ich persönlich hätte die Spanten nicht schwarz gemacht aber das ist wohl Interpretationssache. Zwischen braun und schwarz ist auf s/w Bildern nur schwer zu unterscheiden. Die Galionsfigur wird das schon wieder etwas aufhellen.
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Die Farbe wird so nicht bleiben. Ich habe die Schloiknie und das Klüsenholz gestern geschwärzt und der Unterschied ist schon zu erkennen:
Die Galionsregeln habe ich etwa vor einer Stunde fertiggestellt. Wenn man bedenkt wie sich die Farbe des Rumpfes in den vergangenen Jahr verändert hat, denke ich, dass das schwarze Galion sich ebenso verändern wird. So autosalonmäßig neu wie es jetzt aussieht hat schon was, aber es wird nicht so bleiben.
Mit den Ölfarben kannst Du ja noch lange Zeit spielen, bevor die Farbe durchgetrocknet ist. Du könntest ja auch mit einem terpentingetränkten Pinsel die Holzfarbe wieder etwas durchscheinen lassen. Dazu solltest Du aber nur sehr hochwertiges Terpentin nehmen.
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Zitat von Foxtrott im Beitrag #2343Mit den Ölfarben kannst Du ja noch lange Zeit spielen, bevor die Farbe durchgetrocknet ist. Du könntest ja auch mit einem terpentingetränkten Pinsel die Holzfarbe wieder etwas durchscheinen lassen. Dazu solltest Du aber nur sehr hochwertiges Terpentin nehmen.
Grüße, Alexander
Das wird nicht nötig sein. Der Effekt den du dir durch diese Maßnahme erhoffst wird schon im Laufe der kommenden Monate ganz von selbst eintreten. Ich hatte mir vorhin schon überlegt, dass in einem Jahr wenn der schwarze Anstrich vielleicht schon zu stark verblasst ist eventuell einen weiteren Anstrich aufzutragen um den Anblick den ich jetzt habe auf jeden Fall zu erhalten. Die Fotos werden dem Original nicht im Ansatz gerecht.
ich hatte ja nur gedacht, dass Du vielleicht noch mit unterschiedlichen Deckungsgraden bei der schwarzen Farbe spielen könntest und so eine farbliche Differenzierung zwischen Spanten und Regeln schaffst. Das ist aber zugegebenermaßen erst mal nur eine Idee, ob die dann auch was bringt, keine Ahnung.
Elfenbeinschwarz ist die Farbe, die den höchsten Grad an Lichtechtheit hat und sollte über Jahrzehnte farbstabil sein.
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Ich sehe das Thema der Bemalung / Verzierung des Galions auch von der Herkunft her. Bei den älteren Schiffen waren die Galionsspanten hinter den Galionsplanken verborgen. Den dekorativen Aspekt spielte sich rein auf der Vorderseite der Beplankung ab. Diese war bemalt und mit Verzierungen versehen. So war es z.B. bei der Vasa. Dort wurden an den Spanten keinerlei Farbreste gefunden.
Beim HZ- Modell sind die Spanten ebenfalls noch nicht mit den später aufkommenden dekorativen Schnitzereien versehen. Das sehe ich so als Indiz, dass dort auch keine Bemalung war. Und so habe ich das dann auch in besagte Abb. 9 in Winters Buch hineininterpretiert. Dort sieht man doch noch sehr genau die Holzmaserung auf den Spanten.
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Vielleicht sollte man auch einmal den Holzschutzaspekt bedenken und davon ausgehen, daß diese komplizierte und exponierte Konstruktion einfach geteert war...
HW besagt, die einzige Farbgebung am Modell war die grüne Verteuning. Ich muss die Stelle im Buch mal raussuchen. Dies wird aber schon durch die farbigen Wappen im Wulf widerlegt. Es hat verschiedene Punkte gegeben die mich dazu bewegt haben, das komplette Galion zu schwärzen. Die Auslöser waren die beiden historischen Abbildung von Willem van de Velde der Jüngere. Darüber hinaus zeigt uns das Wagner Aquarell, dass das Model womöglich viel farbiger gehalten war, als Winter es vermuten lässt. Hinzu kommt das Modell von Brandt. Cornelius Wagner und Walther Brandt haben beide was gemeinsam: sie haben beide das Originalmodell gesehen. Und die Farben in deren Wiedergaben sind, von den dunkel abgesetzten Berghölzern beim Brandt-Modell weitgehend identisch. Nun, das Galion sieht man beim Wagner Aquarell nicht dafür aber schwarze Relings. Da alle anderen Belege, einschließlich der historischen, darauf hinweisen, dass das komplette Galion schwarz war, habe ich mich dazu entschlossen es bei meinem Modell auch so zu machen. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass ich mich hier auf dem richtigen Weg finde, Ich glaube aber auch, dass wir uns erst an Farbbilder des Hohenzollernmodells gewöhnen müssen.
