Das ist doch mehr als logisch. Der Aufbau des unteren Spiegels ist ja hinreichend bekannt. Achtersteven, Heckbalken, Worpen und Randsomhölzer. Innen und außen der Pfortenöffnungen Verstärkungen zwischen Worpe und Heckbalken. Unten einen Bauer, der die Ransomhölzer mit dem Steven verbinden. Mehr ist an so einer Einrichtung nicht dran. die diagonal angeordnete Außenhaut rundet das ganze ab.
Gast
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Also, Peter, das mit der Heckpforte war eine für mich knifflige Sache, aber ich glaube, jetzt hab ich die Antwort gefunden. Du hast nämlich recht, es gibt keine Füllplanke. Man erkennt in diesem Foto, dass der Deckel schief hängt: Er ist links aus seiner Verbolzung mit dem Scharnier nach unten gerutscht. Also hab ich den Deckel "in weiß" wieder zurückgesetzt. Die gelbe Linie gibt den Drehmittelpunkt an. Schließt man die Pforte also gedanklich, passt sie gut in den Pfortenausschnitt. Somit sieht man, wie Du gezeigt hast, die Vorder-und Achterkante des Heckbalkens. Außerdem sieht man links das Haltetau an der Innenseite der Porte, wie es eine Kurve nach oben macht - an der Achterkante des Heckbalkens vorbei. Somit sind die Sponung und das vlecking darüber nahezu gleich hoch - passt sehr gut zusammen mit Witsen´s 134 vt -Pinasse; bei diesem Schiff ist das "hol" (vlecking) am Heckbalken 3 Daumen hoch, die Sponung 3 1/2 Daumen. Damit ist auch der Einklang mit dem großen Heckfoto des HZ hergestellt.
Also, vielen Dank! Ich war tatsächlich jahrelang der Meinung, das es diese Füllplanke gäbe; gibt´s aber nicht!
Beim Studieren der Bilder des Modells in den letzten Tagen ist mir aber doch etwas aufgefallen, was ich bisher noch nicht wusste. Ich habe hier mit den gelben Pfeilen den Verlauf der Verjüngung des Achtersteven markiert.
Mir war das so bisher noch nicht bekannt. Es sieht fast so aus, als ob der Steven nicht geradlinig bis zur Achterkante sich verjüngt sondern mit einer Kurve. Für mich sieht es aber auch so aus, als ob dies etwas weiter unten, so ziemlich genau da wo der Stopperknoten ist, die Verjüngung wieder aufgehoben wird. Natürlich habe ich dies an meinem Modell so nicht dargestellt, ich werde da mal rangehen wenn ich ein oder zwei Tage Zeit habe mich ausschließlich damit zu beschäftigen.
Das Bohrloch (es sieht in einigen Bildern eher Quadratisch aus) das ich mit dem roten Pfeil markiert habe, ist in mehreren Bildern zu sehen. Es ist nicht zu erkennen ob es durchgeht, an Fotos der Steuerbordseite habe ich es bis jetzt nicht entdecken können. Ich weiß nicht wofür es war, aber mit ziemlicher Sicherheit war hier zumindest an der Backbordseite ein Bohrloch angelegt.
Der Achtersteven ist bei allen Niederländern so geformt. Ebenso wie der Vorsteven ist er an der Vorderkante einige Daumen schmaler als an der Achterkante - wie viel, kann man z.B. in Certern nachlesen. Nur der oberste Teil bleibt rechteckig ("vierkant"), soweit runter wie der Heckbalken tief ist (Witsen). Ist ja auch ein schweres Eisen zum Heckbalken hin drangebolzt zur Verstärkung. Dann folgt die Verschmalung an der Vorderkante mit der Kurve. Aber so weit runter wie bei Deinen Pfeilen geht sie nicht, sondern sehr rasch (nur sehr kleiner Radius des Kreisbogens; Zeichnungen bei Witsen). Die Verjüngung wird nicht aufgehoben - es geht ja um den besseren Lauf des Wassers zum Ruder hin.
Übrigens würde ich den Achtersteven nicht konisch formen; gibt keine Anzeichen dafür in der Literatur - vielleicht über der Wasserlinie (Waasdorp -Zeichnung). Unter Wasser müssen Ruder und Achtersteven d'accord sein.
Dieses Loch hätte überhaupt keine Funktion - ist an der falschen Stelle, mitten auf Höhe der Pforte; kann kein Aufhänger für einen Block sein zur besseren Steuerung und Sicherung des Ruders (vgl. William Rex - Modell oder Prins Willem).
Zitat von ara im Beitrag #1987 Dieses Loch hätte überhaupt keine Funktion - ist an der falschen Stelle, mitten auf Höhe der Pforte; kann kein Aufhänger für einen Block sein zur besseren Steuerung und Sicherung des Ruders (vgl. William Rex - Modell oder Prins Willem).
