Für einen Dudelsack halte ich dieses Objekt nicht. Dieser galt nach der Renaissance als zu volkstümlich und obzön. Deshalb verschwand er aus dem allgemeinen Gebrauch in vielen Regionen Europas. Er passt zudem als Symbol nicht zu den Tugenden. Dafür ist der Adler durchaus erkennbar: Schwanzfedern, Flügeldecke, gekrümmter Oberschnabel, kurzer Unterschnabel, Halsfedern wir beim bekannten Weisskopfseeadler, Auge durch einen vertieften Punkt dargestellt.
Zitat von Sterntreter im Beitrag #2387Für einen Dudelsack halte ich dieses Objekt nicht. Dieser galt nach der Renaissance als zu volkstümlich und obzön. Deshalb verschwand er aus dem allgemeinen Gebrauch in vielen Regionen Europas. Er passt zudem als Symbol nicht zu den Tugenden. Dafür ist der Adler durchaus erkennbar: Schwanzfedern, Flügeldecke, gekrümmter Oberschnabel, kurzer Unterschnabel, Halsfedern wir beim bekannten Weisskopfseeadler, Auge durch einen vertieften Punkt dargestellt.
Ok, Du hast mich überzeugt, ich sehe es jetzt auch so. :)
Zitat von Olympic1911 im Beitrag #2388Dafür ist der Adler durchaus erkennbar: Schwanzfedern, Flügeldecke, gekrümmter Oberschnabel, kurzer Unterschnabel, Halsfedern wir beim bekannten Weisskopfseeadler, Auge durch einen vertieften Punkt dargestellt.
Zuerst mal: alles ganz großartig! Ich sehe mich schon mit meinen Enkeln vor dem fertigen Modell in Berlin stehen und typische Opageschichten erzählen, feuchten Auges. Nun will ich die Qualität der Schwarmintelligenz in diesem Forum wirklich wirklich nicht schmälern geschweige denn in Abrede stellen. Aber wäre es für die Gestaltung des Heckspiegels und der Figuren nicht möglicherweise hilfreich, sich an einen „externen“ Fachmann für holländisches Barock zu wenden? Da gibt es Leute, die haben ihr Leben mit der Interpretation solcher Figuren etc. verbracht. Wenn gewünscht, kann ich mich gerne mal in Museumskreisen umhören. Schmidt
Zitat von Schmidt im Beitrag #2390Da gibt es Leute, die haben ihr Leben mit der Interpretation solcher Figuren etc. verbracht. Wenn gewünscht, kann ich mich gerne mal in Museumskreisen
Zitat von Schmidt im Beitrag #2390Zuerst mal: alles ganz großartig! Ich sehe mich schon mit meinen Enkeln vor dem fertigen Modell in Berlin stehen und typische Opageschichten erzählen, feuchten Auges. Nun will ich die Qualität der Schwarmintelligenz in diesem Forum wirklich wirklich nicht schmälern geschweige denn in Abrede stellen. Aber wäre es für die Gestaltung des Heckspiegels und der Figuren nicht möglicherweise hilfreich, sich an einen „externen“ Fachmann für holländisches Barock zu wenden? Da gibt es Leute, die haben ihr Leben mit der Interpretation solcher Figuren etc. verbracht. Wenn gewünscht, kann ich mich gerne mal in Museumskreisen umhören. Schmidt
Das wäre super wenn man da einen Ausgraben könnte der über die Ornamentik Bescheid weiß. Mir hat man gesagt das dieses Thema in Holland eher stiefmütterlich behandelt wird und es dazu keine Literatur oder ähnliches gibt, wie es z.B. Busmann für die Sovereign gemacht hat. Das würde auch bei anderen holländischen Projekten hilfreich sein.