Soviel ich weiß, gibt es Computerprogramme, die Schwarzweissbilder farbig machen. Das sind natürlich nur Interpretationen, die diese Programme aufgrund von Daten anstellen, die sie vom Material abgreifen. Möglicherweise müsste man etliche Fotos durch mehrere Programme laufen lassen, um selbst wieder Material zur Interpretation zu erhalten. Wahrscheinlich ist das allerdings viel zu aufwendig. Schmidt
Zitat von Eddie im Beitrag #2347Vielleicht sollte man auch einmal den Holzschutzaspekt bedenken und davon ausgehen, daß diese komplizierte und exponierte Konstruktion einfach geteert war...
Da bin ich ganz bei Dir, Eddie. Wobei teeren mit Stockholm-Tar m.E. Peters umbrafarbenem Holzton entspräche. Man kann aber deutlich erkennen, dass zumindest die Regeln schwärzer sind, als der Rest des Rumpfes. Zumindest dort solle (schwarze?) Farbe verwendet worden sein.
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Schwarz und Weiß sind ja keine Farben im eigentlichen Sinn. Das ist heute zwar etwas in Vergessenheit geraten, aber früher bezeichnete man tatsächlich nur die Buntfarben als farbig. Insofern hat Winter also recht, wenn er das Schwarz als Farbe ignoriert.
Zitat von bela im Beitrag #2352Oh, ich denke Winter hat den Begriff Farbe sicherlich im Sinne von "Anstrichmittel" verwendet und damit nicht die reine Farberscheinung gemeint.
Dann lasst uns mal zusammenfassen: In der Einleitung des Buches schriebt HW "...Bemerkenswert ist, dass das Modell des "William Rex" keine Altersspuren aufweist, die Außenhaut ist schwarz und glatter als beim naturfarben gebliebenen Berliner Modell, dessen Holz narbig ist..." Was er uns hiermit wohl sagen will ist, dass der Rumpf des HZM keine "farbige" Gestaltung hatte. "...naturfarben geblieben..." soll wohl nur bedeuten, dass der Rumpf braun ist. Hier ist jedoch deutlich zu sehen, dass der Rumpf des HZM zumindest eine Firnisschicht aufgebracht hatte:
Und hier sind am Scheg Pinselstriche zu erkennen:
Des Weiteren schreibt HW: "...Die Außenhaut war bis zum Strak der Kuhlreling kraweel und ohne Farbanstrich. Oberhalb dieser Linie, d.h. im Bereich der Back und der Aufbauten vom Halbdeck an, war sie geklinkert und grün bemalt...". Diese beiden Auszüge sind die einzigen Hinweise auf die Farbgebung des HZM die im Buch vorkommen. Man beachte, dass er oben von Außenhaut und nicht von dem Rumpf spricht. Es ist die einzige Farbgebung der Außenhaut, dem können wir entnehmen, dass die Berghölzer nicht geschwärzt waren und das Unterwasserschiff nicht weiß sonst aber auch nichts. Es wird nicht behauptet, dass die Deckel der Kanonenpforten naturfarben waren und es wird auch nicht behauptet, dass die Relings oberhalb der Veteuning schwarz waren, sie sind ja nicht Bestandteil der Außenhaut. Ich denke was die Farbgebung des HZM betrifft, sollten wir uns an Cornelius Wagner und Walther Brandt orientieren. Und nun weiter zu meinem Modell: ich habe die Galionsregeln der Steuerbordseite geändert. Die unterste Galionsregel wurde leicht nach unten herabgesetzt, die mittlere dagegen leicht nach oben. Sieht jetzt besser aus:
Und die Galionsregeln der Backbordseite sind jetzt auch fertig:
Hier hab ich etwas für Feinschmecker, die kleine Details mögen: Wieso sitzt an dem vordersten halben Galionsspant diese sichelförmige Aussparung? Antwort: Weil sie eine Lagerungsmöglichkeit für den bekleideten, dann nach hinten gedrehten Ankerring bietet, wenn dieser nahe an den Kranbalken herangezogen ist und der Anker vorne an der Vorderkante der Rüste gelagert wird. Erscheint mir zumindest sehr plausibel. Wozu sonst an dem Spant herumschneiden?
S (1862).jpg - Bild entfernt (keine Rechte) S (1875).jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Je mehr ich mich damit beschäftige umso mehr komme ich zu der Überzeugung, dass der Bugspriet am Fuß, da wo er am Fockmast anschließt, quadratisch war und nicht kreisrund wie man es vermuten würde.
Hier sieht man den Fuß des Bugspriets ganz rechts im Bild. Wenn er denn rund wäre, würde sich der Schatten darauf anders verhalten.