In den Plänen von Boudriot tauchen auch Löcher im Achtersteven auf, ungefähr an der Stelle, an der auch hier das Loch vorhanden ist. Bei Boudriot dient es dazu, eine sehr kurze Rudersorgleine durch den Steven zu führen, deren Tampen an Ringen oder Augbolzen am Ruder befestigt sind. Könnte das auch hier so gewesen sein?
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Ja , natürlich. In einer Van de Velde-Grisaille hab ich schon mal so ein ganz kurzes Verbindungstau zwischen Achtersteven u. Ruder gesehen. Eine weitere Möglichkeit: Ein Block hängt an der Decke der Kajüte, der andere an dieser Stevenbohrung. Das Tau läuft vom Ruderkopf durch die Wulfluke durch beide Blöcke und via Heckpforte in die Konstapelkammer - zum Einhängen des Ruders. Die Den-Helder-Pinasse hat auch so ein Loch in Steven, aber ganz durchgebohrt. Man kann auch ein Bootstau durch den Block in die Heckpforte zum Schleppen des Bootes so führen, nicht unbedingt durch die Kardinalshüte. Es gibt ein Schiffsporträt, wo sowas angedeutet wird, das Nordviertel-Schiff "Tyger". Jedenfalls kann man getrost diese Bohrung am Steven des HZ anbringen, es ist keine Astgabel, die herausgefallen ist.
Am Ruderblatt ist ein Gegenstück leider nicht zu erkennen. Dass diese Öffnung in einigen Bildern nahezu quadratisch erscheint dürfte wohl an die generell stark vernarbte Oberfläche der Haut des Modells liegen. Ich würde auch dazu tendieren dass dieses Loch durch den Steven hindurchgeht.
Peter , irgendwo hatte ich dazu auch mal was gelesen ; auch über den Sinn und Zweck dieses Taustückes . Kann sein , dass es im Marquardt - Bemastung und Takelung... steht oder sonstwo . Ich weiß es nicht mehr . Die Sache war aber so einleuchtend , dass ich diese Einrichtung bei meinen Modellen nachgebildet habe . Wenn denn bei schwerer See und Sturm die Sorgleinen abgerissen werden , würde nicht zwangsläufig auch das Ruder verloren gehen . Das Tau bietet also eine zusätzliche Sicherheit gegen Verlust des Ruderblattes .
Grüße von Thomas
emily.ndh
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https://files.homepagemodules.de/b564537/...n2_BAYFhNtJ.jpg Hier erkennt man am zugespitzten belichteten Teil, wie sich die Verschmalung des Stevens gestaltet und wo sie sitzt. Das Loch im Steven scheint aber nicht durchzugehen. Wollte man nur die Stelle markieren?
Laut Boudriot war die Überlegung dahinter, dass, sollte die Pinne brechen, durch diese kräftigen Wulings das Ruderblatt die Nullstellung beibehält und das Schiff geradeaus weiterfährt. Warum sollte man das Steven nur halbwegs durchbohren? Aber es gibt am Ruderblatt selbst kein Gegenstück dazu.
Nochmal zur Verjüngung des Achterstevens: Mein Achtersteven ist an der Oberkante schon rechteckig, er verjüngt sich dann halt kontinuierlich bis zur Unterkante, so wie es auch oben bei der Waasdorp zu sehen ist. Dass diese Verjüngung an einer bestimmten Stelle passiert, wusste ich nicht. Aber das kann man ja noch ändern.
Ich hatte Lust auf Fließbandarbeit zu den Feiertagen. Und: die Kinder können bei so was mitmachen, also dachte ich mir ich setze Arbeiten an den Geschützlafetten des unteren Geschützdecks fort. Oder eher: ich mach sie neu. Die Lafetten die ich gemacht hatte, waren zu klein und hatten die falsche Form.
Zusammen mit meinem ältesten Sohn habe ich die Seitenteile der Lafetten ausgesägt.
Ich habe keine Drehbank also wurden die runden Achsenden so geformt: Zuerst wurde mit dem sehr tief angelegten Sägeblatt etwa 1mm der Enden abgenommen:
Ich habe mich dazu entschieden alle Räder doch gleich groß zu machen. Bevor die Lafetten gebräunt werden bräuchte ich noch einen Rat: Im Kapitel "Der Rumpf", bei meiner Ausgabe auf Seite 24, schreibt HW: "... Auf seiner Abdeckplatte (des Großluks) waren durch quer gehende Ritzungen Bohlen angedeutet, welche wie die Tiefgangsmarken an den Steven mit < und + signiert waren; die gleichen Zeichen weisen übrigens auch die Geschützlafetten auf..." Leider sagt er uns nicht wo. Ich habe nur eine Abbildung in der ich ansatzweise glaube so was zu erkennen zu können, hier direkt vorm Schildzapfen: