzt. Die Übergänge müssen noch bearbeitet werden.
Heinrich Winter schreibt von "...sieben musizierenden Engelchen..." Es ist aber nicht eindeutig auszumachen ob alle denn Musikinstrumente halten oder nicht. Ganz klar hat das Vorbild der geschnitzten Figur ein Tamburin in der Hand:
Eine weitere Figur scheint mit Sicherheit eine Sackpfeife zu halten:
und eine mit Lyra:
Natürlich würde es Sinn machen, wenn alle musizieren würden, aber es sind teilweise einfach keine Musikinstrumente zu identifizieren. In der barocken allegorischen Bildsprache sind bestimmte Motive mit Putten sehr häufig anzutreffen. Unter anderem Putten mit Weinernte. Was aussieht wie eine schlimme Krankheit am Bauch des Putten könnten Weintrauben sein:
Putten mit Füllhorn sieht man auch sehr häufig. Diese Idee hatte ich schnell wieder verworfen, da das Horn hier leer ist. Ich habe später jedoch gesehen, dass bei nahezu allen Darstellungen von Putten mit Füllhörnen das Horn leer ist. Haben wir hier einen Putten mit Füllhorn?
Putte mit Blumenstrauß?
Was diese Putte hier hält ist bei bestem Willen nicht auszumachen. Ein aufgerolltes Fischernetz? Irgendwas scheint ihm auch an der Hüfte zu hängen.