Zitat von Foxtrott im Beitrag #2295Die Schnitzerei ist schön Peter. Linde könnte sich für die Schnitzereien am HZ aber als zu wenig kantenfest erweisen Evtl wäre in dem Maßstab Birne vorzuziehen
Grüße Alexander
Ich wollte das vorhin schon anmerken, habe es aber gelassen, um keinen Unmut zu erregen. Fakt ist jedenfalls, daß nichtprofessionelle Schnitzer gerne dazu neigen, Ecken und Kanten zu verschleifen, wo doch gerade die Eindeutigkeit der Form die Qualität einer Schnitzerei ausmacht. Ich bin zwar auch kein Profi, aber wenn man sich diese Grundregel zueigen macht, hat man eigentlich schon viel gewonnen. :-)
Ein härteres Holz ist übrigens auch geeigneter für eine Ölvergoldung, da es den erforderlichen Schellack weniger aufsaugt als poröse Weichhölzer...
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali
Olympic1911 - Du kennst doch sicher die alte Bildhauerweisheit, daß das Kunstwerk bereits in absoluter Perfektion im Stein oder im Holz enthalten ist. Man muß es nur noch freilegen... :-)
Und da passiert´s eben regelmäßig, daß zuviel "freigelegt" wird, was dann wieder ergänzt werden muß. Durch Holzkitt oder was auch immer. Diesen Vorteil hast du jedenfalls, wenn du nichts Holzsichtiges schnitzen willst wie der Trtanj. Was anschließend ohnehin vergoldet wird, muß also nur praktisch zu schnitzen und gut nachzukitten sein, sonst nix. Die ganzen Feinheiten alter Barockrahmen wurden übrigens erst in den dick aufgetragenen Kreidegrund geschnitten, graviert und schraffiert. Die darunterliegenden (meist eichenen) Rahmen selbst wurden dagegen eher grob gearbeitet.
Zitat von Olympic1911 im Beitrag #2297Die feinen Details die im Original zu erkennen sind, kann man mit Linde nicht kopieren. Dafür ist Linde zu weich. Ich werde es mit Birne ausprobieren. Birne ist jedoch steinhart! :-0 Peter
Birne ist doch nicht steinhart. Ist wesentlich weicher als Ahorn oder gar Buchsbaum. Linde hat übrigens noch einen weiteren Nachteil: in einer bestimmten Richtung quer zu Maserung bekommt man es auch mit feinstem Schleifpapier nicht glatt, es stehen immer wieder feine Fasern auf. Das wirkt sich natürlich nur dann aus, wenn die fertige Holzoberfläche natur bleiben soll.
Ahorn ist die Hölle! Aber das steht zum Glück nicht zur Diskussion. Dabei fällt mir mein allererstes Schiffsmodell ein, das ich im Werkunterricht mit billigen und entsprechend stumpfen Bastel-Schnitzeisen aus einem ziegelsteingroßen Buchenklotz schnitzte. Ich war etwa zehn und es ist ein Wunder, daß ich mir damals neben einigen Blasen an den Fingern keine Schiffsallergie zugezogen hatte. x´(
Zitat von Olympic1911 im Beitrag #2297Die feinen Details die im Original zu erkennen sind, kann man mit Linde nicht kopieren. Dafür ist Linde zu weich.
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Ich werde es mit Birne ausprobieren. ....
Peter
Hallo Peter,
das ist die richtige Entscheidung!
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Hallo Peter, Warum gebrauchst du nicht das Jelutong holz. Es last sich sehr leicht schnitzen. Einiger Nachteil ist das es nicht so hart ist. Ich habe alle Schnitzereinen mit diesem Holz gemacht und danach hart gemacht mit Jachtlack en vergoldet. Gruss Arno
Man kriegt es zwar geformt bzw. modelliert, aber man schneidet das Holz nicht, eher fusselt man es mit der Klinge in die gewünschte Form. (Oder ich kann es einfach nicht).
Ich habe nun verschiedene Teile aus verschiedenen Hölzern ausprobiert; das beste Ergebnis hatte ich ganz klar mit Birne.
Es ist extrem preisgünstig, liegt sehr gut in der Hand und die passenden Klingen gibt´s für 4,50 /10 Stück oder 30,00 /100 Stück. Also nie wieder schleifen und immer ein scharfes Allzweckwerkzeug zur Hand, das besser ist als jedes Bastler-Skalpell oder was es sonst noch auf dem Markt gibt. :-)
Ist das ein weiteres Merkmal der vornehmen Räume? Wir hatten in einem anderen Thread über Querschnitte der Kanonenpforten niederländischer Schiffe diskutiert, da fiel einem etwas ganz anderes auf: es sieht so aus als wären die Innenkanten einiger Pforten gerundet. Aber auch nur dort, wo die Wände grau gestrichen waren. In der Kuhl zum Beispiel wo die Wände nicht grau sind, ist zu erkennen dass die Rahmen gekantet sind. Auch in dem bekannten Bild des Pissback sind die Kanten der Pforte linkes im Bild gekantet. Jedoch in den Bildern unten, sieht es so aus, als sind die Kanten an den Seiten so wie die Oberkante der Pforten abgerundet:
O, je, schon wieder ein Bild, für mich ist es auf alle Fälle sehr interessant und aufschlussreich, was ihr Forums-Kollegen so auf Bildern entdeckt. Wieder eine Lektion, die ich noch umsetzen muss, die da heißt. Bilder genauer betrachten. Peter, nachdem du es erläutert hast, sah ich das auch. Um darüber aber erst mal Aussagen zu machen, gehört, so glaube ich jedenfalls, eine genaue Kenntnis über das Schiff und die charakteristischen Eigenschaften der entsprechenden Zeit-Epoche dazu. Dieser Baubericht ist auch gerade wegen dieser, für einen Laien zwar undiskutablen, aber für einen interessierten Modellbauer und Liebhaber von Details, sehr aufschlussreich. Deshalb lese ich gern mit.
Nun, Evidenz für abgerundete Oberkanten der Pforten haben wir also für zwei Räume, unter dem Halbdeck und in der Staatskajüte. Somit erscheint es vertretbar, das dort auch anzuwenden, aber sonst nicht.
Ich will nicht ausschließen, dass die seitlichen Kanten ebenfalls gerundet waren; die Oberkanten jedoch in den genannten Räumen mit ziemlicher Sicherheit. Aber was ist mit der Konstapelkammer? Das hier ist alles was ich hierzu bieten kann:
Dieser Raum hat aber auch grau gestrichene Wände. Wenn ich in der zweiten Wochenhälfte wieder in Berlin bin, könnte ich vielleicht mehr dazu erfahren.
@Rahsegel34 Ich freue mich über deinen Beitrag. Wenn man intensiv die Fotos studiert, erfährt man, dass man sich auf keinen Fall irgendwelche Klischees hingeben soll, nur weil etwas dort so geschrieben ist oder weil man meint, dass etwas so oder so sein muss. Man erfährt, dass die Realität viel vielseitiger und auch spannender ist. Alles was ich bisher hier gemacht habe, kann ich anhand von Fotos, zum Teil aber auch durch andere Dokumente ergänzt belegen.