also erst mal ehrt es mich, dass ich mich hier noch in so guter Erinnerung befinde. Ich habe PMs erhalten und war mir klar, dass ich umgehend darauf antworten muss, was ich hiermit, wenn auch verspätet, jetzt mache. Wie ihr seht: es gibt mich noch und ich befinde mich in guter Gesundheit. Aus verschiedenen Gründen sind die Arbeiten am HZM zurzeit zum Stillstand gekommen und ich sehe nicht, dass sich das in absehbarer Zeit ändern wird. Das Modell ist hier gut aufgehoben, ich sehe es jeden Tag und wünsche mir aber auch, dass es damit weiter gehen würde. Ich habe zurzeit andere Projekte die für mich eine höhere Priorität haben, sollte aber hier jemand sein, der das Projekt HZM übernehmen möchte, bin ich natürlich gerne zu Gesprächen bereit.
Liebe Modellbaukollegen 24 von euch haben den Beitrag von Peter ausdrücklich begrüßt. Aber ich frage mich, ob hier nicht noch etwas mehr zu tun ist. Ich bedauere es sehr, dass Peter die Arbeit am Hohenzollernmodell womöglich für immer einstellen wird. Ich habe es mehrmals mit eigenen Augen gesehen und halte es für eines der großartigen Projekte dieser Art, insbesondere durch die akribischen Recherchen zum real existierenden Vorbild. Selbstverständlich akzeptiere ich Peters Gründe. Der Modellbau ist und bleibt ein Hobby, auch wenn er sich kulturhistorisch dermaßen wichtigen (und prachtvollen) Projekten widmet. Ein Hobby ist weder Beruf noch Liebe, man kann es aufgeben, ohne sich ökonomisch zu ruinieren, seine Identität zu verlieren oder andere Menschen zu verletzen. Andererseits finde ich, es sollte etwas getan werden, um das Modell a) zu vollenden und b) einen sinnvollen und würdigen Platz dafür zu finden. Und wo sonst ist so viel Expertise vorhanden wie hier in diesem Forum? Meines Erachtens müsste ein Doppelplan entwickelt und umgesetzt werden. Zuerst müssten sich Modellbauer finden, die willens und imstande sind, das Hohenzollernmodell zu Ende zu bauen. Ich könnte mir hier übrigens auch eine Teamarbeit vorstellen, bei der jeder nach seinen Vorlieben und Fähigkeiten bestimmte Bereiche übernimmt, so wie es ja auch auf einer richtigen Werft der Fall wäre. Geteilte Arbeit ist weniger Arbeit. Zeitgleich müsste ein Platz für das Modell gefunden werden. Peter war vor der Corona Pandemie mit Verantwortlichen des Humboldt Forums in Berlin im Gespräch, der Kontakt ist aber eingeschlafen. Das Humboldt Forum wäre insofern ein guter Platz, als das Vorbild-Modell eigentlich sein ganzes Leben bis zu seiner Vernichtung im Zweiten Weltkrieg in Berlin verbracht hat. Vielleicht findet sich auch eine andere Institution in Berlin, die diese Tradition fortsetzen möchte. Weitere Standorte in Deutschland sind denkbar, außerdem ist ja nicht zu vergessen, dass das Modell eigentlich aus den Niederlanden stammt. Und vielleicht ist doch jemand an der Rückkehr seines Nachbaus interessiert. Das hier sind Anregungen. Ich selbst bin nicht in der Lage, diesen Plan allein umzusetzen, aber ich würde mich bereit erklären, die Koordination zu übernehmen. Ich bitte um eure Meinungen und Kommentare. Schmidt
Peter hat mit seinem bisherigen Modellbau die Messlatte so hoch gelegt, dass es schwierig, wenn nicht unmöglich werden dürfte, ihn auch nur halbwegs adäquat zu vertreten bzw. zu ersetzen. Daher wäre es natürlich und jedenfalls die beste Lösung, wenn Peter sich doch noch entschließen könnte, den Bau selbst zu vollenden (@Schmidt: Deine Sorge und Motive sind trotzdem alle Ehren wert, danke dafür).