Ich denke, der Sterntreter hat bereits alles Erforderliche dazu gesagt. Ein noch tieferes Verständnis der allegorischen Bedeutung der Ornamentik würde wohl auch nicht allzu viel bringen. Denn ob nun eine Sackpfeife geschnitzt werden soll oder ein Adler, liegt ja nicht im Ermessen des Schnitzers, der sich nur strikt an den Konturen der Bildvorgaben zu orientieren hat und dann schon merkt, wohin die Sache tendiert. Und im Zweifelsfall wird er die fraglichen Attribute eben genauso uneindeutig und schematisch schnitzen wie sie in der Bildvorlage gezeigt sind und es dem Betrachter überlassen, was er darin erkennt oder auch nicht. Es ist jedenfalls nicht die Aufgabe eines Kopisten, eine Originalvorlage zu interpretieren oder zu verbessern, was ja auch schnell zum Verschlimmbessern werden kann... :-/
Wie @Schmidt sagte dürfte es hochinteressant sein sich (zumindest) mal anzuhören, was ein Fachmann dazu sagt. Man erkennt wie schmal die Gratwanderung zwischen Adler und Sackpfeife ist und es ist eben diese, die vermeiden werden sollte. Vielleicht könnte und @Ab Hoving hier weiterhelfen.
Zitat von bela im Beitrag #2395Einige Putten, auch der mit Tamburin, lassen ein Detail erkennen, dass bei dem geschnitzten fehlt. Ein Band o.ä. von der Brust zur Hüfte.
Ich glaube das sind kurze ärmellose Westen oder Jäckchen. Mehrere Putten haben das. Man sieht das auch an der Heckansicht der Gouda die @Sterntreter eingestellt hat.
Putto sind stets nackt, unbekleidet. Sollte mal etwas textiles zu sehen sein, ist es Teil des Attributes. So sieht man bei der Gouda ein Putto mit Gewehr und ein Band von der rechten Schulter zur linken Seite. Das ist kein Ordensband sondern ein Bandelier mit Pulverflaschen. Sehr oft bei Musketieren des 30-ig jährigen Krieges zu sehen. @Olympic1911 Da dein Umgang mit der Bildbearbeitung hervorragend ist, könntest du ja mal die einzelnen Putto einstellen und wir schaun mal, ob noch etwas mehr heraus zu holen und zu identifizieren ist?
Hier ist ein Ausschnitt des Portraits der Gouda. Ich habe rote Pfeile an Putten angelegt bei denen ich meine auch eine Art Bekleidung zu erkennen wie beim HZM auch.
Beim blauen Pfeil sieht man die Putte am Gewehrlauf gelehnt, die @Sterntreter oben vielleicht gemeint hat. Etwas Recherche im Netz hat wohl ergeben, dass Putten wohl kaum herkömmliche Anziehsachen anhatten wie Hosen oder Jacken. Sehr oft dagegen sieht man sie mit einer Art Toga oder so.
Vielleicht ist es das, was man an den Putten am HZM erkennen kann. Immer nur im Bereich der Brust, niemals dagegen an den Beinen oder so.
Arbeiten am Modell gehen weiter: die Korrektur der drei Pforten ist abgeschlossen...
...und somit habe ich gestern und vorgestern auch die Firnisschicht an der Steuerbordseite aufgetragen.
Es sieht noch etwas hochglänzend aus, wo es noch nicht durchgetrocknet ist, aber das wird in den nächsten Tagen nachlassen. Ich bin sehr zufrieden. Somit sind die Arbeiten an dem naturfarbenen Rumpf nahezu abgeschlossen.
Ja, schön, endlich wieder Arbeiten am Modell. Meine Meinung zum Thema Putten. Für einige ein Thema, von oftmals nicht aussagefähigen Fotographien etwas heraus zu diskutieren, wie es gewesen sein könnte. Schön, wenn das Ergebnis zufriedenstellend ist. Beachtet bitte, das dies die Meinung eines Modellbaufreundes ist. der noch nicht so tief in wahren historischen Schiffsmodellbau steht. Vielleicht ändert er seine Meinung mit dem tiefer vordringen. In manchen Passagen fand ich die Diskussion aber schon interessant. Ein erster Schritt auf dem Weg zum wahren historischen Schiffsmodellbauer???