Peters Anmerkungen entnehme ich, dass er schon auch noch Lust darauf hat.
Ob das dann zwei, drei oder zehn Jahre oder noch mehr auf sich warten ließe, sollte dabei keine Rolle spielen. Bevor Peter also nicht klipp und klar seine Ambitionen vollständig und unwiderruflich aufgegeben hat, würde ich nicht über eine Vertretung nachdenken. Im Übrigen bin ich sehr froh zu lesen, dass es Peter gut geht.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein anderer Modellbauer dieses Projekt weiterführen kann. Das kann m.E. nur Peter.
Aber es gibt ja durchaus Beispiele, wo sehr gute Modellbauer alte Modelle restaurieren. Das ist vielleicht die Zielgruppe für die Fortführung dieser Arbeit, wenn Peter wirklich nicht mehr weitermacht. Vielleicht gibt es so jemanden privat oder in Museen?
Wenn es ein Team ist, stelle ich mir das sehr kompliziert vor. Die räumliche Trennung, die Zuverlässigkeit der einzelnen Mitstreiter, die persönlichen Befindlichkeiten und unterschiedlichen Vorstellungen. In diesem Fall müsste jemand hier die Koordination übernehmen - vielleicht Peter?
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Vielleicht sollte man im Berliner Technikmuseum mal nachfragen. Insbesondere Dirk Voigtländer ansprechen. Unter seiner Regie ist doch die Sovereign of the Seas entstanden. Dort sind auch die Räumlichkeiten /Werkstätten vorhanden. Zuvor muss aber wirklich endgültig klar sein, dass Peter das Projekt aufgibt. Man sollte Peter aber jetzt nicht zu einem abschließenden Statement drängen.
Schade,schade , schade. Ich kenne nur ein werft wo das modell zu ende gebaut kan worden, die haben die benotigte platz, fachmannschaft und fahige modellbauer die das modell vollenden konnen. Das ist ist Batavia werf in Lelystad Niederlande.
Das originale modell hat ubrigens nicht sein ganze leben in Deutschland verbracht, es ist in die 17e jahrhundert an geschenkt worden.
dafi
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Zitat von Olympic1911 im Beitrag #3809Vielen Dank für eure "Likes" und Kommentare. :) Es muss eine Methode her um das Trocknen des Teeres zu beschleunigen. Der nächste Schritt wäre Arbeiten abzuschließen, damit das untere Deck geschlossen werden kann. Hierzu gehören die Ankekabel und das Kabelaar. Heinrich Winter schreibt, dass er eines der Ankerkabel in seiner vollen Länge hat aufribbeln können, was nicht einfach war da es durch die Teerung sehr sperrig war. Mehr braucht man gar nicht zu wissen: Die Ankerkabel waren geteert. Trifft dies dann auch auf das Kabelaar zu? Wenn man sich das Bild vom Ankerbeting ansieht, in das beide, Kabelaar und Ankerkabel, zu sehen sind, würde ich ja sagen. Es muss eine Möglichkeit her, das Trocknen des Teers zu beschleunigen.
VG Peter
Hallo Peter, ich denke, dass das Kabelaar mit sehr großer Wahrscheinlichkeit NICHT geteert gewesen ist.
Bekanntlich wurde in erster Linie das Stehende Gut und die Ankertrossen geteert. - In erster Linie, um das Tauwerk zu imprägnieren, damit es der Witterung (stehendes Gut) und dem Meerwasser (Ankerkabel) besser widerstehen kann.
Das Kabelaar ist normalerweise nicht permanent dem Wetter und auch nicht dem Meerwasser ausgesetzt. Es dient ja nur dazu, am Ankerkabel angebändselt zu werden um selbiges damit an Bord zu holen. Dabei ist es sicher hilfreich, wenn es eher "griffig" und etwas weicher ist. - Vielleicht gilt das ja auch nur für die Bändsel, die am Kabelaar befestigt waren. Was in der Tat auch eine Überlegung wert ist: "Wo wurde das Kabelaar nach getaner Arbeit gestaut?" - Einfach auf das frisch eingeholte (nasse) Ankerkabel gelegt? In dem Fall wäre es langfristig sicher doch eine Überlegung wert, das Kabelaar ebenfalls zu teeren, damit es möglichst wenig von dem Dreck und Wasser des Ankerkabels aufnimmt.
Hat jemand in letzter Zeit auf einem Windjammer, der noch Ankerkabel (und keine Kette) nutzt, gesegelt?
Ansonsten bleibt das, denke ich alles spekulativ und damit eine Entscheidung der Werftleitung.
Viele Grüße, Herbert
It ain't a hobby, if you gotta hurry! -- Die Wahrheit triumphiert nicht. Ihre Gegner sterben aus. -- If you don't get older and wiser... then you just get older.
"In 20 Jahren wirst Du mehr enttäuscht sein, über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die, die du getan hast. Also löse die Knoten, laufe aus aus dem sicheren Hafen. Erfasse die Passatwinde mit deinen Segeln. Erforsche. Träume." - Mark Twain
Eine Demokratie lebt von der Vielfalt der unterschiedlichen Meinungen. Das setzt aber voraus, dass man die Stärke besitzt, die Meinungen der anderen zu ertragen. - Ein totalitäres Regime ist immer ein Zeichen von Schwäche der Machthaber. - Ich liebe es, in einer Demokratie zu leben!
@Olympic1911; @Schmidt : Eine entscheidende Situation ist dies hier. Geht der Bau weiter? Oder wird nur pausiert oder ist beendet? Es gibt viele Möglichkeiten und alle, außer die vollständige Fertigstellung, sind nur ein Kompromiß. Einer der möglichen Kompromisse könnte man als "Vasa-Version" bezeichnen. Also Rumpf fertig und Takelage wie im Winterlager. Um aber diesem Modell eine dauerhafte würdige Bleibe zu ermöglichen, ist mehr als nur die Fertigstellung nötig. Gerade auf Grund der Größe und des Wertes braucht man einen Hintergrund - also eine Geschichte zum Objekt. Je mehr zum Modell erzählt werden kann, desto besser sind die Aussichten. Dieses Modell bietet vieles an möglichen Anknüpfungspunkten für ein Netz an Storys. Die müssen aber auch erzählt werden. Das Wichtigste bei diesem Modell ist natürlich, daß es keine 1000ste Variante nach den Plänen von Winter/Wagner ist, sondern der Versuch die Fehler der Pläne zu vermeiden und ausschließlich die am usprünglichen Modell vorhandenen Zustände zu rekonstruktieren. Was ist daran interessant? Es wird unsere Erwartungshaltung und unser vermeintliches Wissen über das Modell und deren Zeit mit der Realität am "nackten" Objekt verglichen. Die dabei erkennbaren Unterschiede ist der Erkenntnisgewinn! Und genau dies muß dokumentiert werden. Dieser Blog hier ist deshalb von entscheidender Bedeutung! Welche Einwände wurden vorgebracht? Was ist mit Hilfe der Quellen (Fotos, Winters Zeichnungen und Beschreibungen) davon bestätigt und was verworfen worden? Wo schwiegen die Quellen und welche Lösung wurde gefunden? Die Dokumentation dieser Situationen vergolden das Modell. Und hier können alle Beteiligten dieser Diskussionen ihr Scherflein beitragen! Aber nicht nur diese naheliegende Story ist zu erzählen. Auch andere Aspekte färben das Modell in realistische Farben: Der Aspekt "Modell" an sich gehört hier her - so ist die Wiedergabe einer vermeintlichen Realität in Form einer dreidimensionalen Miniatur schon ein Thema. Dann die Geschichte des Modelles von Den Haag nach Berlin. Dann die umfangreiche Rezeptionsgeschichte des Modelles und Einflechtung in eine konstruierte Marinegeschichte. Weiter geht es mit dem Einfluß auf die Thematik Modellbau und seine Wirkungsgeschichte. Da sind die vielen Auflagen von Winters Buch und die tausenden Modelle. Welches Museum hat kein Modell nach Winter/Wagner? Hab ich noch etwas vergessen? Bestimmt! Man sollte es also gemeinsam schaffen, ein ordentliches Geflecht mit interessanten und erzählbaren Anknüpfungspunkten zu schaffen, die diesem Objekt zu etwas Besonderem machen. Es ist aber auch gerade keine gute Zeit für maritime Geschichte in Deutschland. München stampft gerade seine maritime Abteilung ein. Berlin ist geistig tot und Bremerhaven kämpft ums Überleben. Rostock hat andere Schwerpunkte. Wäre noch das DHM und das IMMH - die ich aber beide nicht einschätzen kann. Gerade deshalb ist der Kontakt mit den jeweiligen Fördervereinen wichtig. Gerade Berlin hat ja nur über den Förderverein die letzten Modelle erwerben und maritimen Aktivitäten durchführen können. Überall sind personelle Kontakte (Vitamin B) enorm wichtig. Auch hier können die Mitleser gut mithelfen. Alles in allem gibt es viel zu tun und das Modell kann auch erstmal ruhen. Soweit meine ungefragte Meinung zum Stand.
Das Modell ist von mir eigentlich immer als Teil eines Projektes betrachtet worden und ist auch so kommuniziert worden. Auch Berlin hatte anfangs (vor Corona) Großes vor und betrachteten es als mehr als ein Ausstellungsstück. Es sollten Publikationen erfolgen Bücher mit Pläne etc. Es ist eigentlich während des Baus zu viel erkannt worden und hier auch angesprochen worden, als dass man es alleine beim Modell hätte belassen sollen. Ich habe, als Herr Tamm noch lebte, mehrfach mit seinem Haus Kontakt gehabt und bin auch mehrmals da gewesen. Einige seiner Exponate sind wirklich gut aber Herr Tamm hatte etwas was den meisten Häusern fehlt: Leidenschaft (ja, und auch Geld). Dr. Böndel vom Technikmuseum hatte eine ähnliche Begeisterung, auch fürs Hohenzollernmodell. Nun ist er aber leider nicht mehr da. Nach wie vor, denke ich dass das IMMH die erste Adresse wäre.
Ok, wenn also ein Ziel gesetzt ist, kann man sich ja darauf einrichten. Bei einem meiner Lieblingsprojekte konnte ich gerade viel Erfahrung sammeln. Um zu diesem Ergebnis zu kommen: [https://www.smb.museum/museen-einrichtun...ter-see/#c58556] bedurfte es vieler Schritte und sehr viel Zeit [u.a. siehe "Themenmappe..." im Anhang]. Ein gelernter Punkt ist dabei, dass bereits im weiteren Vorfeld einiges zum und über das Modell publiziert werden sollte. Also hier ein Häppchen, dort ein Schnäppchen und schöne Bilder. Es zeigte sich bei dieser Ausstellung, dass im Endeffekt nicht die zurück gehaltenen Neuigkeiten wichtig sind, sondern im Gegenteil dort nur noch die bereits veröffentlichen Erkenntnisse zusammen gefasst werden. Am DTM war die Übergabe des Modells von Mondfeld vom Förderverein an das Museum auch nur noch der Schlußpunkt einer Entwicklung. Demnach sollten also Artikel und Beiträge in verschiedenen Publikationen erscheinen. Diese sollten einerseits Informationen liefern und natürlich die Bekanntheit steigern. Den Artikel "Historische Schiffsmodelle..." im Anhang kann man vielleicht schon mal als Anfang bezeichnen... Dirk Voigtländer zu kontaktieren ist ein weiterer Schritt. Hat das IMHH eine eigene Publikationsform, außer Facebook etc.? Gibt es aktuell Kontakte dorthin?
Sterntreter
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Historische Schiffsmodelle in Betrachtungen des 20. Jahrhunderts.pdf
Themenmappe Olfert de Vrij mit der Gemäldegalerie.pdf